Ja das Abendessen war immer einer wahre Freude, so ähnlich lief es auch beim Frühstück, soweit ich mich erinnere.....
Aber irgendwie war es zu meiner Zeit noch ein klein wenig anders gelaufen, zu meiner Zeit hat nicht jemand da gestanden und bedient....man musste immer schauen wo auf der langen Tafel das Stand was man haben wollte, und dann hat man den entsprechenden Nachbarn angeflüstert mit dingen wie "Butter bitte" und der dann den nächsten bis dahin wo das stand was man haben wollte und das wurde dann durchgereicht. Sowas erfordert natürlich absolute konzentration von jedem, jeder musste aufpassen falls jemand links oder rechts etwas zuflüsterte dass er auch reagiert sonst konnte das schnell eskalieren. Und so ganz Nebenbei wollte man in der ohnehin sehr kurzen Zeit von 15 bis 20 Minuten ja auch noch etwas Essen....
An das Essen mit Messer und Gabel gewöhnt man sich recht schnell, Übung macht den Meister, aber unbemerkt konnte der Geräuschpegel der vielen Flüsterei, dem Erzieher der an der Spitze der Tafel sass schon mal zu hoch werden. Im Falle des Herrn Wauer wurde dann mal eben mit viel schwung mit der flachen Hand auf den Tisch gehauen, so dass alles bebte oder umfiel, und jeder mindestenz Kurz zusammenzukte.
Natürlich wurde der Gang der Gruppe in den Speisesaal immer Marschierend absolviert. Eine Gruppe hatte bei den Jungs etwa 16 Kinder, meist durfte der älteste kommandieren (Stillgestanden, Ausrichten, rechts oder Links um, ohne tritt Marsch hiess es dann häufiger)....und so Marschierte man zur Nahrungsaufnahme in den Speisesaal, und danach natürlich auch wieder zurück.
Man war Ständig aufmerksammer beobachtung durch den Erzieher und dem Kommandeur ausgesetzt. Immer nach dem Motto, was Kontrolliert/überwacht wird, kann niemandenschaden oder irgendwelchen Unsinn anstellen.
An diese Essensgegebenheiten hat man sich irgendwann gewöhnt, das wurde nach einer weile normalität, nichts worüber man sich ärgert oder aufregt, war ja nicht zu ändern.
Liebe Grüße
Seppel