ist ganz einfach. Wahrscheinlich liest sich die "Geschichte" - ad hoc geschrieben - ohne sie vorgeschrieben zu haben, wie manch eine andere, die ihr auch erlebt habt, mehr oder weniger.
Wie das so ist in Familien, deren biolog. Eltern nicht miteinander klar gekommen sind, die sich fanden und offenbar doch nicht zusammenpaßten, weil sie merkten, es ging zu schnell, beide waren viel zu unterschiedlich, als dass es mit einer Familie dauerhaft etwas werden könnte. Eine schnelle plötzliche Scheidung, von der der Nachwuchs (meine Wenigkeit), im Alter von drei Jahren nichts mitbekam. Plötzlich saß sie mit dem Balg allein herum, musste sich und ihn durch den nicht leichten Alltag bringen. Doch allein zu zweit schien auch keine Alternative gewesen zu sein, weswegen sich früher oder später, vielleicht war der Balg 5, 6 Jahre alt, der erste Mann namens Manfred auftauchte, ein Allesbastler, der jeden Krempel anschleppte und sich nur für seine Radios und allerlei Elektrokram interessierte. Der kam und ging, wann es ihm paßte, machte scheinbar nichts und überließ alles der Mutter des Balgs, das irgendwie doch immer im Weg stand wenn es nicht in der Kita war, aus der es abends als Letztes aller anderen Bälger abgeholt wurde. Gestresst überarbeitet, - fordert in jeder Hinsicht ging das so zwei Jahre lang und so kam alles wie es kommen musste. Auch sie verstanden sich nicht, stritten sich mehr und mehr und irgendwie stand man dabei im Wege oder blieb bei all dem Stress in seinem Zimmerchen. Der Zufluchtsort, vermeintliche.
Doch der Stress drang auch dort ein, muss sich übertragen haben, der zu Konflikten führte, für die es nur eine Lösung gab, wenn bei ihm die Sicherung durchbrannten, war ich Schuld und sehr schnell klemmte mein Kopf zwischen seinen Knien, während er mich grün und blau schlug, sich mit Lederriemen an mir abarbeitete. Danach war es mucksmäuschenstill, die Luft rein und dieser Stiefvater entpuppte sich immer mehr als jemand, der so völlig unfähig war, in einer Familie zu leben. Dennoch hielt dieser Zustand zwei Jahre an und die wenigen Licktblicke waren die wenigen Besuche alle paar Monate seitens meines leiblichen Vaters, der mich besuche bzw. für wenige Stunden rausholte, ob in den Tierpark, dem Naturkundemuseum, auf den Rummel, nur raus und weg doch der Weg führte immer wieder zurück in diese Hölle der Eifersucht seitens meines Stiefvaters und so stand ich zwischen den Stühlen, der Eine wurde geliebt und der Andere gehaßt. Entweder war mein Hass zu groß, dass der Gehaßte freiwillig ging oder es lag daran, dass meine Mutter das auch alles nicht mehr aushielt, seine Ablehnung, seine kalte Unfähigkeit, irgend etwas anzustellen, was man anstellt, um eine halbwegs brauchbare Beziehung zu leben.
Mit 7 Jahren verschwand er aus all dem Dunst, doch keine 2 Jahre später tauchte erneut ein Lebenspartner, wie man das wohl nannte, auf. Merkwürdig, auch er war Elektriker und hatte fast das gleiche Hobby. Womöglich lag deshalb immer so viel Strom in der Luft, weswegen ich nicht mit ihnen klarkam. Immer lag Spannung an. Der Neue war eher ein ruhigerer Typ, der bereits Kinder hatte und nun eine neue Beziehung zu meiner Mutter suchte, die er auch fand. Nur fand ich das nicht gut und ließ ihn das, von Eifersucht geplagt, spüren, was er mich spüren ließ.
Ich suchte alsbald das Weite, denn die Enge und auch seine Art, mit Kindern umzugehen, lagen mir so gar nicht. Ich verschwand dann oft aus dem Haus, auch weil er mich verprügelte, wenngleich auch weniger brutal als zuvor, suchte das bischen Freiheit da draußen, um der meist nicht guten Stimmung zu entkommen, beiden Genervten daheim. Irgendwie kam ich mit 9 in "falsche Kreise" und so nahm alles seinen Lauf.
Was suchten wir da draußen? Den Kick, als ich "Verführter" mich zu Dingen anstiften ließ, die ich nicht hätte tun dürfen und weswegen wurde meine Liste angeblicher Dämlichkeiten immer länger, weswegen sie uns Ausreißer sogar mehrfach auf das Polizeirevier brachten? Von da an nahm alles seinen Lauf und ein Jahr später schaltete sich das Jugendamt ein, das scheinbar wußte, was zu tun ist. Es wußte, wohl auch zurecht, dass es das Beste ist, was man tun kann, eine Einweisung vorzubereiten. Als ich zu Hause Prügel kriegte, hieß es auch, es ist das Beste für dich. Wie blöd war das denn?
In der Zwischenzeit, ich war nun schon 10, starb mein lieblicher kranker Vater und das warf mich völlig aus der Bahn. Ab hier war ich für niemanden mehr zugänglich, total verstockt und verstört, denn der Blick in den offenen Sarg schien mir auch psychisch nicht sonderlich gut getan zu haben, aber was wußte man damals schon davon? Gestorben wurde immer.
Ich rebellierte nur noch und erlebte noch vor der Einweisung oder bevor ich wußte, dass es dazu kommt, eine Schlüsselszene, die mir zeigte, wie die Dinge lagen. Dieser zweite Stiefvater erpreßte meine Mutter damit, in der er ihr in meiner Gegenwart sagte, entweder er ginge aus dem Haus oder der Junge. Dieser bockige Junge spürte es nun, dass er im Wege, unbequem, auffällig war, weil er die Aufmerksamkeit und Liebe nicht bekam, suchte er sie dort, wo weniger spannngsgeladene Teilchen zu finden waren. Die vermeintliche kleine große Freiheit da draußen in der großen weiten Stadt, in der er mit jemand Anderem die Schule zu schwänzen begann und auch einmal gleich mehrere Tage und Nächte zu Hause nicht mehr auftauchte, einfach verschwand, im Dunst der grauen Stadt, fort. Wo sie sich das Essen beschafften, immer dort, wenn niemand aufpaßte, als die Brötchen frisch aus dem Ofen kamen, zum Beispiel.
In der Schule ging es bergab, weswegen sie mich kurzerhand in eine nahe Sonderschule schickten, eine ganze lange Woche lang, saß ich nun mit Kindern, die wirklich nicht bis drei zählen konnten, auf harten Bänken. Niemand meldete sich, als es hieß, meldet euch bitte, um Ergebnis X, Y an der Tafel vorzutragen. Egal in welchem Fach, ich war der Schlaueste, kannte wirklich jede Antwort, wußte alles, fiel also auch dort aus der Rolle. Ihnen bleib nichts weiter übrig, als mich in meine richtige Schule zurückzubringen, wo ich schnell Spießruten lief, denn ich kam doch gerade aus einer Schule für Idioten, wie es hieß. Wahrscheinlich bin ich dann einmal ausgerastet und habe jemanden aus meiner Klasse deswegen auf dem Schulhof verprügelt, weswegen mir schnell ein weiterer Makel anhaftete, der in der Direktion nicht verborgen blieb. So wurde mein Konto immer dicker und das schien dem Jugendamt gereicht zu haben, mich aus dem "Familienverbund" herauszunehmen.
Lange wußte ich nicht, ob das die bessere Option war, in ein Heim eingewiesen worden zu sein oder zu Hause in einem auch nicht funktionierendem System funktioniert zu haben, dort besser hätte verbleiben können. Dabei wußte ich es doch schon, dass es besser wäre, wenn ich ginge, als dass ER ginge. Er blieb, ich ging. Der Rest stand in Internetforen, in denen ich schon viel über den Aufenthalt gepostet habe.
Eines weiß ich, so vieles werde ich nicht mehr posten, denn nach der gescheiterten Rehabiltierung wird es keinen Grund mehr geben. Weswegen ich diese Reha anstrengte, weil ich Gründe dafür hatte, doch war mir zugleich klar, keine ausreichenderen vorbringen zu können, als solchen, die sie suchten.
Was suchen wir wirklich? Wenn das kein schönes Thema wäre!