Kirchliche Aufarbeitung gescheitert

  • netzwerkB Pressemitteilung 8. Januar 2013


    Die Zusammenarbeit der Deutschen Bischofskonferenz als höchstes Gremium
    der römisch katholischen Kirche in Deutschland und dem kriminologischen
    Forschungsinstitut Niedersachsen, geleitet von dem ehemaligen
    Landesjustizminister Prof. Dr. Christian Pfeiffer, ist gescheitert.


    Die Vereinbarte Untersuchung sämtlicher Personalakten zusammen mit
    unabhängigen Experten die im Juni 2011 bundesweit angekündigt worden war,
    wird nicht stattfinden, berichten uns verschiedene Quellen aus dem Umfeld
    der Vertragspartner. Im kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen
    selbst wurden zwei Mitarbeiter für die Studie bereits frei gesetzt.


    Hierzu erklärt Norbert Denef im Namen des Netzwerks Betroffener von
    sexualisierter Gewalt, kurz netzwerkB, (http://www.netzwerkb.org), der
    Öffentlichkeit wie folgt:
    Wir fühlen uns bestätigt. Was wir erleben entspricht auch unseren eigenen
    Erfahrungen. Die Kirche ist noch nicht so weit sich zu öffnen. Sie ist
    noch nicht fähig mit ihrer eigenen Verantwortung für die Opfer
    sexualisierter Gewalt umzugehen.


    Wir erkennen, dass das Prinzip der freiwilligen Selbstverpflichtung hier
    nicht greift. Das sehen wir deutlich an dem Vertrag, den die Deutsche
    Bischofskonferenz als höchstes Organ der römisch katholischen Kirche in
    Deutschland mit Herrn Prof. Dr. Pfeiffer, einem der renommiertesten
    Kriminologen in Deutschland, geschlossen hat. Das war eine große Aktion
    für die Presse, passiert ist danach nichts mehr.


    Auf freiwilliger Ebene kommt man wir hier nicht weiter!
    Freiwillige Selbstverpflichtungen machen keinen Sinn, wenn die
    angesprochenen Institutionen es nicht wollen und nicht können.


    Wir kommen hier nur durch eine gesetzliche Reform weiter. Diese aber wird
    es nicht geben, wenn die Politik aus Angst vor den Religionsgemeinschaften
    und ähnlichen Institutionen einknickt, wie man es jüngst beim
    Beschneidungsgesetz und beim „Runden Tisch gegen Kindesmissbrauch“
    gesehen hat.


    Wie könnte eine Gesetzesreform aussehen?


    Wir brauchen eine Anzeige- und Meldepflicht, damit bei den jetzigen Opfern
    interveniert wird wenn es bekannt ist. Vorgesetzte die ihre Mitarbeiter
    decken und schützen, wie zuletzt in der Charité, müssen gesetzlich zur
    Verantwortung gezogen werden können.


    Vorgesetzte müssen gesetzlich verpflichtet werden, auffällig gewordene
    Täter in ihrem Betrieb anzuzeigen. Die Begutachtung, wo ein Täter noch
    eingesetzt werden kann, muss in den Händen des Staates liegen. Die Kirche
    darf sich nicht länger auf Kirchenrecht berufen. Es wird Zeit, dass auch
    hier die Maßstäbe des Rechtsstaats greifen, wie überall auch.


    Die von Politik und Kirche vereinbarten Entschädigungsbeträge, in Höhe
    von durchschnittlich 3.000 Euro für die Therapiekosten, verstoßen gegen
    die Menschenwürde. Eine zerstörte Kindheit, eine kaputte Jugend,
    jahrzehntelange Einschränkungen auf Grund der gesundheitlichen Folgen, im
    privaten und beruflichen Bereich, sind mit Entschädigungen unterhalb von
    100.000 Euro nicht angemessen kompensiert.


    Weitere Informationen:


    Deutsche Bischofskonferenz
    Pressestelle
    Kaiserstraße 161
    53113 Bonn
    Telefon: +49 (0) 228 – 103-214
    Fax: +49 (0) 228 – 103-254
    E-Mail: pressestelle@dbk.de


    Bischof Dr. Stephan Ackermann
    Liebfrauenstraße 1
    54290 Trier
    Telefon: +49 (0) 651 7105-0
    Fax: +49 (0) 651 7105 497
    E-Mail: bischofshof@bgv-trier.de


    Prof. Dr. Christian Pfeiffer
    Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.
    Lützerodestraße 9
    D-30161 Hannover
    Tel.: +49(0)511-348 36-0
    Fax: +49 (0)511-348 36-10
    c.pfeiffer@kfn.uni-hannover.de
    http://www.kfn.de

  • 22 Leute haben das gelesen micky,

    und keiner hat einen Kommentar?


    ich denke es wäre längst an der Zeit Landesweit „Kirchentage“ zu veranstalten, weil das kein Privileg der Kirche allein ist.


    Wie ich mir das vorstelle? Jeder in seinem Ort und das nach Möglichkeit Landesweit an jedem Sonntag in den kommenden Monaten. Jeder sollte ein Transparent dabei haben auf dem steht:
    „Wir Fordern Aufklärung Herr Joseph Ratzinger“ So sollten wir vor jeder Kirche im Lande stehen jeden Sonntag von 10 – 12.
    Das ist nicht teuer verursacht keine Reisekosten und die Welt kann sehen was in Deutschland dabei raus kommt wenn die Täter ihre Verbrechen selbst aufklären!

  • Hallo Lutz,


    was will man da kommentieren! Dieses Ergebniss verwundert mich nicht, wann war denn die Kirche je an einer Aufklärung interesiert. Sie versucht doch immer nur zu vertuschen und ihre Fehltritte unter den Teppich zu kehren und wenn das nicht klappt waren die Anderen schuld, nur nicht die Kirche. Und zweites hängen an der Schuldfrage auch Entschädigungszahlungen dran und das tut der Kirche immer am meisten weh wenn man an ihr Geldsäckel möchte und das wollen sie natürlich verhindern und dazu ist ihnen auch nichts zu dumm. Das zeigt sich daran das sie jetzt gegen den Herrn Prof. Dr. Ch. Peiffer und seine Aussagen rechtlich vorgehen wollen. Und diese Masche kenne ich irgendwo her seine Widersacher mundtot zu machen nähmlich von Scientologie und das ist auch eine Kirche, zumindest behaupten sie das von sich selbst.


    LG Bodo

    Kein Mensch glaubt an Wunder,aber alle warten darauf !


    Emanuel Geibel

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