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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.
Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweissach in den unterfränkischen Haßbergen, in Bayern (1948-1979)
man vergleiche
»Verhaftungen und Einweisungen in das Lager [Breitenau] --- [Steinbrucharbeit] --- [1940-1945]«
(insgesamt 624 Seiten)
aufgespürt im Internet über eine GOOGLE-SUCHE mit: "Politische Bildung"+"Heimkinder"+"Zwangsarbeit"+"Steinbruch"+"Bergwerk" :
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GUNNAR RICHTER - Das Arbeitserziehungslager Breitenau
Nationalsozialismus in Nordhessen
Schriften zur regionalen Zeitgeschichte
Herausgegeben vom Fachbereich Erziehungswissenschaft/
Humanwissenschaften der Universität Kassel
Redaktion: Dietfrid Krause-Vilmar
Band 22
Zum Autor:
Dr. phil. Gunnar Richter, geb. 1953 in Hamburg, Studium der Fächer Gesellschaftslehre und Kunst an der Gesamthochschule Kassel, Zweites Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien, Mitbegründer und Leiter der Gedenkstätte Breitenau, Arbeitsgebiete: Forschung und Vermittlung der Geschichte Breitenaus und der nordhessischen Region in der NS-Zeit sowie Fragen der Gedenkstättenpädagogik; Promotion mit der vorliegenden Arbeit am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel.
Das Arbeitserziehungslager Breitenau
(1940-1945)
Ein Beitrag zum nationalsozialistischen Lagersystem
Straflager, Haftstätte und KZ-Durchgangslager
der Gestapostelle Kassel für Gefangene
aus Hessen und Thüringen
Diese Publikation entstand mit freundlicher Unterstützung der
Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, Wiesbaden
sowie des Kulturamtes der Stadt Kassel
VERLAG WINFRIED JENIOR
Kassel, im September 2009
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»Verhaftungen und Einweisungen in das Lager [Breitenau] --- [Steinbrucharbeit]
(insgesamt 624 Seiten)«
@ https://kobra.uni-kassel.de/bi…A699392FA943A5?sequence=1 :
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[ AEL = Arbeitserziehungslager ]
[ Verhaftungen und Einweisungen in das Lager ]
[digitale Seitennummern: Seite 140-142: ]
Die Staatspolizeistelle Weimar, der die Gestapostelle Erfurt später als Außendienststelle zugeordnet wurde, hat anschließend in das AEL Breitenau nur noch Frauen eingewiesen. Die männlichen Arbeitserziehungshäftlinge wurden zunächst im KZ Buchenwald als Arbeitserziehungshäftlinge inhaftiert, was auch aus der Veröffentlichung des ITS hervorgeht. Im September 1942 errichtete die Gestapostelle in Römhild, ca. 20 km südöstlich von Meiningen, ein eigenes AEL für Männer, das bis Ende November 1944 bestand. Die Gefangenen wurden dort zu Arbeiten in einem Steinbruch und zu Holzfällarbeiten herangezogen. Es gibt zwar einige Informationen über das Arbeitserziehungslager, aber es ist bisher noch nicht erforscht. In Römhild gab es einen Steinbruch, der offenbar für die Wirtschaft der Gemeinde eine große Rolle spielte und auch einen wichtigen Arbeitgeber im Ort darstellte. Als mit Beginn des Krieges auch aus Römhild deutsche Männer zur Wehrmacht eingezogen wurden, wurde auf Betreiben des dortigen Bürgermeisters und SS-Führers Schmidt ein Kriegsgefangenenlager für 250 polnische Kriegsgefangene eingerichtet. Die Kriegsgefangenen sollten den Verlust der deutschen Arbeitskräfte ausgleichen. 1943 sei das Lager aufgelöst worden, und die polnischen Zwangsarbeiter kamen in die Kasseler Rüstungsindustrie.
Daraufhin wurde auf Betreiben des genannten Bürgermeisters in dem Steinbruch das Arbeitserziehungslager eingerichtet. Das Lager war für 500 bis 600 Gefangene geplant; am 12. Oktober 1943 war es mit 339 Häftlingen belegt. Bis zur Auflösung des Lagers, Ende November 1944, kamen dort 169 Gefangene ums Leben. Ihre Gräber befinden sich auf dem Friedhof in Römhild und im Wald auf dem Großen Gleichenberg. Außerdem kamen etwa 70 schwer erkrankte Gefangene in einem Sandstollen um, in den sie am Kriegsende von Wachmannschaften getrieben wurden, die ihn anschließend zusprengten. Diese Toten wurden in Hildburghausen beigesetzt.
Da die Gestapostelle Weimar jedoch kein eigenes Arbeitserziehungslager für Frauen einrichtete, benutzte sie das AEL Breitenau zur Einweisung von Frauen.
Die Einweisungen erfolgten über die Gestapostelle Weimar und die Außen- bzw. Nebenstellen in Erfurt, Gera und Suhl, wobei die meisten Einweisungen über die Gestapostelle Weimar und die Außenstelle Erfurt erfolgten. Die inhaftierten Frauen kamen aus ganz Thüringen. Ähnlich wie bei den Einweisungen von der Gestapostelle Kassel befanden sich auch unter diesen Schutzhaftgefangenen ausländische und deutsche Frauen, die sowohl aufgrund von Verstößen gegen den Arbeitseinsatz als auch aus rassischen, politischen, religiösen und weltanschaulichen Gründen verhaftet worden waren.
[ Lebens- und Haftbedingungen im AEL Breitenau ]
[ digitale Seitennummern: Seite 277: ]
Lorenz Cosmann wurde kurze Zeit später auf seiner weiteren Flucht von der Bahnschutzpolizei in Gera verhaftet und anschließend zur Gestapostelle Weimar überführt. Von dort kam er in das Konzentrationslager Buchenwald und musste dann drei Monate in einem Steinbruchkommando bei Arnstadt arbeiten. Am 11. April 1945 wurde er in Buchenwald befreit.
[ digitale Seitennummern: Seite 228: ]
So sagte der ehemalige französische Gefangene André Tiffon, dass er des öfteren mit Gewehrkolben und Knüppeln geschlagen worden sei, weil es den Aufsehern nicht schnell genug ging.106 Auch der ehemalige polnische Gefangene Tadeusz S. berichtete, dass die Gefangenen bei Steinbrucharbeiten in Körle von Aufsehern mit den Kolben von Karabinern geschlagen worden seien. Dies blieb auch der Bevölkerung nicht verborgen.
[ digitale Seitennummern: Seite 220: ]
Auch der ehemalige polnische Gefangene Tadeusz S., der tagsüber im Steinbruch bei Körle Schwerstarbeit verrichten musste, berichtete von denselben Erfahrungen:
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