Trotzdem akzeptierten wir Schule und achteten Lehrer. Ich kämpfte nicht gegen sie an, weil sie etwa zum System gehörten, denn sie taten mir/uns ja nichts. Im Gegenteil.
Mit früher meinte ich vor unserer Zeit, als es in Schulen die Prügelstrafe gab. Ich erlebte sie dort nicht. Also wieso gegen die Lehrer rebellieren? Bei dir erkennt man noch ganz andere Mechanismen erlebter Gewalt. Zu Hause vor allem. Viel Wut, Traurigkeit, denn wer so lange in Heimen lebte, verliert mehr als Halt. Kann es sein, in dir den kleinen Punk zu erkennen? In der Wendezeit dann die neuen Freiheiten erleben, tun und lassen können, was du wolltest? Genau in der Zeit begannen meine Probleme, sich zu verstärken.
Ich habe oben Unterdrückung von Emotionen erwähnt, wozu das führen kann, Aggressionen nicht herauslassen dürfen durch erwartete anerzogene Selbstdisziplin, die zwar einen ständigen Lernprozess beschreibt, die jedoch keine Gefühle zulässt. Bei mir entwickelte sich das nach dem Schulende allmählich und meine angestaute Wut, Ungewissheiten, Leere, mein beginnender Selbsthass, ständige Versagensängste führten mehr und mehr zu Autoaggressionen, die in den 90-ern, als ich ab dann Jahrzehnte außerhalb lebte, arbeitete, Formen von Selbstbestrafungen annahmen, die einfach nur krank waren. Dazu immer wieder auch Alkohol im Spiel und der kleine, große Teufel ritt mich. Das hatte nicht selten Suchtcharakter mit Folgen wie phasenweiser Depressionen.
Natürlich ticken Menschen wie wir in Bezug auf Gewalt immer wieder besonders auf Trigger und die Welt ist voll davon. Es kann Gefühle der Ohnmacht bedeuten, nichts tun zu können, außer die Wut, den Schmerz gegen dich selbst zu richten in dem du die Kontrolle über deinen Körper erlangst, oder, wie beim SM, - mehrfach ausprobiert - abgeben kannst, denn in der Aktion bestimmst nur du allein über dich. Allein schon dieses Anders sein in Bezug zum Umgang mit einem selbst machten dich zum absoluten Außenseiter. Nach Herauslassen all dieser Gefühle, seiner Wut, der Ernüchterung und unmittelbar "Rückkehr" ins "normale Alltagsleben" ging dann wieder für Wochen alles seinen geregelten Gang, bis das Pendel wieder umschlug.
Ich habe Studien an mir betreiben können, die nicht in einen Film passen und wie zu erkennen, spielte Gewalt eine zentrale Rolle in meinem erbärmlichen Dasein...