Verzichtserklärung

  • Hallo zusammen,folgendes Gedicht eines ehem.Heimkindes möchte ich Euch nicht vorenthalten.


    Verzichtserklärung
    Wir sollen verzichten, verzichten, verzichten.
    So wollen es Kirche und Staat!
    Und abermals wollen sie über uns richten.
    Das klingt wie Hohn, wie Spott und nach Verrat.


    Kindheit und Jugend wurde' uns gestohlen,
    Wir waren rechtlos im Staat der Rechte.
    Sie taten es ganz unverhohlen,
    Und hielten uns für ihre Knechte.


    Entschädigung ist nicht angesagt,
    Nur Almosen sollen wir bekommen.
    Und wem das alles nicht behagt,
    Sei eine Klage unbenommen.


    So geht viel Zeit über das Land,
    und weiter werden Sie über uns richten,
    mit ihrer starken Pranke von Hand,
    bis unsere Reihen sich lichten.


    An euren Taten werden wir euch messen,
    Ihr sollt euch schämen, ihr Ungeheuer.
    Wir lassen uns nicht mehr erpressen,
    Noch lodert in uns ein stetig Feuer!


    von Manfred Zielke

  • Ein sehr schönes Gedicht, von Manfred Zielke. Danke! :) :D :thumbup:

  • Das ist ein fantastisches Gedicht, welches uns Ehemaligen aus der Seele spricht. Mein Dank an den Verfasser und an Dich fürs reinstellen.


    L G zicke

    :herz: "Einen Menschen lieben,heißt einzuwilligen,mit ihm alt zu werden." :herz:


    Albert Camus(1913-1960) frz.Erzähler und Dramatiker

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