Beiträge von Axel Li

    Nein. ich komme aus Berlin. Bin aber schon ewig "on the road". Schon als Kind, als ich im Heim war und einmal, zweimal nach Hause durfte, bin ich dort via Leipzig kommend durchgekommen. In den 90-igern und auch heute ab und an komme ich immer wieder dort vorbei. In Leipzig bin ich sowieso sehr oft auch gewesen. Noch heute. Gestern erst war ich in Bitterfeld, weil ich einen Umweg nehmen mußte und bin sozusagen nicht weit weg von Muldenstein gewesen.


    Ich würde nicht sagen, dass das Posten in alten Beiträgen keinen Sinne macht. Es macht nur keinen, wenn man jemanden fragt, der das Forum schon verlassen hat. Nichtsdestotrotz kann es ja geschehen, das das Thema nun jemand liest und sich doch noch mal jemand meldet. Viele Glück beim Suchen auch hier!

    Hallo Katrin,


    ist zwar nicht "mein Thema", aber ich will dich nur d`rüber informieren, dass Mona nur Gast hier im Forum ist. Sie war einmal als user im Forum registriert. Nun ist sie es nicht mehr und wird dich daher nicht lesen können.


    Übrigens. Ist es das Muldenstein nahe der Bahnstrecke zwischen Wittenberg und Bitterfeld in Sachsen-Anhalt? Ich bin Hunderte Male daran vorbeigefahren auf dem Weg von Berlin nach Leipzig oder weiter in den Süden.

    Das sollte ich eigentlich auch sein, zu wissen, dass man das Allermeiste nur erreicht hat, weil man sich selbst bewegt hat und sich nicht hat beirren lassen bei dem, was man macht.


    Ich will dafür auch gar niemanden verantwortlich machen, was damals geschah, denn diese Schuldfrage an sich zu stellen ist schlimm genug. Auch heute wird gern und viel von Schuld gesprochen, was wir Menschen allgemein falsch gemacht haben in der Vergangenheit, weswegen die Welt heute ist, wie sie ist. Das bringt letztendlich auch nicht viel, nur soviel, damit man es für sich selbst begreift, wie dies und das in der Vergangenheit hat geschehen können. Dazu muss man beim Suchen nach Antworten bereit sein, um zu sehen, dass wir Teil eines Ganzen sind, auch deshalb, weil man uns als einen Teil der Gesellschaft hat formen wollen. Welche Mittel auch immer angewendet wurden.


    Oft kam es einem Puzzlespiel gleich, die Bausteine zu finden, zu sortieren, um dann erkennen zu können, was war Ursache und welche Wirkungen hatte es dann. Jemanden zur Rechenschaft ziehen ist das Eine, nur muss man auch wissen, wie man das anstellt, um dann zu wissen, was dabei herauskommt. Die meisten derer, die zur Rechenschaft gezogen werden müßten, leben nicht mehr und somit kann man nur für sich selbst eroieren, was geschah wann, durch wen und was geschah mit uns in der Folge, führte zu welchen Entwicklungen. Ich habe für mich vor Jahren alles zusammengepuzzelt und mehr wird auch nicht mehr zusammenkommen. Fazit: man muss damit leben und bisher ging das auch ganz gut, wenngleich so manches hätte besser sein können, wenn nur der Mut und das Selbstvertrauen zu einer Zeit vorhanden gewesen wäre, als man das alles brauchte. Abgehakt.


    Wichtig war, zu wissen, dass wir in Zeiten lebten, in denen es scheinbar niemand besser wußte, was sie mit uns anstellten, weil viele gar nicht befähigt waren, Kinder vernünftig aufzuziehen. Wichtig für uns heute, zu erkennen, was sich folglich nicht wiederholen darf, aber da hat jeder eigene Vorstellungen von dem, was das damit gemeint ist.

    Hallo ich habe auch nach vielen Bemühungen eine Ablehnung zur Rehabilitierung meiner Heimauffendhalte bekommen. Mit der Begründung, das alles von DDR Seite rechtens war.

    Leider erschließt sich mir nicht, das die Rechtssprechung der DDR dafür herhalten muß, daß die Gerichte in der jetzigen Form dieses Unrecht übernehmen und alles so in Ordnung war.

    Mir wurde durch die DDR, 18 Jahre lang die Freiheit beraubt, ohne das das System der DDR an den Pranger gestellt wird.

    Ich lese dich leider erst jetzt, und will nur kurz erläutern, weswegen du evtl. auch keinen Erfolg hattest. Weswegen sich dir das nicht erschließt? Ich würde sagen, die DDR hatte ihre Rechtsprechung und die Bundesrepublik war einfach "nur" der Rechtsnachfolger. Alles dazu wurde schließlich im Einigungsvertrag geregelt. Ich glaube kaum, dass es zum diesem Vertrag gekommen wäre, wenn schon bei der Ausfertigung davon ausgegangen worden wäre, dass die Rechtsprechung der DDR generelles Unrecht war. Wenn mich nicht alles täuscht, wurde erst sehr viel später in unzähligen Verfahren festgestellt, dass die DDR ein Unrechtsstaat war. Zum Zeitpunkt als der Einigungsvertrag zusammengenagelt wurde, mit allen Versäumnissen und Fehlern, die er beinhaltete, konnte man dieser DDR Rechtsprechung so noch gar nicht beikommen. Folglich galt das Recht der früheren DDR weiterhin bzw. DDR Recht blieb unangetastet.


    In meinem Falle, das wirst du gelesen haben, weswegen sie mich nicht rehabilitiert haben, konnte ich einerseits nicht hinreichend genug belegen, aus polit. Gründen im Heim gewesen zu sein und andererseits wurde seitens meiner damals naiven erziehungsberechtigten Mutter im Jugendamt die Zustimmung zur Heimeinweisung gegeben. Hätte sie diese nicht erteilt, sähe die Lage etwas anders aus, denn dann hätte mich sozusagen der Staat unfreiwillig in eine Einrichtung gesteckt, die mit heutiger Rechtsauffassung nicht vereinbar war. So sehe ich das.


    Hinlänglich wurde erwiesen, dass in DDR-Spezialkinderheime vorwiegend Kinder und Jugendliche eingewiesen wurden, deren Eltern mit dem damaligen System Schwierigkeiten hatten. In meinem Falle war das so, denn mein Stiefvater war Wahlverweigerer und auch in seinem Betrieb muss das bekannt gewesen sein. Auch wurde er im Unternehmen strafversetzt, weil er politisch auffiel. Nun will ich ausgerechnet ihn nicht als Schützenhilfe dafür herangezogen haben, aus polit. Gründen da drinnen gewesen zu sein, denn das Jugendamt suchte und fand scheinbar genug andere Gründe, die es rechtfertigten, mich in das Spezialkinderheim bringen zu lassen. Leider konnte ich das schriftlich kaum nachweisen, dass mein zweiter Stiefvater politisch mißliebig auffiel.


    Das ist zwar auch alles schon egal und dennoch hatte ich es einfach einmal versucht. Die Bundesrepublik hat folglich Glück gehabt und muss mich nicht noch extra dafür belohnen, im Heim gewesen zu sein. Gut für sie! Sie braucht das Geld dringender denn je für so Vieles Andere.


    Übrigens. Willkommen nachträglich und habe ich das richtig gelesen, dass du mit mir gleichzeitig im gleichen Heim warst? In meiner Gruppe dann aber wohl eher nicht. :)

    Solche Gruselfilme über Heime, ich sah das Vid letzte Nacht schon, gibt es reichlich im Netz, aber interessant sind sie aus histor. Betrachtung dennoch. Es sind Zeitreisen zurück, die dennoch über etwas berichten. Auch wenn man nicht in diesen Einrichtungen selbst als Kind war.


    In den 90-igern bin ich auch oft abends meistens auf Abenteuererkundungen gegangen und habe mir alte verlassene aufgegebene Betriebe in Leipzig und später auch in Halle angeschaut. Das Vid zuvor kommt diesen Besichtigungen schon sehr nahe. Gothic vom Feinsten. :Death:

    Davon bin ich immer ausgegangen, liebe Die Andere dass es viele gibt, die mehr oder weniger ein ähnliches Schicksal teilen und ja, wir alle trugen schwere Rucksäcke, wobei ich bewußt im Text noch einen dreiwöchigen Aufenthalt vor dem Heim an einem bestimmten Ort vermieden habe, ihn auch nur zu erwähnen. Was ich dort erlebt habe, war Horror genug, aber ich erinnere mich einmal, in diesem Forum schon eine Andeutung gemacht zu haben. Er spielt jetzt auch keine Rolle, weil er nicht so wesentlich, allenfalls ein weiterer Tropfen dafür war, eingewiesen worden zu sein. Jedenfalls konnte mir das Gericht nicht den Beleg dafür liefern, den ich erbeten hatte. Es ging mir auch nicht primär um Anerkennung oder gar Rehabilitierung. Die Fonds-Entschädigung sollte ausreichend genug für mich gewesen sein.


    Jede/r hat ihre/seine eigene Art, damit umzugehen. Ich glaube zu wissen, was du meinst. Sicher, dass es welche gibt, die alles in sich hineinfraßen, "es" vergruben und dann gibt es solche wie mich, die extrovertiert damit umgegangen sind, doch auch erst, als sich die Türen zu Heimkinderforen öffneten, die ich durch Zufall fand, aber das schrieb ich auch schon einmal und deckt sich mit anderen, die hierher fanden.


    Wir sind alle unterschiedlich und möglicherweise hatte ich schon immer eine gewisse Gabe, die Dinge zu beleuchten, in dem ich sie hinterfragte, mich damit unbeliebt machte und versuchte auf den Grund zu gehen, doch genau das birgt Gefahren, denn ich weiß darum, wie es ist, wenn man Vergangenes revitalisiert oder gar reinszeniert, denn das bedeutet nichts Anderes, als sich schmerzhaft dessen bewußt zu werden, was war, denn Totalverdrängung kann zwar auch nützlich sein, doch die tiefergehende Beschäftigung kann oder sollte sogar therapeutische Züge annnehmen. Kaum etwas Anderes machen Fachleute. Es ist egal, am Ende ging es mir darum, aufzuzeigen, welche Wege mich dorthin führten, weswegen es mich sogar in Heimkinderforen führte, von denen es nur noch eines gibt.


    Vielleicht war das damals eine Art Sehnsucht, dahinter zu kommen, zu schauen, was sie veranlaßte, mich in ein Spezialkinderheim zu bringen? Ich war ja nur wenige Jahre und etwas mehr in einem, aber das schien zu reichen, mir darüber Gedanken gemacht zu haben, die ich mir hier und anderorts sozusagen von der Seele schreiben musste. Vielleicht ist auch das eine Art Therapie, durch Schreiben sich mit der Sache zu beschäftigen, etwas aufzuarbeiten, wenn man das so sagen kann.


    Jedenfalls bin ich heute soweit, mir sagen zu können, sie können dir nichts mehr und du bist, wie du bist. Niemand hat mehr an dir herumzuzotteln. Du bist der, der seine eigenen Entscheidungen trifft, denn so es anders wäre, hätte ich es beruflich und auch sonst nie so weit schaffen können. Es wunderte mich sowieso, dass aus mir nicht geworden ist, was sie mir damals vorhergesagt hatten. Sie glaubten offenbar nicht daran. Ich auch nicht und trotzdem ging es später immer weiter mit dem Kämpfen, dem sich Durchbeißen. Vielleicht lernte man das sogar in Heimen? Mir sagten sie nach der Entlassung, ich wäre so anders, so kalt wie ein Stein, stellten Fragen, was sie mit mir gemacht hätten usw. Antworten gab ich nie, sondern suchte nur nach Wegen, irgendwie nicht unterzugehen. Zumindest das schien gelungen zu sein und trotzdem sind sie da, so manche Defizite, die ich leider doch auf solche Vorgeschichten aus der Kindheit und frühen Jugend zurückführen muss. Verantwortlich machen tue ich auch nicht mehr jemanden dafür. Wie es aussah, war ich also völlig zurecht im Heim, hatte es sozusagen gar nicht anders verdient, denn ich hätte auch einfach nur ein braver lieber Junge sein können, nicht aufmucken sollen und immer nur tun, was ich tun sollte. Die Zeiten waren aber nicht so und niemand konnte oder wollte sie ändern. Uns wollten sie ändern und darum liebe ich Veränderungen so sehr, es waren schon so viele. :whistling:

    ist ganz einfach. Wahrscheinlich liest sich die "Geschichte" - ad hoc geschrieben - ohne sie vorgeschrieben zu haben, wie manch eine andere, die ihr auch erlebt habt, mehr oder weniger.


    Wie das so ist in Familien, deren biolog. Eltern nicht miteinander klar gekommen sind, die sich fanden und offenbar doch nicht zusammenpaßten, weil sie merkten, es ging zu schnell, beide waren viel zu unterschiedlich, als dass es mit einer Familie dauerhaft etwas werden könnte. Eine schnelle plötzliche Scheidung, von der der Nachwuchs (meine Wenigkeit), im Alter von drei Jahren nichts mitbekam. Plötzlich saß sie mit dem Balg allein herum, musste sich und ihn durch den nicht leichten Alltag bringen. Doch allein zu zweit schien auch keine Alternative gewesen zu sein, weswegen sich früher oder später, vielleicht war der Balg 5, 6 Jahre alt, der erste Mann namens Manfred auftauchte, ein Allesbastler, der jeden Krempel anschleppte und sich nur für seine Radios und allerlei Elektrokram interessierte. Der kam und ging, wann es ihm paßte, machte scheinbar nichts und überließ alles der Mutter des Balgs, das irgendwie doch immer im Weg stand wenn es nicht in der Kita war, aus der es abends als Letztes aller anderen Bälger abgeholt wurde. Gestresst überarbeitet, - fordert in jeder Hinsicht ging das so zwei Jahre lang und so kam alles wie es kommen musste. Auch sie verstanden sich nicht, stritten sich mehr und mehr und irgendwie stand man dabei im Wege oder blieb bei all dem Stress in seinem Zimmerchen. Der Zufluchtsort, vermeintliche.


    Doch der Stress drang auch dort ein, muss sich übertragen haben, der zu Konflikten führte, für die es nur eine Lösung gab, wenn bei ihm die Sicherung durchbrannten, war ich Schuld und sehr schnell klemmte mein Kopf zwischen seinen Knien, während er mich grün und blau schlug, sich mit Lederriemen an mir abarbeitete. Danach war es mucksmäuschenstill, die Luft rein und dieser Stiefvater entpuppte sich immer mehr als jemand, der so völlig unfähig war, in einer Familie zu leben. Dennoch hielt dieser Zustand zwei Jahre an und die wenigen Licktblicke waren die wenigen Besuche alle paar Monate seitens meines leiblichen Vaters, der mich besuche bzw. für wenige Stunden rausholte, ob in den Tierpark, dem Naturkundemuseum, auf den Rummel, nur raus und weg doch der Weg führte immer wieder zurück in diese Hölle der Eifersucht seitens meines Stiefvaters und so stand ich zwischen den Stühlen, der Eine wurde geliebt und der Andere gehaßt. Entweder war mein Hass zu groß, dass der Gehaßte freiwillig ging oder es lag daran, dass meine Mutter das auch alles nicht mehr aushielt, seine Ablehnung, seine kalte Unfähigkeit, irgend etwas anzustellen, was man anstellt, um eine halbwegs brauchbare Beziehung zu leben.


    Mit 7 Jahren verschwand er aus all dem Dunst, doch keine 2 Jahre später tauchte erneut ein Lebenspartner, wie man das wohl nannte, auf. Merkwürdig, auch er war Elektriker und hatte fast das gleiche Hobby. Womöglich lag deshalb immer so viel Strom in der Luft, weswegen ich nicht mit ihnen klarkam. Immer lag Spannung an. Der Neue war eher ein ruhigerer Typ, der bereits Kinder hatte und nun eine neue Beziehung zu meiner Mutter suchte, die er auch fand. Nur fand ich das nicht gut und ließ ihn das, von Eifersucht geplagt, spüren, was er mich spüren ließ.


    Ich suchte alsbald das Weite, denn die Enge und auch seine Art, mit Kindern umzugehen, lagen mir so gar nicht. Ich verschwand dann oft aus dem Haus, auch weil er mich verprügelte, wenngleich auch weniger brutal als zuvor, suchte das bischen Freiheit da draußen, um der meist nicht guten Stimmung zu entkommen, beiden Genervten daheim. Irgendwie kam ich mit 9 in "falsche Kreise" und so nahm alles seinen Lauf.


    Was suchten wir da draußen? Den Kick, als ich "Verführter" mich zu Dingen anstiften ließ, die ich nicht hätte tun dürfen und weswegen wurde meine Liste angeblicher Dämlichkeiten immer länger, weswegen sie uns Ausreißer sogar mehrfach auf das Polizeirevier brachten? Von da an nahm alles seinen Lauf und ein Jahr später schaltete sich das Jugendamt ein, das scheinbar wußte, was zu tun ist. Es wußte, wohl auch zurecht, dass es das Beste ist, was man tun kann, eine Einweisung vorzubereiten. Als ich zu Hause Prügel kriegte, hieß es auch, es ist das Beste für dich. Wie blöd war das denn?


    In der Zwischenzeit, ich war nun schon 10, starb mein lieblicher kranker Vater und das warf mich völlig aus der Bahn. Ab hier war ich für niemanden mehr zugänglich, total verstockt und verstört, denn der Blick in den offenen Sarg schien mir auch psychisch nicht sonderlich gut getan zu haben, aber was wußte man damals schon davon? Gestorben wurde immer. :Sarg:


    Ich rebellierte nur noch und erlebte noch vor der Einweisung oder bevor ich wußte, dass es dazu kommt, eine Schlüsselszene, die mir zeigte, wie die Dinge lagen. Dieser zweite Stiefvater erpreßte meine Mutter damit, in der er ihr in meiner Gegenwart sagte, entweder er ginge aus dem Haus oder der Junge. Dieser bockige Junge spürte es nun, dass er im Wege, unbequem, auffällig war, weil er die Aufmerksamkeit und Liebe nicht bekam, suchte er sie dort, wo weniger spannngsgeladene Teilchen zu finden waren. Die vermeintliche kleine große Freiheit da draußen in der großen weiten Stadt, in der er mit jemand Anderem die Schule zu schwänzen begann und auch einmal gleich mehrere Tage und Nächte zu Hause nicht mehr auftauchte, einfach verschwand, im Dunst der grauen Stadt, fort. Wo sie sich das Essen beschafften, immer dort, wenn niemand aufpaßte, als die Brötchen frisch aus dem Ofen kamen, zum Beispiel.


    In der Schule ging es bergab, weswegen sie mich kurzerhand in eine nahe Sonderschule schickten, eine ganze lange Woche lang, saß ich nun mit Kindern, die wirklich nicht bis drei zählen konnten, auf harten Bänken. Niemand meldete sich, als es hieß, meldet euch bitte, um Ergebnis X, Y an der Tafel vorzutragen. Egal in welchem Fach, ich war der Schlaueste, kannte wirklich jede Antwort, wußte alles, fiel also auch dort aus der Rolle. Ihnen bleib nichts weiter übrig, als mich in meine richtige Schule zurückzubringen, wo ich schnell Spießruten lief, denn ich kam doch gerade aus einer Schule für Idioten, wie es hieß. Wahrscheinlich bin ich dann einmal ausgerastet und habe jemanden aus meiner Klasse deswegen auf dem Schulhof verprügelt, weswegen mir schnell ein weiterer Makel anhaftete, der in der Direktion nicht verborgen blieb. So wurde mein Konto immer dicker und das schien dem Jugendamt gereicht zu haben, mich aus dem "Familienverbund" herauszunehmen.


    Lange wußte ich nicht, ob das die bessere Option war, in ein Heim eingewiesen worden zu sein oder zu Hause in einem auch nicht funktionierendem System funktioniert zu haben, dort besser hätte verbleiben können. Dabei wußte ich es doch schon, dass es besser wäre, wenn ich ginge, als dass ER ginge. Er blieb, ich ging. Der Rest stand in Internetforen, in denen ich schon viel über den Aufenthalt gepostet habe. :)


    Eines weiß ich, so vieles werde ich nicht mehr posten, denn nach der gescheiterten Rehabiltierung wird es keinen Grund mehr geben. Weswegen ich diese Reha anstrengte, weil ich Gründe dafür hatte, doch war mir zugleich klar, keine ausreichenderen vorbringen zu können, als solchen, die sie suchten.


    Was suchen wir wirklich? Wenn das kein schönes Thema wäre! :oops:

    <3 -lichen Dank erneut! Ich lasse doch los. Ja. Sicher war ich damals verhaltensauffällig aufgrund so mancher Gegebenheiten. Doch die Wortwahl, mit der damals offenbar im JA versucht wurde, mich sozusagen zu brandmarken, die ist völlig überzogen bis erlogen. Es liegen dafür auch keine Belege vor.


    Heute, ich komme vorhin vom Briefkasten hoch und es steckte nun auch schon der Bescheid vom LG darüber drinnen, dass der damals ungezogene Junge von damals seinen R-Antrag zurückgenommen hat. Auf die Nicht-Kostenerstattung seiner Auslagen, worum der Lümmel gar nicht bat, wurde verwiesen. Er hat es versucht und nun ist er einfach mal wieder gescheitert.


    Offenbar war ich doch zurecht in diesem Spezialkinderheim. "Spezial", das setzt ja schon mal grundlegend etwas ganz Besonderes voraus.


    Wenn sich also kein Grund für meine Rehabilitierung finden lässt, wie lakonisch konstatiert wurde, wird der Staat schon Recht haben. :whistling:

    Hallo Peter. Willkommen. Ich las letzte Nacht schon deinen sehr schönen lesenswerten positiven Beitrag und den Thread auch.


    Ein Heim in einem Einfamilienhaus. Die Bilder zuvor erinnern an unbeschwerte Ferientage. Immerhin.


    Du fragst, wer das alles lesen sollte? 1.000 Dinge die dir einfallen. Meinen Glückwunsch! Ich kenne ehem. Heimkinder, die sich scheinbar an nichts mehr erinnern und frag mich, wie es zu solch krassen Unterschieden gekommen ist. Alles Gute dir und

    beste Grüße!

    Ganz sicher sind sie nicht alle so. So fair muss man schon sein, doch wenn man sich anschaut, wann und wie die Urkirche entstanden ist, eigentlich war es erst eine verbotene Vereinigung von Menschen, die sozusagen im Untergrund ihre Religion und Rituale praktizierten, bleibt es der Phantasie überlassen, über die nachfolgenden Jahrhunderte zu schauen, was damals nicht nur hinter dicken Mauern zusammengehalten, noch alles geschehen ist. Auf jeden Fall ist die Kirche heute noch sehr reich. Sie hatte sehr viel Zeit dafür, es zu werden.:hutab:

    Ja dann kann man ihnen doch nur noch posthum Alles Gute wünschen und obendrauf ein R.I.P. Kreuz setzen.


    Natürlich leben sie fast alle nicht mehr und gut machen kann da auch niemand mehr etwas wirklich.


    Nette Worte und Bitten um Vergebung, so ist es, das Evangelium, voll davon. Meine Oma glaubte als Protestantin so felsenfest daran, wie der unerschütterliche Fels in der tosenden Brandung. Auch ihr half alles nichts. In den Himmel kam noch niemand und Platz finden wir allemal "six feet under". Den Rest richtet die Zeit, die biologische Uhr.

    Ja wenn das so ist und ihr habt all diese schönen Radwege, dann will ich dir das gern glauben, dass es so ist wie du schreibst. :)


    Was für ein Glück auch einmal Meldungen wie diese hier lesen zu dürfen



    Der böse Osten hat also die Nase vorn :hutab:


    Nun geht es in der Nachrichten gerade darum, dass man Impfschwänzende mit Bußgeldern belegen sollte. Zu viele holen sich ihre zweite Impfzung nicht ab, heißt es und sagen ihre vereinbarten Termine nicht ab, so dass womöglich viele Impfdosen nicht verimpft werden können, wenn sich in der Kürze der Zeit keine "Ersatz"-Impfwillige mehr finden ließen.


    Jetzt sind wir aber ordentlich vom Thema weg und was die Rehabilitierung anbetrifft - ich habe es also versucht und weil ich damit keinen Erfolg habe, die Begründung steht oben, muss ich mich damit zufrieden geben, aber wie schon öfters geschrieben, habe ich das eingerechnet. Es ist also gar nicht weiter schlimm. Vielleicht habe ich mich auch zu sehr leiten lassen von Erfolgen Anderer, bei denen die Voraussetzungen im Detail vielleicht etwas andere waren als in meinem Falle? :/ Es stimmt ja auch alles - Ich war einfach nur ein böser ungezogener Junge, der zurecht ins Heim musste, weil er nicht machte, was er sollte bzw. Dinge tat, die er nicht tun sollte. Zur Strafe kam er dann ins Heim. Natürlich darf man so Einen nicht noch nachträglich dafür rehabilitieren. Das geht gar nicht. :evil:

    Bewegung ist immer gut aber dass Radfahren fantastisch ist, kann ich so nicht bestätigen. Allenfalls ist es eine gesunde Art des sich Fortbewegens und dient natürlich auch dem Umweltschutz. Ich hätte gestern Abend den Weg zum Gericht auch mit dem Auto bewerkstelligen können, doch dann wäre meine persönliche Negativ-Umweltbilanz zu sehr angestiegen. Immerhin war ich gleich 2 x dort und 24 km Fährt mit dem Auto gespart. Das hilft, meine persönl. CO2 - Bilanz aufzubessern.

    Ich danke dir noch einmal schriftlich. Der Weg gestern Abend zum Gericht war nicht lang. 6 km hin und der gleiche zurück, verging wie im Fluge, querbeet durch die City der großen bescheuerten und irgendwie schon lange nicht mehr zu regierenden Stadt. Selbst beim Radfahren lernt man immer noch etwas Neues kennen, währenddessen Andere einfach so Fußball schauten. vain

    So ist es. Schlechte Aussichten, zumindest für jene, die nicht nachweisen konnten, dass sie aus polit. motivierten Begründungen in sogenannte DDR-Spezialkinderheime eingewiesen wurden. Ohnehin halte ich es für ein schwieriges Unterfangen, denn welches Kind hätte denn über entsprechende Unterlagen, und vom wem beurkundet, verfügen können? Ist das nicht schier unmöglich? Die Praxis war doch, dass letztendlich das zuständige Jugendamt darüber bestimmte, ob man "reif" für die Unterbringung in ein Heim war. Ich selbst habe Unterlagen darüber vorliegen, die mir seitens des JA ein ziemlich schlechtes Zeugnis darüber ausstellten, weswegen ich in eines dieser Heime kam. Wie aber soll man gegen solch schlechte Zeugnisse und mit welchen Begründungen dagegen vorgehen können? Ich war 11, nur, was sollte auch der polit. Grund gewesen sein, einen 11 Jährigen in so ein Heim zu stecken? Ich könnte mir nur einen vorstellen, wenn bspw. ein Elternteil in der DDR politisch mißliebig auffiel, es sich gegen den Staat stellte, mit entprechenden Sanktionen belegt wurde und folglich der Nachwuchs in ein Heim kam. Das wäre z. Bsp. eine polit. motivierte Begründung, weswegen ein Kind in ein Heim kommen konnte. Wenn die aber nicht vorliegt und obendrein noch ein Elternteil so "schlau" war, der Heimeinweisung des Nachwuchses zuzustimmen, dann hat man wirklich schlechte Aussichten auf Rehabilitierung, auch wenn man sie noch so gut begründen mag.

    So ist es in der Tat gekommen, schnell und schmerzlos. Meine Mutter unterschrieb damals und somit ist das Recht doch nicht mehr auf meiner Seite, obwohl der Antrag zwar rechtens, jedoch nicht als begründet genug dargelegt ist. Nun traf heute tatsächlich sehr schnell das Schreiben vom Gericht ein, dass bestätigen sollte, dass die Behauptung, die das Jugendamt damals aufgestellt haben soll, der Wahrheit entspräche, leider, der gewünschte Nachweis nicht erbracht werden kann. Im Gericht liegt nichts vor, obwohl es mit dem damalig. JA in Korrespondenz gestanden haben muss. Jetzt ziehe ich noch heute meinen vor einem Jahr gestellten Antrag zurück, d. h., ich bringe ihn gleich persönlich unfrankiert dort vorbei. Somit ist für mich das Thema Heim heute für ein und alle Mal beerdigt. Der Schlußstrich wird jetzt gezogen. Ab aufs Fahrrad und los gehts. :sleeping:

    Zufällig hab ich jetzt deinen und den verlinkten "Sueddeutsche" Artikel über die so genannten "Tripperburgen" gelesen. Tatsächlich hörte ich als Jugendlicher, in der DDR aufgewachsen, abfällig von so einem Begriff, konnte letztendlich aber nichts damit anfangen. Eigentlich unglaublich und zugleich aufzeigend, mit welch schlimmen schikanösen menschenverachtenden Massnahmen man damals noch so junge Menschen traktierte, die nicht in das System passten, die sich aber auch nicht einfach so fügen wollten.


    Weshalb man kaum etwas erfuhr? Nun, das wurde schon beantwortet.

    So sehe ich es auch. Was ich bei meinen jahrelangen Recherchen erfahren habe, auch durch teils zufällige Kontaktaufnahmen mit ehem. Erziehenden, - jedoch nicht durch jene, die mich dort erzogen - ist: mein Heim hatte eine hohe Erzieherfluktuation und galt auch sonst als sozialistische rot angehauchte Umerziehungsstätte. Es wird doch nicht an uns bösen Kindern gelegen haben, weswegen es diese Fluktuation gab? thinking


    Nun bin ich einmal gespannt, ob ich den gewünschten Nachweis, um den ich das Gericht gebeten habe, - den Brief hatte ich gestern im LG abgegeben - tatsächlich überstellt bekomme. Das Jugendamt soll eine best. Behauptung aufgestellt haben, mit der meine Heimeinweisung als notwendig begründet wurde. Das möchte ich jetzt schwarz auf weiß vorliegen haben.


    Leider, und das schrieb ich zuvor schon, erklärt ein/e Erziehungsberechtigte/r seine Zustimmung, sieht es wohl nicht gut aus. Darauf muss ich mich einzustellen wissen, denn bis jetzt wird der Antrag als unbegründet abgewiesen. Meine letzte Chance ist also der angeblich vorliegende Beleg aus dem Jugendamt. Allerdings hätte es mir, so es diesen Beleg überhaupt gibt, schon vor 10 Jahren schicken können, denn damals erhielt ich von dort den Beschluss zur Einweisung, leider unterschrieben durch meine mich erziehungsberechtigte Mutter, die auch überfordert war. Scheitere ich damit, habe ich Pech gehabt.