Presseeinladung

  • Habe heute diese Mail erhalten.


    Stelle hier mal den Wortlaut ein:



    Am 22. Mai, 13 Uhr, findet in Glückstadt, Jungfernstieg 1 (Wohnanlage), die Enthüllung einer Gedenktafel zur Erinnerung an die Heiminsassen des Landesfürsorgeheimes Glückstadt statt. Roland Scheuring und Rolf Breitfeld, ehemalige Zöglinge des
    Landesfürsorgeheimes: "Wir gedenken der getöteten und in den Tod getriebenen Heimkinder. Wir gedenken den Jugendlichen, die die Hölle von Glückstadt überlebt haben. Diese Mahntafel soll an alle Heimkinder erinnern, denen in Deutschland bitteres Unrecht widerfahren ist oder vielleicht noch widerfährt. Wir bedanken uns bei Allen, die uns unterstützt und dazu beigetragen haben, einen Ort der Erinnerung zu schaffen. Danke sehr".


    Johannes Schumacher


    Wer nähere Informationen haben möchte, wendet sich bitte an mich, gebe dann die Mailadresse weiter.

    Hinweis:


    Der Forengeist beinhaltet mehrere Accounts von ehemaligen Teammitgliedern,
    die uns vor langer Zeit verlassen haben und welche viele Erstbeiträge von den Heimen erstellten.


    Es ist somit also ein reiner Systemaccount,
    hinter dem keine reale Person steht, die auf Beiträge oder PN´s antworten kann.


    Seht also bitte davon ab, dem Forengeist zu schreiben, da ihr keine Antwort erhalten werdet.

  • .
    Aus erster und direkter Hand kann ich und möchte ich Euch alle berichten:


    Der eigentliche Hersteller dieser Glückstadt-Heimkinder-Gedenktafel und Einweihung derselben am 22. Mai 2011 und Organisator der ganzen Sache, auf seine eigene Initiative hin, ist der ehemalige Erziehungszögling-Häftling ex-Glückstädter Rolf Breitfeld, und ich berichte dies hier und nenne seinen Namen jetzt hier mit seiner vollen Zustimmung – mit der Bitte, dass mein Beitrag jetzt hier nicht „editiert“ wird und der „Klarname“ des Initiators dieser Gedenkveranstaltung aus meinem Beitrag entfernt wird.


    Ich kenne den Berliner Rolf Breitfeld ( Berliner seit 1973 ) jetzt schon seit vielen Jahren und stehe in persönlichem täglichem Kontakt mit ihm ( und dies nicht über Dritte ).

    Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit; Freiheit bedarf ständiger Wachsamkeit!


  • .
    Eine Gedenktafel an der ehemaligen „Fürsorgeanstalt“ in Glückstadt


    Das ehemalige Marinegebäude wurde 1874 als Anstalt eingerichtet, in welcher hauptsächlich „Landstreicher“ und „Dirnen“ eine auf unbestimme Zeit verhängte „korrektionelle Arbeitshaft“ absitzen sollten. 1925 wurde das Haus umbenannt in „Landesarbeitsanstalt“ und von 1933 bis 1934 wurde es von den Nationalsozialisten als „Wildes KZ“ genutzt. Ab 1943 begann man hier jugendliche Fürsorgezöglinge zur „Arbeitserziehung“ einzuweisen.
    Von 1943 bis zur Schließung 1974 war Glückstadt ein Synonym für den härtesten Umgang mit Jugendlichen, die Unglaubliches dort erlitten: Isolationfolter, Zwangsarbeit, Essensentzug, Schläge und sexuellen Missbrauch. Immer und immer wieder wurde von den Landesparlamentariern nach Besichtigung der Anstalt beschlossen, diese umgehend zu schließen, da die Zustände im Hause unhaltbar seien – immer wieder wurde es hinausgezögert und der „Betrieb“ lief ein weiteres Jahr „störungsfrei“ ab. Und die Jugendlichen wurden ein weiteres Jahr gequält, ausgebeutet, unterernährt und brutalisiert – und in den Suizid getrieben.


    Nun soll – auf Anregung des ehemaligen Zöglinges Rolf Breitfeld – am 22.05.2011 um 13:00 Uhre eine Messingtafel am Jungfernstieg 1 in Glückstadt, der Stelle, an der sich das ehemalige Landsesfürsorgeheim befand, angebracht werden:


    IM GEDENKEN AN DIE FÜRSORGEZÖGLINGE
    DIE IN DEN JAHREN 1943 – 1974IN DIESER ANSTALT UNTERGEBRACHT WAREN:
    DIE KORREKTIONSANSTALT WURDE SCHON 1925 IN
    LANDESARBEITSANSTALT UMBENANNT UND WAR EIN ARBEITSHAUS.
    1933 – 1934 WAR HIER EIN SOGENANNTES „WILDES KZ“: NACH DESSEN
    SCHLIEßUNG WURDEN DIE KZ-WÄRTER; ALLES SA-MÄNNER;
    VON DER LANDESARBEITSANSTALT ALS WACHTMEISTER ÜBERNOMMEN:
    AB 1943 WURDEN HIER FÜRSORGEZÖGLINGE IN DAS
    ARBEITSERZIEHUNGSLAGER GLÜCKSTADT/ELBE EINGEWIESEN.
    1949 ERFOLGTE DIE UMBENUNNUNG IN LANDESFÜRSORGEHEIM.
    DIE KZ-WÄRTER UND WACHTMEISTER WURDEN ALS „ERZIEHER“
    ÜBERNOMMEN. DIESES HAUS WURDE BIS ZUM 31.12.1974
    WIE EIN KZ UND ARBEITSHAUS WEITERBETRIEBEN.
    IM KZ GLÜCKSTADT GAB ES NACHWEISLICH KEINE TOTEN.
    IM LANDESFÜRSORGEHEIM WURDEN 6 MENSCHEN
    IN DEN SUIZID GETRIEBEN UND EINER AUF DER FLUCHT ERSCHOSSEN.


    In einer feierlichen Gedenkstunde wird die Tafel der Öffentlichkeit übergeben.
    Anwesend sein werden:


    • Rolf Breitfeld, Initiator der Gedenktafel


    • Gerhard Blasberg, Bürgermeister von Glückstadt


    • Prof. Christian Schrapper von der Universität Koblenz und Frau


    • Frau Dr. Gitta Trauernicht, Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages


    • Katharina Behrents vom Detlefsen Museum in Glückstadt


    • Ehemalige aus Glückstadt und anderen Heimen



    [ Das Original dieser offiziellen Bekanntgebung ist hier zu finden: auf der Home-Page des „Verein ehemaliger Heimkinder e.V.“ ( „VEH e.V.“ ) @ [color=#0000ff]veh-ev.info/ ]

    Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit; Freiheit bedarf ständiger Wachsamkeit!

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