Deutschland liegt nicht im Wilden Westen, sondern geografisch immer zwischen West und Ost, doch was sich hier im Umland von Berlin gerade abgespielt hat, könnte so auch irgendwo in Dakota, Utah oder Nevada passiert sein. Unabhängig davon, dass sowohl Einbruch, Gewalt, Verrohung und kriminelle Handlungen von Herangewachsenen zusammenfallen, fragt man sich, welches Umfeld bildete den sozialen Nährboden für solche Delikte?
Ich kann mich an eine Situation erinnern, als ich im Heim war. An einem Tag kam ein Neuer in unsere Gruppe. Er sah ziemlich schlimm aus und kurz vor dem Duschen teilte er sich uns im Keller mit, wir sollten es wissen, dass ihn seine Eltern erst gestern erneut mit einem abgesägten Schrubberstiel verprügeln und er deswegen so aussähe. Wahrscheinlich war er aber auch nur schwererziehbar, weswegen er bei uns im Spezialkinderheim war, denn mit Pädagogik hat es nichts zu tun, wenn überhaupt, mit einer sadistischen Abart von schwarzer Pädagogik.
Nun könnte man fragen, ob die Einbrecher auch ständig verdroschen worden sind, weswegen sie sich mit Gewalt verschaffen wollten, von dem sie glaubten, dass ihnen zustünde, was sie erbeuteten. Ich möchte wissen, was in der Psyche solcher Menschen vor sich geht. Es heißt doch immer, dass Menschen gewalttätig werden können, wenn sie Gewalt in der Kindheit erfahren haben. Demzufolge müsste der Junge aus unserer Gruppe ein Gewalttäter geworden sein. Es würde mich interessieren, was auch aus ihm wurde.