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Unter der Internetadresse - kinderheim-jöhstadt.de - kommt man auf eine private Internetseite für Heimkinder dieses Heimes.
Das auf dem Flurstück 328 und 329 der Gemarkung Jöhstadt befindliche Gebäude war ehemals eine Forstmeisterei. Ursprünglich wurde es als Bauerngut gebaut; dies geht aus der Gliederung in Hauptgebäude, Zwischengebäude und Scheune hervor.
Nach dem 1. Weltkrieg (1914-1918 ) wurde im Bereich einiger Schulbezirke im damaligen Land Sachsen erkannt, dass neben ihren rein schulischen Aufgaben in erhöhtem Maße der körperlichen Ertüchtigung, ihrer durch den Krieg und die Nachkriegszeit hart mitgenommenen Schülerschaft, erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden musste.
Im damaligen Deutschland gewann die Landheimbewegung immer mehr Bedeutung. Die Leipziger Nikolaischule erwarb am 01.04.1925 die leerstehende Oberförsterei pachtweise vom Staatsfiskus auf zunächst 15 Jahre. Als Rechtsträger für die neue Einrichtung wurde der Verein „Freunde und Förderer der Nikolaischule e.V.“ gebildet, dessen Mitgliederbeiträge vor allem die 2000,00 Mark betragende Pachtsumme decken sollte.
Die ehemalige, im Kern gut erhaltene, Oberförsterei wurde zunächst ihrem Zweck entsprechend ausgebaut und eingerichtet. In 5 Monaten wurde sie so hergerichtet, dass am 15.Juli 1925 die erste Schulgruppe ihren Einzug halten konnte. Im Allgemeinen besuchten die Klassen das Landschulheim 16 Tage.
Später wurde das Heim bis Kriegsende 1945 für Kinder, von den in den Textilwerken Crimmitschau´s tätigen Arbeiterfamilien ganzjährig für jeweils eine Dauer von 3 – 4 Wochen genutzt (Landverschickung).
Ab 1951 diente das Heim als Unterbringungsstätte für in der Nachkriegszeit verwahrloste Jungen. In zwei Klassenräumen wurden jeweils bis zu 18 Kinder in den Klassen 6 bis 8, je nach Bedarf, unterrichtet. Für die höchstens 36 Kinder standen 3 Gemeinschaftsschlafräume mit 12 Einzelbetten zu Verfügung. Die Aufenthaltsräume für die Kinder waren sehr beengt. Größere Veranstaltungen konnten nur im Speiseraum durchgeführt werden. Für die 36 Kinder stand nur ein Waschraum im Erdgeschoss neben der Küche zur Verfügung. Mit Beginn des Schuljahres 1964 / 65 wurde eine Gruppe Jungen durch Mädchen ersetzt. Als Ende der 60-er Jahre der Bedarf an Mädchen zunahm, wurden die Jungs in das benachbarte Kinderheim in Mildenau verlegt und ein höherer Sicherheitsstatus (Spezialkinderheim) festgelegt.
Mit dem Schulneubau 1976 bis 1978 wurden die Lebens- und Lernbedingungen wesentlich verbessert. Die großen Schlafsäle wurden in Gruppenräume und in kleinere Schlafräume mit 2 bis 3 Doppelstockbetten und 2 Einzelbetten umgebaut. Auf der oberen und mittleren Etage wurden zusätzlich kleinere Waschräume und Sanitäranlagen eingebaut.
Mit dem Schuljahr 1987 wurde wieder eine Gruppe Jungen in der Klassenstufe 6 untergebracht. In den Jahren ab 1988 zeichnete sich eine Trendwende ab.
Es wurden nun Kinder fast aller Altersklassen untergebracht – ob nun Kindergarten, oder schulmäßig die Unter- oder Mittelstufe besucht werden musste. Mit der geschichtlichen Wende im Jahr 1989 setzte auch eine Wende in der Kinderheim-Erziehung ein. Die vormals staatliche Einweisung über die „Jugendhilfe“ in ein Kinderheim erfolgte nicht mehr. Die Auslastung des Heimes ging stark zurück. Als Ausgleich wurde das Wohnen für Jugendliche angeboten.
Der Ausbau zum betreuten Wohnen für Jugendliche ab 16 Jahre erfolgte 1994. Dafür wurden die Räume der ehemaligen Hausmeisterwohnung in eine Wohnung für betreutes Wohnen (für Jugendliche ab 16 Jahre) umgebaut.
In den Jahren 2003 und 2004 fand der Ausbau der Klassenzimmer, Lehrerzimmer und Lehrmittelzimmer der Schule für betreutes Wohnen für junge Mütter statt.
Auf Grund der schlechten Auslastung wurden schon 2004 ein Teil der Heiminsassen nach Mildenau verlegt.
Im August 2006 schlossen sich die Tore des (Spezial) -Kinderheim.
(Auszug aus der Heimseite)
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