Den Mund aufmachen dürfen, im Heim??? Was darauf folgte waren in der Regel harte Sanktionen.
Beiträge von classic2021
-
-
Klar gab es gute Momente . Ein Mal im Jahr haben wir einen Ausflug gemacht. Endlich mal "frei durchatmen können" war wie ein Sechser im Lotto.
Ich gehörte zu den wenigen Kindern, die von einer Klavierlehrerin Musikunterricht bekommen haben. Das hat Spass gemacht, später habe ich, wie fast alle Kinder meiner Schulklasse Blockflöten-Unterricht erhalten.
Der alltägliche Heimterror über zig Jahre ließ lange Zeit die schönen Momente in den Hintergrund treten. Und doch habe ich einen Weg gefunden, mein Leben zufriedenstellend zu gestalten. Ich fühle mich in meiner Situation heute gut. -
Grundsätzlich gehörte Spielzeug, egal ob dies vom Heim kam oder von Angehörigen, es landete in den Fächern zum Spielen für alle. Ich habe, als ich ca 5 Jahre alt war, von meiner Stiefmutter zu Weihnachten eine Puppe bekommen. Die habe ich mir immer zum Spielen geschnappt und irgendwann in einem persönlichen Fach (ab einem gewissen Alter hatten wir eigene Fächer) deponiert. Die Puppe habe ich noch heute. Im Haus haben wir viel am Tisch gesessen und Gesellschaftsspiele gespielt, gelesen...Toben im Saal war strengstens verboten.
Draußen konnten wir auf einem asphaltierten Hof spielen. Der Hof war eingezäunt, das Tor immer abgeschlossen. Es gab dort einen Sandkasten, Schaukel und ein Klettergerüst. Einmal pro Woche kam der Pfarrer und hat, wenn er die Nonnen durch den Segen gestärkt hatte (Ende Sarkasmus) mit uns Völkerball gespielt, mit einem aufblasbaren Nivea-Ball. Das waren Momente, in denen Jungen und Mädchen gemeinsam spielen durften, natürlich unter den strengen Augen des Pfarrers.
Darüber hinaus haben wir gern mit Knickern gespielt, Fangen gespielt, Hüpfspiele oder einfach nur da gesessen, gelesen, gequatscht, uns gezankt (auch das gehörte dazu)....
Aus heutiger Sicht würde ich sagen, das waren Momente, in denen man das Gefühl von "Große Freiheit" haben konnte.Ansonsten galt eine Trennleiste als Abgrenzung für den Bereich für Jungen und Mädchen.
-
Es handelt sich um eine private staatlich geförderte Pflegeversicherung. Ich vermute allerdings, dass sich die Kriterien nach Umwandlung der Pflegestufen in Pflegegrade geändert haben. Deshalb mein Rat, bei Deiner Krankenkasse/Pflegekasse entsprechende Infos und Beratung einholen. Die Verbraucherzentralen kann ich auch empfehlen. Die sind ziemlich fit auf dem Gebiet.
-
Ich vermute, dass diejenigen, die bereits aus dem Fond Geld erhalten haben, leer ausgehen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kirche doppelt zahlt. Der Taschenrechner spielt halt eine zu große Rolle.
-
Ich beschäftige mich inzwischen nicht mehr mit dem Gedanken, von irgend einer Stelle noch eine Entschädigung (im eigentlichen Sinne) zu erhalten).
So schlimm und unverständlich wie das Ergebnis für uns alle war/ist, die unüberwindbare Hürde der bereits abgelaufenen Verjährungsfrist steht uns im Wege. Und Kirche, ob katholisch, evangelisch, ob deren Verbände schämen sich nicht.
-
Du bist ein kluges Köpfchen ...
Ich übersetze jetzt mal, was du uns hast sagen wollen, denn so macht man es richtig. bei dir war/ist ein "S" zuviel gewesen. Das hier ist nämlich der richtige Smiley.
Nun hast du schon rel. gut zitieren gelernt aber mit dem Schreiben muss man noch ein wenig üben. Schön, dass das Rätsel mit dem Chef drüben auch für dich hat aufgelöst werden können. Gut, dass es hier so viele kluge Köpfe gibt, und nicht nur Frauen, die glauben, einen klugen Kopf zu haben. UNS Männer gibt es nämlich auch noch!
...mit dem Schreiben muss man noch ein wenig üben..." (Auszug aus o. g. Posting) Führst Du ein Selbstgespräch?
Das Grundproblem bei Dir scheinen die klugen Frauen-Köpfe zu sein. Da versuchst Du aber ergebnislos, die Tatsache (Frauen sind kluge Köpfe) aus den Angeln zu heben. Und der Flankenschutz von JW1HAL fördert auch kein andere Ergebnis zutage.
Männer, nehmt's nicht so tragisch. Das Leben ist hart - aber ungerecht!
-
-
-
-
-
-
Mag sein, meine Kontakte beschränkten sich damals auf der Insel auf eine "Hand voll" User, die sich austauschten. Da ging es um ganz banale Dinge. Die Politik war nicht das große beherrschende Thema. Über Gudrun werde ich nichts schreiben, auch weil das in Abwesenheit (oder ist sie hier gemeldet?) wäre.
-
War jemand von Euch auf der Heimkinder-Insel?
ja die liebe gudrun ich war noch nicht ganz da schwupp war ich drausen und mein freund egon auch.
Ja, ich war dort und habe mich dort wohl gefühlt, da sich Kontakte entwickelt hatten um die es mir leid tut, dass diese mit der Schließung des Forum abgebrochen sind. Beeindruckt hatte mich, dass die Mitglieder großen Anteil an der Erkrankung von Gudruns Mann genommen hatten und dies mit einer wirklich gelungenen Geste zum Ausdruck gebracht hatten. So sehr wir die Insel gern behalten hatten, so haben wir die Schließung akzeptieren müssen. Das ist insgesamt mein Eindruck, den ich von denen, die regelmäßig dort geschrieben haben, hatte.
-
Nachdem die Prügelstrafe abgeschafft, die Menschenwürde seit 1949 für ALLE gilt, werden nach wie vor Kinder in Familien und auch in Heimen, in rumänischen Pflegefamilien etc. geschlagen und gequält. Es ist leider so, dass "es kann nicht sein, was nicht sein darf" nicht durchgängig gilt.
Und hier geht es erst einmal um Klarstellung, nicht um das Einnehmen einer Opferrolle. Jedenfalls kann ich das für mich sagen. Und es geht hier auch bei den beiden anderen nicht darum, Streicheleinheiten zu erhaschen.
-
Mir scheint, dass Du wenig bis keine Studien zu Medikamentenversuche und Gewalt in den Einrichtungen - auch in der ehemaligen DDR - gelesen hast.Wie könntest Du sonst zu Deiner Einschätzung gelangen bzw. auf welche Studien fußt Dein Wissen zu diesem Kapitel der Heimgeschichte?
-
Ich kann mich nur noch an Fotos aus dieser Zeit erinnern. Es wurde auf einer hohen Treppe vor dem Haupteingang des Heimes aufgenommen.
Ich hatte ein karriertes Kleid an, welches ein Stück unter dem Mantel zu sehen war, Wollstrümpfe, eine Schultüte und Tornister auf dem Rücken... Mit einer runden Brille auf der Nase war ich eine der ganz wenigen, die überhaupt eine Brille trug ( weiteres Foto auf dem Schulhof). -
das ist die Kehrseite: Man konnte sich von dem Geld Wünsche erfüllen. Und man konnte auch lesen, dass es für Betroffene eine Befriedung war.
Eigentlich hätte es keine befristete Antragstellung geben dürfen. So sind Betroffene, die zu spät von dem Fon erfahren hatten, durch das Raster gefallen.
-
Es hat zwei Jahre gedauert, bis es am RTH zu einer Entscheidung gekommen war (der Petitionsausschuss hatte den Zeitrahmen festgelegt). In der vorletzten Sitzung hatten die Heimkinder-Vertreter am RTH Lösungsvorschläge unterbreitet. Bis dato hatten die Fonds-Errichter keinen Vorschlag vorgelegt. In der letzten Sitzung, so konnte man später lesen, hat man die Betroffenen "weich geklopft", sodass sie alle, außer eine Person, die sich enthalten hatte) am Ende dem Druck nachgegeben und dem Vorschlag der Errichter gefolgt waren.
Die Summe, die am Ende festgelegt worden war, wurde um einiges überschritten, da mehr Anträge als erwartet eingegangen waren, sowohl im Osten, als auch im Westen. Für mich war es ein Stück Genugtuung, dass die Errichter nicht ganz so billig davon gekommen waren.
Und trotzdem war das ganze Procedere beschämend.Ich habe mich oft gefragt, ob wir mehr hätten erreichen können, wenn wir uns einig gewesen wären. Am Ende muss ich feststellen: NEIN. Die Macht lag auf der anderen Seite.
-
Jahrelange Studien zeigen es, völlig abgesehen davon, was man in diesen Foren hat lesen dürfen, was bei vielen zurückgeblieben schien. Das ist alles völlig logisch in Anbetracht dessen, was viele von uns durchgemacht haben, dass viele aus solchen schlimmen Einrichtungen traumatisiert herauskamen, denn allein die Tatsache gewaltsamer Herausnahmen und Verfrachtungen in fragwürdige Einrichtungen mit oft schlecht ausgebildetem Personal geschweige denn schlimme Erziehungsmethoden führten teils dazu, dass man Schäden davonträgt und so die nie behoben wurden, blieb eben etwas Prägendes zurück.
Aber, sie haben uns ja allesamt gut entschädigt.
Lieber Leser, mit dieser Aussage stehst Du ziemlich allein da. Die Summe 10 000,-- € ist beschämend in Anbetracht der Verbrechen, die an uns begangen wurde und der Folgen, mit denen viele von uns sich auseinander setzen müssen.
Für die Zeit ab dem 14. Lebensjahr konnte ein Teil der Betroffenen Rentenersatzleistungen beantragen.Die unter 14-jährigen Kinder haben in den Heimen Arbeiten übernehmen müssen, die deutlich über das hinausgehen, was haushaltsüblich ist(dadurch konnten die Heime Personal einsparen), sind leer ausgegangen. Warum? Weil es per Gesetz keine Kinderarbeit gegeben hat. Ganz schön zynisch - oder?