Beiträge von Axel Li

    Legalize It!

    Wieso fällt mir gerade ein Song von Bob Marley oder Peter Tosh ein?



    Wieso ist all das, was geplant ist, so widersprüchlich verwirrend?



    Das ist zwar alles nicht "mein Thema" aber als Zeitgenosse sollte man immer gut Bescheid wissen, was gerade "in" ist. Auf allen Gebieten am besten. ;)

    bin zufällig gerade hier. Willkommen! Neuruppin kenne ich seit langem, von land und wasserseite her, schon lange vor deiner zeit und hoffe, dass du sie alle findest!

    eine schöne kleine stadt, friedlich und still. nicht wie andere, laut, schmutzig und nicht ganz ungefährlich. ;)

    Das ist schon richtig, was du schreibst und überhaupt scheint gerade hier in Europa mindestens eine Ära zu Ende zu gehen, denn Demokratien machen nur so lange Sinn, wenn andere als eigenen Meinungen auch wirklich erwünscht sind. Schau`dir nur die in sich zerstrittene EU an. Die wird doch gerade nur zwangsläufig und angsterfüllt als Schicksalgemeinschaft durch die NATO zusammengehalten.


    Was bitte bedeutet Demokratie in Osteuropa? Kann das einmal jemand erklären? Immer, wenn man Osteuropa Beiträge sieht, hört man immer das Gleiche: Menschen wollen nur weg aus ihren Ländern, am besten alle nach Deutschland. Ist das Demokratie oder verstehen manche Deutsche darunter etwas völlig Anderes als ich? :/


    Der Sinn von Meinungsaustausch sollte sein, andere Meinungen nicht nur zuzulassen, aus ihnen vielleicht sogar etwas zu lernen, eigene Meinungen zu hinterfragen, ob nicht auch die Gegenseite Recht haben könnte, denn wer nur immer denkt, dass die eigene Meinung Maß aller Dinge des Denkens und Handelns ist und andere Meinungen - gerade in diesem kleinen überheblichen Gut-Menschen Land - klein machen zu wollen, diese zu verunglimpfen, als altbacken abzukanzeln, der wird auf Dauer scheitern. Die Geschichte lehrt es, doch wen interessiert sie?


    Was zu befürchten ist, dass wir alsbald in eine gesellschaftliche Schieflage geraten, in der immer mehr Menschen Opfer einer gegenwärtig aus dem Ruder gelaufenen Politik geraten, in der der gesellschaftliche Kitt zerbröselt und somit zu rechnen ist, dass irgendwann Menschen mit unterschiedlichen Meinungen in D-Zügen aufeinander ungebremst zurollen. Irgendwann rummst es dann gewaltig und das Zähneknirschen wird laut zu vernehmen sein. Dann kommen sie aus ihren Löchern und entschuldigen sich bei den Wählern, was sie vielleicht falsch gemacht hätten. Hatten wir alles schon, doch Deutschland braucht es offenbar ganz hart, mal richtig auf die Fresse fallen, international große Töne spucken und zu Hause keine Mehrheiten finden, weil man die eigene Bevölkerung gegen sich aufbringt, verlernt hat, zuzuhören, unfähig ist, in jeder Hinsicht.


    Vielleicht soll das auch alles so sein, weil es jemand im Ausland so will, dass dieses kleine Land nicht mehr viel auf den Bühnen der Welt zu sagen hat.


    Zahlen dürfen wir, weil wir ja so reich sind. Dafür sind wir gut genug. Den "Rest" erledigen Andere.


    Ist das noch Thema oder habe ich instinktiv schon damals gespürt, dass ich mehr bin als die Summe meiner Gedanken. thinking


    Ich dachte schon immer viel und instinktiv grenzte mich das zugleich immer schon aus oder ich mich ab. Wie man es auch sehen mag.


    Entschuldigung. Ich lese aktuell ein Buch über einen Internatsschüler, der sich auch vielen Gedanken hingibt. Es muss ansteckend sein.


    Axel L.

    Ich muss mich leider - auch wenn das kaum jemand notiert - mit dem Brief in Erinnerung bringen, denn Stand der Dinge ist, es gibt nichts zu bereuen oder etwas von dem zurückzunehmen, was der Brief oben beinhaltet. Mehr als 1 jahr ist vergangen und umso mehr fühle ich mich bestätigt darinnen, worüber ich schrieb - unsere Lehrer und Erzieher hatten uns größtenteils das Richtige über den kapitalistischen Westen erzählt. Sie sprachen u. a. von Arbeitslosigkeit im Westen, auch davon, dass der Westen das Ziel habe, die Weltherrschaft zu erringen, in dem er Militärbasen weltweit unterhält und auch Kriege führe. Alls das lehrte man, neben anderem.


    Lange Jahre nach der Wende konnte man es in Büchern wie denen von Peter Scholl-Latour nachlesen, in dem er in einem beschrieb, dass sich "Russland im Zangengriff des Westens" befände und wie sehr er damit Recht behielt. Der Mann sagte auch, dass der Irak Kriege gewaltige migrationspolit. Wanderungen auslösen würde. Schuld daran waren allein die USA aber auch UK.


    Es stimmte sozusagen aus polit. Sicht derer, die uns erzogen, auch wenn ich das als Kind oder Jugendlicher nie recht wahrhaben wollte.


    Nun erleben wir die größte innenpolit. Krise im Land, die wir je hatten. Nur, wer ist daran Schuld? Es kommt einem vor, als wenn man heute keine Meinung bekunden darf, nicht ohne, dass man gleich in die rechte Ecke gestellt wurde. "Bist du nicht dafür, bist du dagegen". So läuft das inzwischen. Bemerkenswert ist, dass das in der früheren DDR nicht anders war. :wissenschaftler:

    Das gute alte Wikipedia. Wenn mich nicht alles täuscht, hatte unser geschätzter Gesundheitsminister vor einigen Wochen bei Markus Lanz über das Thema Einiges zum Besten gegeben. Jeder weiß, dass auch er geringen Besitz und Konsum von Cannabis nicht kriminalisieren möchte. Kern seiner Aussagen in dem Zusammenhang ist jedoch der Schutz Heranwachsender, denn Konsum von Cannabis soll sich im Wachstum besonders schädlich auf die Entwicklung des Gehirns auswirken können, so Experten. Aufklärung ist wichtig.


    Schizophrenie: Warum Cannabis bei jungen Menschen das Risiko stark erhöht
    Betroffene der Krankheit demonstrieren in Berlins Mitte, weil sie Vorurteile abbauen und aufklären wollen. Auch über eine Gefahr, die bald größer werden könnte.
    www.berliner-zeitung.de


    Na dann Gute Nacht in Zukunft.

    Hallo und Herzl. Willkommen Eli.


    Ich möchte, dass du weißt, dass du gelesen wirst. Danke fürs Teilhaben lassen.


    Ich habe als Nicht-Verschickungskind in den vergangenen Jahren in der Presse dazu einiges über dieses gruselige Thema verfolgt. Im TV wurde auch schon vor längerer Zeit immer mal wieder berichtet und so einiges bekannt. Mit Gewissheit kann ich sagen, dass meine Mutter, auch die meiner Frau übrigens, auch verschickt wurde in den Endvierzigern allerdings. Man nannte es seinerzeit Kinderlandverschickung und sollte ganz ähnlichen Zielen dienlich sein, wie du darüber im Ansatz schreibst. Was dann teilweise später in den westdtsch. Verschickungsheimen abgegangen ist, es gruselte einem schon vom Lesen.


    Schöne Bilder sind das übrigens aus einer Zeit, die wohl nicht idyllisch war. Bilder täuschen schon so oft....


    Liebe Grüße

    Wann beginnt sie? Sind es Abwertungen, Demütigungen oder gar Drohungen, wie sie vielen von uns bekannt waren? In einem Beitrag von Gisela Gross wird darauf verwiesen, dass es weitreichende Folgen in der Zukunft für die nächsten Generationen haben kann, wenn Kinder phys. oder emotional misshandelt werden. Das ist natürlich lange schon bekannt, doch nicht so sehr, wie es die Gesundheit beeinträchtigen kann oder wie man solche Kreisläufe durchbrechen kann, denn: "Kinder nehmen nicht nur Schaden, wenn sie geschlagen werden", sondern sie trügen auch ein "höheres Risiko" versch. langzeitwirkender Erkrankungen.


    Gewaltfreie Erziehung: Wo emotionale Gewalt gegen Kinder anfängt - WELT
    Werden Kinder körperlich oder emotional misshandelt, hat das weitreichende Folgen. Eine Studie sieht sogar Zusammenhänge mit der Gesundheit der folgenden…
    www.welt.de


    Sonntag in einer Woche wird er wieder begangen.


    Tag für gewaltfreie Erziehung 2023
    Der Tag für gewaltfreie Erziehung wird begangen am 30. April 2023. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Genau dieses Recht soll am…
    www.kleiner-kalender.de

    Gestern Abend lief im ARD Magazin "Panorama" im ersten Teil ein längerer Beitrag über unsere jüngere berufstätige Bevölkerung, ob sie nicht etwa mehr so viel arbeiten möchte, wie es früher der Fall war. Viele verweigern sich und stellen sehr hohe Ansprüche an sich und Arbeitgeberinnen, hieß es in der Sendung. Sehr empfehlenswert zu sehen. Ich hätte vielleicht damals auch mehr arbeiten und weniger Ansprüche stellen sollen mit den Mädchen, denn ich gab mir nie genug Mühe mit ihnen, weil ich schon vorbelastet war. Hinterher ist man immer schlauer, auch wem man sich vielleicht öffnet. Hätte ich doch nur die Lebensweisheiten des Hansi besessen und wär man doch nur nicht so naiv gewesen. ?(

    Man will nicht ungerecht wirken, jetzt, nachdem die Wohnung, in der ich als Kind lebte, aufgelöst ist und sollte auch verzeihen können, jetzt, zu sehen, dass jemand einfach nur nicht in der Lage war, die Dinge richtig zu machen. Die priv. Gründe kenne ich eigentlich gut genug schon länger und las in den letzten Wochen sehr viele alte Briefe und sonstiges Material, das mir erst jetzt komplett vorliegt. Ich habe es sozusagen "geerbt".


    Sprechen konnte man mit ihr darüber später nie, sie verharmloste nur immer. Naivität muss auch reichlich vorhanden gewesen sein. Also vergebe ich, weil gerade Ostern ist?


    Ja wie verhielt sie sich danach? Sie wunderte sich, dass ich zieml. verschlossen zurückkehrte, kalt war, weil ich mich wohl nicht öffnen konnte? Wem auch? Ich weiß es nur, dass sie offenbar völlig falsche Vorstellungen, bevor ich dort hineinkam, hatte, doch ich ahnte, was dort geschehen könnte. Womöglich, weil ich als Kind schon Bücher verschlang, die eher nicht nur altersgerecht waren oder Ähnliches, was ich von zu Hause ja auch kannte, wie so viele von uns.


    Komischerweise - sie besaß "Der Weg ins Leben" geschrieben von A. S. Makarenko und genau das las ich zu der Zeit kurz bevor ich ins Heim kam und wußte dennoch nichts. Wie auch, wenn derjenige schreibt, nachdem die DDR ihr Heim-Erziehungssystem ausrichtete. Gut geschönte sowjet. Jugendliteratur.


    Ich denke seit geraumer Zeit darüber nach, ob es gut wäre, über die Missetaten zu posten, die ich mit anderen Jungs beging, bevor sie mich im Heim umerziehen wollten. Würde ich über sie schreiben, man würde mir die Entschädigung wieder wegnehmen wollen, schließlich wären diese Beleg dafür, zurecht dort gewesen zu sein. Man wurde zu Hause einfach nicht mehr mit mir fertig, weil man selbst unfertig war und die Bedingungen ungünstig waren, über die ich oft schon schrieb. Doch, was war und ist schon immer günstig? hmm


    LG Axel

    Finde ich auch, dass Seppels Beitrag sehr sachlich, neutral wertungsfrei ist. Nur das geht überhaupt nicht, dass jemand Forderungen stellt. Was ist das denn für ein unmöglicher Erzieher- und Befehlston von Wolle gewesen?? So nannte sich übrigens mein 2 Jahre älterer Freund, von dem gleich noch die Rede ist.


    Zur Sache. Ja. Ich war so Einer, der sich viel zu lange die Schuld dafür gab, ins Heim gekommen zu sein. Bis ich erfuhr, dass kein Kind dafür etwas konnte, denn wir waren als Kinder von den Eltern abhängig und jene für uns verantwortlich, die Dinge so zu lösen, dass es gar nicht erst Gründe gibt, die dazu führen, dass man in ein Heim muss. Die Realität sieht meist anders aus, so auch bei mir. Ich war klass. Scheidungskind und sah meinen leibl. Vater nicht mehr mit 2 Jahren. Danach folgte das Klassikprogramm, Mutter alleinerziehend, Geldknappheit, später mehrere Stiefväter, meine Ablehnung gegenüber ihnen, ihre Unfähigkeit, mit Kindern umzugehen, teilweise ihre Mißhandlungen ertragend, Schulprobleme mit Lernzielabfällen. Verführung, nicht sex., Anstiftung von einem 2 Jahre älteren Jungen und allgem. mit fast 9, 10 Jahren dabei, auf die schiefe Bahn zu geraten. Schule, Jugendamt und fertig waren die Gründe. 3., 4. Klasse Katastrophe.


    Mich zogen immer Jungs an, die auch Problemkinder waren. Ich war verhaltensauffällig, bockig, widerspenstig und tat Dinge, die nicht hätten getan werden sollen - Schule schwänzen z. Bsp. Mit 10 Jahren drei Nächte nicht zu Hause gewesen aus Sorge, "es" könnte wieder einmal geschehen usw. Meine Mutter, überarbeitet, kaum Zeit habend, überfordert. Das reichte aus und mit 11 war ich fällig.


    Mein 2. Stiefvater war notorischer Nichtwähler. Das alles reichte längst, mich in ein Spezialkinderheim zu verfrachten, um mir Disziplin beizubringen, weil das ja zu Hause nicht gelang. Dabei bedeutete disciplina in der Sprache der Mönche - latein - Zucht, Züchtigung und das kannte ich doch schon. Wieso sie mir also irgendwo anders beibringen? hmm


    Sieht man es so, wie es hier steht, müsste ich zu Recht im Heim gewesen sein. Ich empfand es auch als Strafe.


    Der Text wird nicht jedem gefallen, sorry, denn er könnte Bemühungen Anderer behindern, die zu Recht betonen, dass sie zu Unrecht im Heim waren.


    Viele Grüße

    Axel

    Sehr gern möchte ich das tun. Folge dem Link.


    Ich danke Eichkater auch für das Papier, das mir so auch nicht bekannt war, wenngleich wir es doch lange wußten, weswegen es diese Spezialkinderheime gab und was dort weshalb geschehen ist. Natürlich ging es darum, Kinder aus Familien oder dem, was davon übrig war, dort herauszunehmen, wo dem System Menschen entglitten, der Staat keine Kontrolle mehr über Kinder hatte. Es reichten Auffälligkeiten wie Schule schwänzen u. drgl. aus. Ich könnte ja schreiben, dass mein Stiefvater, der zweite, Nichtwähler war, und das hatte sicher auch Einfluß gehabt, denn er dokumentierte damit Ablehnung des Systems. Heute spielt nicht wählen gehen keine Rolle. Damals reichte es schon aus, denn es wurde registriert - wie alles andere auch. Denn im Haus wußte man genau, wer wählen oder nicht wählen ging. Dafür gab es Leute, die schön darauf aufpassten und am Wahltag ans Wählen gehen extra "erinnerten".


    Dass das Spezialheimsystem zu verurteilen ist, weil es uns im Sinne einer Ideologie kollektiv umerziehen wollte, eigentlich ein Unding und dass wir als Individuen darunter litten, lag auf der Hand. Nun kann man ja sagen, ok. Alles nicht so schlimm. Wir haben es überstanden und irgendwie wurde aus uns ja doch etwas. Denoch lag ganz klar der politische Wille der Verantwortlichen im Vordergrund, aus uns angepasste Individuen zu machen, die uns durch Umerziehung auf Linie bringen wollten. Notfalls eben auch mit Gewalt.


    Der Weg war das Ziel. Um uns ging es gar nicht, sondern um ihre Ziele der Verwirklichung des Aufbaus einer sozialistischen Gesellschaft mit entsprechend angepassten Menschen.


    Dabei kamen die meisten von uns aus völlig unterschiedlichen Gründen ins Heim und die gerade erst erschienene Studie über die Spezialkinderheime der DDR belegt es auch. Ich habe sie ins Forum gestellt. Reagiert hat darauf erstaunlicherweise bisher niemand.


    Grüße

    Axel L.

    Dann hätte jetzt aber nicht die Härte euch gegenüber im Heim einst dazu geführt, dass du heute stolz auf das Erreichte sein kannst, sondern später externe professionelle Hilfe?


    Eigentlich ist das schon schlimm genug, dass man die erst benötigt, um wieder ein vernünftiges Leben, irgendwann einmal nach langer Zeit, führen zu können.


    Habe ich schon geschrieben, dass es mir nach der Entlassung an Selbstvertrauen fehlte, an jemanden, der an einen glaubt, der nicht einmal Kinder in die Welt setzen wollte, und sich auch nicht fest binden wollte, weil er glaubte, er würde scheitern? Als was soll man es bezeichnen, wenn man den Glauben an sich nicht besitzt und sich Selbstvertrauen nicht einfach so erlernen läßt?


    Habe ich geschrieben, wie es ist, nur Stiefväter gehabt zu haben, die eigentlich auch nichts konnten für ihr Schicksal, weil sie zur falschen Zeit geboren das Richtige nicht taten, weil sie nicht wußten, was das Richtige ist? Ursachen und Wirkungen, darüber ließe sich noch viel schreiben.


    Ja. Angst vor dem Versagen hatte auch ich, bis ich zufällig einmal begann, das Richtige zu tun, doch da war ich schon 20 und wußte mit 20 doch noch lange nicht, wohin ich wollte, weil das nur ein Funken war, doch der Glaube an mich selbst, er fehlte und wahrscheinlich wächst man nur irgendwann in der Verantwortung gegenüber Anderen. Das kann man vielleicht vorleben, wenn die Bedingungen dafür gut sind. Sind sie es nicht, ist der Weg um so länger.


    Man kann sagen, man hätte es geschafft, doch war es das wirklich, was man ist, was man hätte schaffen wollen oder redet man sich das vielleicht nur ein?

    11/2012 schrieb Sindberg (Gast) er habe durchweg positive Erinnerungen. Ein Anderer, der Jahre vor ihm dort war, schreibt exakt vom Gegenteil.

    ich war 64-65 in diesem heim habe keine guten erinnerungen....,leider habe ich auch an meine mitinsassen kein guten erinnerungen,diese zeit würde ich gern streichen jörg :(

    Wir alle speichern Erinnerungen unterschiedlich, nehmen unterschiedlich wahr, verdrängen vielleicht Gutes oder auch das Negative. Es hat mit Vielem zu tun, denn es gibt sie - Verdrängungsmechanismen, die uns zugleich auch schützen sollen.


    Doch wie @DDR Heimkind postete, er würde die Zeit lieber vergessen, wenn er an die Mißhandlungen denkt und nicht zu vergessen, das gab es alles, wie im letzten Zitat von @Ski007 zu lesen ist, an Mitinsassen keine guten Erinnerungen haben. Nun weiß man nicht, was genau vorgefallen ist, doch könnte es Zusammenhänge zu den oft nur wenigen Einträgen in versch. übergreifenden Themen geben? Wer sich bspw. an Mitinsassen bzw. Kameraden "versündigt" hat, in dem er sich kollektiv an Bestrafungen beteiligt hat, wird kein Bedürfnis haben, im Forum seine Opfer wieder anzutreffen, oder? Natürlich war Selbsterziehung ein Thema, doch musste man sich daran beteiligen?


    Axel L.

    Chris.S Hoffi MD ist nur Gast und wird dich daher nicht lesen können. Den Link hier



    kennst du ja bereits. Vielleicht findet sich dort noch jemand, den jemanden sucht? Auffallend ist jedoch, auch dort sind fast nur Gäste, so dass man annehmen darf, sie sind nur einmal zum Schauen hier gewesen. Vielleicht hatten sie keine Geduld oder das Thema war ihnen einfach nicht mehr wichtig genug? :/

    Da muss man schon ehrlich sein. Der Aufenthalt war wie das Wetter. Es gab dunkle Tage,

    und die Sonne schien auch dann und wann. Die Spezialkinderheime gingen sicher bei den meisten Ehemaligen nicht ganz ohne Folgen ab.


    Ich hatte keine psych. Betreuung nach der Entlassung. Phasen von Depressionen hatte ich erst, als ich vor 15 Jahren begann, das alles, auch die Gründe, weshalb ich im Heim landete, aufzuarbeiten.


    Diese Phasen gingen mit Süchten einher, Selbsthass, Schuldgefühlen und doch gelang es, nicht in diesen Phasen hängenzubleiben. Dafür bin ich zu sehr am Leben interessiert. Echte Abstürze wie die Anderer hatte ich so nicht erlebt und wahrscheinlich nur Kraft meines Verstandes immer wieder weitermachen können.


    1 x hatte ich vor 10 Jahren tatsächlich überlegt, was wäre eigentlich, wenn du einfach nicht mehr da bist...


    Es ging also weiter und zu den Dingen, über die du noch nicht reden kannst. Haben sie damit zu tun, weil du/wir es nicht zulassen können, zu schreiben, weil wir uns dann vollends öffnen würden müssen?


    Ich sag's ganz ehrlich. Bei mir hatte dieser nur eine Aufenthalt schon dazu geführt, viele Jahre kein Selbstvertrauen zu haben. Wenn sie das gewollt hätten, hatten sie Erfolg gehabt.


    Bei den meisten von uns blieb etwas hängen. Manche nehmen Manches ins Grab. Andere schreien es heraus. Jeder muss eigene Wege finden und auch von mir. Viel Glück Allen, die Ihre Wege suchen.


    Liebe Grüße

    Axel L.

    Hallo Chris.S


    Genau das meinte auch ich mit dem Abhauen, dass man dann noch Glück hatte. Wäre man abgehauen, hätte einen das Glück schnell verlassen können. Ich hab's erlebt, wie mit Jungs umgegangen wurde, die abhauten und zurückgebracht wurden. Zumindest mit Einem sehr real.


    Es ist auch aktenkundig, dass aus dem Heim, in welchem ich war, viele Noch-Kinder ab 14 Jahren für Wochen einfach mal so in den Ehem. Geschloss. Jugendwerkhof Torgau zur Strafe fürs Abhauen z. Bsp. gebracht wurden. Das erfuhr ich sogar von einer ehem. Erzieherin lange Jahre nach der Wende persönlich. Torgau oder ein anderer Jugendwerkhof hätte jedem passieren können, wenn er sich ständig widersetzte und sie ihn auf dem Kieker hatten. Das Thema "Torgau" und "wenn du nicht spurst", kann dir das passieren, was jenen passierte, zur Abschreckung für Andere sicher auch, lag wie eine unsichtbare Drohung im Raum. Wir wußten es eigentlich alle und versuchten, so gut es eben ging, nicht aus der Rolle zu fallen.


    Am Ende lag es nicht im Auge des Betrachters, sondern ob man mitspielte, sich anpaßte oder auch nicht.


    Leider gab es das auch schon bei uns im Spezialkinderheim, wie in fast allen anderen, die Selbsterziehung, ein System, in dem man irgendwie immer auch aufpassen mußte, nicht aus dem Rahmen zu fallen. Sonst hättest du auch alle gegen dich haben können. Eichkater hat das bestens mit dem Makarenko'schen Erziehungssystem beschrieben. Genau so lief das ab. Zum Bsp. der beliebte Strafsport in der Gruppe während der Freizeit und das war noch harmlos.


    Wenn ich nur einmal an das dämliche Punktesystem denke, dass der täglichen Erfassung von Negativpunkten diente. Vor dem Schlafengehen auf dem Flur standen wir dann und mußten uns vom Erzieher anrechnen lassen, wie viele Punkte man kassiert hatte. Die Erfassung diente dazu, uns am Folgetag bescheuerte Strafarbeiten aufzubrummen oder den Sonntagsausgang zu sperren.


    Ja. Wer immer lieb und brav war, konnte auch einen guten Stand bei den Erziehern haben, doch die Menschen sind nun einmal unterschiedlich. Ich habe das alles in Erinnerung behalten. Einmal war man sogar der Liebling und sehr schnell konntest du in Ungnade fallen.


    Ich weiß nicht, weshalb es mir nie recht gelang, Freundschaften zu pflegen und weshalb blieb man immer so mißtrauisch? Alles nicht so schlimm, doch alles kann Ursachen haben.


    Ich grüße euch auch

    Axel L.

    Dann hattest du großes Glück, doch darf man fragen, ob das Glück nicht eventuell deiner Begabung geschuldet war? Schließlich war der DDR daran gelegen, begabte Schüler zu fördern, die später in den Arbeitsmarkt kamen, der - wie heute auch - schon damals immer einen Fachkräftemangel zu beklagen hatte. Natürlich werden Begabte gefördert, denn sie sind zukünftiges Kapital. Schlussendlich wurde deine Hochbegabung zu (d)einem Privileg, das dir jeder gönnt, doch die Allermeisten Schüler und Heimkinder entsprachen dem Durchschnitt und waren somit nicht entsprechend privilegiert. Insofern fällst du hier aus dem Rahmen, denn es entsprach bei Weitem nicht der Regel.


    Sicher bin ich ebenso wie du darinnen, dass jeder seinen Heimaufenthalt anders als andere empfindet, also individuell und somit unterschiedliche Meinungen haben wird. Du siehst ja, wie ich deine Beschreibungen lese, und muss trotzdem nicht mit dem richtig liegen.


    Dir ging es also dort gut. Von schlimm oder weniger schlimm kann also keine Rede sein, denn es entsprach eben nicht der Regel, aus oben beschriebenem Grunde.


    Ich erwähnte wohl schon, als ich ins Heim kam, der relat. schlechte Zensuren hatte. Sie besserten sich zusehends, je länger ich im Heim war. Nun könnte man ja sagen. Es war doch wohl also gut so. Allerdings, es ging wohl hier gar nicht um Bildung und Schule, sondern um die Art und Weise, wie man mit uns umging, wie wir "Zucht und Ordnung" empfanden. Ich könnte sagen, mir blieb Einiges im Gegensatz zu dem, was in den 50-igern die Regel war, erspart und dennoch empfand ich das Heim als eine Art Kadettenanstalt, in der uns Disziplin beigebracht wurde. Ja. Ich hab es überstanden und hatte dort wohl mehr Glück als Andere, denn ich kenne Ehemalige von dort, die mir Schlimmes berichteten. Ich hatte etwas mehr Glück gehabt, sonst würde ich womöglich heute nicht sein, wo ich bin, denn ich weiß von Anderen, die weniger Glück hatten. Gut, dass man vergessen und verdrängen kann. So Einiges vergesse ich dennoch nie, weswegen ich hier auch noch immer schreibe? Also ist doch alles relativ, wie mit Allem. Der Eine vergißt, was Andere vielleicht nicht vergessen können.


    LG Axel

    Nun, Thomas2102 aus den offiz. Heimpapieren hieß es zwar, dass der familiäre Kontakt nach Hause gehalten werden sollte, was auch Sinn machte, doch alles erfuhren sie zu Hause tatsächlich nicht. Wie denn auch, wenn man in Briefen nicht schreiben konnte, außer dass das Wetter gut ist, das Essen auch und dass man sich auf den nächsten Besuchstag freue, so er denn kam und man überhaupt Besuch empfangen durfte - was immer vom Verhalten des Zöglings abhängig war. Mein Heimatwohnort war mehr als 200 km weit weg, so dass Besuche ganz selten waren. Ich schrieb, ob und wie man in der Schule mitkam, aber was hätte man auch wirklich berichten sollen? Ich wußte ja, weil ich das glaubte, dass ich zur Strafe im Heim war. Also war ich doch selbst Schuld an meinem Aufenthalt. Wieso also herumheulen? Man schluckte doch Manches hinein und dennoch wollte man natürlich raus. Der Drang war schon da, obwohl ich gar nicht abgehauen bin.


    Ich habe z. Bsp. nichts darüber erzählt oder geschrieben, wie es mir erging als sie mich nachts mit einem älteren Jungen erwischten. Das behielt ich aus Scham bei mir. Natürlich. Wie hätte das ausgesehen?


    Wenn ich den Brief so lese, den einzigen, den ich angeblich schrieb, wo sind all die anderen? Meine Mutter hob jeden an sie gerichteteten Brief von allen, die ihr schrieben, ein Leben lang auf. Wieso gab es von mir keine Briefe außer diesen einen? Vernichtete sie sie oder gingen diese nichtssagenden geheuchelten Briefe, in denen wir zur Schönfärberei angehalten waren, gar nicht nach Hause? Es ist reine Spekulation, doch Briefe bedeuteten Kontakt halten, nur wenn kaum ein Brief rausging, wie dann Kontakt nach Hause halten? Ich finde es komisch, denn in meinem Brief nach Hause bat ich um Schreibpapier, damit ich Briefe schreiben kann. Es kam aber nur dieser eine Brief an? Sollten gar keine ankommen? hmm


    Axel L.

    Ich bin dir dankbar für jedes Detail.

    Ich weiß nicht, ob es interessant ist, jetzt, nachdem ich nach der Wohnungsauflösung meiner Mutter/des Stiefvaters nahezu alle Briefe las, fand ich nun doch einen einzigen, den ich im Heim schrieb, der zu Hause ankam. Ich frage mich Jedoch, wo sind all die anderen Pflichtbriefe innerhalb der Zeit, die ich dort verbrachte, schrieb, abgeblieben??? Wir mussten doch regelmäßig welche schreiben. Jedenfalls las ich nun diesen einzig übrig gebliebenen Brief nach gut 50 Jahren und schäme mich schon fast etwas dafür. Ich klagte über etwas Bestimmtes, was Kleidung anbetraf und bat darum, ein zusammengefalteter Schnipsel Papier lag im Umschlag versteckt bei, der wohl durch die Zensur unbemerkt gegangen sein muss, ich schrieb, dass der Brief anbei nur Tarnung sei, er nicht dem entspräche, was ich schreiben wollte, sie sollen mich hier bitte endlich herausholen.


    Wie mag sich das für Andere heute lesen? Vielleicht, dass ich es dort tatsächlich als sehr unangenehm empfand oder gar als Waschlappen, der sich ausheulte?


    Ich hoffte, mehr als nur diesen einen jämmerlichen Brief lesen zu dürfen und ein offizieller ausgehender Brief der Heimleitung an meine Mutter mit auf dem Briefkuvert aufgedruckter Absenderanschrift "Spezialkinderheim" liest sich dann schon sehr merkwürdig. Wie gesagt, wo sind all die Briefe geblieben, die wir schrieben, in denen wir lügen mussten??