Hallo Nejla, wenn der Name bekannt ist würde ich übers Taufregister der Heimtkirche, dem Einwohnermeldeamt oder Standesamt der Stadt gehen von wo du deine Geburtsurkunde her hast. Auch das Jugendamt deines Herkunftsortes kann helfen. LG und viel Glück beim suchen.
Beiträge von Fritz-51
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Torgau war die schlimmste meiner Erfahrungen. Nur so viel der JWH war ein Gebäude innerhalb des JVA Geländes. Vielleicht habe ich ja später den Mut darüber zu schreiben. Meine Hände zittern immer noch wenn ich daran denke. DDR STGB §§ 106 und 213 und 2 Jahre und drei Monate weil ich woanders leben wollte. Ich habe von meinem 17. bis zu meinem 21. Lebensjahr in der Jauchegrube verbracht. Den Geruch behältst du dein ganzes Leben ist egal wie oft du dich wäscht. Ich habe meine Rehabilitierung 1998 erhalten. Mein Enkel ist im Januar 18 Jahre geworden ein Glück das er diese Dinge nur aus meinen Erzählungen kennt.
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was für Mindereinnahmen? Da springt doch gerne der Deutsche Staat ein mit unseren Steuern.
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Jette aus dem Pestalozzi Kinderheim Greifswald schrieb:
Natürlich gibt es auch negative Erinnerungen an einige Mitbewohner die durch ihr Verhalten anderen Kindern gegenüber gelegentlich noch Wut in einem erzeugen.
Ich kann, dass heute verstehen. Nur wo lagen die Ursachen von Aggression dieser verhaltensauffälligen Kinder. Ich war bestimmt eines dieser Kinder einsam voller Wut und Verzweiflung und kann heute nur um Verzeihung bitten und mich erklären.
Es war Anfang der zweiten Hälfte der neunzehnhundert fünfziger Jahre. Es war eine arme aber ganz normale Nachkriegsfamilie. Eine Mutter versuchte mit drei kleinen Kindern zu überleben. Der Vater ist nach dem Tod unserer ein Jahr alten Schwester einfach mit einer neuen Frau in eine andere Stadt gezogen. Er verschwand ohne ein Word des Abschieds. Die drei Kinder (sechseinhalb, fünfeinhalb, drei Jahre) werden ein paar Tage später zum Spielen auf die Straße geschickt mit den Worten der Mutter: Wenn es dunkel wird und die Straßenlaternen angehen kommt ihr rein. Als es soweit war, und die Laternen leuchteten den Abend ein, gingen wir ins Haus zur Wohnungstür. Wir hatten zum Glück eine Drehklingel ähnlich wie am Fahrrad. Wir schellten also mehrere Male aber niemand öffnete die Tür. Dann klingelten wir bei den Nachbarn gegenüber. Sie nahmen uns mit in ihre Wohnung und gingen nachschauen, warum niemand öffnete. Plötzlich waren Feuerwehr und Polizei vor Ort, sie öffneten die Wohnungstür gewaltsam da es stark nach Gas roch. Es vergingen Stunden, die wir in der Nachbars Wohnung zugebracht und gewartet hatten ohne zu wissen was los war. Späteren Erzählungen nach, saß die Mama am Küchentisch den Kopf auf die verschränkten Arme gelegt als wen sie schliefe. Aus dem Herd strömte Gas von den drei Flammstellen und aus dem Backofen. Ein Fremdverschulden wurde ausgeschlossen. Zwischen den ganzen Aktivitäten der Einsatzkräfte wurden wir Kinder zunächst nicht beachtet. Unsere Ängste und Aufregung fanden keine Beachtung. Wir saßen in der Nachbarwohnung und bekamen etwas zu essen und wurden von der Ehefrau beaufsichtigt. Erst holte jemand meinen Bruder aus der Wohnung eine Zeit später meine Schwester. Niemand sagte uns was passiert war und wie es mit uns Kindern weitergehen sollte. Es geschah einfach still und ohne viel Worte. Wir ahnten nicht, dass es unser ganzes Leben verändern wird. Es war spät in der Nacht als ein Mann zu mir kam und sich als Jugendamtsmitarbeiter vorstellte. In der einen Hand hatte er einen braunen Pappkoffer mit schwarzen Plastikecken in der anderen einen Aktenordner. In dem Koffer waren meine wenigen Sachen. Spielsachen waren es nicht. Er bat mich mitzukommen. Eingeschüchtert und ängstlich ging ich bereitwillig mit. Wir gingen aus dem Haus und stiegen in ein schwarzes Auto welches vor der Haustür wartete. Ich saß auf der Rückbank und schaute nach hinten durch die zweigeteilte Heckscheibe des PKWs als wir die Geb. Witte Straße Richtung Osten verlassen haben. Ich sollte sie vorerst nicht wiedersehen. Das Auto fuhr aus der Stadt eine Zeit lang in die dunkele Nacht bis wir an einem Schloss in Wrangelsburg ankamen. Wir gingen die Eingangsstufen hoch und betraten einen großen hallenähnlichen Flur. In diesem Flur stand ein Flügel und der Fußboden war gefliest. Eine Wendeltreppe führte von rechts unten nach links oben. Da stand ich nun in knöchelhohen Schuhen mit langen braunen Strickstrümpfen an beiden Knien mehrfach gestopft. Die Strümpfe waren an ein Leibchen befestigt und darüber eine kurze schwarze Hose mit Hosenträgern. Dazu ein Strickpulli und eine alte blaue Jacke. Eine Frau hat uns freundlich empfangen mir übers Haar gestreichelt und mich über die Treppe begleitet und in ein Bett gelegt wo ich sofort einschlief. Nachts wachte ich auf und fing an zu weinen zog mir die Bettdecke über den Kopf und fragte meine Mutter: Ach Mama wann weinst du? Diese Frage sollte mich mein ganzes Leben verfolgen, wenn ich an meine Mama dachte. Dann sehe ich sie an der Hoftür stehen. Eine etwa ein Meter siebzig große Frau in einem bunten Kleid. Ihr kastanienbraunes Haar glänzte leicht rötlich. Sie lächelte und summte immer eine bestimmte Melodie.
Aber nun war ich in einem Schloss auf dem Lande mitten in einem Dorf Namens Wrangelsburg im damaligen Landkreis Greifswald. Hinter dem Schloss gab es einen Schlosspark mit See, dem Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges. Im anschließenden Wald lagen die Gräber der Gutsbesitzer. Es verlief ein Weg durch das Waldgebiet zum Großen und Kleinen Schwarzen See, sowie weiter zum slawischen Doppelburgwall die „Wrangelsburg“. Vor dem Schloss war ein runder Platz ich glaube wir mussten dort antreten bevor die Schulkinder zu Fuß den langen Weg nach Lühmannsdorf zu Schule liefen. Jemand hat mit einer Trompete geblasen und es wurde eine Fahne hochgezogen. Die Kleinen blieben und vertrieben sich die Zeit in den Stallungen, die sich auf der rechten Seite vor dem Schloss befanden. Links war eine alte Feldsteinscheune. Zu schauen gab es immer was, bei den Pferden, Kühen und Schweinen der LPG. Manchmal durfte ich auch im Stall bei den Tieren sein. Es gab auch einige Dorfbewohner, die uns nicht haben wollten und uns beschimpften. Dann verzogen wir uns in den Schlosspark und spielten dort. Nur an die Namen der Kinder kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich glaube der Heimleiter hieß Herr Ruge und hatte selbst zwei Jungs. Ich kann mich an ein Osterfest erinnern. Wir gingen mit den Erzieherinnen und einer Kanne im Gänsemarsch durch den Park zum See und durften dabei nicht reden, denn wir wollten Osterwasser holen. Auf dem Rückweg haben wir Ostereier im Park gefunden. Da ich sehr, sehr schlank war hatten die großen Jungs leichtes Spiel mit mir. Geschubst, getreten und gehänselt wurde ich oft, daran hatte ich mich gewöhnt, aber sie nahmen mir auch meine gefundenen Ostereier ab und bewarfen mich mit faulen Äpfeln, lachten mich aus. Freunde hatte ich in dieser Zeit keine nur immer Heimweh. Als 1958 die Einschulung bevorstand wurde mir vom Heimleiter mitgeteilt, dass ich jetzt wieder nach Greifswald in das Pestalozzi Kinderheim käme. Eine Frau Welk vom Jugendamt Greifswald holte mich ab und wir fuhren mit dem Bus zurück in die Stadt. Weiter geht es unter Pestalozzi Kinderheim Greifswald
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Entschuldigung gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Ich hätte vorher alles lesen sollen. Die Heime in dehnen ich war sind vorhanden. Ich hatte das System nicht ganz verinnerlicht. Dann ist die Auflistung der Greifswalder Kinderheime hier fehl am Platz. Bitte den Beitrag einfach hier löschen. Werde die kirchlichen Heime mit seriöser Quelle an anderer Stelle nachtragen. LG
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Diese Quelle von Google war mir bis dato nicht bekannt. Da ich in Greifswald geboren, aufgewachsen und bei klaren Verstand habe ich im Jugendamt in den Ende 1990 Jahren nachgefragt, ob meine Erinnerungen der Wirklichkeit entsprechen. Außer dem Karl Marx Heim (Abriss) sind alle anderen Gebäude noch erhalten und werden anderweitig genutzt. Ich kann aber gerne bei den heutigen Betreibern der Gebäude nachfragen und noch mal im Stadtarchiv. Letzteres war einige Jahre unzugänglich wegen Umbau und Auslagerung des Materials. Wenn der Beitrag unpassend, bitte löschen.
LG
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Das waren die Kinderheime in Greifswald
Ort ----------------------------------- geschlossen ----------------------------------------Name ---------------------------------------------------Straße
Greifswald ...............................2002 ...................................................KH Betlehemstift ...........................................Bugenhagen Str. 1-3
Greifswald ...............................1957 ...................................................KH Gotteslob ..................................................Gützkower Landstr. 69
Greifswald ............................................................................................KH Singvögel ................................................. Gützkower Landstr. 69
Greifswald ............................................................................................KH Herta Gäfke (Karl Marx) ..........................Karl Marx Platz 3
Greifswald ............................................................................................KH Pestalozzi ..................................................Str. der Freundschaft 144
LG
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Ich habe eine Bekannte, die war in dem Heim. Sie sagte, dass es Herta Gäfke hieß und später nur noch Karl Marx KH. LG
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Ich frage mich wie so diese Überschrift:
Greifswald Pestalozzi
Str. der Freundschaft
Rostock
was hat Rostock damit zu tun? Eine andere Stadt. richtig ist:
Pestalotzzi Kinderheim Greifswald
Str. der Freundschaft 144 (Langestraße)
2200 (17489) Hansestadt Greifswald
LG an den Admin
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Um fort zu setzen fällt mir von den Jungen noch Hartmut Peters von den Mädchen Annemarie Giese und als Erzieher Herr Franke, der Hausmeister war glaube ich Herr Lehmann ein. Unter der Hofeinfahrt stand immer der Handwaden mit dem wir Flaschen und Gläser sammelten. Wir sammelten für uns selbst, den neuen Rostocker Überseehafen und unseren Fernseher. Dieser stand in einem Schrank und wurde immer unter Verschluss gehalten. Abendliches Sandmännchen schauen und Samstag Prof. Flimmerich und Meister Nadelöhr waren noch was Besonderes. In dem Fernsehraum stand auch ein Kachelofen wo wir uns ab und an mal einen Bratapfel in die Röhre stellten. Auf dem Hof gab es eine Schaukel. Als Mutprobe galten der Überschlag und das weite Abspringen. In der Ecke zu Dr. Mertens stand ein alter Birnbaum mit vielen großen Früchten. Wenn wir auf den Hof Ball spielten kam es vor, dass ein solcher auch mal über die Mauer ging und wir bei Dr. Mertens uns eine Schelte abholten um den Ball wieder zu bekommen. Die Schlafzimmer der Jungen lagen hofseitig, die der Mädchen straßenseitig. So bekamen die Mädchen immer alles mit was in der Langen Straße passierte. Wer aus dem Kino kam, welcher Märchenprinz mit seinem Motorrad vor unserem Heim hielt um zu Posen und wer sich aus der Nachtbar gerade auf der Straße prügelte. Unser Haus war schon mit Zentralheizung und Duschräumen versehen. Auf dem Flur standen die Schuhe und Ranzen in einem Regal. Auf demselben Flur vor dem Kücheneingang stand eine alten Holztruhe wo wir unsere schmutzige Wäsche ablegten. Frische Sachen gab es einmal die Woche aus der Wäschekammer. In den Gruppenräumen standen Schränke mit Schubladen wo von jedem Kind eine für seine persönlichen Sachen zustand. Gegenüber unserem Heim befand sich ein Bäcker wo wir mit Wäschekörben Brot und Brötchen holten und wenn wir Glück hatten bekamen wir die abgeschnittenen Kuchenränder in eine Tüte zu mitnehmen geschenkt. Die Jungs spielten auf dem Wall gegen die aus dem Karl Marx Heim Fußball und im Winter gingen wir auf dem Scharnen Teich Schlittschuh laufen. Alte Holländer zum unterschnallen wobei oft der Hacken abriss. Der Sommer war Lederhosenzeit. Lederhose, Unterhemd und Dreiecksbadehose und ab nach Wieck den ganzen Tag ins Strandbad. Auf der Rücktour waren die Schrebergärten an und hinter der Bismarck Säule dran. Im Winter wurde die Mappe schon mal als Schlitten genutzt und die Hefte, Bücher aufgeweicht. An eine direkte Bestrafung kann ich mich nicht erinnern. Nur wenn ich nicht ordentlich bei Tisch war, dann musste mich hinter dem Stuhl stellen bis das Essen vorbei war. Also die jährlichen Rüben haken und Kartoffel sammeln in Wampen nicht zu vergessen um das Taschengeld aufzubessern. Nur über unsere verletzte Seel, nein über die sprächen wir nicht. Über das was in unserem tiefsten Inneren, in unserem Herz zerbrach trauern wir noch heute.
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Das Kinderheim war in der Langenstraße 144 (Straße der Freundschaft). Das Gebäude war ein Ersatzlazarett welches 1945 zu einem Kinderheim umgestaltet wurde. Erste Heimleiterin war Hildegard Höhner, die mit Flüchtlingskindern in Greifswald ankam. Jetzt ist es Jugendzentrum "Klex" . Es ist für mich befremdlich wie es heute aussieht, da ich es immer noch als ein Teil meines Zuhauses ansehe, wenn ich daran vorbeigehe. Aber so ist es eben.
Wir sind alle älter geworden und so manch einer von uns lebt schon nicht mehr. Klaus Moerschner hat die Wende nicht geschafft und sein jüngerer Bruder Norbert ist auch schon tot. Renate Lehmann und Karin Warstadt leben im betreuten Wohnen in Greifswald. Rosemarie von Plata ist nach dem Tod ihres Mannes zu ihren Kindern nach Rostock gezogen. Ingo und Marlis sind verheiratet und wohnen in HGW. Von den 6 Jungen aus unserer Gruppe bin ich als einziger meines Wissens noch übrig.
Ich kann mich noch an Regiena Mühlenbächer, Bärbel Östreich, Renate Kruse, Angelika Voss, Edeltraut Erdmann erinnern.
An die Wirdschaftsleiterin Frau Pamperin, Erzieherin Ursel Bodenbach, Frau Klempin (Musik)
Wenn ich heute so zurückblicke, wir waren zum Heimaustausch in Eisenach, Berlin Weißensee, Wernigerode und jedes Jahr im Ferienlager in Juliusruh auf der Insel Rügen. Nur meine Geschwister habe ich nie wiedergesehen. Die Heimkinder waren meine Geschwister geworden.
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Hallo ihr Lieben, ich habe die Esten Lebensjahre in Greifswald in der Geg. Witte Straße gelebt. Meine Mutter hatte es vorgezogen uns drei Kinder zu verlassen und ging ins Zimmer von Nebenan. Noch in derselben Nacht wurden 3 Kinder für Ihr gesamtes Leben getrennt. Ich hatte Glück und kam mit einem braunen Pappkoffer und Polizeiauto + Jugendamt Herr Peters nach Wrangelburg wo ich von 1956 bis 1958 verblieb. Als ich zur Schule (Arndt Schule + Krull Schule + Heine Schule) kam wurde ich ins Pestalozzi Kinderheim Lange Straße 144 nach Greifswald gebracht. Ich war in der Mittleren Gruppe Frau Heuer, Frau Reiß und Frau Milow ja und die großartige alte Dame Frau Höhner. Wir waren 6 Jungen in der Gruppe Voss, Ruback, Moerschner mehr bekomme ich im Moment nicht zusammen. Was Jette geschrieben hat deckt sich mit meinen Erinnerungen. Soll fürs erste reichen. Liebe Grüße