Wir reden hier ausschließlich über Westdeutschland und sicherlich muss man auch hier genau hinschauen. Es wird nicht überall so gewesen sein, wie der Report Beitrag berichtete aber offensichtlich gibt es ja div. Berichte oder wie man auch sagt, Indizien, Aussagen, die das Gegenteil behaupten, wo eben all das vorgekommen ist. Den Zeitgeist berücksichtigend muss man davon ausgehen, auch in Anbetracht der Lage, dass es seinerzeit weder ausreichend ausgebildetes pädagogisches Personal gab noch sonst klar war, wie man jemandem anvertraute Minderjährige gerecht behandelt. Zum Zeitgeist gehörte Empathielosigkeit, soz. Kälte, vielleicht sogar Härte wahscheinlich, weil die, denen man Kinder in Ferien- und anderen Heimen anvertraute, es auch nie ausreichend erfahren hatten, wie man es richtig macht. Sie lernten eher, wie man es am besten falsch machte. Anders kann man das kaum werten. 
Ich könnte ergänzen, dass ich aus Ostdeutschland komme und mit Ausnahme meiner Heimzeit auch jeden Sommer in verschiedenen Ferienlagern war, als 8-10 Jähriger und ab 14, 15 Jähriger nach der Entlassung auch noch einmal. Ich war auch einmal in einem Heim während einer mehrwöchigen Kur, und dort habe ich dann noch ziemlich hartbürstige Erinnerungen auf der Pfanne. Sie wuschen uns als 4, 5 Jährige in großen Badewannen und ob das was mit einer Kur zu tun hatte? Heute würde man dafür Begriffte haben, wenn waschen schmerzlich sein kann.
Der Zeitgeist war auch so, dass man in einer Klinik als 7 Jähriger im Bett fixiert werde konnte, was mit mir/uns in einer Orthop. Kinderklinik zuvor geschehen ist. Auch das werde ich nicht vergessen, wie toll es war, stundenlang mit Mullbinden an ein Bett gefesselt zu sein, nur weil man im 4 Bett Zimmer nicht ruhig genug war. War das auch Zeitgeist, Kinder an Händen UND Füßen zu fixieren!? Jedenfalls gab es meines Wissens in Ostdeutschland keine Misshandlungen in Ferienlagern, denn die Zeit dort habe auch ich in guten Erinnerungen.
Echte Verschickungskuren kannte ich aus den Erzählungen meiner Eltern. Da gibt es versch. Berichte über noch im Krieg teilweise mehrmonatige Überlandverschickungen und wenn man sich anschaut, was das bedeutet haben dürfte für Kinder, die ohne zu wissen, wohin es ging, noch ob sie wußten wie lange es dauerte oder ob sie etwa ihre Eltern wiedersehen würden, denn viele sahen sie nicht wieder, weil ihre Wohnhäuser bombardiert wurden und somit blieben viele als Waisen zurück und genau das wird sich bei den sehr vel Älteren auswirken, weswegen teilweise so gar kein Rankommen möglich ist. Den Rest kennt der Eine und Andere auch.