Vor zig Jahren war ich auf der MV des Vereins ehemaliger Heimkinder. Das war ganz gruselig, man brüllte sich an und es hatte Stunden gedauert, bis man sich auf die Tagesordnung verständigt hatte.
An einem Ehemaligen-Treffen habe ich nie teilgenommen. Ich habe nie "die Kurve gekriegt". Bedauerlich ist, dass ich nur noch zu einer Ehemaligen aus unserem Heim Kontakt habe. Uns hat man auch nie gesagt, wer wo seine Ausbildung macht, es gab nie Hinweise, wo wir wen finden könnten. Es gibt ein paar Ehemalige aus dem Heim, die ich gern wieder sehen würde. Hier habe ich auch niemanden wiedergefunden.
Beiträge von classic2021
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Lass mir etwas Zeit, die Unterlagen rauszusuchen.
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Da ich als Säugling ins Kinderheim kam, habe ich natürlich keine Erinnerung.
Ich hatte mich vor einigen Jahren auf Spurensuche begeben, wollte ich doch zumindest wissen, wer die Einweisung veranlasst hat und aus welchen Gründen. Über eine Tante (später Pflegemutter) und meine Stiefmutter, zu der ich als Kind jahrelang Kontakt hatte (ohne zu wissen, dass diese Frau meine Stiefmutter ist, aber das ist eine andere Geschichte) und die sogar zu meiner Hochzeit gekommen war (sie war eine total liebe Person) habe ich unterschiedliche Informationen erhalten. Die Behörden konnten/wollten keine Auskunft geben. Ich bin zu alt, als dass noch Akten existieren könnten.
Als letzten "Strohhalm" habe ich vor ein paar Jahren einen Nachforschungsantrag gestellt. -
Es gibt tatsächlich Unterlagen, welche die Medikamentenversuche dokumentieren. Als die Frage der Entschädigung auch für behinderte Kinder in den Einrichtungen und Kinder in Psychiatrien konkret wurde, kamen konkrete Berichte aus einzelnen Bundesländern, die das bestätigten. Betroffenen hatten sich gemeldet. Ich begegnete der Dame einer Institution und fragte , ob denn daran gedacht sei, dieses Verbrechen mit einem Schmerzensgeld im Ansatz auszugleichen. Das sei Körperverletzung und die verjährt nicht. Sie hat mir geantwortet, man müsse erst mal abwarten, sie wüsse das nur aus einem Bundesland - Einzelfälle halt...
Warum Silvia Wagner nicht in die Forschungsarbeit des Bundes einbezogen wurde...nun ja... darüber kann man spekulieren.
In dem Beitrag lese ich den Namen Wolfgang. Mir fällt Wolfgang Petersen ein, ein unermütlicher Kämpfer, der schonungslos die Missstände in die Öffentlichkeit gebracht hat und sich sehr dafür eingesetzt hat, dass auch hier eine (wenngleich unbefriedigend) Geldzahlung erfolgte. Er hatte auch engen Kontakt zu Silvia Wagner. Wolfgang ist vor ein paar Jahren im Hospiz verstorben.
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Nachdem Pfeiffer "ausgebremst" worden war, war nicht mehr viel zu erwarten.
Hier noch ein Link: http://www.dbk.de/themen/sexueller-missbrauch/
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Deine Recherchearbeit erstaunt mich immer wieder. Sie ist hilfreich für uns alle. Besten Dank dafür!
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Ich sehe ganz andere Gründe für das Scheitern dieses Forums.
Man hat einzelnen Usern zu viel Raum gegeben , und wer nicht der Meinung dieser User war wurde gnadenlos platt gemacht.
Persönliches Niederknüppeln war die Devise, so lange bis man sich entweder "einfügte " oder zur schweigenden Mehrheit gesellte. ( Heimalltag ? )
So sind natürlich sachliche und ergiebige Diskussionen nicht möglich .Mit der Politik hatte das nichts zu tun, Politik kann nicht ausgeklammert werden, sie betrifft alle Bevölkerungsschichten.
Und letztendlich sind wir ehemaligen Heimkinder selbst ein Politikum.Es sind ergänzende Gründe, warum wir uns so "an die Gurgel" gehen. Ich hatte es schon mal so oder mit ähnlichen Worten geschrieben: "Wie sollen wir in Foren Gemeinschaft leben, wenn wir Gemeinschaft untereinander nicht gelernt haben?" Und Politik birgt ne Menge Sprengstoff, und dafür sind wir (natürlich darf das auch anders gesehen werden) besonders "empfänglich".
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Man neigt dazu, Deiner Frage nachzugehen. Oder lässt man es, weil man die Antwort scheut...das Thema ruhen lassen will...?
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Ich sehe das auch so, dass kleinere Kinder, die an einer Kurmaßnahme teilgenommen haben, kaum die Möglichkeit hatten, sich zu wehren. In der Reportage, die in den letzten Tagen ausgestrahlt worden war, wurde das sehr deutlich. Das Trauma wirkt noch heute nach.
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Ich war, bevor ich meine Ausbildung begonnen hatte, auf Amrum im Dr. Ide-Haus. Es war Februar, die Mädchen schliefen in einem Friesenhaus und die Jungs im Hauptgebäude. Jeden Morgen mussten wir Mädchen erst durch den Schnee laufen und dann war für Alle Frühsport im Freien angesagt.
Wir hatten uns an bestimmte Regeln zu halten (z. B. beim Essen nicht quatschen...). Aber Gewalt wurde uns nicht angetan. Ich habe an diese, und auch andere Kuren, die ich im Laufe meiner Ausbildung bekam (ich war in einem sehr schlechten Gesundheitszustand aus dem Heim entlassen worden, deshalb bekam ich jedes Jahr eine Kur) in guter Erinnerung. -
Ich habe während, vor, und nach Beendigung des RTH keinen Kirchenvertreter erlebt, der sich sich klar geäußert hat wie die hannoverranische Bischöfin. In dem ganzen Prozess war sie nur EIN Glied in der Kette.
Wie sagt der Volksmund? "Der Drops ist gelutscht!"
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Ich weiß nicht, was es bringen soll, weiterhin Frau Ruprecht als Zielscheibe für ... zu benutzen. Genau damit, mit teilweise unter die Gürtellinie gehende Auseinandersetzungen ist viel kaputt gemacht worden. Zu deutlich waren die Streitereien untereinander. Da war es für die Gegenseite (Verantwortlichen Kirchen...) nicht schwer, ihre ohnehin große Macht noch weiter auszuspielen.
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Das Auftreten in der Öffentlichkeit war teilweise schlimm, auch die gegenseitigen Anfeindungen. Gemeinschaft, die wir so dringend gebraucht hatten, hatten wir nicht gelernt - eher: Friss oder Stirb. Wie sollte dann gelingen, was die große Gruppe Heimkinder nicht kannte. Ich kann mich noch gut an meine erste Mitgliederversammlung im Verein ehem. Heimkinder erinnern. Ich habe mich danach ziemlich rausgezogen. Den Krach hatte ich so nicht erwartet. Aber dass das Verhalten Ausdruck des nicht-Gelernten war, hätten die in dem o. g. Beitrag Genannten 2010 und davor schon wissen müssen. Vor 2010 waren Einzelkämpfer unterwegs, die öffentlich Anschuldigungen erhoben hatten und dafür von der Kirche die Justiz auf den Hals gehetzt bekamen.
Aber es ist müssig, das alles wieder aufzurollen. Und ich habe die Vermutung, dass eh alles zu spät ist.
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Im Kinderheim gab es einen großen umzäunten Hof, getrennt nach Geschlechter. Es gab dort ein Klettergerüst, eine Schaukel und Sandkasten. Es gab keine persönlichen Spielsachen. Ich hatte im Kindergartenalter eine Pupe von meiner Tante bekommen, die ich aber nicht für mich allen haben durfte. Die Pupe hat die Zeit im Heim, so wie ich auch "überlebt" und sie wurde mit anderen kleinen Habseligkeiten, die wir ab ca. 12. Lebensjahr in einem kleinen persönlichen Fach aufbewahren durften, aufbewahrt. Bei meiner Heimentlassung (mit 14 Jahren) habe ich aus dieser Zeit 2 Spielsachen: die Puppe und eine kleine Glasente zu meinen "neuen" Pflegeeltern mitnehmen dürfen.
Beide Teile habe ich mir bisher gut aufgehoben. -
"JW1HAL" hat den Beitrag "RE: Flüchtlinge in Deutschland" geändert. Link: Flüchtlinge in Deutschland
Datum: 6. August 2019
Zeit: 02:26 Uhr
Autor: Mozart
Moderator: JW1HALDas ist eine automatisch generierte Nachricht beim Ändern eines Themas oder Beitrages durch einen Moderator.
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Ja, ich habe mehrere Beiträge in Folge geschrieben, die nicht in ein Post gepackt werden konnten. Wenn die Posts fortlaufend nummeriert würden, könnte man schreiben, dass man sich auf das Posting Nr. ... bezieht und so käme es nicht dazu, dass Posts unwiederbringlich gelöscht, der User, dem die Antwort gilt, das entsprechende Post an Hand der Nummer zurückverfolgen könnte.
Vielleicht ist das ja mal eine nachdenkenswerte Anregung. -
Nach drei Jahren intensiver Aktensuche habe ich fast aufgegeben. Bis auf wenige Informationen konnten meine wichtigsten Fragen auch behördlicherseits nicht beantwortet werden. Dazu hätte es der Akteneinsicht bedurft.
Ich habe mich auch an das Staatsarchiv gewendet und da ich nicht weiß, wie viele Jahre man u. U. warten muss, besteht hier noch eine ganz kleine Hoffnung. -
"...aber es gibt Licht und Schatten..." So könnte ich "das Leben danach" mit wenigen Worten auf den Punkt bringen. Ich bin dankbar dafür, dass es mir gelungen ist, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Dazu brauchte ich ein Umfeld, in dem so etwas möglich ist.