Im TV usw. wird immer wieder berichtet wie schlimm es doch in den Heimen und Jugendwerkhöfen der DDR war. War es wirklich in einigen Einrichtungen so schlimm wie immer berichtet wird? Dann kann ich nur sagen das ich wohl Glück hatte immer in einiger maßen guten Einrichtungen gewesen zu sein. Meine Einrichtungen waren SKH Sigrön, Normalkinderheim Neubrandenburg Ost, D Heim Demmin & Jugendwerkhof Groß Fredenwalde. Und anschließend noch im Jugendwohnheim Großen Lukow.
War es wirklich so schlimm
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Willkommen! Auf die Gefahr hin, hier etwas zu posten, was nicht allen gefällt. Du hast die Frage, Andy05 fast schon beantwortet. Wer in mehreren Einrichtungen war, kann sich ganz bestimmt ein Urteil erlauben. Ich könnte es nicht, und dennoch ist wie so oft alles relativ, aus dem Auge des Betrachters zu sehen. Der Wahrheiten gibt es so viele wie es Menschen gibt heißt es auch.
Ja. Im TV hat man schön Manches gesehen, jedoch muß man immer auch die Zeit betrachten, in der ein Film spielt, der das Thema Heim beinhaltet. Ich könnte mir auch vorstellen, dass manch ein Drehbuchautor etwas darstellt, was nicht 1 zu 1 in der Realität geschehen ist.
Auch ich hoffe, in einer einigermaßen guten Einrichtung gewesen zu sein, wobei, würde ich mein Heim auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten, es bekäme eine 5, denn sicherlich hätte manches besser laufen können, doch man will ja nicht jammern. Ich hatte schon gemischte Gefühle. Ein Anderer vielleicht nicht. Manch einer fand es schlimm, der Andere wiederum weniger oder nicht.
Du hast eine echte Heimkarriere hingelegt und deshalb denke ich, dass du das sehr gut und besser einschätzen kannst als ich z. Bsp. Ein gutes Thema übrigens.
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Nun die Frage kann ich leider nicht punktgenau beantworten, da sich diese auf die Heime in der DDR bezieht.
Aus meiner Warte kann ich nur sagen, dass auch ich mit „meinem“ Heim (Schloß Beuggen bei Rheinfelden in den 70er Jahren) durchaus Glück hatte.
Aber wie Leser schon geschrieben hat, ist es auch immer eine Frage der Betrachtung, der eigenen Gefühle usw.
Einige welche zur gleichen Zeit in Beuggen untergebracht waren, beschreiben diese Zeit als Martyrium.
Es ist eben auch eine Frage der Einstellung, ob z.B. eine tägliche 1-2stündige Hilfe in der Küche/Garten/Whatever, als „Zwangsarbeit“, oder eben einfach als Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in einer Art „Großfamilie“ betrachtet wird.
Einige berichten auch von Schlägen und nächtelanges Einsperren in einer Besenkammer.
All das möchte ich nicht abtun, habe dies aber in der gleichen Einrichtung, zur gleichen Zeit (zum Glück) nie erlebt.
Aber auch wir wissen das sadistische Erzieher*innen (welche die Bezeichnung eigtl. gar nicht verdient haben) sehr professionell darin sind solche Taten im verborgenen zu begehen, und so viel psychischen Druck auf das Kind auszuüben dass dies nie ans Tageslicht kommt.
Ich denke diese Frage lässt sich daher nie abschließend klären.
Grüße von der noch jungen Donau
Wes
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