Hallo an alle Interessierte,
letztes Jahr habe ich Kontakt zum "Weißen Ring" aufgenommen, um eventuelle Ansprüche an das OeG geltend zu machen.
Sie haben mir einen Anwalt zur Seite gestellt, der vom Weißen Ring mit 150 Euro entlohnt wird. Weitere Geldverhandlungen direkt mit mir sind ihm untersagt.
Entsprechend ist auch sein Interesse, wie sich später herausstellen sollte.
Zunächst empfahl er mir einen Traumatherapeuten vom Landschaftsverband Rheinland (LVR).
Hierzu muss man wissen, dass der LVR während meines gesamten Heimaufenthaltes, also 16 Jahre lang, mein Vormund war.
Irgendwie macht man hier also den Bock zum Gärtner.
Insgesamt wurden mir 15 Stunden bewilligt, um festzustellen, inwieweit ich traumatisiert bin. ImErgebnis wurde ein deutliche Traumatisierung diagnostiziert.
Um aber eine Entschädigung, Rente oder dergleichen vom OeG zu erhalten, braucht es einen Grad der Schädigung (GDS) von 50%, so wurde es mir zumindest erklärt.
Hierzu habe ich folgende Tabelle gefunden, die etwas anderes aussagt:
Bei der Grundrente kommt es hinsichtlich der Höhe auf den Grad der Schädigungsfolgen an. Sie muss wenigstens 25 vom Hundert betragen. Die Höhe beträgt gestaffelt von aktuell € 127,- bis zu € 668,- bei einem GdS von 100:
30% 127 €
40% 174 €
50% 234 €
60% 296 €
70% 410 €
80% 496 €
90% 596 €
100% 668 €
Weiteres und auch diese Tabelle ist hier nachzulesen:
http://www.ra-klose.com/html/opferentschaedigungsrecht.html
Dem Traumatherapeuten habe ich meine Heimakte in Kopie überlassen. Aus der Akte geht sehr deutlich hervor, dass mir beide Füsse erfroren sind, Folgen vom nächtlichen Aussperren im Winter und im Freien, weil ich nachts im Bett mit dem Nachbarjungen gequatscht habe.
Nonnen haben ja soviel Erbarmen und sind so Nächstenliebend.
Im Abschlußbericht schreibt der Therapeut sinngemäß:
"Der Patient gibt an, ihm seien die Füsse erfroren......"
Auf meine Frage hin, warum er das so schreibt, obwohl er es doch selbst in der Heimakte hat lesen können, gab er an, dass er mal einen Professor hatte, welcher ihm gesagt habe, er solle immer in der Vermutung schreiben, um sich nicht selbst eine Falle zu stellen.
Soviel zum Thema, schreiben, was Fakt ist.
Im übrigen erklärte mir der Therapeut, dass ich mein Leben ja so prima im Griff habe, dass es wohl keine wirkliche Schädigung gäbe und ich deshalb wohl auch keine Rente nach dem OeG beantragen könne, da ich die erforderlichen 50% niemals erreichen würde.
Er habe mal eine Frau in der Therapie gehabt, die aufgrund des im Heim erlebten massive körperliche Schäden davon getragen habe und selbst bei ihr wäre es sehr schwer gewesen, die erforderlichen 50% zu erreichen.
Ist das alles noch normal?
Wie denkt Ihr darüber?
Viele Grüße
Peter