Du Ahnenforscherin. Ich hatte eine Vorahnung, dass entweder du oder jemand anders seine Fotos dazu einstellen wird. Das könnte ich natürlich auch tun, doch ich habe keine Einwilligung seitens meiner ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler. Nicht, dass ich nachher noch verklagt werde.
Beiträge von Axel Li
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Angie. Gute Frage. Wie gesagt. Vor drei Jahren war ich auf dem letzten K-Treffen. Fast die Hälfte oder 2/5 der ehem. Klassenkamaradìnnen waren noch dabei und die Namen sind noch nicht vergessen.
Was cool war, ein Mitschüler kam damals fast gleichzeitig mit mir als 11 Jähriger in ein Heim. Er nach Sachsen-Anhalt und ich nach Sachsen. In beiden Bundesländern arbeite ich seit Jahrzehnten und ohne dass wir es je voneinander wussten. Krass, aber natürlich sprach ich mit ihm dann über unsere Zeit im Heim am Rande auf dem Treffen. Das war echt ein Zufall, weil wir Beide ausgerechnet in ein Spezialkinderheim kamen und uns danach nie wieder sahen. Ausgerechnet mit ihm pruegelte ich mich manchmal auf dem Schulhof, bevor wir ins Heim kamen. Wer immer anfing, ich sag es nicht, denn ich bin kein Verraeter..
Ich hab gar keine Beziehung zu den Zuckertüten in Erinnerung. Gaebe es diese Einschulungsfotos nicht, ich haette das total vergessen. Vielleicht empfand ich es als nur nicht wichtig genug, weil Zucker ja auch nicht so gut ist. Spaeter gab es eher öfter Saures. Das habe ich kaum vergessen.
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Hallo @Wolfram Es ist dir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, doch es ist leider zu befürchten, dass Freggala deine Suchanfrage nicht lesen kann, denn er ist als Gast nicht mehr im Forum registriert.
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Kl. Korrekrtur noch anbringen möchte. Martin ist das sicherlich aufgefallen. Vorhin ging es nicht, denn zwischenzeitlich war die Seite nicht erreichbar und ich musste aus dem Haus. Im letzten Text oben meinte ich natürlich nicht den Eintrag von Wolfi sondern den von Wolfram. Ich bin gespannt, ob beide nun doch irgendwie zueinander finden. Das ist ja auch das Leitthema dieses Forums, suchen und finden. Dazu muss man natürlich auch selbst aktiv werden. Mir ist es gelungen. ich suchte und fand. Gefragt hatte ich niemanden, sondern bin selbstständig auf die Suche nach Ehemaligen aus meiner Gruppe in meinem Haus meiner Einrichtung gegangen. Ich kam damals als Novize frisch ins Forum und nach drei, vier Wochen schon wurde ich gefunden und wurde selbst fündig. Das ist lange her aber aktiv muss man selbst werden. Viel Glück, Wolfram!
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@Martin MITCHELL Du nahmst mir mehr oder weniger die Frage/n vorweg, wobei, ich hätte sie in diesem Thema wohl nicht gestellt, aber gedanklich teile ich das vollkommen, denn wieso stellt man jemandem Fragen in der Shoutbox, - an dich gerichtet - ob man nicht jemandem behilflich sein kann bei der Suche Ehemaliger? Ich las in der Box mit, stieg daraufhin ein und verlinkte dieses Thema in der Box, quasi als Anregung gedacht, darinnen zu schauen, ob es nicht darinen etwas gäbe, was hilfreich ist. Das Thema hier wäre somit sein Thema, darinnen eine Suchanfrage an Ehemalige zu stellen, mit denen er sich dann in Verbindung setzen könnte, so sie hier mitläsen. Wolfi hätte es somit in der Hand, selbst den Schritt zu gehen. Der Bitte um Mithilfe der Suche durch Andere kann aber nur entsprochen werden, wenn man logischerweise sein persönl. Daten jemandem hinterläßt, denn nur mit dem Hinweis "Wolfi" oder "Wolfram" kann man kaum jemanden helfen, jemanden zu finden. Es fehlt der zeitliche Zusammenhang zum Aufenthalt und manches andere mehr.
Ich las den Blog Eintrag von Wolfi auch, doch damit läßt sich nichts anfangen. Wenn nun also schon seitens von usern ein Angebot zur Hilfe vorliegt, - Martin hat es per Mail sogar angeboten - dann sollte man zurecht erwarten können, dass man selbst etwas tun muss. Wir wissen nicht, was daraus wird, und aus welchen Gründen sich womöglich niemand direkt outen möchte. Liest man all die Voccawind Einträge als Fremder, stellen sich natürlich Fragen wie, ist es jemandem peinlich, dort gewesen zu sein? Schließlich gibt es auch dort eine klassische Trenung zwischen denen, die aus versch. Gründen dorthin kamen. Gerecht waren Unterbringungen und die dort harten körperlichen Arbeiten sowie sonstige Ungemach für Zöglinge seinerzeit niemals, ganz gleich, ob man "nur" aus zerrütteten Familienverhältnissen kam oder bereits eine kleinkriminelle Karriere hinter sich hatte. Was jedoch aus den Verlinkungen hervorgeht, hier spielten offenbar die sozialen Hintergründe der Jugendlichen gar keine Rolle, dorthin zu kommen und man weiß es nicht, aus welchen Gründen jemand jemanden hier sucht, doch es wäre nicht uninteressant das zu lesen. Wie immer sich Wolfi entscheidet, er möge das Richtige tun.
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DDR-Kinderheime – das ist oft ein Synonym für Umerziehung und traumatische Erlebnisse der betroffenen Kinder. Doch wie haben die DDR-Heimkinder diese Zeit erlebt? Dieser Frage gehen jetzt Forscher der Universität Leipzig nach. Dafür suchen sie ehemalige DDR-Heimkinder. Was genau interessiert die Wissenschaftler und wie läuft die Studie ab? Rund 500 000 Menschen haben in der DDR ihre Kindheit in Heimen verbracht. 500 000 Geschichten, die ganz unterschiedlich verlaufen sind. Diese Bandbreite will jetzt eine Studie der Universität Leipzig erforschen.Heide Glaesmer leitet die vom Bund finanzierte Forschungsarbeit. Sie ist Professorin für medizinische Psychologie an der Universität Leipzig. Glaesmer findet, dass die Geschichte der DDR-Heimkinder noch zu wenig psychologisch erforscht sei. Deshalb sucht Glaesmer nun nach ehemaligen DDR-Heimkindern, um sie für die Studie zu befragen. Und man wolle erfahren, wie es ihnen dort gegangen sei, was sie für Erfahrungen gemacht hätten:"Aber uns interessiert auch, wie man mit diesen Erfahrungen weiter umgegangen ist, mit wem man darüber gesprochen hat, welche Bedeutung das heute noch für einen hat und so weiter.", sagt Glaesmer. [……………]
Ergebnisse ab 2022 in der Gedenkstätte Torgau zu sehen
Die Befragungen liefen bereits und würden in den nächsten Monaten weitergehen. Erste Ergebnisse soll es schon im nächsten Jahr geben. Die ganze Studie werde nach 2022 veröffentlicht. Und dann auch im ehemaligen geschlossenen Jugendwerkhof Torgau gezeigt, so Heide Glaesmer. Man habe auch Geld bekommen, um zum Beispiel einen Teil der Ergebnisse in ein Online-Lern-Tool, was in der Gedenkstätte in Torgau ist, einzupflegen. Das heißt, man werde es dort auch sozusagen sehen können und das wird auch Teil der Museumspädagogik sein.
Informationen zur DDR-Heimkinder-Studie und zur Teilnahme daran finden Interessierte auf der Internetseite: testimony-studie.de
Falls ich das nicht aus den Augen verliere, bleibe ich da dran, um zu sehen, was dabei herauskommt und sollte ich eines Tages noch einmal in der eh. Gedenkstätte vorbeikommen, schaue ich mir die Ergebnisse an, auch wenn ich mit dem Thema im Grunde abgeschlossen habe, denn alles hat/te seine Zeit. Manches kommt einfach zu spät. Allenfalls dienen diese Erkenntnisse der Nachwelt, wenn denn schon von Museumspädagogik die Rede ist, hat es fast schon eine Art von morbidem Charakter.
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@Reiner K. Du erinnesrt dich, wir beide trafen uns mit nicht wenigen Anderen auf der gar nicht einmal so kleinen Demo damals in Berlin. Auch Bons traf ich an deiner Seite. Es war wie in einer fernen Zeit und ich war nur einer der vielen Mitlaufenden, teils mit Transparent, teils ohne bewaffnet, nicht ohne erwähnt zu haben, dass ich keine dieser katholischen Einrichtungen durchlaufen habe und mich für all jene - auch wenn es spät ist - freue, dass nun womöglich doch noch etwas Entscheidendes in Gang kommt, an das wahrscheinlich niemals welche von Euch je geglaubt hätten. Könnte man fragen, ist ihnen der Heilige Geist erschienen, eine Erleuchtung, eine Einsicht, womöglich ehrliche Reue?
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Hallo. Steffen, willkomnen bei uns!
Ich war dort nicht, drücke dir aber die Daumen für morgen! Ich kann das gut verstehen, denn man weiß nicht, was da alles wieder hoch kommen kann.... Emotionen und so.
Ich hab in den 90igern 8 J. lang in Ĺpzg. gelebt und gearbeitet. Natürlich kenne ich die Stadt daher sehr gut, unweit des Klara Parks und der Trabrennbahn Scheibenholz. Plagwitz ist auch mehr weit. Schöne Lage und hoffentlich wird dir der Besuch dort gut tun! Berichte mal bitte danach, mit welchen Gefühlen du den Ort morgen wieder erlebt hast.
VG Axel -
Ok eine 1/2 h lang mit einer Eisenstange verprügelt werden kann keiner unbeschadet überlebt haben. Jedoch, das geb ich gern zu und belegt auch, dass unsere Gesellschaft seit langem verrohter wird, als es noch zu meiner Zeit war. Da gab es nur Rohrstöcke und Lederriemen, auch Essensentzug, wobei ich gerade an die köstliche Rinderroulade denke, die ich jetzt gerade in einem Imbissladen verspeise. Mahlzeit.
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Das ist wahr. Das kannst du niemandem erzählt haben und die Frage, wozu auch. Wem hätte das irgend etwas gebracht haben sollen? Ich trug das auch ewig mit mir herum, obwohl auch ich paar Kumpel hier und dort hatte, doch weshalb hätte man davon reden sollen? Es gab keinen Grund, mich irgendwem öffnen sollen. Wozu soll man das erzählen?
Eigentlich wollte ich nur den Gedanken ergänzen, weshalb dich/uns die Zeit damals prägte. Mache es mal mathematisch und gehe davon aus, du wärst 10 J. als gewesen, als du da hineinkamst und wärst 2 J. dort verblieben. Rein rechnerisch, wieviel Prozent deines damaligen Lebens hätte dem entsprochen? Du wärst also 12 J alt gewesen bei der Entlassung. 2/12. Immerhin ein Sechstel deinen damaligen Lebens. Das ist zwar reine Statistik und sagt noch lange nichts wirklich darüber aus, was man auch erlebt haben kann, doch prägend war das allemal, denn in der Jugend machen wir bekanntlich die größten Entwicklungssprünge durch, ergo muss das prägend sein, weil wir im Wachstum waren und all das was uns bedrückte, beeindruckte, wuchs quasi in uns mit.
Doch wir lernen auch vergessen und auch das ist gut. Kann das jede/r? Hätte ich vergessen, wäre ich nie hier gelandet. Das nur mal am Rande und diese Gottfried Keller Str. liegt unweit einer JVA, ganz weit im Norden der Stadt, noch nördlicher als der sich schon martialisch lesende Galgenberg. Da muss es auch ein Heim gegeben haben. Was mag da geschehen sein? Wer hatte nur solche Namen gegeben?
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.............da es mir sicherlich schwer gefallen wäre, die vielen Fragebögen innerhalb der vorgeschrieben Zeit zu beantworten. ..............
Man erwartete, wie in einer Prüfung, Fragebögen innerhalb einer Zeit X auszufüllen? Was sollte das denn werden?? Da wäre ich gleich im Vorfeld misstrauisch geworden, mich dafür hergeben sollen. Die Fragebgen, die ich vor Jahren ausgefüllt habe und zur Verfügung stellte, unterlagen keiner Zeitspanne, doch wie ich das sehe, hat da jemand einen Versuch anstellen wollen. Schätze, das könnte dir eine Lehre gewesen sein, noch einmal an so etwas teilzunehmen. Waren wir denn nicht schon längst gebrannte Kinder und mißtrauisch genug?
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Da wurde damals etwas richtig gut gemacht, wenn auch mit mehreren Anläufen ohne Erfolg zuvor, doch wenn in 2010 nicht die vielen Mißbrauchsfälle in Internaten aufgedeckt worden wären, viele von denen, die Mißbrauch und Gewalt am eigenen Leib erfahren haben, nicht zuvor den Mut gehabt hätten, an die Öffentlichkeit zu gehen, wäre vieles wohl überhaupt nicht in Gang gekommen. Ihnen gebührt Respekt für ihren Mut, denn sie waren es, die letztendlich dadurch vielen von uns den Weg bereiteten, überhaupt erst an Entschädigungsgelder zu kommen. Ich finde, der Fairness halber darf das nie vergessen werden.
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Nun wäre es für mich ein leichtes, erneut an so einer Studie teilzunehmen, denn im Zusammenhang zwecks Einreichens von Unterlagen kam mir der vor 4 Jahren etwa ausgefüllte Fragebogen, den ich schon einmal einer Studie zur Verfügung stellte, unter die Finger. Er ging an http://www.Jahrhundertkind.de. Diese Seite dürfte i. A. d. Ev. Kirche betrieben worden sein. Heute läuft die Seite unter völlig neuem Impressum. Auf der Seite stellten viele user, damals Mitarbeiter genannt, eigens verfasste Texte zur Verfügung. So auch ich. Wo sind diese nun hin? Ich habe sie dennoch gesichert und frag mich, diente die Seite nur, um etwas über uns zu erfahren, wenn es sie doch heute in der Form nicht mehr gibt..?
Die testimony Seite, s. o. - in Zusammenarbeit mit der Uni Leipzig hat also u. a. das Projekt
Erfahrungen mit dem Fonds ‚Heimerziiehung' und Psychosoziale Konsequenzen des Aufwachsens in DDR-Kinderheimen zum Ziel.Interessant kann das allemal sein, zu sehen, was dabei herauskommen wird.
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@sterni Ich weiß nicht, wer hier wann, was in der Box gesagt hat aber es ist Tatsache, dass die Userzahlen zu dem Zeitpunkt in den Foren in denen ich war, - es war eig. gleichzeitig immer nur eines - weit oben lagen und sie fielen ab nach dem die Entschädigungen "durch" waren, was uns auch zeigt, dass bei vielen das Monetäre eben doch im Vordergrund stand.
Die Vergangenheit war auf einmal besonders wichtig, weil sie Wiedergutmachunng einklagen konnte und dazu musste man sich mit Anderen in Foren zusammentun. Es war also nur eine Zweckvereinigung.
Sie kamen, sahen und nahmen, könnte man das sarkastisch schreiben. Es ging nicht allein um das Wiederfinden alter Freunde, wenn es denn welche waren. Viele behaupten ja nicht zu Unrecht, dass es Gleichaltrige waren, die ihnen dies und das Schlimme antaten. Das gab es alles, keine Frage! Wie aber hätte man dann Freunde wiederfinden wollen?
Der Kern war ziemlich deutlich, das Geld spielte eine dominierende Rolle. Einige wenige user waren damals in der Sache sehr aktiv. @Martin MITCHELL zähle ich zu denen, die sich für euch/uns am Intensivsten eingesetzt hatten und er ist noch heute Aktiv, aktiv an der Vergangenheit arbeitend, aber das hat schießlich auch seinen Grund und niemand wird deshalb jemanden richten wollen.
Wir alle haben unsere Gründe, weswegen wir an solchen Themen dran waren/sind und meine waren auch niemals darauf aus, an Geld zu kommen, wenngleich auch ich durch die spätere Rechtsprechung pauschal mit der einmaligen Summe bedacht wurde, obwohl ich zuvor lange zögerte, den Weg zu gehen und das Geld aus dem Fonds zu beantragen, nur, weshalb hätte man verzichten sollen, wenn es einem doch zusteht? Ich will deshalb auch kein schlechtes Gewissen haben müssen.
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Betreute Unterkünfte für Kinder und Juendliche
Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Antwort der Linksfraktion hervorgeht, stieg die Anzahl der in einem Heim oder einer anderen betreuten Wohnform untergebrachten Kinder und jungen Erwachsenen von 2008 bis 2016 um 89 Prozent. […..]
Der Bundesregierung zufolge ist die Anzahl der Heimkinder vor allem seit 2014 stark gestiegen. Während die Zahl zwischen 2008 und 2013 jährlich etwa um zwei bis fünf Prozent anwuchs, nahm sie zwischen 2014 und 2015 um 23 Prozent zu, zwischen 2015 und 2016 sogar um 25 Prozent. […..]
Immer öfter müssen Kinder und Jugendlich in geschlossene Heime. Im Jahr 2016 genehmigten Familiengerichte in 15.534 Fällen, dass Minderjährigen mit erheblichen Problemen die Freiheit entzogen wird. 2006 hatte diese Zahl noch bei 6.016 gelegen. Nach Paragraf 1631b BGB ist die Unterbringung in Heimen mit Freiheitsentziehung zulässig, wenn sie zum Wohl des Kindes, insbesondere zur Abwendung einer erheblichen Selbst- oder Fremdgefährdung, erforderlich ist […..]
https://www.fr.de/politik/imme…land-heimen-10957986.html
(epd)
Der Artikel wurde zwar letztmalig am 04.01.19 aktualisiert, doch dürfte er dennoch an seiner Brisanz nichts dadurch einbüßen. Eigentlich ist in Anbetracht der wachsenden Konflikte in der auseinanderdriftenden Gesellschaft mit zunehmenden Spannungen und Spaltungstendenzen davon auszugehen, dass der Trend anhalten wird. Dabei ist/war an Corona noch gar nicht zu denken. Womöglich gibt es bereits erste Studien dazu, iwiefern die Folgen von Corona in das familiäre Umfeld von Kindern und Jugendlichen eingegriffen haben. Auch hier ist kein Ende in Sicht und was da alles erst noch für Langzeitfolgen entstehen könnten, man ahnt es einstweilen nur.
Grüße, Leser
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Ja. Da geht jede/r mit unterschiedlichst um. Ich kenne das auch gut genug, gerade vor Jahren am Anfang der eigenen Aufarbeitung der Zeit und dem Geschehen noch davor und auch danach. Es beschränkte sich ja nicht nur allein auf die Zeit im Heim, sondern man muss immer auch den Kontext in der Zeit betrachten, das, was wozu führte, weswegen man dort eingewiesen wurde, zu ergründen. Daran lag mir immer viel, denn wie Jean Pau Sartre sagte, hängt alles immer irgendwie mit allem zusammen. Es geschieht nichts durch Zufall, sondern durch die sich ergebenden Umstände. Man muss alles versuchen, alles zu beleuchten. Das war eine meiner Motivationen, einer Art Selbst-Therapie/n, das entschlüsseln wollen. Ändert aber nichts daran, dass auch bei mir immer mal wieder solche Momente durchkamen, in den letzten Jahren weitaus weniger geschehen, eine tiefe Traurigkeit, die ich in "Nostalgie" ansprach, sie ist mir geblieben. Vor Jahren gab es auch noch Tränen. Es ist wie im Leben, auch wir sind nicht frei davon, denn wie du sagst, Menschen, mit Gefühlen und Emotionen. Das wäre dann wieder ein etwas anderes Thema, doch Lieder/Songs gibt es keine, die ich mit den Geschehnissen von damals unmittelbar verbinde und vielleicht ist das auch ganz gut so. Wir durften ja nicht einmal im Heim Radio hören und weil ich/wir das einmal verbotenerweise taten, bekamen wir das auch zu hören, was wir da Böses taten. Womöglich mag ich heute deshalb so sehr Musik und wahrlich nicht nur eine bestimmte Richtung, sondern da bin ich sehr flexibel, von Heino und Roy Black einmal abgesehen. Auf schwarz stehe ich trotzdem.
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Ob Heiterblick oder nicht, es ist und war doch eigentlich fast überall so, wenn ich das lapidar sagen darf, unser Aufenthalt in besagten Einrichtungen wurde immer subjektiv erlebt und bitte nicht die unterschiedlichen Jahrzehnte zu vergessen. In den 50-iger bis 70-igern wurde Vieles drastischer wahrgenommen als vielleicht in den 80-iger Jahren und später. Wir kennen doch die Geschichte und wissen gut genug, was das oft für Leute/Erzieherinnen waren, in welchen Zeiten sie geprägt wurden, durch wen, was sie uns weitergaben oder was nicht.
Dass man dabei auch halbwegs mal gute Zeiten haben konnte, so empfand ich das auch. Es gab auch einige ganz nette Begebenheiten. Andere werden womöglich anders darüber denken, denn jede/r ist anders.
@Olaf ein schöner Satz, den du geschrieben hast - den Kindern habe ich inzwischen verziehen. Ich wüßte jetzt nicht mehr, wem ich irgend etwas nicht verziehen hätte haben sollen. Sicherlich, es gab mal ein, zwei Petzen unter ihnen und was immer sie verpetzt haben, ich meine, es vergessen zu haben.
Den Axel K., den ich noch suche, habe ich schon anderer Stelle gesucht. Entweder gibt es einen Doppelgänger, doch den, den ich gefunden habe, er kann es eigentlich nicht sein. Na dann eben nicht.
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Kann ich mir denken, insbes. nach dem ich die ARD Doku neulich im TV gesehen hatte. Höchstwahrscheinlich war mehr oder weniger doch fast überall in ähnlichen Einrichtungen das gleiche Personal zugange, das schon zu Zeiten der NS-Diktatur tätig war. Ich rechne einmal durch und stelle fest. Zumindest die beiden Erzieherinnen, die für uns zuständig waren, uns erzogen, auch an den Ohren, als auch der Gatte der einen Erzieherin, selbst als Erzieher tätig, dürften in etwa zum Ende des Krieges, also um 1945, geboren sein. Es gab auch einen älteren, der durchaus um 1935 das Licht der Welt erblickt hat.
Liebe Grüße an die Schwarzwälder -
Ach Angie, wie sehr ich dich verstehen kann, wenn man schon mehrfach abgelehnt wurde. Ich rechne auch noch lange nicht mit Erfolg, aber ich habe mir heute den freien Sonntag, 4, 5 Stunden ans Bein gebunden, an beide Beine natürlich. Jetzt, noch vor etwa 1 Stunde feilte ich an einer mir ganz wichtigen Passage im Anschreiben herum, denn der Antrag allein reicht für eine vernünftige Kommunikation nicht aus. So dass ich jetzt schon wieder an die 8 bis 9 h in Gänze an der Sache sitze. Dabei folgen noch Scans, das Kopieren, Fehlerdurchsichten und/oder Korrekturen und ich weiß, es wird der letzte große Kampf sein, es nicht unversucht zu haben, zum Recht zu kommen. Zwischendurch waren wir draußen und setzten uns noch einmal ins Grüne bei einer Blonden, um für mich den Kopf frei zu bekommen, denn das erneut lesen müssen, was ich schon vor 10 Jahren etwa las, fiel mir nicht leicht, von Einschätzungen, Beurteilungen lesen zu müssen, die einen als 10, 11 Jährigen in einem Lichte haben dastehen lassen, das es so nie gegeben haben kann, doch der Wortlaut sich an staatlicher Willkür beteiligt habender Leute - er ist im Rückspiegel betrachtet, niederschmetternd und genau deshalb muss man sich erheben, auch wenn es lange her ist. So lange ich die Kraft dazu habe, werde ich das durchziehen und muss trotzdem mit Allem rechnen.
"Get up, stand up,
stand up for your rights.
Get up, stand up, stand up,
don`t give up to fight!"Was für ein Zufall. Samstag fiel mir durch Zufall eine CD von Bob Marley - ich hatte nie eine von ihm - vor dem Einkaufen in die Hände, der einmal einen song mit diesen Zeilen schrieb. Er wurde ein Hit. Ob es ein Misserfolg wird, was ich vorhabe, werde ich irgendwann sehen.
"Rechne mit Allem, schließe nichts im Leben aus ". (m)ein slogan, der es verdient, durchdacht zu werden.
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Ich hatte letzten Nachmittag schon einmal begonnen, alles Notwendige aus div. Veöffentlichungen zusammenzutragen und in einem vorbereiteteten Schreiben einzuarbeiten. Erstaunlich ist dabei, welche Gedanken dabei einfließen können, bisher kaum Gedachtes darinnen einzuarbeiten, fast Vergessenes, was womöglich im Detail nicht unwichtig sein könnte, es darinnen einfließen zu lassen. Peu à peu muss das jetzt wachsen und auch die Stichpunkte im Fragebogen gut durchdacht sein, damit es etwas werden kann und dennoch ist noch lange nicht davon auszugehen, Recht zu bekommen, auch wenn die Rechtsprechung im Sinne derer, die in diesen Einrichtungen waren, aus welchen Gründen auch immer, auf der Hand liegt. Das, was wir erlebten, war Unrecht und es gibt nicht einmal Zweifel darfüber. Gute Argumente liegen vor und trotzdem gibt es keine Garantie. Wer nicht kämpft, hat bereits verloren, doch wer kämpft und es wenigstens versucht, hat auch noch immer nicht nur gewonnen. Auf ins Gefecht.