Waren manche unter uns als Kinder zu recht im Heim ?

  • Waren manche unter uns als Kinder zu recht im Heim ?


    Entschuldigt bitte diese Frage, jedoch muss ich diese mal neutral in den Raum werfen.....aber wie komme ich darauf.....


    Zunächst sei gesagt, dass die Richter welche über Entschädigungen entscheiden gern so argumentieren, mir gegenüber hat man dies getan und meinte ich sei selber schuld.
    Aus aktueller Sicht sei zu sagen, dass alle ehemaligen Heimkinder absolut verschiedene Lebenswege gegangen sind. Man kann noch nicht einmal hingehen und sagen, die welche im Heim schwach waren haben es danach zu was gebracht oder umgekehrt.
    Oder die welche sich nur Rüpelhaft von der besten Seite zeigten im Heim haben was auf die Beine gestellt oder umgekehrt.


    Ich selbst habe lange Jahre immer wieder versucht meinen eigenen Werdegang mit meiner Kindheit und meinen Heimaufenthalt in einem Spezialheim zu begründen.
    Auch Ich litt bis vor 4 Jahren an Schlafstörungen und hatte immer mal wieder sich des Nachts häufende Atemnot Anfälle. Diese habe ich auch auf Heimzeit und Kindheit geschoben und die aktuelle Umgebung dabei ausgeblendet.


    Ganz bestimmt möchte ich mit meinen Aussagen niemanden zu nahe treten, denn nur jeder selbst weiß genau was wie gewesen ist und kann einschätzen welche Ursachen aktuelle Gegebenheit haben, immer vorausgesetzt man ist ehrlich zu sich selbst.


    Seit einige Zeit habe ich keine Atemnot Anfälle des Nachts mehr, und ich bin gezwungen einzusehen, dass dies damit zusammenhängt, dass ich keine Wirtschaftliche Not seit 4 Jahren mehr habe und mein Leben inzwischen viel leichter geworden ist.
    Auch muss ich erkennen, dass ich dass was ich bis zum heutigen Tag erreicht habe, ohne den Heimaufenthalt wohl nicht geschafft hätte.
    Im Spezialheim habe ich dinge gelernt wie regelmäßiger geordneter Tagesablauf, Selbstdisziplin und Früh aufstehen wenn nötig sowie die Überwindung des inneren Schweinehunds.
    Ohne dies hätte ich viele Dinge im laufe meines Lebens nicht erreicht.


    Nun gab es bei mir jedoch nicht nur den Heimaufenthalt, der nebenher für mich die absolute Hölle war, nichts was ein Kind erleben sollte.....sondern da war auch noch mein relativ Asoziales Elternhaus.
    Dieses so denke ich war es was mich nach meiner Volljährigkeit noch einige Jahre aufgehalten hat. Da wo ich Heute bin hätte ich im Grunde schon 10 Jahre früher sein können, wenn mein Elternhaus intakt gewesen wäre, und ich viel früher die nötige Reife selbst entwickelt hätte.


    Um es also zusammenzufassen, es war mein Elternhaus welches mir fast die Zukunft damals geraubt hätte und sogar eine zeitweilige Obdachlosigkeit verursacht hatte.
    Ohne Spezialheim jedoch wäre ich nicht in der Lage gewesen die Situation im Nachhinein doch noch zu meistern und aus meinem Leben etwas zu machen.


    Ich wünschte nur ich hätte die Lektion die mir im Heim beigebracht wurde mit etwas weniger Gewalt lernen dürfen, befürchte jedoch dass dies wegen meinem Elternhaus nicht funktioniert hätte.
    So verdanke ich dem Heimaufenthalt dass ich aus meinem Leben doch noch etwas machen konnte und es mir Heute gut geht.
    Ich muss mir nur meine 5 Geschwister ansehen, dann sehe ich deutlich wie es auch hätte laufen können................


    Heute jedoch denke ich ein relativ realistisch denkender Mensch geworden zu sein, mit einem kleinen Maß an Güte und doch vernunftbegabt.


    Jetzt kommt sicher von euch die Frage, wie kommt der auf so ein Thema.......


    Ja es sollte mal zur Debatte in den Raum geworfen werden weil mir das schon eine Zeit lang durch den Kopf geht.


    Schlussendlich kam auch die Erkenntnis dass jede Fähigkeit die ein Heimkind ausgebildet hat in der Heimzeit zumindest vorher schon mit Potenzial versehen gewesen sein muss. Damit will ich sagen, auch ein Spezialheim macht nicht automatisch schlechte Menschen. Es hängt davon ab welche Eigenschaften dieser Mensch sonst noch hat, ob Er/Sie sich darüber hinaus entwickeln kann, drüber stehen. Man sagt ja, schau in die Zukunft, auf die hast du noch Einfluss, mach das beste draus, an der Vergangenheit kannst du nichts mehr ändern, aber du kannst dir von Ihr die Zukunft zerstören lassen, wenn du bereit dazu bist.


    Wie seht Ihr das ??


    Seppel

    Ob der Weg den man gehen möchte der richtige ist, erkennt man erst wenn man ihn geht.

  • hmmmmm *confused


    also ich kann von mir sagen, das mein Elternhaus wirklich richtig "toll" im negativsten Sinne war, wie ich es aus den Akten entnehmen kann.
    Ich denke das es Anfangs jedoch sehr gut war, das es Jugendamtsmitarbeiter gab, die sich tatsächlich um mich Sorgen gemacht haben.
    Jedoch war ich total rebellisch, alles und jedem gegenüber, was die Staatlichen Organe nicht so lustig fanden, und es somit mit meinem 11 Lebensjahr in den Akten
    auftauch, ob für mich auch das Sonderheim kombinat Berlin in frage kommen würde. Dies wurde durch meine damalige Heimleiterin "Luther" in Limbach-Oberfohna abgewendet, indem Sie ein
    SKH (Mildenau) vorschlug,dem auch nachgekommen war. Also im Prinzip Glück im Unglück und Umgekehrt.


    Ich muss zustimmen, das ich durchaus eine Sache in den Heimen gelern habe, die so wohl kaum einer so konsequent lernen kann, wenn er eben die stärke dazu hat.
    Ich habe gelernt meinen Mund aufzumache egal wann und egal wo. Ich scheue mich nix anzusprechen. Ich bin froh, das ich das Lernen durfte, wel ich eben auch Menschen kenne die dies nicht können.
    Sie trauen sich nicht den Mund aufzumachen, obwohl es Ihnen nicht unbedingt gut damit geht.


    Insgesamt würde ich sagen haben meine Eltern in erster Linie schuld, aber die Staatlichen Organe eben auch. Es war gut das cih hilfe bekam, Sie gingen jedoch zu weit... Leider :(


    So nun iss gut :)

    Musik ist die Stenographie des Gefühls. (Nikolajewitsch Graf Tolstoi)


  • Waren manche unter uns als Kinder zu recht im Heim ?


    hi sepp
    das ist eine schwierige frage... für mich
    aus meiner sichtweite war es recht wo hätte ich hin sollen oder gebracht werden?
    aber mit dieser frage hast du bei mir einwenig schlechtes gewissen hervorrufen..
    der erste gedanke war jetzt
    hoppla wassolldas????? wie kann jemand das so genau beantworten??


    ich habe auch wie du versucht alles aufs heim
    ...und meine....was immer zu schieben..
    ist mir auch gut gelungen
    eine schuldfrage zu stellen
    okay für die kinderzeit
    in erster linie gebe ich sie bedingungslos meinen produzenten
    in zweiter linie den behörden
    in dritter linie den vielen verschiedenen pflegeeltern
    in vierter linie den vielen möchtegern adoptiveltern die schuldzuweisung

    in erster linie gebe ich sie bedingungslos meinen produzenten
    in zweiter linie den behörden
    in dritter linie den vielen verschiedenen pflegeeltern
    in vierter linie den vielen möchtegern adoptiveltern die schuldzuweisung

    [font='Comic Sans MS, sans-serif'][size=14][color=#000000]
    oha sepp was für eine frage hast du in den raum geworfen..?
    siehst du vielleicht war ich doch zurecht in den heimen
    vielleicht hab ich es mir gerade selber bestätigt...
    aber so ganz möchte ich es nicht annehmen...
    ich gebe trotzallem die zuweisung den anderen


    doch nur bis zu meinem 21.geburtstag


    ich warte noch auf die richtige eingebung

    Einmal editiert, zuletzt von trullahups ()

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