Beiträge von Axel Li

    .. als auch, zu erwähnen, dass ich Wenige der Jungs aus meiner Gruppe auf Bildern fotografisch habe festhalten können. Nicht ich habe diese aufgenommen, sondern jemand - wahrscheinlich unsere Erzieher. Beim Aufräumen auf Speichermedien habe ich sie gerade wiedergefunden. Ich konnte sie von einem Besuch in 2006 aus dem Gruppen-Fotoalbum abfotografieren und hätte nie gedacht, dass es überhaupt welche gab. Da ich gerade vieles aufräume, das Leben meiner Vorfahren u. a., räume ich auch meines auf. Eine gute Gelegenheit und wenn man Eilenburg so schnell wie mit einem Mausklick löschen könnte, wäre das vielleicht auch ganz nett. Dabei hatte ich es doch gar nicht mal so schlecht getroffen. Manche waren schlimmer dran.

    Den Spruch hatte ich auch schon mal gehört und womöglich hatten jene sogar Recht. Ich war schon ein echter Taugenichts und bewundere Menschen, die aus ihrem Leben etwas gemacht haben. Keine Ahnung, wie Andere das gemacht haben. Es müssen ganz besondere Menschen sein.


    Aus mir wurde nichts Gescheites. Ich habe nur gelebt und versucht aus Allem das Beste zu machen.


    Es geht eh dem Ende entgegen. Da stellt man schon mal fest, was besser hätte laufen können. doch die Zeit hält niemand auf. Es kommt wie es kommt und wir können gar nichts beeinflussen, auch wenn wir meinen, dazu imstande zu sein. Daran glauben heute so Viele.


    Spaß habe ich trotzdem, festzustellen, dass sich meine Prophezeihungen in eine mir zwar nicht genehme Richtung zu entwicklen scheinen, doch es passiert etwas. Das will schon etwas heißen.


    Gern würde ich auch nochmal `was Neues ausprobieren, doch sag` mir doch endlich mal jemand, was das sein soll. :rolleyes:

    Willkommen! Das glaub ich dir, dass das Gefühl da war. Vielleicht hatte das Personal auch keinerlei Ahnung wie man mit euch hätte umgehen müssen. Es gibt so viele Gründe. Auch ich suchte lange nach Begründungen, weswegen dies und das geschah oder heute geschieht. Es interessiert nicht wirklich Viele.

    Was ich noch sicher weiß, war dass ich über Nacht immer im Bett festgeschnallt...

    Das kannte ich auch, wenn auch nur ein einziges Mal bei mir - als 6 Jähriger in einer Klinik geschehen. Ich war wohl etwas zu laut beim Sprechen mit meinen 4 Zimmerbewohnern, die 1, 2 Jahre älter waren, wurde daraufhin von einer Schwester stundenlang an Händen und Füßen im Bett mit Mullbinden festgebunden und machte selbstverständlich dann auch ins Bett. Unvorstellbar, wenn das oft geschehen wäre. Ich weiß, dass es auch anderen Jungs geschah. Dass da nichts zurückbleibt - unvorstellbar, auch die Grausamkeiten, die ihr erdulden musstet.


    Was immer wieder tief blicken ließ, der Sadismus von weiblichem Personal, denn wieso nutzten Ordensschwestern 'spanische Stöckchen'? Was hat man ausgefressen, damit Bekanntschaft machen zu müssen?


    Ich habe einmal versucht, herauszufinden, wo der Ort liegt. Heute scheint es dort zahlreiche Seniorenheime oder neudeutsch '-Residenzen' zu geben. Das hört sich doch gleich netter als Heime an. Dass manch Einer Sorge hat, im Alter in einem Heim zu landen, absolut nachvollziehbar.

    Es ist nur ein paar Monate her, doch nun liegen ein paar Fakten auf dem Tisch. Die ev. Kirche nimmt sie mit Demut an, heißt es.


    Mehr als 2200 Missbrauchsopfer in evangelischer Kirche
    Bei Missbrauch in der Kirche ging es bisher in erster Linie um Katholiken. Doch nun untersucht ein Forschungsteam erstmals sexuelle Gewalt in der evangelischen…
    www.n-tv.de


    Demütig Sein. Das ist gerade überhaupt so ein inflationär verwendeter Begriff, ein Gebot der Stunde. Wem man nicht gerade gegenüber alles so sein soll.


    Interessant, wie sich Dinge plötzlich entwickeln können und hoffentlich verschwinden die Fakten und die Demut in Anbetracht multipler Krisen nicht wieder einfach unter Tische.

    Macht überhaupt nichts. Der Weg ist das Ziel, und niemand kann perfekt sein, Ihr hattet eben damals keine anderen Informationen zur Hand. Der Wille zählt und darum gehts.

    Ich wollte auch nur helfen, zu vervollständigen und da ich als Berliner Reinickendorf etwas kenne, fiel mir das natürlich sofort auf. Berlin hat schließlich nur Postleitzahlen mit einer 1 beginnend. :S


    In einem Stadtplan von 1949, den ich soeben geladen habe, findet man leider keinen Hinweis auf ein Heim. Auf Google Maps und -Street View hingegen sieht man das Gebäude recht anschaulich. Architektonisch interessant. Für Kinder, die einst dort im Heim waren, war das sicher völlig nebensächlich. Heute scheint dort eine sogenannte Alternativschule e. V. ihren Sitz zu haben. :saint:

    Guten tag,
    ich war in der Bondickstraße (,,,,,)


    Das Heim am Steinberg in der Bondickstrasse 8-9, war in Waidmannslust (Reinickendorf)

    und liegt fast an Steinbergpark unweit der Königin Luise Kirche Kirchgemeinde, hat auf keinen Fall die eingangs im Thread erwähnte Postleitzahl 24972 Steinberg, sondern Folgende PLZ: 13469 Berlin Reickendorf. So viel Ordnung muss sein. Schließlich geht es ums Finden. Korrekte Anschriftsangaben sind daher unumgänglich. Vielleicht möchte ja noch jemand Briefe schreiben.

    Kinder können Meister im Verdrängen sein. Es kann sich als gut oder auch weniger gut erweisen. Weshalb habe ich es vergessen, ich, der seit Ewigkeiten durch die Strasse kommt, indem mich einer der beiden Freunde nach der Entlassung aufsuchte... um hier noch mal anzusetzen.

    Zitat

    AXEL LI

    ...... Auf dem Laptop fand ich das Bild eines Freundes bzw. zwei Bilder aus der Gruppe....


    Der andere Junge aus der Stadt in der ich lebe, in der er lebte und hoffentlich noch immer lebt, fand mich. Manches ist, wie es ist und wenn ich nur gewollt hätte, mit dem Letzteren noch einmal nach Eilenburg gefahren zu sein, er wollte es, denn er suchte mich auf, doch ich wollte, nachdem wir zwei jahre zuvor entlassen wurden, nicht erneut nach Eilenburg. Heute bereue ich es und weiß nicht, was aus ihm wurde, nur, dass ich ihn vor etwa 15, 20 Jahren in einem traurigen Zustand vorfand und ihn nicht ansprach. Was war es, das mich abhielt? Es tut mir leid, aber die Wege, die wir gehen, können wir manchmal nicht beeinflussen, weil es Kräfte gibt, die uns hindern, vielleicht etwas Anderes mit uns vorhaben.

    ....

    ...leid, nicht zur rechten Zeit gehandelt zu haben, denn vielleicht hätte eine längerfristige Freundschaft entstehen können, ich, der so richtig keine Freunde hatte, nur Kumpel, wenn ich ihn nicht abgewiesen hätte, als er mich fragte, ob ich nicht noch einmal mit ihm nach Eilenburg fahren möche. In der Tat, nachdem er also bei mir an der Wohnung war, sagte ich ihm, dass ich es mir überlege und kam tatsächlich Wochen später darauf, ihn aufzusuchen - wir hatten alle Zeit der Welt - stand vor der Wohnungstür, die mir einer seiner Brüder öffnete, doch Michael war nicht anwesend. Ich war sogar in der Wohnung, in einem wohl 10 Meter langen Flur, bat, dass man ihm sagte, dass ich ihn sprechen wollte. Entweder vergass man es, ihm zu sagen, dass ich vorbeischaute oder Michael hielt es nicht mehr für wichtig genug. Ich habe es lange bereut, und es tat mir leid, dass ich damals nicht sofort habe zugesagt, mit ihm gemeinsam nach Eilenburg zu fahren. So ist es im Leben manchmal, wenn wir nicht rechtzeitig handeln, will ich wenigstens das nicht vergessen haben zu erwähnen....

    Fest steht. Mit einer einfachen Suchhilfe lässt sich kein ehem. Jugendwerkhof in Halle/Saale finden. Da all diese Themen schon vor vielen Jahren teils wissenschaftl. erforscht sind, siehe der Herr Chr. Sachse, glaube, er lebt in Berlin, mit dem ich schon mal kurz zu tun hattte und ihn auch kurz persönl. vor Jahren in Torgau/Elbe/Sachsen habe sprechen können, ist davon auszugehen, dass es keinen ehem. JWH dort gab, es sei denn, ein Ehemaliger würde sich melden und könnte das Gegenteil beweisen. Eine Adressangabe wäre sehr förderlich, um sich das dann einmal näher anzuschauen. In meinem Profil sollte doch endlich einmal Geschichte und Historie eingetragen sein. fie

    Halle Frohe Zukunft war kein Jugendwerkhof sondern ein Jugendhaus (Knast)

    Richtig. Ich war dort wegen versuchter DDR-Flucht ein Jahr.

    vor Jahren schon bin ich einmal mit den Rad dort hin gefahren, weil ich ab und an auch immer mal wieder in der Nähe der "Frohen Zukunft" bin oder war. Eine Wohnungsgenossenschaft trägt dort diesen Namen. Diese Genossenschaft unterhielt gerade in der Hallenser Steinstrasse einen hübschen kleinen Weihnachtsmarkt. Ich war gerade erst dort. santa


    Habe damals von dem Jugendhaus ein, zwei Fotos geschossen, vom gewaltigen eisernen Tor, das so ähnlich aussah wie das damalige von Torgau. Gruselig. Liegt alles dicht beieinander in Halle Nord. Für den Historiker schon alles sehr interessant.


    Laut Wikipedia, große Enttäuschung, gab es keinen Jugendwerkhof. Was nun? Folglich kann also niemand über ihn berichten.


    Liste der Jugendwerkhöfe der DDR – Wikipedia


    Kann sich Wikipedia irren? hmm

    Dass mir jmd. nach 2 Jahren diese Frage beantwortet, hätte ich nicht erwartet,doch zeigt es, dass es noch Leute gibt, die es beschäftigt/e. Danke!


    Ich würde, als Lese- und Schreibgast in diesem Thema das nicht ganz so streng sehen wie du, denn wir sollten vielleicht Begriffe wie Nazi nicht inflationär verwenden. Sie könnten damit gar zu sehr abgeschwächt werden. Wobei man tatsächlich drüber streiten könnte. Lassen wir es als Meinung einfach mal so stehen.


    Meine Erzieher, ich war ja in dem anderen Spezialheim an der Rödgener Landstraße und denke schon, das noch so objektiv wie möglich einschätzen zu können. Ich weiß nicht, was alles in eurem Heim geschehen ist, dafür weiß ich manches, was in meinem geschah. Manches. Nicht alles. Es wäre schier unmöglich.


    Leider werden heute so viele Begriffe inflationär genutzt, die manchen ihre eigentliche Bedeutung nehmen, aber wir wollen uns ja ab jetzt nur noch auf reine Heimthemen beziehen und nicht etwa auf andere. Ich fände es schade, wenn es so sein soll, weil, wenn es denn schon rote Nazis gegeben hat, hat das ja einen deutlichen Bezug zur Politik, doch von genau der will man ja hier nichts hören und lesen. Sollte es dafür ganz bestimmte Gründe geben?

    Was mich bei solchen Dingen immer interessiert hatte, ist, ob ihr Resonanz nach dem Erscheinen eurer Bücher erhalten habt. Mut gehört eh dazu, schlimme Phasen von Lebenswegen zu veröffentlichen. Denn das ist alles meist auch recht intim.


    Das kann ich mir gut vorstellen, dass gerade Muse, der sogar in Freistatt war, das so erlebt hat. Mir riet man das vor vielen Jahren, es auch zu versuchen, doch glaubte ich selbst nie daran, dass dafür auch nur irgend jemand Geld ausgäbe. Meine Geschichte wäre nicht stark genug, ganz sicher. Woher man das erfährt - indem man Geschichten so Vieler liest, um sie halbwegs einordnen zu können.


    Nachtrag. Hatte der User Name Muse mit der gleichnamigen Rockband "The Muse" zu tun? Wir werden es nicht mehr erfahren....

    Hallo. Bin zwar kein Freitaler, kannte jedoch aus Foren wie diesem ehemal. Heimkinder aus Freital, einen persönlich, den ich sogar mehrfach traf, doch das Bilder einstellen funktioniert so: Gehe im Textfeld, in dem du einen Betrag postest, wie du es getan hast, klicke die Büroklammer im grau unterlegten Feld an, es öffnet sich ein Fenster, in welchem "Hochladen" steht. Du klickst da drauf und suchst dir die Ablagequelle der Bilder, die du hier hochladen möchtest auf dem entsprechenden Laufwerk deiner Festplatte, klickst die jeweilige Datei an und schickst das Bild sozusagen ab. Achte auf das Bildformat und die Größe der Datei und es sollte funktionieren. Manchmal muss man probieren. Glück auf und

    Grüße, Axel

    Wer kann hier noch was dazu beisteuern?

    Leider kann ich niemandem den Gefallen tun, denn wie schon häufiger beschrieben, gibt es von den meisten von uns kaum Akten, was zur Folge hatte, dass die allermeisten Erziehungsberichte nirgends mehr vorhanden sind. Leider, und das muss auch ich gestehen, hätte ich so gern vor meinem Ende dennoch solche Berichte über mich gelesen, wie sie Jan freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte. Wer hätte das schon getan? hmm


    Ich hatte einmal vor vielen Jahren jemanden kennengelernt, die im gleichen Heim war, in dem ich war, nur etwa 12, 13 Jahre später, die mir Teile aus ihrer Akte vortrug. Ich hörte sehr genau hin und war umso mehr verärgert über das Nicht mehr Anfinden können meiner Heimakte. Das sind doch nicht unwichtige Dokumente, die einen Teil unseres Werdegangs aufzeigen. Nun gibt es Archive und Verordnungen über die Länge der Aufbewahrung solcher Dokumente. Hätte ich so einen Erziehungsbericht über mich, wie Jan ihn hat, ich hätte euch wahrscheinlich auch Teil daran haben lassen. Wen sonst hätte es interessieren können? :/

    Das Thema habe ich erst gestern Abend "entdeckt" und fand die Idee von JW1HAL gut. Schließlich habt Ihr sehr Vieles behandelt, wobei damit die "Behandlung" von Kindern damals im Heim gemeint ist. Was ich gestern nur nicht verstanden habe, weshalb u. a. die Frage aufgetaucht ist, ob man die Strafen als gerecht empfunden hatte. Als Kind , sagen wir mal du warst +/- 10, 12, 13 Jahre alt. Wie willst du zu der Zeit haben einschätzen können, ob eine Strafe gerecht war? In dem Moment, wenn man sie bekommt, war man i. d. R. emotional doch gar nicht in der Lage, das korrekt einzuschätzen.


    Was leider auch so ein Unding der damaligen Erziehungsmethoden geschuldet war - unsinnige Gruppenbestrafungen, die dann auch jene trafen, die sich überhaupt nichts zu Schulden haben kommen lassen. Das dürfte alles Andere als Solidarität fördernd gewesen sein. Hier traf ja noch nicht einmal das bekannte "Mitgehangen, Mitgefangen" zu.


    Also. Ist das etwa gerecht, in Mithaftung genommen zu werden, wenn ein Einzelner Dinge tut, die falsch sind/waren und dann dafür die ganze Gruppe bestraft wird, die sich dann ggf. dafür bei demjenigen rächt, in dem sie ihn vielleicht in der Nacht verprügelte? Was waren das denn für Methoden und wenn es genau so war, wie von Vielen hier beschrieben, muss man sich dann etwa wundern, weshalb sich heute so Viele so fremd sind? Ich verurteile niemanden, der sich an so etwas beteiligte, denn sie/wir waren Kinder, folglich steuerbar und Regeln folgen müssend. Wer sich ihnen widersetzte, wußte, was ihn erwartete. Jan hat völlig recht, doch ist es gerecht, sich zu unterwerfen?


    Er schrieb, dass er nicht immer der Liebste war. Was war das, der Liebste, und der, der es nicht war? Ich denke, herausgelesen zu haben, er hätte verstanden, weshalb er manchmal bestraft wurde, eben weil er ja nicht immer der Liebste war.


    Diese Spezialkinderheime waren keine Horte, sondern sprichtwörtlich Umerziehungsstätten, die unseren kindlichen Willen in feste Regeln gießen sollten. Das war die Absicht und am Ende sollten umerzogene Menschen die Heime verlassen, die dort hineinkamen, weil es 1000 Gründe gab. Gleichgebügelt sollten wir werden, mit allem wenn und Aber. Dazu gab es ein albernes Belohnungs- und natürlich Bestrafungssystem, über das man heute nur noch staunen kann.


    Mich wundert es - heute mit einer Abgeklärtheit - überhaupt nicht, denn das Eine bedingt das Andere. Wir durften nur zu bestimmten Zeiten miteinander reden, denn es gab Regeln und wer ihnen nicht folgte, wurde zum Schweigen gebracht, in dem er sogar isoliert wurde, vorübergehend. Mal mehr, mal weniger.


    Mein Problem war: ich konnte schwer meine Klappe halten und hatte ein Problem mit Gruppenzwängen und wie sehr ich mich doch vor vielen Jahren, als ich begann, meine eigene Heimzeit aufzuarbeiten, daran erinnerte - an das im Gleichschritt marschieren müssen auf dem Sportplatz des Heimes und/oder der Landstraße vor dem Heimgelände. Wie kleine Strafgefangene marschierten wir im Sporthemd und kurzer Turnhose bekleidet dort entlang, weil irgend jemand in der Gruppe etwas ausgefressen hatte. Jeder, der außerhalb des Heimes dort entlang kam, konnte es mitansehen.


    Diese Spezialkinderheime, welches dumme A****** kam eigentlich auf diesen Begriff, waren Schmelztiegel so vieler Kinder aus so vielen Herkünften, die aus vielen Gründen dort landeten, ob sie dort hineingehörten oder nicht. Wer konnte oder wollte das bewerten?


    Velleicht hätte auch ich zu Hause immer nur ganz lieb sein sollen, dann wäre mir der Sch**** vielleicht erspart geblieben. Was nur war es, das einen davon abhielt, lieb zu sein? Hätte man uns zwingen sollen? :whistling:

    Ach. Dann warst du also auch in genau den Haus, das ich hier gerade erneut als Farbfoto eingestellt habe. Was mich wundert, wie lange hat denn die Altmann dort gearbeitet? Die war doch schon zu meiner Zeit dort. Ich hatte sie nur für eine Woche als Erzieherin, jedoch im Haus 4. Ansonsten hatte ich meine Jahre/Zeit im Haus 3 verbracht.


    Schulz als Erzieher oder gar Bartholomäus, klingt irgendwie nach Kirche, sagt mir nichts. Wir hatten aber einen Russischlehrer mit dem Namen Schulz. Der war gar nicht schlecht als Lehrer, wie überhaupt die Lehrer ganz ok waren, um mal ein paar Noten zu verteilen. Früher machten sie es. Heute wir. So ändern sich die Zeiten. Zu Bia. Den Hr. Lorenz hatten wir auch. Er vermittelte einen recht interessanten Unterricht und das Beste im Heim war immer noch die Schule, finde ich.

    Hallo, bin zum Glück noch nicht tot .....

    Das freut sicherlich auch Andere, die dich kannten und wie du schreibst, es ging mir ganz ähnlich. Ich hatte auch gute Jahre erlebt, doch es war immer etwas, was erinnerte, an das, was wirklich und tief prägte. Es sind unsere frühen Jugendjahre, folglich auch meine und wie die Zeit es will, ich habe schon wieder Resturlaub, räumte soeben meinen allerersten Laptop aus dem Steinzeitjahr 2003 auf, habe noch einige Sicherungen auf Datenträgern vorgenommen, teils seltenes Eilenburg-Material gefunden, herrlich, und kann jetzt gar nicht anders, als erneut darüber nachdenken, bevor ich ins Bett müßte, was war. Was mache ich nun, außer noch mal jene zu suchen, die ich ewig suchte. Auf dem Laptop fand ich das Bild und eine Mail eines Freundes aus meiner Gruppe von damals und erinnerte mich, dass er es mit 16 Jahren war, der mich, nachdem er unser Heim zwei Jahre zuvor verließ, in meiner Heimatstadt aufsuchen wollte, mich jedoch nicht fand. Es ist so schade, aber nicht zu ändern. Den anderen Jungen aus der Stadt in der ich lebe, in der er lebte und hoffentlich noch immer lebt, fand mich. Manches ist, wie es ist und wenn ich nur gewollt hätte, mit dem Letzeren noch einmal nach Eilenburg gefahren zu sein, er wollte es, denn er suchte mich auf, doch ich wollte, nachdem wir zwei jahre zuvor entlassen wurden, nicht erneut nach Eilenburg. Heute bereue ich es und weiß nicht, was aus ihm wurde, nur, dass ich ihn vor etwa 15, 20 Jahren in einem traurigen Zustand vorfand und ihn nicht ansprach. Was war es, das mich abhielt? Es tut mir leid, aber die Wege, die wir gehen, können wir manchmal nicht beeinflussen, weil es Kräfte gibt, die uns hindern, vielleicht etwas Anderes mit uns vorhaben.


    Wie sieht die Hütte heute aus, in der wir drei und mehr lebten - das Haus Nr. 3 ?

    Die eigentliche Aufarbeitung in dieser Kirche scheint auch erst zu beginnen, wie man in dieser Woche aus der Presse erfahren hat dürfen. Der jüngst geschehene Rücktritt von Annette Kurschus mit sofortiger Wirkung vom Amt der Ratsvorsitzenden der EKD, ist dafür zu betrachten, wie sehr vermutlich auch sie zur Vertuschung von Untaten Anderer in der Kirche beigetragen haben soll.


    Es geht, kurz gesagt, um die Aufarbeitung von sexueller Gewalt und es heißt, dass alsbald mit einer Veröffentlichung über dieses dunkle Thema die Öffentlichkeit umfangreich informiert werden soll.


    Nun ist sie also zurückgetreten, auch wenn sie vermutlich am wenigsten dafür etwas kann, was geschehen ist, doch darüber müssen andere urteilen. Worum genau geht es und wer ist Annette Kurschus?


    EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus tritt zurück | MDR.DE
    Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat ihren Rücktritt erklärt. Die 60-Jährige legt auch ihr Amt als Präses…
    www.mdr.de

    Kennt ihr das auch, immer wieder festgestellt zu haben, dass sich eure Grundannahmen als völlig richtig erwiesen haben? Es gibt so vieles, das sich bewahrheitet, was man zuvor prophezeit hatte. Es ist wie mit der sich selbsterfüllenden Prophezeihung. So erlebe ich gerade vieles, was sich bei uns und andernorts abspielt; beruht das Meiste doch auf der Summe von Fehleinschätzungen und Verirrungen Vieler in der Politik, die blind einem Zeitgeist folgen, der sich als Irrweg herausstellen kann.


    Was ich in der Deutlichkeit nicht ganz so erwartete, war der Grad der gesellschaftlichen Spaltung, der nicht ungefährlich ist. Womöglich ist das aber nur Schwarzmalerei.


    Manchmal reicht aber auch ein persönliches Gespräch mit einem Kollegen aus, wie dieser Woche geschehen, um darinnen bestätigt zu werden, zu hören, wie Menschen bezeichnet werden können, wenn sie gegen den Strom schwimmen. Fazit: sprecht mit Menschen, dann weitet sich der Horizont.


    Wieso haben sie mich damals als Pionier zum "Freundschaftsratsvorsitzenden" gemacht? Weil ich so freundlich, wenn ich nicht gerade sarkastisch, bin? Vielleicht war das sogar ganz gut für mich und ich habe etwas dabei gelernt?

    Als ich einmal einer Podiumsdiskussion zum Thema HAASENBURG Heime in der Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen einstigen geschloss. Jugendwerkhofs Torgau/Sachsen beiwohnte, war auch ich sehr erstaunt, wie lange diese Heime in Brandenburg funktionierten. In der Diskussion, die ein Kollege von mir seinerzeit moderierte, der sich u. a. mit Themen dieser Art auseinandersetzte, wurden auch Zeugenaussagen ehem. Betroffener behandelt und zumindest bin ich nun leicht irritiert ob des Urteils.