Aus den Trümmern des Krieges

  • will ich den Blog benennen oder die Frage danach stellen, was Kriege und die Psyche mit uns Menschen machen können. Was ist damit gemeint? Da ich ad hoc poste, also ohne den Inhalt vorgeschrieben zu haben, will ich dazu nur sagen, was mir gerade dazu einfällt. Haben wir uns jemals Gedanken gemacht, weshalb es Heime gibt/gab? Ich muss mir nur die Historie des Heimes vor Augen führen, in welchem ich ein paar Jahre verbringen durfte. Kriege, das wissen wir, selbst jene, die keine erleben mussten, generieren Böses, machen aus Menschen Krüppel, sowohl physische als auch psychische. Sie sind und werden Opfer der Zustände, nicht nur derer, in denen sie leben und wirken, sondern vor allem derer, die in Kriegen zur Normalität werden. Wen wundert es also, dass die Nachkommen derer, die diese Zustände erleben, selbst zu Opfern werden? Wieso bekamen wir eine Opferentschädigung?


    Ich weiß nicht, ob das interessiert oder nur jene, die sich als Nachkriegskinder bezeichnen, weil sie zur ersten Generation gehören, die die psychischen nie verarbeiteten Traumata ihrer Eltern ganz bewusst erlebt haben. Weshalb waren viele von uns in Heimen? Weil viele Eltern unfähig zur eigenen Familie waren, Kriegszeiten sie unfähig machten.


    Nach dem Krieg ist vor dem Krieg? Was soll die Frage? Zu uns kommen derzeit sehr Viele aus Ländern, in denen Kriege Alltag sind, die Schreckliches erlebt haben, keine Frage. In Schulen sitzen sie dann, die Kleinen derer, die aus Ländern mit viel Gewalterfahrungen zu uns kommen.


    Seit Jahren sinken Hemmschwellen von Gewalt, egal, wohin man blickt. Jede Schule könnte Lieder darüber singen, nur tun sie es kaum, weil man dann recht schnell sehr deutlich zu hören bekäme, wo die Probleme zu suchen sind, die nur allzu gern unter den Tisch gekehrt werden. Wir als Gesellschaft bekommen serviert, was wir nicht wahrhaben wollen und uns auch nicht trauen, laut auszusprechen. Man könnte als Rassist beschimpft werden.


    "Du kannst nicht die Probleme der ganzen Welt lösen, wenn du nicht in der Lage bist, vor der eigenen Haustür zu kehren". Das kann und wird auf Dauer nicht funktionieren. Wer jedoch nicht aufpasst, kann früher oder später selbst zum Schauplatz eines Krieges werden. Er muss dann nicht einmal von außen kommen.


    Vielleicht sollte man erst einmal darüber nachdenken, bevor man zu schnell über Andere urteilt. Wir haben uns schon einmal in der Geschichte gewaltig geirrt. Am Ende waren wir die Opfer. Wer jedoch der Opferrolle nicht entfliehen kann, kann ein Helfersyndrom entwickeln - mit womöglich unüberschaubaren Folgen.


    Axel Li

    Es ist nicht das Ziel des Lebens, auf Seiten der Mehrheit zu stehen, sondern man muss versuchen, nicht im großen Heer der Verrückten zu landen. Mark Aurel


    Freiheit stirbt durch Selbstzensur. Sie führt in Unfreiheit und Selbstversklavung. AL


    Schwachköpfe und Ignoranten sind die Ursachen von Krisen und Kriegen. AL

    2 Mal editiert, zuletzt von Axel Li ()

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!