Kinderheim Kirchheim unter Teck Paulinenpflege

  • Die Paulinenpflege Kirchheim ist ein kompetentes, innovatives und
    leistungsfähiges Dienstleistungsunternehmen im Kinder- und
    Jugendhilfebereich. Als zuverlässige Partner für Fragen der Erziehung,
    der Beschulung, des Aufwachsens und der Lebensgestaltung engagieren wir
    uns für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Auf der Grundlage
    christlicher Werte wird unser Handeln bestimmt durch Toleranz in
    weltanschaulichen und religiösen Fragen, Partnerschaftlichkeit,
    Offenheit und Verbindlichkeit.


    .unternehmen-db.de/firma/204069


    Wenn Du in dieser Einrichtung warst, kannst Du hier alles posten,
    an was Du Dich erinnerst

    Hinweis:


    Der Forengeist beinhaltet mehrere Accounts von ehemaligen Teammitgliedern,
    die uns vor langer Zeit verlassen haben und welche viele Erstbeiträge von den Heimen erstellten.


    Es ist somit also ein reiner Systemaccount,
    hinter dem keine reale Person steht, die auf Beiträge oder PN´s antworten kann.


    Seht also bitte davon ab, dem Forengeist zu schreiben, da ihr keine Antwort erhalten werdet.

  • Schilderung meiner sehr bedrückenden, schwierigen LebensgeschichteMeine Eltern haben sich geradezu in unverantwortlicher egoistischer und gewissenloser Weise von uns Kindern losgelassen und uns böswillig unserem eigenem Schicksal ausgesetzt.Unsere Eltern haben uns nie gesehen, so dass eine Eltern-Kind Beziehung nie zustandeDie Vernachlässigung hatte zu Folge, dass ich unter öffentlicher Fürsorge gestellt wurden.Bei mir wurde durch die fehlende Zuwendung meiner Eltern eine Hospitalismus Erscheinung (Sozialwaise)festgestellt.Ich wurde nach meiner Geburt im Krankenhaus Esslingen liegen gelassen und kam mit 6 Tagen nach Neuhausen/Fildern ins Säuglingsheim. Nachdem es mir psychisch und körperlich so schlecht ging, dass mein Leben in Gefahr war, wurde ich am 02.Juli 1964 nach Hochdorf zur Pflegemutter Emma Meilke vermittelt. Zu ihr hatte ich ein sagenhaft gutes Verhältnis bis sie im Jahre 2005 verstarb. Dort lernte ich alles, was ein Kind können muss Ich konnte weder essen, trinken, reden noch laufen.Ich musste in dieser Zeit sehr oft in Kliniken, wegen meines schlechten Zustandes..Mit 5 jahren konnte ich dann endlich mal laufen. Am 8.9.1969 kam ich in das Kinderheim Paulinenpflege nach Kirchheim mit Sonderschulanschluss da ich mit der gesamten Entwicklung um Jahre zurück war. Die Paulinenpflege war isoliert von der Außenwelt. Das ganze Tagesgeschehen spielte sich nur intern ab. Mir war es nie möglich, nach Außen hin Kontakte zu knüpfen. Auch wurde der Kontakt zu meiner Pflegemutter unterbunden, da ich nach diesen Besuchen mehr Probleme gemacht hatte.Wir mussten so gehorchen, dass die Erzieher keine größeren Aufgaben mit uns hatten.Ich besuchte 8 Jahre die Heimsonderschule wo ich heute noch davon überzeugt bin, dass ich auf eine normale öffentliche Hauptschule gehen hätte können. Die 9. Klasse besuchte ich in der öffentlichen Sonderschule, von wo ich die Hauptschulfremdenprüfung gemacht und bestanden hatte.Mit 18 Jahren ging ich wieder zu meiner Pflegemutter, ich glaubte, sie wolle nichts mehr mit mir zu tun haben, weil ich 10 Jahre nichts mehr von ihr gehört hatte. Sie erzählte mir von ihren Briefen, die sie mir geschrieben hat und ich nie geantwortet habe,. Bei mir sind nie Briefe angekommen. Auch von Besuchskontakte, die man ihr immer mit irgend welchen Täuschung falscher Tatsachen nicht zuließ. Der Heimleiter hatte immer eine andere Ausrede, warum sie mich nicht besuchen durfte.Dafür hat die Heimleitung Herr „Gerhard Stäbler“ Ersatz gesucht. Ich war einmal bei einem Ehepaar zum Kaffee eingeladen, die sollten meine Pflegeeltern werden,wo ich am Wochenende und in den Ferien sein durfte. Dies scheiterte wegen meines Verhaltens.Dann bekam ich eine Familie mit einer Tochter , wo ich in Ferien hätte hingehen sollen und die Wochenenden verbringen hätte sollen, auch das scheiterte an meinem Verhalten.Dann vermittelte mir die Heimleitung„Gerhard Stäbler“ eine Frau, wo ich in Ferien und am Wochenende sein sollte, und ich wurde immer aufsässiger.Hätten die mich doch zu meiner „Mama“ gelassen, dann wäre es gescheiter gewesen. Schließlich war ich ja einige Jahre in Hochdorf, wo mir die Notwendige Entwicklung ermöglicht wurde.Sehr viele Soziale Kontakte wurden geschaffen aber keine war beständigWas das für meine Psyche für Auswirkung hat, brauche ich ihnen nicht zu sagen. Immer neues Vertrauen, dann wieder Verlust einer Person.Während ich im Heim gelebt habe, bin ich sehr oft in Richtung Hochdorf zu meiner Pflegemutter abgehauen, weil ich es nicht ausgehalten habe bei dieser Erzieherin. Aber die Polizei war immer schneller wie ich, und die haben mich dann wieder in den Hexenkessel gebracht.Zur Situation im Kinderheim PaulinenpflegeDiese Situationen habe ich mir in meinem Tagebuch festgehalten.Daher weis ich noch so einiges.Vom Heimleiter, Herr Gerhard Stäbler, bekam ich oft mit dem Schlüsselbund Schläge, was einmal zu einem Nasenbeinbruch führte.Auch litten wir unter dem Jähzorn unseres Heimleiters. Wehe, wenn da ein falsches Wort gefallen ist, dann Gnade dir Gott!!!!!!!!!!!Von unserer Erzieherin Tante Kathrin Rieck wurde ich oftmals verdroschen.Tante Kathrin hatte ein kürzeres Bein, welches mit einer orthopädischen Schuherhöhung ausgeglichen wurde. Sie benutzte oft das Bein, um uns zu treten. Ich erlitt dabei einen Schienbeinbruch, was sie nie zugegeben hat, dass sie dafür Verantwortlich ist. In den Sommerferien waren wir immer in einem Feriendorf mit unserer Gruppe. Als ich mich dort einmal einer Familie anvertraut hatte, wie schlimm Tante Kathrin mit uns umgeht, haben die es ihr erzählt. Sie glauben nicht, was mir danach passiert ist. Tante Kathrin hat mich so verdroschen.

    Kollektivstrafen

    Es gab in unserer Gruppe einen Jungen Namens Thomas Hummel, der sehr Jähzornig war und viel kaputt gemacht hat.(Er lebt heute in Maria Berg im Heim) Und diesem Jungen habe ich zu verdanken, dass ich so viel Schläge einstecken musste. Auch den anderen Kindern in meiner Gruppe ging es genauso. Wir wurden bestraft für Dinge, die Thomas angestellt hat.Er zog sich im Wald splitternackt aus und rannte weg. ich musste die Kleidung suchen. Was glauben sie, wie wir uns geschämt haben.

    Ich hatte einen Verrunkel am rechten Oberschenkel. Weil ich mich nicht getraut habe, davon meiner Erzieherin zu erzählen, platzte das Ding in der Kirche auf. Das gab eine Sauerei.Ach ja, das Thema Kirche, wir wurden gezwungen, jeden Sonntag fein säuberlich in die Kinderkirche zu gehen. Ich musste mit meinen Krücken gehen, obwohl es fast nicht möglich war.

    Mit 10 Jahren hatte ich sehr hohes Fieber mit Bauchschmerzen. Tante Kathrin hatte gemeint, ich solle mich nicht so anstellen,das ist nur eine Grippe und verpasste mir eine Wärmflasche.

    Als die Schmerzen immer schlimmer wurden, musste ich zur Hausärztin laufen, weil sie die Gruppe nicht alleine lassen durfte. Sie müssen sich das mal vorstellen, mit hohem Fieber und Bauchschmerzen noch laufen? Also beim Arzt angekommen, bin ich sofort ins Krankenhaus gekommen, weil der Blinddarm drohte durchzubrechen. Da war das nächste Problem. Die Ärzte brauchten eine Einverständniserklärung zur O.P. Die bekamen sie aber nur über das Jugendamt Esslingen. Also musste vom Heim jemand nach Esslingen zum Jugendamt um die Einverständnis zu holen. In der Zwischenzeit ist der Blinddarm durchgebrochen und es kam zu Not O.P.

    Mit 13 jahren 1974 begannen meine Knieprobleme.Meine lang anhaltende „1 Jahr oder länger“ Kniebeschwerden wurden immer nicht beachtet. Als ich dann nicht mehr laufen konnte, wurde ich zum Arzt geschickt. Ich und meine Knieschmerzen wurde nie für Ernst genommen. Bis eine Praktikantin mit Tante Kathrin sprach, mich doch mal einem Arzt vorzustellen, kam Bewegung in die Sache. Ich war ende 1975 beim Orthopäden, der einen massiven Knorpel schaden festgestellt hat und mich noch Vorwurfsvoll fragte, warum ich erst jetzt komme. Er versuchte erst einmal mit Gipsverbände, den Schaden zu beheben. Als dies zu keinem Erfolg führte, wurde ich im August 1976(der heißeste Monat) in Tübingen operiert.Danach bekam ich für 1 ganzes Jahr geschlossene Gipsverbände. Wie lange ich gebraucht habe, um das Bein wieder in Form und Beweglichkeit zu bringen, brauche ich nicht erwähnen. Ich musste Höllenschmerzen beim Arzt aushalten, der mit einer Technik das Kniegelenk mm weise bewegte.

    Kontaktsperren und Briefzensur

    In dieser Zeit habe ich eine Bekanntschaft gemacht, die mir Briefe geschickt hatte, die nie bei mir ankamen. Später habe ich von meiner Pflegemutter erfahren, dass sie mir immer zum Geburtstag ein Päckchen geschickt hat. Ich habe nie ein Päckchen gesehen. Auch mein Detle wolle mich an Weihnachten immer besuchen, aber er muss schon am Tor abgefangen worden sein

    Demütigende Strafen

    Auch für mein Bettnässen wurde ich sehr hart bestraft. Oft musste ich mein Bett bei Nacht selber abziehen und frisch beziehen. Das Bettnässen hat aufgehört, als ich meinen Mann kennen gelernt hatte. Die Einschlafrituale mit meinem Körper hat nicht aufgehört. Ich schaukle heute noch so lange, bis mein Mann ins Bett kommt.

    Ich bin viele Jahre beim Psychologen in Behandlung gewesen.

  • Liebe besserabien


    Deine Schilderung hat mich sehr schockiert, obwohl ich viele ähnliche Dinge bereits von anderen Menschen und anderen Heimen hörte. Danke für Deinen Mut und Hochachtung, wie Du Dein Leben trotz allem packst!
    Ich selbst bin kein Opfer von Heimerziehung obwohl ich im Heim war. Zu lurz und zu anderen Zeiten.
    Letztlich wäre ich auch zwar gerne bei meiner Mutter großgeworden, aber da sie sehr früh starb, schon als ich 9 war, war ihr Mut, mich letztlich in Adoption zu geben und mir eine Familie zu schenken, die mich bis heute unterstützt und liebt, meine Rettung. Spätestens mit 9 wäre ich sonst auch in ein Heim oder eine Wohngruppe gekommen.
    Die Paulinenpflege kenne ich von meiner Ausbildung. Dort hat sich, wie hoffentlich überall, vieles positiv geändert. Ich bin gespannt auf die Beiträge hier, gerade weil mein Mann als Sozialpädagoge in diesem Bereich arbeiten möchte. Denke oft darüber nach, was wäre, wenn ich im Heim geblieben wäre. Wahrscheinlich bin ich zu jung und hätte eure Traumata nicht mehr erlebt? Ich werde mich hier zurückhalten und nur lesen und nachdenken. Mir ist so unklar, wie Kollegen (Erzieherinnen/ Sozialpädegoginnen) solche Dinge tun konnten!


    eure sina.marion ;(

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