Göttingen – Skrupellose Abzocke von Kindern: Ein Mitarbeiter des Jugendamts Göttingen soll jahrelang systematisch die Konten und Sparbücher von Kindern und Jugendlichen geplündert haben.
Wie das „Göttinger Tageblatt“ unter Berufung auf die Stadtverwaltung berichtet, soll der 56-Jährige während der letzten Jahre so mehr als 400 000 Euro veruntreut haben.
Hans Hugo Heimgärtner, Sprecher der Göttinger Staatsanwaltschaft: „Dem Mann werden in der Anklage knapp 580 Straftaten vorgeworfen."
Der Mitarbeiter war amtlich eingesetzter Vormund, Betreuer oder Beistand von Waisen und Halbwaisen. In dieser Funktion hatte er auch Konten, Sparbücher und Erbschaften zahlreicher Kinder und Jugendlicher zu verwalten. Er wurde mittlerweile vom Dienst suspendiert.
Laut Anklage hat er das Geld von 54 der ihm anvertrauten Schützlinge in die eigene Tasche gesteckt, damit seinen luxuriösen Lebensstil finanziert. Unter anderem soll er sich teure Uhren und Autos geleistet haben.
Der Beschuldigte soll zwischen 2004 und 2009 von zahlreichen Sparbüchern immer wieder Beträge von jeweils mehreren Hundert Euro abgehoben haben, sagte Heimgärtner. Größere Vermögen habe er gezielt auf verschiedene Konten umgeleitet und das Geld dann ebenfalls abgehoben.
Auf die Schliche kam dem 56-Jährigen einer der geprellten Jugendlichen. Dieser hatte im Jahr 2009 sein Konto genauer in Augenschein genommen und dabei Unregelmäßigkeiten entdeckt. So waren die Machenschaften des Beamten nach und nach ans Licht gekommen.
Vor Gericht muss er sich nun wegen Betrugs, Untreue, Diebstahls und Urkundenfälschung verantworten.
Quelle -> Bild.de