Ja, ich war mir nicht sicher, wo ich hin soll, mit meinen Gedanken, aber ich denke, die gehören hier schon rein. Nach dem ich gestern nun die Akteneinsicht genommen habe, sackte der ganze Scheiß nach und nach. Es war eine kurze Nacht. Auch waren Unterlagen zu meinem Bruder dabei, wo ich ja nun wirklich weiß, dass er wirklich mein leiblicher Bruder ist.
Ich habe mich gestern abend noch lange mit meinem Mann darüber unterhalten, daher war es eine kurze Nacht. Man kann noch so vorbereitet sein, es trifft einen doch. Sicher nicht mehr so schlimm, wie 2011, da hatte ich meine erste Akteneinsicht, welche mich echt runtergezogen hat. Ich rate jeden, der seine erste Akteneinsicht macht, sich zu wappnen, denn ehrlich, es wird nicht einfach werden. Vielleicht kann man jemanden mitnehmen, es ist erlaubt, es muss nur vorab mit angemeldet werden, denn es geht hier um Datenschutz, und da es persönliche Sachen sind, muss der Antragsteller erlauben, dass die Begleitung ebenfalls zusehen und lesen darf, oder zumindest mit Anwesend ist.
Gestern war es wirklich interessant zu lesen. Ich war sehr erstaunt, dass mein Bruder noch bis 1985 mit im Fritz-Weineck war. Das hatte ich so nicht mehr auf dem Schirm. Er wurde dann in das AS Makarenko verlegt, da eben auch hier ein sehr großes Defizit bei ihm vorlag. Meine Erzeugerin, so las ich gestern, hat 4 von 6 Kinder, im alkoholisierten Zustand zu Welt gebracht. Das da Schäden zurück bleiben, ist nicht von der Hand zu weisen. Bei meinem Bruder war es eben auch so. Er hatte eine Matheschwäche, sowie Lese-Rechtschreibschwäche und konnte lange Zeit, keine richtigen Zusammenhänge bilden. Daher war es schon richtig, dass er in ein Hilfschulprogramm untergebracht wurde.
Im Nachgang ist mir auch durch den Kopf gegangen, wenn meine Erzeugerin bereits ebenfalls in jungen Jahren, Spezialkinderheim, Jugendwerkhof und Arbeitserziehungslager hinter sich hatte, was soll da rauskommen, wenn keiner da ist, der ihr hilft? Das heißt nicht, dass ich jetzt Mitleid mit ihr hege, nein, aber da frage ich mich doch leicht besorgt, warum hat man zugelassen, dass sie dann noch Kinder in die Welt setzen darf? Der Inhalt der Akten las sich wirklich, wie ein roter Faden, viele Sachen kannte ich, haben mich auch nicht mehr tangiert, aber es gab eben doch Kleinigkeiten, die einen im Nachgang noch weiter beschäftigen. Die Sache von meinem Vater z. Bsp., ich wusste nicht, dass er bereits mit Rüdersdorf Bekanntschaft gemacht hatte. Auch, dass man mich mit der schriftlichen Begründung, dass ich wiederholt verbotenen Umgang mit ihm hatte, als Vorwand angab, um mich zu verlegen nach Weißwasser. Auch frage ich mich, was bedeutet Erziehungsprogram B 9, 17, 18? War das die Aufzählung darunter: HE zur Umerziehung, bis zur Volljährigkeit und Jgdl. lehnt Patenschaften ab? I dont no. Ich habe Google befragt, nix gefunden.
Geärgert hat mich wirklich, und ich brauchte wirklich Zeit dafür, um runter zu kommen, dass man das Verfahren abgewürgt hat, und zudem der Vollpfosten von Oberstaatsanwalt dafür verantwortlich war, dass die Stasi Akten nicht hinzugezogen wurden. Sicher, man zeigt es nicht, aber das hat ganz schön aufgewühlt. Hier hat ein fauler und nichtsnütziger Vollidiot verhindert, dass das Verfahren ordnungsgemäß geführt wird. Die vollständige Recherche ist seine Pflicht gewesen, und er hat es einfach abgewürgt. Das macht schon was mit einem. Aber, wie gesagt, auch wenn der Fuzi mal für die UN gearbeitet hat, den knöpfe ich mir vor. Was ich bisher über den Kerl gefunden habe, zeigt auch deutlich, was das für ein Hanswurst der ist. Den schriftsatz habe ich schon fertig, und er kommt nicht gut bei weg.
Fazit ist aber, ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Es ist eben immer wichtig auch die Notizen zu finden, welche intern unter den Behörden ausgetauscht werden. Wichtig ist dabei aber immer daran zu denken, wenn jemand emotional nicht auf der Höhe ist, das zum ersten Mal macht, Vorsicht. Man findet immer Sachen, welche trickern können, darüber muss man absolut im Klaren sein.