Ich war sehr lange in Stralau und habe sehr viel dort erlebt. In der Zelle im Keller war ich auch .Meine damalige Freundin und ich wollten von dort abhauen und da wir keine andere Möglichkeit sahen, haben wir Nägel und Schrauben geschluckt. Dann bekamen wir im Keller zu jeder Mahlzeit SAUERKRAUT. Und am 3. oder 4. Tag hatte sich die Sache von selbst erledigt. Wochen später sollten wir dann den Müll in den Heizungsraum bringen - naja wir steckten unseren Kopf durch das Gitter (ohne zu wissen,ob es funktioniert ) und ...dann hatten wir den Körper auch durch.Wir sind bis nach Pankow gekommen, wo ihre Eltern wohnten. Wir konnten baden und was essen. Was wir nicht wußten, ihre Eltern hatten schon lange in Stralau angerufen .Somit wurden wir von der Polizei abgeholt und kamen zurück. Nach dem Arrest hatten wir uns beruhigt.. Erzieher weiß ich nur noch Fr. Kath, Frl. Backhaus und Fr. Rau. Später durfte ich von dort aus in Treptow auf der weissen Flotte arbeiten.Zuerst auf der H. Mann und dann auf der B. Brecht. Ich habe in der Küche geholfen und ich bin von den Leuten dort total verwöhnt worden.Leckeres Essen und manchmal durfte ich sogar rauchen ! 4,5 Monate war ich dort bevor ich dann nach Jöhstadt kam. Diese 4,5 Mon. habe ich in sehr guter Erinnerung behalten. Geschlagen bin ich dort nicht geworden.
Beiträge von sterni
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Es war eine allgemeine Frage und umso interessanter Deine Antwort.
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Wer bezahlt uns denn das Leben nach den Heimen - da wo die Probleme erst richtig anfingen - wo die Auswirkungen erst richtig sichtbar wurden ?
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Hast Du mal versucht Deine Mutter zu finden? Ich ja und ich hatte schon eine Menge zusammen getragen.Von dem Krankenhaus bekam ich den Geburtenauszug,den Taufschein und in dem Mutterheim,Unterlagen von der Zeit wo sie da war. Dort konnte ich entnehmen, daß sie aus Wuppertal kam und mich dort entbinden sollt und die Lehre als Krankenschwester beenden. Jedoch war sie ja schon 4 Wochen danach verschwunden. Meine Adoption wurde dann ohne ihre Zustimmung über die Bühne gebracht. Durch den Suchdienst DRK erfuhr ich den Namen der Frau, die damals den Sterbefall- also meiner Oma erledigte.Der Suchdienst wußte demnach wo meine Mutter wohnt. Also habe ich mir die Landkarte geholt, das Telefonbuch und habe alle heraus gesucht im Umkreis von 50 km, die diesen Namen hatten.Es waren ganze 8 Nummern.Eine nach der anderen rief ich an- mein Herz in der Hose. Die Leute waren alle sehr nett und dann...Ich wollte nur wissen, Ob sie Frau...beerdigte.Die war sofort oben und fragte, wer mir das gesagt habe.In diesem Moment wußte ich, daß ist meine Mutter.Die ist wie ich in so einer Situation.Ich kann das Gefühl nicht beschreiben- da war sofort irgendwas.Ich hatte keine Chance was zu sagen und legte auf.Mein Mann hat mich einfach in den Arm genommen und sagte, komm her mein KK und hielt mich ganz doll fest. KK heißt Körbchenkind.Wir versuchten es gefühlte tausend mal und dann habe ich für mich entschieden, sie ist es nicht wert.Mein Mann sagte nur -schade das deine Mutter niemas erfährt,was sie an dir verpaßt hat.Dieser Mensch ist mir egal. Nun kennt Ihr wieder ein Teil mehr aus meinem Leben. Sternensucher
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Das monika nicht mehr da ist-schade.Ich hätte nur die Bilder gerne gesehen. Trotzdem lieben Dank für die Info. Sternensucher
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Sag mal,wie kommst du in die Gallerie von Jöhstadt? Da befinden sich noch Bilder von mir und ich hätte gerne mal reingesehen - hilfst Du mir bitte? Sternensucher
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vorab - niemand aus meinem Umfeld weiß von meiner Vergangenheit. Ich wußte bis vorhin nicht einmal,daß ich darauf antworten werde.Ich war von April - Juli 1974 in Torgau. Eine Zeit , die mich veränderte - die meine Seele beinahe kaputt machte und die auf mein weiteres Leben einen großen Einfluß hatte. Nie konnte ich vergessen, wie die Schreie von den Jungs unten klangen - da war jeden Tag jemand fällig.Auch wir Mädels wurden nicht mit Samthandschuhen angefaßt.Ich glaube niemand der es nicht erlebt hat, kann sich vorstellen was sich dort hinter den Mauern abspielte.Früh um 7 mußten wir auf dem Flur stramm stehen und uns die Nachrichten anhören. Jeder mußte sich einen Beitrag merken und ihn dann mit seinen Worten wiederholen.Sehr dünnes Eis - man wollte dadurch nur unsere politische Einstellung wissen.Bei jedem Fehlverhalten - folgte eine unangemessene Strafe.Ich war einmal im Arrest, weil ich in der Produktion falsch abgerechnet habe. Also die Mädels hatten ihre Norm nach meinen Angaben erreicht und durch eine Kontrolle flog ich auf . Damals war ich fest davon überzeugt, daß mich eine von den Mädels angesch...hat. Meine Freundin damals war Heidemarie Burkhardt ( Puls ).Der Leiter war einfach brutal und ekelig. Ich dachte der hatte sich aufgehangen ? Mein Mann hat dann im Internet von der Gedenkstätte gelesen und sich gleich dort darüber informiert.Ich war total geschockt, als ich davon erfuhr. 14 Tage später hatten wir einen Termin dort. Nie im Leben habe ich damit gerechnet, daß ich an diesen Ort einmal wieder sein werde und es ging mir beim durchgehen dieser Räume immer schlechter. Ein Bild nach dem anderen tauchte in mir auf und ich dachte,daß packst du nicht Silvia. Ohne meinen Mann hätte ich diesen Gang nicht geschafft. Nach ca.5Monaten ,hatte ich meine Rehabilitation, die Entschädigung und.....meine Akte. Also die haben ja alles vermerkt. Jeden 2. Tag und manchmal sogar jeden Tag. Und.....sie haben auch manches " vergessen ". Die wußten nur zu genau was sie taten. Tja und dann erkannte ich auf einem Prospekt " Heidi ".Ja ich freute mich. Wir sind dann persönlich in Kontakt getreten und ich besuchte sie zu ihrer ersten Buchlesung. Dann kam die Eröffnungsfeier in Torgau. Böses Ende und wenn Ihr Lust habt, dann erzähle ich das an einem anderen Tag. Schmerzliche Gedanken , Enttäuschung - es geht mir im Moment nicht so gut. Euer Sternensucher
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Hallo Ihr Lieben!Ich habe es im Spezialkinderheim Jöhstadt auch gut gehabt.Ich habe mich dort aufgehoben gefühlt und dazu stehe ich auch!!!Brigitte kann nur von sich ausgehen und wenn sie das so Euch mitteilt,dann muß man es akzeptieren.Ich hatte den Eindruck, einen leichten Unterton zu hören und das machte mich einwenig traurig.Gerade hier sollte man richtig zuhören.Übrigens heißt es nicht :Treffpunkt ehemaliger Heimkinder?Die Frage an sich fand ich schon nicht sehr taktvoll. Das war nur eine kurze Randbemerkung. Allen noch einen schönen Abend Sternensucher
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Strom-Strom-Strom ,natürlich ohne h ,sorry der Sternensucher
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Ich war auch in Jöhstadt und ich muß sagen daß ich mich wirklich sehr aufgehoben gefühlt habe.Ich habe ganz andere Einrichtungen erleben müssen und das kann man miteinander überhaupt nicht vergleichen.Natürlich mußten wir uns auch dort an gewisse Regeln halten.Aber was ist denn heute?? Mich stören bis zum gewissen Punkt keine Regeln.War es nicht so, daß man aus unterschiedlichen Gründen gegen den Strohm geschwommen ist? Ich zum Beispiel wußte, es ist nicht okey und trotzdem habe ich es getan.Im Unterbewußtsein habe ich gegen alles angekämpft und ich habe niemanden vertraut.Silvia gegen den Rest der Welt. Heute wird viel geredet, aber wenn man wirklich Hilfe braucht, wer ist denn wirklich da für uns- wer hilt einem aus tiefsten Herzen? Kaum jemand. Es geht nur noch ums Geld und ehrlich, daß kotzt mich so an. Lb. Grüße Euer Sternensucher
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hallo-ich glaube der Knackpunkt daran ist,daß es den kindern einfach zu spät erzählt wird.Ich habe so ähnliches erlebt.Dazu kommt- Blut ist dicker als Wasser!!! Lb. Grüße Sternensucher