Kinderheim Leipzig Erich-Zeigner-Allee 38

Das Mädchenwohnheim in der Erich-Zeigner-Allee 39 in Leipzig Plagwitz ist hier noch nicht erfasst. Deshalb trage ich es ein. Wir waren uns ziemlich selbst überlassen und auch meistens Selbstversorger. Bis mittags war eine Art Köchin oder Hilfe da, abends musste ich immer kochen für 35 Mädels - täglich außer WE. Sollte wohl eine Ehre sein, da man das Essen der jeweils Kochenden meist nicht verdauen konnte - lach. Spaß hat es mir gemacht, aber es war auch anstregend, jeden Wochentag für soviel Leute warmes Abendessen zu kochen. Für die Schule war da nicht viel Zeit. Wäsche waschen und bügeln selbst. Essen versorgen selbst, Reinigungsarbeiten im ganzen Objekt selbst. Freizeit wenig oder gar nicht, je nach Laune der Diensthabenden. Trotz allem habe ich diese Einrichtung in relativ guter Erinnerung.
Frau Kern, die damalige Heimleiterin war eine sehr musikalische Frau, die sich auch gerne für ihre "Kinder " einsetzte, das Gute in uns sah und gern und viel geholfen hat. Leider gab es aber auch das Pendant - Frau Benisch, eine alternde Frau aus irgendeiner vergessenen Vorzeit, die es besonders gut meinte, indem z.B. meinen Vater einbestellte, um ihren Zögling züchtigen zu lassen, da man sich ja selbst nicht beschmutzen wollte. Ich war danach 10 Tage schulunfähig. Alles zertreten, Gesicht und Rücken. Mein Vater trug damals Stiefel - Polizeistiefel.
Ich erinnere mich an unseren Chor, den Herr Hirsch aus der benachbarten Schule leitete, in die auch Frank Schöbel ging. Wir hatten auch tolle Auftritte. Ich konnte jede Stimme singen und war eine Solosängerin. Dona novis pacem, Gefangenenchor, Suliko, herrliche Weihnachtslieder....unser Repertoire war ganz schön anspruchsvoll. Diese Zeit war herrlich. Leider bin ich 2 x ausgebüchst. Ich wollte nach Hause zu meiner Mam, das durfte ich nicht, also hab ich mich auf den Weg gemacht..... der brachte mich dann nach Crimmitschau. Na danke auch !

Ich war in dem gleichen Heim von 1976-1978. Kann aber nichts schlechtes sagen. Ich selber habe mich da wohl gefühlt, lag wohl daran das ich endlich nicht mehr so alleine war. Klar waren Regeln zu beachten, vor allem da wir ja alles selber machen mussten. Ich war viel für die Reinigung im der Treppenhaus und des Ganges zuständig. Mit essen kochen hatte ich es nicht so. Meine Wäsche habe ich immer selber gewaschen. Leider kann ich micht nicht mehr an Namen erinnern die was zu meiner Zeit auch da waren. Aber vielleicht trifft man sich ja hier wieder. An eine kann ich mich sehr gut erinnern, sie hatte jeden im Griff, aber war auch lustig drauf.