Beiträge von Axel Li

    Das ist genau das Problem. Ich könnte mir Viele vorstellen, die stumm in irgendwelchen Heimen leben, früher auch in irgendwelchen haben leben müssen und ihnen so Vieles widerfahren ist, was sie nie verarbeitet haben konnten.


    WIR aber selbst sind Opfer derer, so sehr man sich das vergegenwärtigte, denn deren Erlebnisse werden transgenerational in uns weiter getragen, und das ist womöglich noch nicht das Ende. Ich wollte gerade so sehr, auch das noch erleben zu können, es gäbe eines, ein Ende.


    Die Frage fällt mir doch tatsächlich jetzt gerade noch vor Sendeschluss rechtzeitig ein - weshalb gab es all das in Ferienheimen Westdeutschlands und in Ostdeutschlands nicht? hmm

    Wir reden hier ausschließlich über Westdeutschland und sicherlich muss man auch hier genau hinschauen. Es wird nicht überall so gewesen sein, wie der Report Beitrag berichtete aber offensichtlich gibt es ja div. Berichte oder wie man auch sagt, Indizien, Aussagen, die das Gegenteil behaupten, wo eben all das vorgekommen ist. Den Zeitgeist berücksichtigend muss man davon ausgehen, auch in Anbetracht der Lage, dass es seinerzeit weder ausreichend ausgebildetes pädagogisches Personal gab noch sonst klar war, wie man jemandem anvertraute Minderjährige gerecht behandelt. Zum Zeitgeist gehörte Empathielosigkeit, soz. Kälte, vielleicht sogar Härte wahscheinlich, weil die, denen man Kinder in Ferien- und anderen Heimen anvertraute, es auch nie ausreichend erfahren hatten, wie man es richtig macht. Sie lernten eher, wie man es am besten falsch machte. Anders kann man das kaum werten. 8|


    Ich könnte ergänzen, dass ich aus Ostdeutschland komme und mit Ausnahme meiner Heimzeit auch jeden Sommer in verschiedenen Ferienlagern war, als 8-10 Jähriger und ab 14, 15 Jähriger nach der Entlassung auch noch einmal. Ich war auch einmal in einem Heim während einer mehrwöchigen Kur, und dort habe ich dann noch ziemlich hartbürstige Erinnerungen auf der Pfanne. Sie wuschen uns als 4, 5 Jährige in großen Badewannen und ob das was mit einer Kur zu tun hatte? Heute würde man dafür Begriffte haben, wenn waschen schmerzlich sein kann.


    Der Zeitgeist war auch so, dass man in einer Klinik als 7 Jähriger im Bett fixiert werde konnte, was mit mir/uns in einer Orthop. Kinderklinik zuvor geschehen ist. Auch das werde ich nicht vergessen, wie toll es war, stundenlang mit Mullbinden an ein Bett gefesselt zu sein, nur weil man im 4 Bett Zimmer nicht ruhig genug war. War das auch Zeitgeist, Kinder an Händen UND Füßen zu fixieren!? Jedenfalls gab es meines Wissens in Ostdeutschland keine Misshandlungen in Ferienlagern, denn die Zeit dort habe auch ich in guten Erinnerungen.


    Echte Verschickungskuren kannte ich aus den Erzählungen meiner Eltern. Da gibt es versch. Berichte über noch im Krieg teilweise mehrmonatige Überlandverschickungen und wenn man sich anschaut, was das bedeutet haben dürfte für Kinder, die ohne zu wissen, wohin es ging, noch ob sie wußten wie lange es dauerte oder ob sie etwa ihre Eltern wiedersehen würden, denn viele sahen sie nicht wieder, weil ihre Wohnhäuser bombardiert wurden und somit blieben viele als Waisen zurück und genau das wird sich bei den sehr vel Älteren auswirken, weswegen teilweise so gar kein Rankommen möglich ist. Den Rest kennt der Eine und Andere auch.

    Alles dauert seine Zeit, bis solche Fälle nach Jahrzehnten des Verdrängens und Schweigens es dann endlich auch ins Fernsehen schaffen. Letzte Woche war es dann so weit. Ulrich Neumann und Philipp Reichert vom SWR berichten


    Zitat

    Zwischen 1950 und 1990 wurden Hunderttausende Kinder zur Erholung in Kuren geschickt. Recherchen von Report Mainz zeigen, dass viele von ihnen dabei systematisch misshandelt wurden. Sie mussten ihr Erbrochenes essen, wurden zur Strafe in dunkle Keller gesperrt oder mit Stöcken geschlagen. Für viele Kinder wurde ihre Erholungskur zum Albtraum, der bis heute anhält. Das zeigt eine Untersuchung des ARD-Politikmagazin Report Mainz.Die Autoren werteten systematisch 1000 Erfahrungsberichte ehemaliger Kurkinder aus. Es ist die erste empirische Untersuchung zu den mehrwöchigen Kuren, in denen Hunderttausende Kinder zwischen 1950 und 1990 auf Kosten der Sozialämter und Krankenkassen "aufgepäppelt" und gestärkt werden sollten.….


    https://www.tagesschau.de/inve…?utm_source=pocket-newtab


    Ganz ehrlich, ich möchte nicht wissen, wie viele alte Menschen heute leben, denen das auch alles widerfahren ist, weswegen viele so sind, wie sie sind, was dabei alles zerstört wurde, mag man bei vielen heute spüren, was in ferner Vergangenheit bei ihnen nie aufgearbeitet wurde. Wenn man sich die Zahlen anschaut, kommt das beinahe einem deutschen Nachkriegstrauma gleich, nur einmal um am Beispiel Depressionen im Alter zu bleiben. Da muss offensichtlich sehr viel systematisch geschehen sein. Die Folgen für Viele oder auch deren Angehörige heute, man mag sie sich schwer vorstellen können.

    Interessant, weil auch das sich mit dem deckt, wie ich diese Gegend 1994/95 kennengelernt habe und letzte Nacht habe ich mich geografisch noch einmal hinein"gearbeitet", mir nochmals die Kartenlage genau angeschaut und dabei einen klitzekleinen Irrtum meinerseits nach den Jahren ausmachen müssen. Maroldsweisach liegt tatsächlich vom Altenstein, wo wie 12 Tage verbrachten, nicht nur 1-2 km entfernt, sondern doch etwa 5, 6 km. Dazwischen liegt Pfaffendorf, von dem Altenstein mit der bekannten Burgruine nur 1, 2 km entfernt liegt. Dort feierten wir Sylvester. In Maroldsweisach Weihnachten. An der Sache ändert es nichts.


    Beim Suchen gestern fand man auch den Keilberg mit dem Steinbruch und den Basaltwänden, alles in Sichtweite der Landesgrenze nach Norden zur Thüringen in Blickrichtung zur Heldburg gelegen und jetzt kommts, was ich eigentlich ergänzen will. Das ist natürlich das Spannende, denn als ich ab 1969 ins Heim kam, war bereits ein Junge, dessen Eltern aus der alten B.R.D./Westdeutschland in die DDR übergesiedelt sind. Wir waren erst 11, 12, 13 J. alt und so konnte ich auch nichts Konkretes erfahren, was genau der Grund dafür war. Wir sprachen ja nicht viel miteinander, nur dann, wenn man es durfte. Was ich jedoch erfahren hatte, er war schon zuvor in einem anderen Heim und er erzählte nichts Gutes. Er war aber einer der wenigen Freunde in meiner Gruppe, der mich nach der Heimentlassung in Berlin suchte, mich aber nicht ausfindig machen konnten. Wir waren damals schon 16 und aus dem Heim raus. Er begann eine Ausbildung in Berlin und war derjenige, der mich wiederfand und zwar auf imheim.de, mit dem ich mich nach so langer Zeit austauschen konnte. Er schickte Bilder, ich ihm welche und was ich nie begriffen habe, wieso zogen Menschen aus der alten B.R.D. in die ehemalige DDR? Was war dort so gut? :/

    Ich wollte letzte Nacht noch ergänzt haben aber dann brach mal wieder das Netz zusammen; oben vom Altenstein bei Maroldsweisach konnte man sehr gut aus unserem Fenster auch in Thüringen an der Landesgrenze zu Bayern die Heldburg sehen. Die Burg diente zu DDR Zeiten als Kinderheim. Das weiss sicherlich unser Thüringer im Forum. Als wir damals in Altenstein Urlaub machten, schauten wir uns natürlich auch diese Burg an und erfuhren das nebenbei, dass es als Kinderheim diente. Später berichtete man darüber in einem MDR Fernsehbeitrag. Ich wusste zumindest das schon zuvor. Eine eindrucksvolle Anlage. Sie sollte man gesehen haben, ebenso wie die Veste Coburg in Coburg/Franken.


    Wieso interessierten mich immer Burgen? Wahrscheinlich weil ich in einem der beiden früheren Heime in Eilenburg war, was sich bekanntlich vom Wort Eule ableitet.

    Verrückt. Auch dort waren wir bereits. Wenige Jahre nach dem Mauerfall etwa 1994/5 verbrachten wir die Zeit über Weihnachten bis weit über Sylvester in Altenstein 1 oder 2 km oberhalb von Maroldsweisach an der Burgruine gelegen, von der man die ganze Gegend gut sah. Bis tief ins Fränkische und nach Norden nur 7 km weiter lag schon wieder Thüringen im früheren Osten. Die Veste Coburg war auch nur etwa 18 km weiter nach Osten gelegen entfernt. Wir machten also genau dort wo die Boys Jahrzente früher geschuftet haben und misshandelt wurden Urlaub. Etwa 12 Tage.


    Die Gegend besteht tatsächlich aus ehem. Granitwänden und viel Wald. Wir sind dort viel im Schnee gewandert, exakt in der Gegend. Man kriegt fast eine Gänsehaut. Die Schicksale derer, die dort jahrelang verbringen mussten, kann man sich in dieser ziemlich abgelegenen Lage zu dieser Zeit nach dem Krieg vorstellen. Teils abgelegene Gehöfte, keiner sah etwas und wusste nichts. Schlimme Zeiten für diejenigen, die sich hoffentlich doch noch später ein halbwegs gutes Leben haben aufbauen können. Wo Andere also Urlaub machten in so einer schönen Gegend, ich wusste damals nichts. Woher auch. Ihre Schicksale standen schliesslich in keinen Reiseprospekten...

    Martini. Gratuliere. Was du alles findest. Die Beschreibung des 14 Jährigen ist leider nicht jugendfrei. Aber es ist ja nun auch schon weit nach mitternacht. Ansonsten herzlich gelacht. Sicher war den Zöglingen seinerzeit nicht danach.
    Ich muss mal einem Filmfreund das Material zukommen lassen. Der Titel steht schon mal fest. Vielleicht findet sich auch noch ein Drehbuchautor. ;)

    Das sind aber recht ulkige Namen, die man unter der Rubik Familienanzeigen im Zusammenhang mit Geburten lesen darf. Hielt sich gar jemand in guter Erinnerung an einen römischen Kaiser für Cäsar wenn er denn schon so einen Erzieher Namen verwendete wie Bruno Gailus? Wie kommste denn nur da drauf? Warum nicht gleich Bruder Gaius Julius? Hatten die Nazis nicht auch einen Faible für die Römer? hmm


    Nun mal ganz ehrlich. Ich wüßte nicht, ob es zwingend notwendig ist, an eine Einrichtung zu erinnern, an die sich womöglich gar niemand mehr erinnern möchte, ob hier nun darüber gepostet wird oder nicht. Ich glaube eher, da läge Einigen daran, die Kiste in ewiger Ruhe ruhen zu lassen, denn wie gesagt, die merkwürdige sprachliche Einsprenkelung wird - so sie denn noch lebten - nicht wenige davon abhalten, sich von dieser Bezeichnung und den womöglich nicht guten Erinnerungen fernzuhalten.


    Ich finde es löblich, auch die merkwürdigsten Ortschaften und Einrichtungen ausfindig zu machen, aber ob das nun wirklich irgend einer armen Menschenseele hilft, sich daran zu erinnern? Man mag sich ja in Anbetracht der Tatsachen, dass die Einrichtung schon so alt ist, gar nicht vorstellen, was es alles Schlimmes gegeben hat. All das ist schon schlimm genug, aber einer Stigmatisierung gleichkommend wäre auch ich niemals mit dem Ort hausieren gegangen, so man mich in so eine Einrichtung verfrachtet hätte. Ich wäre vor lauter Scham in Sack und Asche gegangen. Was sollen denn die Leute denken? :huh:

    Danke dass ich das lesen durfte!!! Ganz schnell nur, das mit der Anrede VATER oder HAUSVATER habe ich überhaupt erst einmal aus dem Film "FREISTATT" gehört.


    Der Heimleiter, der den Kasten führte, ließ sich auch so anreden oder es war sogar Pflicht? Und, was für ein Teufel in ihm steckte, sah man in dem Film. Ja, die sollten alle auf die Bank gehört, auf die Anklagebank.


    Einen Heimsong gab es bei uns auch. Wir hatten einen Musiklehrer namens Niemann, der komponierte das Ding angeblich. Ich kannte user aus den Foren, die sich gut dran erinnerten und die Strophen beherrschten. Eine postete das Lied mal vor X jahren auf imheim.de Ich konnte mich gut beherrschen, den Mist auch noch zu singen. Zum Gespött der Leute.


    Sich dafür hat schämen müssen, also dafür, dass man im Heim war, OK. Es war halt so. Man lernte alles Mögliche, trotzdem habe ich mich bei der Überschrift des Themas vor Tagen schon nicht mehr eingekriegt vor Lachen. Was dort nicht alles zum Alltag gehörte. :saint:

    Ich habs doch gesagt. Es wird sich niemand hergeben wollen, mit dem Namen in Verbindung gebracht zu werden. Anstalt hört sich sowieso schon Sch.... an und dann mit dem Zusatz der Bezeichnung, wenn man jemand fragen würde, wo einer war, er antwortete, in Wixhausen, ehrlich. Ich würds niemandem sagen, so es mich träfe. Allein für den Namen müsste man entschädigt werden und was die dort wohl neben dem immer nur hart arbeiten müssen sonst noch erlebt haben, muss der Phantasie der Leser ueberlassen bleiben.

    Zitat "Pfarrer Zimmermann-Wixhausen, der über dieses Thema referierte, steht mitten im Erziehungswerke der Zwangserziehungszöglinge. Er ist durch seine reiche Erfahrung zu der Anschauung gelangt, dass die Anstaltserziehung nur im Notfalle eintreten sollte, nur bei ganz schwierigen Fällen und wo dem Einfluss der Eltern nicht anders zu begegnen ist." Zitatende.


    Das kann man gut nachvollziehen. Wenn so ein Pfarrer das schon mal sagte und der Meinung ist, weil er so reiche Erfahrungen besass, dann wird er schon erfahren haben, wie wenig nützlich solch eine "Erziehung" gewesen sein dürfte. Falls gefragt wrd, wie sich der Artikel liest? Gar als wenn mein Opa in einer solchen Anstalt war. Das scheint so eine ferne abartige Zeit gewesen zu sein, dass man sich gut hat vorstellen können, was aus diesen armen Kreaturen nur hat werden können, so sie denn etwas wurden und wo auch immer sie gelandet sein mögen.....

    Ich kann das gut verstehen, weshalb man sich genierte, diesen Ort je irgendwo öffentlich zu erwähnen. Gut dass er schon 1977 eingemeindet wurde, sonst wäre er womöglich noch berühmt geworden. Heute wird ja alles irgendwie vermarktet und sei es auch noch der allerungewöhnlichste Ortsname. 8o


    Jedenfalls, so steht das geschrieben und das gedruckte Wort zählte immer, wäre das kein Platz für Kinder, denn


    Zitat

    Das derzeitige Angebot an Betreuungsplätzen kann laut Sozialdezernat die gegenwärtige Nachfrage vor Ort nicht decken. Es gebe eine Warteliste.



    https://www.echo-online.de/lok…der-in-wixhausen_20417970

    Habe mir die Verlinkungen zum DLF dem Netzwerk und dem Spiegel angeschaut. Das sind alles extreme und glaubhaft vermittelte Schilderungen. All das passt so sehr ins Nachkriegsdeutschland aus kalten Zeiten, dass man sich auch hier gar nicht wundern sollte dass es all das auch in solchen Kureinrichtungen gab. Die Zeiten waren einfach so, dass kranke und aus der Nazizeit stammende Zeitgenossinnen ihre emotionale Kälte, ihre dort vermutlich selbst erlebte sexualisierte Gewalterfahrungen weitergaben. Dass da heute kaum verwertbare Unterlagen vorhanden sind, ist auch eine Art von Geschichtsverklärung.

    Heute beim Frühstück. Was tu ich mir an?


    Ein wenig skeptisch bleib ich trotzdem denn reißerische Überschriften bringen auch andere Zeitungen.


    Ganz ehrlich? Ich glaub kaum, dass die beiden Redakteure des Blattes konkret einschätzen können, was Werkhöfe waren und ich selbst kann mir z. Bsp. nicht vorstellen, dass der Vergleich mit US amerik. Bootcamps gezogen werden kann. Dazu muss man sich nicht nur selbst ein Bild machen, sondern sich auch mal überlegen ob heutzutage überhaupt solche Einrichtungen wie beschrieben zugelassen würden. Wie soll das in diesem Deutschland heute möglich sein können? Hier gibt es Normen, ein engmaschiges Kontrollsystem und erst jetzt haben 2 TAZ Enthüllungsreporter das herausgefunden? Wieso bekam kein anderer davon Wind? Merkwürdig.


    Da ich allerdings auch diese Region aus früheren Wassersportaktivitäten und viel später auch bestens kenne, kann ich mich gut in die Lage hineinversetzen. Ein 10 km langer See mit viel Wald umgeben. Es gibt auch nur eine wenig befahrene Landstrasse dorthin. Eigentlich ideal fürs Gruselkabinett. Jedenfalls liest sich der Artikel ein wenig überzogen. Er hat etwas von "Lost Places" Idylle.

    Eine interessante Persönlichkeit, die eurem Heim als Namensgeber zur Verfügung stand. :hutab: Solchen Leuten kann man durchaus nacheifern. Ehrgeizig und fleißig sein, gar so sein wie die Heinzelmännchen, aber eine Verbindung des Herrn Friedrich zu den kleinen Kölner Kobolden wird es doch sicherlich nicht gegeben haben? Ich bin so furchtbar wißbegierig und musste mich auch gleich mal wieder schlau machen. Weshalb das? Weil ich doch gerade fündig wurde, denn die Kölner Sage über die Herkunft der Heinzelmännchen basiert möglicherweise auf eine 1816 mündlich überlieferte Sage "Des kleinen Volkes Hochzeitsfest auf der Eilenburg" und ey gugge, wie die Sachsen sagen, in einem der beiden Heime in Eilenburg durfte ich mich ein paar Jahre aufhalten. 8o


    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinzelm%C3%A4nnchen

    Immer wieder schön, zu lesen, dass sich welche finden. Ich finde das schön, weil mir das auch so ergangen ist, nur waren es nicht 50, sondern gerade einmal 35 Jahre.


    Der frühe Vogel frißt den Wurm und wenn es später wird, kein Beinbruch. Hauptsache, man findet sich. :)


    Ein Bild auf dem ich damals bei einem sonntäglichen Spaziergang zu sehen bin, besitze auch ich noch, nur hießen die Erzieher bei uns anders.


    Als man mich hier fand habe ich mich auch mit dem Finder/denFindern sogar ausgetauscht. Das kann sehr interessant sein, was ich dir auch wünsche. Dann schreibt euch mal, wünsche guten informativen Austausch!


    Zum Abschluss, das muss jetzt sein, so ein lustiger Heimname HEINZELMANN-Stift kam mir noch nie zu Ohren. Klingt furchtbar witzig, nur war es offenbar nicht witzig darinnen und da ich mich sogar an Loriot erinnere, in dem es einmal um einen Staubsauger namens Heinzelmann ging, muss das erwähnt werden. Das war schon alles. Den Staubsauger gibt es sicherlich auch schon lange nicht mehr. 8o


    Noch was, gut dass das hier in Anführungszeichen steht - "Freiwilligen Erziehungshilfe". Ich hätte sonst noch die Frage gestellt, wer sich schon freiwillig erziehen lassen will.

    Als Nicht-Betroffener darf man dennoch schätzen, was Hr. Schäfer bisher alles dazu anstellte, um Betroffenen über viele Jahre zu helfen? hmm


    Wenn ich mir vorstellte, dass meine Oma, seit Jahrzehnten verschieden, evang. Christin war und jeden Abend zumindest in der Bibel las und irgendwie mit ihr glücklich gewesen sein muss, wahrscheinlich nicht wissend, was in Kirchen selbst alles so neben dem Religiösen Geschehen noch so praktiziert wurde, dann kann einem eigentlich nur schlecht werden.


    Mich brachte es zumindest zu ihren Lebzeiten dazu, gleich alle vier Evangelien gelesen zu haben und ich wette, wenn es 7 oder 10 gewesen wären, ich hätte sie alle gelesen, schon aus Neugierde und Wissen wollen, was da drinnen steht, doch ich fand nichts zur Aufklärung und schon gar nichts darüber, was es alles mit Mißbrauch auf sich hatte.


    Tja, es heißt nicht umsonst, die Bíbel wäre ein Buch mit sieben Siegeln. Wobei die 7 wiederum eine magische Zahl sein soll, wie mir einmal eine befreundete userin schrieb. :love:

    @swinny ich persönlich glaube nicht, dass es an der dir auch bekannten namentlich nicht genannten Bischöfin lag und an


    @Mozart gerichtet, ja, sie war/ist Glied einer Kette. Für mich machte sie zumindest in der Öffentlichkeit, in den Medien, eine gute Figur. Vielleicht bin ich naiv, keine Ahnung.


    Möge für die Betroffenen irgendwann einmal alles ein gerechtes Ende haben, wobei, finge ich an, über Gerechtigkeit zu schreiben. ...

    Beim Frühstück ist mir heute im Radio eine Meldung akustisch zu Ohren gekommen, die für Betroffene zumindest von Interesse sein könnte, doch wie es aussieht, scheint sich - mal wieder - ein längerer Weg aufzutun, bevor es zu irgendwelchen Entschädigungen kommt, denn wie die ev. Kirche nun selbst sagt: "das Leid der Opfer sei überhaupt nicht mit Geld zu entschädigen".




    Man darf gespannt sein, wie lang der Weg wird. Wo ist Licht am Ende des Tunnels?

    @Martin MITCHELL in der Tat hat das Thema und auch dieser Beitrag sehr interessiert, doch was bleibt nun außer Resignation oder Anerkennung des status quo, was eh nicht zu ändern ist?


    Diesen Satz hier rahme ich mir noch für mein persönliches Heimarchiv m. E. ein.


    Zitat

    Gemeinschaft, die wir so dringend gebraucht hatten, hatten wir nicht gelernt


    denn er erklärt ziemlich genau, was weshalb nicht in dem Maße geschehen konnte, was hätte geschehen müssen.


    Was für ein Glück für sie, die Glück hatten, dass somit Forderungen nicht lauter werden konnten und es an der Umsetzung dieser Forderungen sehr zum Nachteil der Betroffenen mangelte.


    Alles braucht seine Zeit und siehe da, auch hier hat die biologische Uhr schon lange am Rad gedreht oder war es umgekehrt?


    Liebe Betroffene. Niemand sollte betroffen dreinblicken, sondern Realitäten zur Kenntnis nehmen. Wenn man diese Jahre Revue passieren läßt, hat es sich doch für Kirche und Staat gelohnt, denn es sind insgesamt doch nur Summen geflossen, die für viele nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein waren. Am Ende aber lag es auch an jene, die sich als ehemalige Heimkinder heute nicht untereinander grün sind, es nicht waren oder nie sein konnten. Was für ein Glück für sie. :whistling: