Beiträge von Axel Li

    Hallo und Willkommen Axel,


    Ich schreibe ab und an einmal - wie jetzt gerade - in "fremden Themen", womit ich meine, obwohl ich selbst nicht in Neukirchen war, schreibe ich darinnen, eigentlich nur, um dir für deinen höchst interessanten Heimlebenslauf zu danken. Eine überaus großartige respektable Story, die ich aufgrund des kompakten Materials in zwei, drei Etappen gestern Nacht las.

    Ich gratuliere dir und hoffe für dich, dass du doch noch ehem Kameraden, wenn man sie so nennen darf, findest.


    Grüße

    Axel

    Einmal keck gefragt, wie kann ein Internat oder Heim sich Liebfrauenhaus nennen? Waren dort nur liebe Frauen oder was sollte so ein Unsinn bei der Namensgebung solcher Einrichtungen?

    Ein Hauch von Feminismus vergangener Zeiten? hmm Gott hab die wirklichen Liebfrauen seelig. Die Anderen mögen - was auch immer. :oops:

    Beziehst du dich allg. oder im Speziellen auf dieses Heim?


    Ich würde sagen, ganz allgemein trifft es sicher zu, dass noch viele ehem. Erzieher/innen zu befragen wären, weshalb sie es taten. Andererseits, aber das wissen hier bestimmt Alle schon lange, sie entstammen, wenn man sich die Zeitachse anschaut, der Generation, die in den Kriegsjahren oder kurz danach aufwuchsen und selbst Gewalt erlebt haben, die sie sozusagen weitergaben, weil sie nichts Anderes kannten. Jedoch muss man dazu sagen, dass Kinder nicht nur in Heimen verprügelt oder gequält wurden. Sadisten gab es überall.

    Wohnen in einem Schloss. Ja. Das hätte wohl mancher gern und wenn ich mir das mal so anschaue, könnte man schon ob der Anlage neidisch werden.


    Beuggen


    Ich bin immer an Historie und Baukunst interessiert. Wie du schreibst. Als Kind kann man das alles so noch nicht realisieren. Vielleicht sollte man schon daher auch Beuggen einmal einen Besuch abstatten? Wenn ich doch nur einmal wieder Zeit für solche Touren hätte!


    Ein Kinderheim in einem Schloss. Das Privileg hatte wohl nicht jede/r und ich werde mir das Schloss ansehen, ihm sozusagen im Sommer einmal mit dem Rad dort vorbeischauen. Britz fehlt mit als Berliner noch immer, obwohl es dort den bekannten "Britzer Garten" gibt. Noch so ein kleiner weißer Fleck in der großen Stadt.

    Also nun mal ganz ehrlich, Kinder, die in Böhlen leben mussten, auch die, die nicht dort im Heim lebten, waren aufgrund der katastrophalen Umweltverpestung schon genug gestraft für ihr weiteres Leben. Böhlen lag im früheren Bezirk Leipzig, so einer Art Bundesland. Auch ich war in einem Heim im DDR Bezirk Leipzig, doch so verdreckt wie Espenhain oder gar Böhlen war der Ort nicht. Das Überleben war dort eher möglich...

    Vorbeigeschaut hat immerhin nun auch unsere Außenministerin Frau Annalena Baerbock. :hutab:

    Wieso eine Außenministerin und nicht etwa ein/e Vertreter/in aus dem Innenministerium dem ehemal. sogenannten Kindergefängnis einen Besuch abstattet, bleibt den Lesern selbst überlassen. Gibt es im Ausland gerade nichts zu tun ?


    Betroffene berichten Baerbock von Zuständen in DDR-"Kindergefängnis" Bad Freienwalde
    Die Zeit im DDR-Durchgangsheim Bad Freienwalde hat viele der Jugendlichen nachhaltig traumatisiert. Betroffene berichteten jetzt der Bundestagsabgeordneten…
    www.rbb24.de

    So lautete einmal ein Titel eines Schlagers und wer hätte das gedacht, dass einer gerade erst veröffentlichten Studie zufolge, die weltweit durchgeführt wurde, wenn auch nur unter 46.000 Teilnehmenden, die einsamsten jüngere Männer sind. Wenn ich ehrlich bin, nicht so ganz, andererseits kann man sich schon vorstellen, dass in modernen westlich geprägten Leistungsgesellschaften viele überfordert sind, aus vielerlei Gründen. Männer sprechen auch seltener über Gefühle, Probleme. Das ist nicht neu und manches kommt einem sicherlich aus der eigenen Jugend bekannt vor. Nur gut, dass man nicht mehr ganz so jung ist. :rolleyes:


    Weltweite Studie: Die einsamsten Menschen sind junge Männer
    Einsamkeit ist laut einer neuen Studie keine Frage des Alterns, wie häufig angenommen wird. Niemand fühlt sich demnach so einsam wie junge Männer.
    www.berliner-zeitung.de

    Der 1. Januar naht und ich bin inzwischen auch wieder dabei, Anträge auf x, y zu stellen, Nein, es geht nicht um Entschädigung. Wer soll mich auch entschädigen und bitte schön, wofür? Mein Heim war doch gut zu mir...


    Vielleicht aber sollten sich die Leute, denen das Heim nicht gut tat, beeilen, zumindest jene, die in konfessionell geführten Einichtungen liebevoll von Nonnen und Nonninnen betreut wurden? Womöglich gibt es bald gar keine Kirchen mehr, wenn der personelle Aderlas so weitergeht wie im Folgenden beschrieben. Bei wem sollte man dann noch Anträge stellen können?


    Laut Umfrage: Zahl der Kirchenaustritte schnellt in die Höhe - WELT
    Schon 2021 war ein desaströses Jahr für die Kirchen. Erste Zahlen aus größeren Städten zeigen nun: 2022 wird noch weitaus schlimmer ausfallen. So viele…
    www.welt.de

    Was ich vergaß, zu schreiben, dass ich schon lange den Glauben daran verlor, daran zu glauben, dass wir alle, hm, ehem. Heimkinder jemals an auch nur irgend etwas Gemeinsames glaubten. ja, woran auch? Wir hatten doch alle unsere Vorgeschichte. Sie ähnelten sich oder auch nicht.


    Aus irgend einem Grunde fuhr ich gestern mit dem Fahrrad an meiner ehemaligen Schule vorbei, sah all die Kids in der großen Pause herumspringen, - toben und es gingen Bilder an mir vorbei und ich erinnerte mich erneut, an einen Song, der mir etwas bedeutete, so wie songs uns allen etwas bedeuten. Sie prägen sich ein, die wir nie vergessen werden.


    Die Jugend sorgt sich inzwischen in einem Maße wie es bisher nur sehr selten in der Vergangenheit zu verzeichnen war. Ganz oben steht bei Ihr auf der Agenda die Angst, direkt in den Krieg hineingezogen zu werden, die berechtigte Sorge um das Weltklima, inzwischen auch die um das eigene Einkommen und die galoppierende Inflation. Für viele ist das zu viel, weshalb nun sogar der Anteil jener wächst, der bereits suizidale Gedanken in sich trägt. Innerhalb eines halben Jahres stieg er um 3 Prozent. Wir wissen noch nicht genau, was all das mit den jungen Leuten macht in der Zukunft, doch als bedrohlich muss man das schon betrachten.


    Klima, Krieg und Inflation: Dauerkrisenmodus gefährdet die psychische Stabilität der Jugend
    Der Klimawandel, der Ukrainekrieg und finanzielle Unsicherheit setzen den jungen Menschen zu. Sorgen und Ängste haben sich laut einer Studie verfestigt.…
    www.tagesspiegel.de

    Herzl. Willkommen und Guten Morgen Hans Jürgen u. danke für deine Vorstellung!


    Du hast einen interessanten Weg genommen, aus einem "Westheim" in ein "Ostheim" gekommen zu sein. Mir fällt das deshalb auf, weil auch in mein "Ostheim" ein Junge aus meiner Gruppe - mit dem ich mich gut verstand - aus einem "Westheim" kam. Das erlebte man sicher nur sehr selten. Könntest du daher bitte kurz schildern, welchen "Anlass" es gab, diesen Weg genommen zu haben?


    "Zuckerschlecken". Wo gab es das schon, doch so das jemand schreibt, der das erlebte, was du zuvor ertragen musstest, das sagt dann auch schon etwas aus. ...


    Eine kl. Korrektur meines vorangegangenem Textes. Das Waldstraßenviertel befindet sich nicht nahe deines Heimes in der Fregestraße, sondern der Klara Zetkin Park und der Trabrennbahn. Als ich dort die 90iger Jahre verbrachte, nicht im Heim natürlich, müsste das Heim aber noch in Betrieb gewesen sein. Das Waldstraßenviertel grenzte jedoch nahe dem Zoo, den du bestimmt auch gut kanntest.


    Was immer du hier suchst, finde es und viel Erfolg dabei.

    Danke für den Eintrag mit der Ruine und der Rabeninsel. Ich kenne bzw. kannte die nun nicht mehr bestehende Ruine gut, war dort öfter in den vielen letzten Jahren auf Entdeckungstouren sozusagen. Von einem Kinderheim keine Spur, natürlich nicht. Kaum vorstellbar, wenn in der Ruine ein Heim gewesen wäre. Es hätte etwas wirklich Gruseliges an sich.


    Trotzdem, es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken. Selbst wenn es hier um Forum mehr als nur ruhig ist. Die Saale dort unten ist übrigens auch ruhiger geworden, weil sie weniger Wasser als in den letzten Jahren führt. Ich kenne sie noch, als sie im Winter ziemlich zugefroren war an den Ufern. Sie wird mein Harlem River, kann Geschichten vom Quell bis zur Mündung erzählen. ...

    In all den Jahren habe ich mir in diesen Heimkinderforen auch immer wieder solche Themen durchgelesen, in denen es um unsere schwierigen Beziehungen zu unseren schwierigen Eltern ging. Was wurde durch euch/uns dazu nicht alles geschrieben und auch wenn jedes Schicksal ein Anderes ist, es ist/war immer eines zuviel.


    Diese Eltern, die uns erzogen, waren im juristischen Sinne zwar Eltern, die dennoch keine sein konnen, weil es ihnen niemand beibrachte. Allenfalls brachte man ihnen bei, wie man Kinder machte. Manche werden sie bekommen haben, um ihrer Rolle als Frau und Mutter gerecht zu weren, um für jemanden sorgen zu können oder um das eigene Minderwertigkeitsgefühl, noch keine Kinder zu haben, kompensieren zu können, weil andere Frauen bereits Kinder hatten, auch endlich welche zu bekommen.


    Manche machten sich so viele Sorgen um sie, dass sie sie fesselten, dabei völlig unfähig waren und nicht wußten, dass man Kinder gehen lassen muss.


    Ich habe es jahrelang so oft gehört, dass man sich um mich "Sorgen" machte, gar so, als wenn man nicht genug eigene hätte, jedoch zu hoffen schien, dass die Sorgen, die man sich machte, als Vorleistung sozusagen dafür herhalten sollten, damit man sich dann später um die Erzeugerin sorgt, die, die nicht fähig war,dafür zu sorgen, dass man nicht ins Heim musste. ...

    Ich bin sehr neugierig und weil ich über 20 J. in Halle wohne, von Mo-Fr., kenne ich diese Gegend, durch die ich sehr sehr oft mit dem Fahrrad vorbeifahre. Im Moment wird der Böllberger Weg seit einem Jahr saniert. Mit dem Fahrrad muss man Umwege durch den Gesundbrunnen fahren, doch von einem Heim ist an der 93 heute keine Spur mehr zu sehen. Das, wenn es das ist, was ich denke, ist ein kleiner klinkersandsteinartiger Altbau. Ansonsten ist ein längerer Teil des Böllberger Weges mit typ. DDR-Plattenneubauten am Südende zur Ostseite zumindest "eingerahmt". Wer die Gegend kennt, weiß, dass 1,5 km weiter nördlich etwa ein Heim ist, am Böllberger Weg 177. Vielleicht wurde dein altes Heim später in das heutige dorthin verlegt? Es liegt nahe, denn am Böllberger Weg 177 ist heute die "Clara Zetkin e.V. & Erziehungshilfen Clara Zetkin GmbH" untergebracht. Auch dort fahre ich immer noch mit dem Rad vorbei. Halle hatte wie auch andere Städte gleich mehrere Heime, doch deines scheint es ganz offensichtlich nicht mehr zu geben. Ob du dennoch jemanden findest, falls du jmd. suchst, es wäre dir sehr zu wünschen. :)

    diese komische person die Dich ein segen, zur welt gebracht hat,

    Meine Mutter, eine Narzistin, eine, die gern mit Geld manipuliert, in dem sie hofft, dass Menschen nach ihrer Pfeife tanzen, ich hasse sie nur noch. Erst gestern wieder, es wäre nicht das erste Mal gewesen und ich hätte ihr fast erneut den Hals umgedreht. Die BILD Zeitung hätte ihre Schlagzeile.


    Weshalb tue ich das eigentlich, für sie einmal in der Woche einkaufen gehen, das Schriftliche, oder auch ihre Einkommensteuererklärungen beim Finanzamt erledigen, diese Dutzenden nervtötenden Telefonate wochentlich, fast jedes Gespräch erneuter Psychoterror und immer wieder wird bei ihr doch angeblich eingebrochen, Menschen würden sich nachts bei ihr aufhalten, dies und das aus ihrem Kühlschrank essen, bei ihr auf der Toilette sein, sie kommen über den Balkon, ich weisz, sie ist inzwischen dement, leidet an Wahnvorstellungen und Halluzinationen, doch keine zehn Pferde würden sie dazu bringen, ihre Wohnung zu verlassen, doch aller Hilfe zwecks Erleichterung zum Trotz, dass sie es anderswo besser hätte, nein, ich will sie in kein Heim bringen, wie sie mich hineinbrachte; man kann ihr nicht helfen, denn sie weiß alles besser, bevormundet mich noch immer, ich hasse sie nur noch, diese Frau, kontrolliert alles und misstraut jedem, wobei, anderen glaubt sie teils mehr als mir, ihrem Sohn, glaubte allem Ernstes, ich sei damals im Heim in guter Betreuung in guter Ausbildung, weil ich ja in einem Internat wäre. Was für ein Selbstbetrug, was für ein Schwachsinn. Dieses nervige Naivling und heute raubt sie mir die letzten Nerven. Was ich gestern für ein Theater mit ihr durchgemacht habe, glaubt mir kein Mensch. So viel Alkohol, den man braucht, um das zu ertragen, sie noch immer zu ertragen ist eine Art psychische Folter. Wann hört das endlich auf?! Stürze dich aus dem Fenster, tue irgend etwas, aber laufe gegen kein Auto. Für dein Leben kann auch niemand etwas und deshalb lasse es einfach sein!


    Ich hasse sie und würde mich, ja uns unglücklich machen, wenn ich 'es' täte. Sie droht seit Jahren ab und an mit Selbstmord, erpresst mich emotional, und wenn es doch geschieht, dann hat es endlich einmal ein Ende. Bitte. Lass es endlich geschehen!!


    Auf Grabsteinen steht häufig: "Ruhe in Frieden". Frieden, den haben die sie Überlebenden. Deren psychische Torturen haben dann endlich ein Ende.

    Kaum jemand, der bisher Gelesenes gelesen hat, wird glauben können, wovon im Folgenden zu lesen sein wird, denn wie schon immer bleibt im Krieg der Desinformation die Wahrheit auf der Strecke. Ich will und werde niemals glauben, worüber seitens der unterwanderten UN berichtet wird. Zu deutlich wird, wer - schon wieder und nach 80 Jahren erneut - als Monster dargestellt wird. Speiübel könnte einem werden, lesen zu müssen, was man den Menschen weismachen will.


    Wem eigentlich gehen Menschen schon wieder auf den Leim? Die Dummen, Einfältigen, jenen, die Stummen, denen es die Sprache verschlagen hat? Nein. Freunde, nicht, weil ich mehrfach die Sowjetunion besucht habe, sondern weil Russen und Russinnen Kinder lieben, zweifele ich an euren Behauptungen der sogenannten Vereinten Nationen. Was ist nur aus der UN geworden?!


    https://www.berliner-zeitung.de/news/kriegsverbrechen-kinder-von-russen-vergewaltigt-und-gefoltert-li.270344


    Das hätte sich wohl niemals jemand zu träumen gewagt, dass so ein dummes armes bescheuertes Heimkind solche Fragen stellt, oder?


    Nein. Sie fürchten sich davor, dass ihnen jemand den Spiegel vorhält. Genau das ist die Furcht der Deutschen, jemand könnte ihnen aufzeigen, wo ihre Schwächen liegen. Ertappt? Ja. Natürlich. Eindeutig. Unser kollektives Schweigen ist Gegnern nutzbringend. :oops:

    Es freut mich, dass du dich daran erinnerst, es gelesen haben, was ich dachte, als ich vor Jahrzehnten nun schon stumm und kalt wie ein Stein erneut in Eilenburg gewesen zu sein. Ja. So war es. Als Ich, 34 jährig dort aufschlug, mit der Bahn aus Leipzig kommend, dort oben hinter der Ileburg, wie der Ort im Mittelalter hieß, ankam.


    Ich glaub, verstanden zu haben, was du meintest, mit "nicht allein bewegt haben", worüber ich schreibe und ja, vielleicht half ich bereits anderen schon, es aufgeschrieben haben, wie ich meine Eilenburger Jahre bitter empfand. Ich meine, mehrfach geschrieben zu haben, dass meine in 2006 zusammenstellen Notizen Leuten half, ihre bzw. unsere gemeinsame Zeit einst zu rekapitulieren. Jemand, der mich im Forum seiner Zeit fand, der in meiner Nachbargruppe auf der Etage war, sagte es mir am Telefon, dass das, was und wie ich es schrieb, Stoff für einen Film hergäbe. Einer seiner Zimmergenossen aus dem 6 Bett Zimmer in Blickrichtung Innenhof, schrieb mir, ich hätte viel mehr über die schlimmeren Dinge schreiben sollen, und das, was ich sonst veröffentlichte, wollte er 2006 seiner Mutter zu Weihnachten um die Ohren gehauen haben, damit sie ihrem Sohn endlich glauben würde, was ihr Sohn dort erlebt hatte und ich muß einiges nicht geschrieben haben, weil ich es entweder vergessen oder verdrängt hatte, wie er mir am Tel. sagte. Dabei glaubte ich, so objektiv gepostet zu haben, wie ich es empfand. Dieser Junge, der mir das sagte, wohnte nur max. 2.5 km von mir an meinem heimatl. Wohnort entfernt. Davon erfuhr ich telef., als ich 2006 erstmalig nach der Entlassung im Heim aufkreuzte. Ich radelte dorthin. Sein Name stand nicht mehr am Klingelschild.


    Schräg gegenüber wurde die spätere Anlaufstelle für uns ehemal. Heimkinder 2016 eröffnet, in der ich meine Entschädigung hatte beantragen können. Wofür haben sie mich entschädigt und war es gerecht? Hatte ich es verdient, ich, der doch als Kind und Jugendlicher glaubte, zur Strafe um Heim gewesen zu sein?


    Zum Thema Mißbrauch, ich selbst hatte es als Junge damals so nur empfunden, wie du es schreibst, doch heute wäre es einer, denn, wenn vielleicht buch einmal 30 Jährige Erzieherinnen 18 heranwachsenden Jungen beim Duschen zusehen, sie beaufsichtigen, dann sieht es schon komisch aus. In der Tat. Ich erinnere mich als 13 Jähriger an eine sehr peinliche Situation im Keller, in dem unsere Umkleideräume untergebracht waren. Beim Wäschetausch mussten wir uns gemeinsam ausziehen, standen nackend nebeneinander und unsere noch junge Erzieherin warf uns die Wäsche aus der Kleiderkammer zu, die wir von dort wöchentlich über den Hof in einem großen Korb abholten. Es war schon merkwürdig. Ich weiß nicht; wie es mir dabei einmal geschehen ist, aber ich eregierte und die Jungs neben mir lachten, wie man es als 13 Jähriger eben so erleben kann. Klar, war es mir total peinlich weil mein Kopf rot wie ein Streichholz war und unsere Erzieherin sah das ganz deutlich.


    Heute wäre das Mißbrauch, weil man wohl kaum Erzieherinnen und heranwachsende Jungen um 12 bis 14 aus verständl. Gründen so wir man uns damals zusammenbrachte, in solchen Situationen zusammenbringen kann. Ich hatte das erst seit einer Reihe von Jahren so betrachtet, zumal diese Erzieherinnen auch nicht gerade zimperlich waren, uns vorzuführen, wenn wir verbotene Dinge taten, von denen wir dachten, dass sie es waren. Auch das geschah mir, vor Anderen gedemütigt und vorgeführt zu werden. Ich habe darüber, wohl auch hier schon, geschrieben. Deshalb bleibt mir eine peinliche Wiederholung erspart


    Wir konnten allgemein froh sein, dass wir keine Nonnen hatten, die uns, wie in den sogenannten christl. geführten Heimen mit Rohrstöcken züchtigten. Ich glaube, wenn mir das dort passiert wäre; ich hätte ihnen den Hals umgedreht und trotzdem wurden auch manche von uns geschlagen. In Kellern konnte Manches geschehen. So was vergißt man trotz allem nicht. Nicht Schläge tun weh, sondern die Hilflosigkeit. Nicht die Angst davor.


    Es ist lange her, unser Leben gelebt und vergessen wurde nicht alles. Gut so.


    LG Urlaubsgrüße

    Axel

    Dem schließe ich mich gern an und ergänze. In der früh. DDR gab es einen populären Buchverlag, der den Namen "Neues Leben" trug. Vielleicht sollte jemand aus Wolfersdorf ein Buch schreiben und es in dem Verlag, der womöglich noch existiert, veröffentlichen? Es würde sinnigerweise genau dort hineinpassen, nur, es liest ja kaum noch jemand und geschrieben wird zwar viel, nur leider nicht hier, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, wzbw. :)