Hallo Leute,
ich war 1968 im Durchgangsheim Alt- Stralau.
Ich schreibe derzeit an meiner Biografie, wo Heime insbesondere Stralau eine große Rolle spielen.
Ich suche auf diesem Wege Hilfe von ehemaligen Insassen die dort zu dieser Zeit auch waren. Hauptsächlich in der Jungsabteilung und sich an Erziehernamen erinnern können.
LG Horst
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Hallo Horst, du liest das hier nicht, ich weiß, wahrscheinlich weil du nur noch Gast bist und mit deiner Biografie längst abgeschlossen hast, mit der man eigentich bis zu seinem Ende nicht abgeschlossen haben kann.
Weshalb ich schreibe? Weil ich eine userin kannte, die da drinnen war, nein, es waren sogar zwei weibliche user und des Weiteren einen Gleichaltrigen, der mit mir seinerzeit ins Heim kam, nur dass er in eben dieses D-Heim nach Stralau kam und von dem ich später nie wieder auch nur einen leisen Ton gehört oder gelesen hatte.
Mario, wo also bist du abgeblieben? Er muss zu deiner Zeit, Horst, dort gewesen sein. Vielleicht kanntet Ihr Euch sogar? Er war ziemlich klein für seine 11 Lenze, hatte ein südländisch markantes Aussehen, bulgarisch würde ich sagen, aber das war auch das letzte Mal und ich kannte natürlich seinen damaligen Lebenshintergrund genau, der in etwa so bescheiden war, wie meiner.
Zum Ort des Geschehens, als Ost-Berliner war die Einrichtung zumindest jedem schon dank seines häßlichen backsteinbau-Aussehens bekannt. Jeder, der Ostkreuz in Richtung Schöneweide / B`schulenweg passierte und zum Beispiel an der Dampferanlegestelle Treptow ausstieg, um vielleicht eine Schiffsfahrt auf der Spree zu unternehmen, kannte den Kasten gegenüber der Anlegestelle und ich wußte als 14 Jähriger, als ich mein Heim, an die 220 km von Berlin entfernt, längst verlassen durfte, was dort in etwa geschehen ist, denn schon der Anblick sagte einem, wenn das ein Heim ist, wie soll es erst denen dort ergangen sein, die da drinnen waren? Irgendwie beschlich mich immer ein mulmiges Gefühl, so ich dort vorbeikam, denn als Heimkind wußte man, was dort in etwa abgegangen ist, obwohl man selbst dort gar nicht war. Schon merkwürdig.
Zum Schluss kommend, ich schreibe leider gerade wieder viel heute, dieser Thread gehört für mich zu den durchgängig am Interessantesten, denn er wird weder gestört, noch wird vom Wesentlichen abgschweift und das ist schon mal etwas sehr Schönes.
Natürlich interessiert so ein Thema jemanden, der aus der Stadt kommt und sie seit praktisch seiner Geburt hat kennenlernen müssen. Mit allem für und Wider.
@Mario, bitte melde dich, ich selbst habe schon vor Jahren in der Johannisthaler Königsheide versucht, dich ausfindig zu machen und weiß von jemandem, dass du ab 1970, 71 oder später dort länger warst. Wenn du dich nicht melden möchtest, dann ist das auch gut so. Ich hatte es jedenfalls heute noch einmal ernsthaft ein letztes Mal versucht.
LG Leser und Schreiber