Beiträge von ginopilo

    Oh, Alex habe ich ganz vergessen, gestern hatte ich bereits ein Schreiben von der Stasibehörde im Briefkasten. Man sagte mir, das würde ewig dauern, auch im Gespräch, da war ich doch etwas überrascht. Ich soll jetzt warten, dass man mir einen Termin nennt, bin sehr gespannt, denn ich hatte angegeben, dass ich mir die Unterlagen vor Ort im Lesesaal ansehen möchte, bevor ich mir etwas zusenden lasse, was dann ausartet. Ich halte dich auf dem Laufenden.

    Lehrer pessimistisch: „Universitäten geflutet von Leuten, die da nichts verloren haben“ - WELT
    Vier Jahrzehnte war Volker Müller als Lehrer tätig, auch in der Schulleitung. Er zieht eine pessimistische Bilanz und kritisiert die Richtung, die das deutsche…
    www.welt.de


    Er bringt das Dilemma auf den Punkt. Dem gibt es nix hinzuzufügen. Der letzte Absatz von ihm ist signifikant:


    "Meiner Meinung nach wäre es das Beste, wenn wir ein Schulsystem hätten, das dem Highschool-System ähnelt: Alle Jugendlichen besuchen die gleiche Schule, aber in den Hauptfächern gibt es je nach Leistungsstand A-, B- und C-Kurse. Dann hat jeder eine faire Chance, in seinen individuellen Begabungen optimal gefördert zu werden".


    Wenn man die Kinder nicht richtig fördert und fordert und das Niveau immer weiter absenkt, dann kommt so etwas dabei heraus, wie wir es jetzt vielfach sehen, lesen und hören können.

    Ja Sakasmus lernt man, wenn man genug mit Vollpfosten zu tun hat. Mein großes Vorbild ist Dr. House. Leider sind solche Menschen heute nicht sehr beliebt.


    Kommen wir doch zu einer anderen Sache. Ich weiß nicht, ob ihr Euch noch daran erinnern könnt. Im Normalkinderheim, also nicht im SKH, für alle Nichtwissenden, gab es auch Veranstaltungen, welche man sich nicht entziehen konnte, da ja die Rotlichtbelichtung sehr, sehr wichtig war. Jedes Jahr aufs Neue, gab es einen Marsch, zu Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxenburg, durch Lichtenberg zum großen Friedhof. Hierzu war es unabdingbar, dass alle Mädchen und Jungen, gestriegelt und geschniegelt an Honnecker vorbei laufen mussten, natürlich mit Halstuch, oder FDJ Bluse. Wehe dem, das Tuch war nicht glatt, oder die Bluse war zerknittern. Alles hierzu musste einen Tag vorher zusammen gestellt und wurde auch ordentlich von den Erziehern geprüft. Die Inspektion erfolgte akribisch. Wenn auch nur ein kleiner Teil nicht stimmte, bekam man nicht nur eine Kopfnuss, sondern, es gab da die Möglichkeit, das Kind eine Woche in die Wäschekammer zu schicken, tolle Sache, in der Dreckwäsche anderer Kinder zu wühlen, köstlich.


    Also, nach dem dann alles geprüft wurde, wurde an dem Tag des Marsches, erst gefrühstückt, und dann erst sollte man sich die besagte Kleidung anziehen, denn wo kommen wir denn hin, dass ein Kind sich zum Fühstück bekleckert, grausam. Wir sind dann immer in einer Reihe von 4 Kindern, so dass dann am Ende ein Quadrat entstand, losgelaufen. Wichtig dabei ist zu wissen, jedes Kind bekam ein Fähnchen in die Hand, denn mit dieser war es Pflicht, den lieben Erich Honnecker zuzuwinken.


    Da der Marsch in der Regel, so 2 oder 3 Stunden ging, warst du als Kind schnell genervt, denn immer wieder wurde kontrolliert, ob du auch ja bei der Sache bist. Ich habe den Sinn nie wirklich verstanden, aber hier wird noch einmal ganz deutlich, die Erziehung zum sozialistischen Staatsbürger machte vor nichts halt. Aber wer sagt denn, dass es nur langweilig und beklopt war, nein, wir hatten auch unseren Spaß dabei. Unsere Heimleiterin Frau Trittel musste immer ganz vorne laufen, denn das Oberhaupt, hat immer an der Front zu sein. Da ja immer im Gleichschritt gelaufen werden sollte, haben wir uns untereinander immer Zeichen gegeben, um aus dem Tritt zu kommen, was dazu führte, dass der hintermann natürlich in dich reinlief, aber eh man den Haufen wieder in Ordnung gebracht hatte, war, ok ich glaube Frau Trittel mit ihrem hochrotem Kopf, sagt glaube ich alles zur Situation aus.


    Aber es gab ja noch andere Märsche, der 1. Mai, was für eine Freude, denn hier bekamen wir noch zusätzlich zu unserem Aufzug, eine Nelke in die Hand gedrückt. Farbenfroh konnten wir also durch die Gegend laufen. Oder noch ein Beispiel, der 8. Mai. Hier mussten wir immer nach Treptow fahren, denn dort liegt ja der Friedhof, der gefallenen russischen Soldaten, welche heldenhaft gekämpft haben. Dort hielt auch unserer Boss, Herr Honnecker, immer eine tolle Rede. Dieser musste ganz angespannt gelauscht werden. Auch die Parteitage sollen nicht unerwähnt bleiben. Hier bestand aber der Unterschied, wenn du in einem Fanfahrenzug bist, hast du schwere hohe Stiefel an, welche weiß waren und akurat geputzt sein mussten, die Fanfahre stets in der Hand und Blick nach links zur Bühne ausgerichtet.


    Bei allen Märschen aber, wenn er vorbei war, konnte man zusehen, wie schnell die Tücher verschwunden waren, die Blusen aufgerissen wurden, und jeder versuchte so schnell, wie möglich das weite zu suchen.

    Klever kann ich nur sagen Jahny von deinem Freund. "Er schrieb eine falsche Adresse seines Elternhauses auf die Vorderseite des Briefumschlages (Name, Postleitzahl und Ort stimmte mit der Adresse seines Elternhauses überein; der Straßenname und die Hausnummer waren falsch). Als Absender schrieb er auf der Rückseite des Umschlages meine Adresse. Die Post konnte den Brief nicht zustellen und sandte ihn an den Absender (der ja meine Adresse war) zurück." Auf die Idee muss man erst einmal kommen.

    Einen wunderschönen an Alle, hallo Jahny, ich möchte dich nicht vor dem Kopf stoßen, aber wenn du meine Einträge ließt, dann erkennt man eindeutig, dass hier mit Ironie und Sakasmus geschrieben wird. Also nicht verstanden.


    Vielen Dank Axel, dass du meine Ehre verteitigt hast. Nicht jeder versteht Sakasmus, wenn er ihn ließt. Leider kann man hier keine Sprechnachrichten hinterlegen, vielleicht wäre es ihm dann möglich gewesen, es zu verstehen. Kurzum, hier sollte auch zwischen den Zeilen, der Sinn erfasst werden.


    Es ist keine Frage, dass man auch im späteren Leben Ordnung und Sauberkeit zu halten hat. Wenn ich aber, und Alex beschreibt es richtig, mit 7 oder 8 eine Aufgabe nicht zu deren Zufriedenheit ausgeführt habe, dann, genauso ist es erfolgt, eine besonders schöne Arbeit noch zusätzlich, meist waren es die Waschräume, groß, viele Waschbecken und Toiletten, macht richtig spaß, wenn alle anderen noch zusätzlich dafür sorgen, dass eben noch mehr Dreck gemacht wird, nur um dich als Kind zu ärgern, auch wenn sie vorher schon gereinigt waren.


    Widmen wir uns doch noch einmal den Betten zu. Ja Axel, wir waren eine gemischte Gruppe, das heißt im Umkehrschluss, die Flecken sollten die Erzieher darauf hinweisen, oh, die Kinder müssen im Auge behalten werden und ja, die Mädchen müssen ganz früh die Pille bekommen. Ich bin deshalb so direkt, weil es viele bei uns im Heim gab, die schwanger wurden, weil sie sich halt ausprobieren wollten, eben nur nichts wussten, wie verhüte ich. Bei den Jungs war das normal. Es gab viele tändelein, da machen wir uns nichts vor. Ab einen gewissen Alter wird man neugierig. Wer klever war, reinigte die Bettwäsche zwei Tage vorher und es viel dann nicht auf.

    Heute möchte ich Euch von einigen Aufgabenverteilungen und der Großreinigung, welche jeden Freitag stattfand berichten.


    Es gab in den Gruppen einzelne Aufgabenbereiche, welche in einem Wochenplan für die Kinder aus der Gruppe verewigt wurde. Jede Wochen wurde dieser neu verfasst, so dass jedes Kind in den Genuss kam sich die Finger schmutzig zu machen. Es waren Aufgaben, wie den Gruppenraum zu säubern, die Waschräume zu putzen, mit ATA, die kleinen Teeküchen in Ordnung zu halten, oder den Teil des Flures, inner halb der Gruppe zu reinigen, das besagte Aquarium, war auch inhalt dessen, aber auch teile der Treppenanlage fielen darunter. Natürlich mussten neben diesen Aufgaben, auch die Zimmer in Ordnung gehalten werden. Benotet wurden die Aufgaben, jeden Abend in der Gruppenversammlung, wie praktisch, konnte wieder jeder mit dem Mund zeigen, er kann es ja doch besser, wie der andere. Kommen wir zur Großreinigung. Diese umfasst das gesamte Zimmer einmal auf den Kopf zu stellen, und wieder gemäß der Puzzeleanleitung zusammenzusetzen. Staubwischen, der Erzieher ging danach mit einem weißen Handschuh, über die Flächen. Der Kleiderschrank wurde aufs äußerte inspeziert, um ja auch eine Falte zu finden. Die Betten, dürften weder Flecken noch Falten aufweisen. Der Boden, speziell mit dem Bonerwachs hatte glänzend zu sein. Ich sah mich immer drin, als Spiegelbild. Fenster mussten gott sei dank nur alle halbe Jahre gemacht werden. Die Inspezierung vom Erzieher wurde auch tunlichst im Erziehungbericht des Kindes untergebracht, mit Worten, wie: "Kathrin hat gelernt, dass wenn sie Ordnung hält, mehr Freude an ihrem Zimmer hat. Sie erledigt ihre Aufgaben gut, aber ist nach wie noch vor etwas oberflächlich. Sie muss lernen, ihre Aufgaben noch mehr Konzentration zu schenken". Ist es nicht rührend? Danach richtete sich auch, wie lange wir in den Ausgang gehen dürften, oder es gab auch mal eine Kinokarte, wow, richtig emotional. Die Streber wurden immer ausgezeichnet und dir direkt als Vorbild vor die Nase gehalten.


    Wir hatten auch die Möglichkeit, uns kleine Haustiere zu halten. Im ernst, selbst die bereits genannten Tanzmäuse, waren kein Problem, aber die Verwendung derer, war ja schon beschlossene Sache. Ich hatte mir einen Hamster zugelegt. Er stand in einen Käfig mitten im Zimmer. Sehr groß, damit er auch schön viel Platz hatte. Als ich in der 5 Etage kam, schenke mir mein Vater, natürlich heimlich ein ganz altes Radio mit Schalplattenspieler. Es war aus Holz, mit zwei großen Knöpfen an der Seite, für Lautstärke und Sendersuche. Kommen wir zurück zum Hamster. Ihr ahnt es bestimmt schon, richtig, ich hatte die Gitterstäbe vom Käfig unterschätzt, so dass er am Tage auch mal im Zimmer unterwegs war. Als ich eines Tages von der Schule kam, war er nicht mehr in seinem Käfig und ich suchte ihn verzweifelt, dachte echt, den hat dir bestimmt einer geklaut, denn das wurde dort sehr viel. Erst gegen Abend, als ich mein Radio anmachen wollte und feststellte, dass es nicht ging, fand ich ihn. Er hatte das Kabel durchgebissen, und bekam seine Strafe auf dem Fuß. Warum musste er auch mein Kabel anknabbern. Danach stand für mich fest, keine Tiere mehr, sie überleben eh nicht.

    Ja, das sehe ich genauso, denn der eigentliche Konsenz ist der, dass alle, aber wirklich alle, jemanden haben, der ihnen die Vergangehit vorlebt. Ich habe gelernt, aber den Sinn darin zu verstehen, geht verloren. Denn die Gutmenschen, so nenne ich sie, gefallen sich darin, zu denken, wir machen es besser. Moral ist heute leider ein zweideutiges Schwert, denn wir haben gelernt, sei Realist und sehe, die Dinge, wie sie sind. Die heutige Jugend, sieht, ich kann damit nicht leben, also muss ich sie verändern, egal wie, aber ich muss es verändern, denn es kommt heutzutage nichts gutes dabei raus.


    Da hat einer eine Idee, die mag im Ursprung auch den Zweck haben, aber der Meanstream sagt sich, ich springe auf den Zug auf, egal wohin er fährt. Heute wird nicht mehr überlegt, die Nachteile und Konsequenz abgewogen, ich mache mit, das reicht, und eh, ich habe meinen Seelenfrieden. Wir haben gelernt, alles was wir tun, oder unsere Entscheidungen haben Konsequenzen. Unser Sein, das wofür wir stehen, hat nichts mehr mit den eigentlichen heutigen Sinn zu tun. Das sehen aber nur die, welche bereits schlimme Zeiten hinter sich haben, welche erkennen, wenn ich mich jetzt der Gruppe anschließe, dann kann daraus nichts werden.


    Viele Jugendliche verfolgen, oh das ist einfach nur Spaß, aber wir kennen den Unterschied, weil wir gelernt haben, unsere Entscheidungen prägen unser jetziges Dasein. Wir kennen die Vergangenheit und wissen darum, heute interessiert es kein Mensch mehr, aber der Meanstream will gefüttert werden.

    Es regnet, also sitze ich hier am Rechner und möchte gerne wieder etwas Erinnerung loswerden.


    Das Normalkinderheitm Fritz-Weineck war ja, wie bereits beschrieben, ein Heim, für vernachlässtigte Kinder. Daher hatten wir hier auch mehr Freiheiten, und konnten Stellenweise auch noch Kind sein. Den Tagesablauf haben ich bereits grob umrissen. In meiner Zeit hatte ich drei Verantwortliche bei der Jugendhilfe. Einer fürs Geld, der nächste für die rechtlichen Belange und dann eine Dame, die für unserer sogenanntes Seelenheil verantwortlich war. Wir waren ja nun 6 Kinder, aus der Familie. Alle waren verstreut, in verschiedene Heime. Jedes halbe Jahr mussten wir zusammen in der Türschmidtstraße (Nöldnerplatz)antraben, da dort eine Zusammenkunft stattfand, was passiert weiter, wie geht es mit uns gesamt weiter, und was machen die Ältesten, in dem Fall Andreas und Manuela. Wir saßen also alle an einen langen runden Tisch, wie bei einer Selbsthilfegruppe. Besagte Dame immer an der Stirnseite und mussten uns anhören, was nun mit uns passiert. Andreas hatte bereits bei der Einweisung mit uns abgschlossen, und wollte mit uns eigentlich nichts mehr zu tun haben. Wer kann es ihm verdenken, musste er doch alles ausbaden und bekam eigentlich das meiste ab.


    Klar war auch, dass sich eigentlich alle im Klaren darüber waren, dass es völlig sinnfrei ist, dass wir uns dort treffen, aber es war eben so vorgesehen. Dort sich anzuhören, also Eltern sind ganz schlimm, es wird kein Kontakt geduldet, denn der Einfluss ist völlig schädlich, ist nicht zielführend, um zu erreichen, dass man sich doch besser zu fühlen hat, man hier wird dir wirklich geholfen. Immer nach den Sitzungen bin ich zwei Straßen weiter zu meinem Vater gegangen, denn der wohnte im Archibaldweg. Ich habe mich dann immer gefragt, was in aller Welt tun die da nur? An den Tagen war ich dann immer besonders schlimm drauf, denn wenn man nur negative Sachen um die Ohren bekommt, dann will man eigentlich nichts mehr von denen hören, oder sehen. Man entzieht sich dem, und rebeliert unweigerlich. Abends beim Rückgang hatte man sich dann zumindest soweit erholt, dass man es an sich abperlen ließ, denn ich sagte mir immer, deinen Vater wirst du nicht einfach ignorieren, nur weil die anderen es so wollen.


    Wenn ich es heute reflektiere, stelle ich fest, die Antihaltung zum System, oder der Unterbringung resultierte nur, weil man es verhindern wollte. Der Mensch ist so, wenn man dir etwas immer wieder verbietet, machts du es erst Recht.

    Ich will es mal so nennen, wenn ich weiß, es ist Unrecht, aber niemand sieht es, darf ich nicht aufgeben, bis es auch der letzte sieht. Nehmen wir den Fall Kalinka. Der Vater aus Frankreich hat nie aufgegeben, den Mörder vor Gericht zu bringen. Es war eine Mission für ihn geworden. Deutschland wollte ihn nicht ausliefern, es war hinreichend bekannt, dass er seine Stellung als Arzt ausnutzte, um seine Opfer zu missbrauchen, sowie betäubte, und er hatte nicht mal eine Einsicht, prahlte sogar damit in den Medien. Der Vater von Kalinka, wollte nur eine gerechte Verhandlung, nicht mal, dass er verurteilt wird, was sicherlich richtig war, sondern nur eine gerechte Verhandlung. Er hat bis zum Letzten gekämpft, und hatte dann Erfolg. Das ist mein Vorbild, denn er hat nicht aufgegeben.


    Auch mit einer erfolgten Rehabilation kann man nicht abschließen, denn den Makel trägt man immer mit sich herum, aber die Tatsache, dass es anerkannt wird, dass hier ein großes Unrecht geschah, versetzt uns in die Lage, ich habe es schwarz auf weiß. Wir wissen es, niemand da draußen interessiert es, aber wir wissen es. Uns interessiert es, denn wir waren betroffen, wir waren die Leidtragenden. Der Kampf, die Mühe, den seelischen Stress, dem muss man gewachsen sein. Nicht jeder kann das. Es gibt Menschen, die sich nie trauen werden, es in Angriff zu nehmen, nicht weil sie Feige sind, sondern einfach nicht die Kraft und Freunde besitzen, die es mitmachen wollen.


    Nehmen wir mal ein blödes Beispiel, aber ich denke mir, es kommt dem schon ziemlich nah. Man ist über 40 Jahre verheiratet, hat alles geteilt, war sich sehr zugetan. Dann steht man völlig alleine da. Man trauert. Zuerst, denkt der Bekantenkreis, ok, das ist noch nicht so lange her, geht in Ordnung, wir sind für ihm, oder sie da. Es vergehen Jahre, dann ist es so, dass der Umkreis nicht mehr so reagiert, da Unverständnis vorherrscht, denn er, oder sie müsste doch jetzt endlich mal drüber wegsein. Jetzt kommt jemand um die Ecke und sagt, ja jeder trauert auf seine Weise und steht ihm dennoch bei, ist da für ihn, oder sie. Er, oder sie kämpft auch, mit seinen Gefühlen, seiner Einsamkeit, den Unverständnis der Anderen. Was ich damit sagen will, es ist egal, wie man es dreht, es ist aufreibend, für jeden, aber solange man weiß, da ist jemand, der dich versteht, kann der Kampf ausgefochten werden.


    Das Ziel, wenn es dann erreicht wird, also von uns, ist im ersten Moment befriedigen, denn es bestätigt dir, ja sie haben mir Unrecht angetan, aber es kommt zu spät, deshalb haben wir hierzu eine andere Sicht, denn es wäre richtig gewesen, zum damaligen Zeitpunkt genau das zu hören. Ja wir haben dir Unrecht angetan. Es aber jetzt, fast 40 oder 50 Jahre später zu hören, ist einfach zu spät.

    Das Problem ist doch, und ich habe es bei den Frauen erlebt, im Frauenhaus, es muss erst Klick machen. Nachdem mich mein erster echter Freund, ich war 16, der Vater von Gino, ins Koma, geprügelt hatte, erst da war ich so weit, mir zu sagen, das macht keiner mehr mit dir. Den Frauen geht es nicht anders. Viele gehen sogar zurück, da sie einfach nur denken, der versteht mich, er ist für mich da. Bis dato dachte ich auch, er ist alles für mich. Viele haben auch nichts anderes kennen gelernt. Sie erleben es als völlig normal, dass der Partner, ob Mann, oder Frau gewaltätig ist, und sehen sich aber in der Beziehung verfesttigt, da sie es auch nicht anders eingetrichtert bekommen. Ich für meinen Teil, wenn man Gewalt von Kindesbeinen nicht anders kennt, dachte auch, es ist normal, aber es machte dann einfach Klick. Erst da war ich in der Lage zu erfassen, er will dir schaden, er ist nicht gut für dich, er wird nicht aufhören, er will Macht ausüben. ich war unerfahren, kannte nichts anderes, wie will man dann unterscheiden? Ich war aber wahrscheinlich schon so weit, dass ich wusste, dass kann nicht deine Zukunft sein, denn ich habe erlebt, wie meine Mutter, trotz Prügel und Verletzungen, zu dem Peiniger gehalten hat, weil sie sonst keinen hatte. Wir denken immer, warum lässt sie sich das gefallen, ich würde das nie mit mir machen lassen, Falsch, denn wir können nicht ermessen, was sie empfindet. Hier kann man nur Dasein, nicht Bevormunden, oder versuchen zu lenken, einfach nur Dasein.


    Vergewaltigungen sind noch schlimmer, denn viele denken, ich bin selber Schuld. Man hört und sieht, die Vorverurteilung, eh, mit dem Rock, kein Wunder, oder, der Lebenswandel, sie hat es nicht anders verdient. Nein, die Scham, der Ekel, ich muss erneut alles durchleben, keiner glaubt mir, ich bin gebranntmarkt, jeder weiß es dann, ich bin nicht mehr Vollwertig, oder beschädigte Ware. Ich möchte in keiner deren Haut stecken. Viele der Frauen damals haben die Hölle durchlebt, und wollen dennoch Leben, aber wie, wenn alle Welt sie verurteilt, selbst die Richter sagen, sie haben einen Anteil, oder wie in dem Fall von Italien, 60 sek. ist doch nicht viel. Was muss das für die Opfer bedeuten? Ich will es mir nicht ausmalen. Ich bin kein Freund von Frauen, jeder der mich wirklich kennt, weiß, ich haben eher gesunde Feind Empathie, als Zuneigung, aber bei solchen wirklichen Schicksalen, darf man nicht verschnell reagieren.


    Was mich eher ärgert, ist ja die Tatsache, dass hier immer nur von Frauen gesprochen wird, was ist denn mit den Männern. Es ist nicht nur das Feindbild Mann, denn Frauen sind genauso schlimm, meist sogar schlimmer, denn bei den Männern ist verherrend, dass sich jeder einredet, was ich bin doch keine Memme, oder gar ein schwaches Induvidium, denn wie sieht es denn aus, dass man es als Mann zulässt, dass ich mich von einer Frau schlagen lasse? Die Dunkelziffer liegt wesentlich höher, als bei der Frau, denn diese wird ja von unserer Gesellschaft immer hofiert. Der Mann hat stark zu sein, und nicht zu jammern. Daran krankt unsere Gesellschaft. Frauenhäuser gibt es zu genüge, für Männer gibt es so etwas kaum, auch wird er dann belächelt, was für ein Weichei.


    Hier muss man vorsichtig sein. Wo ich nicht mitgehe, mag man mich auch Rechts nennen, der Krieg daunten (Israel) dauert bereits über 70 Jahre. Wir als Deutsche haben unser Erbe mit dem Volk, aber verdammt noch einmal, wir haben uns da nicht einzumischen. Wir haben den Krieg nicht angezettelt, nicht zu verantworten, warum können die Deutschen es nicht lassen, sich überall reinzuhängen. Es geht uns nichts an.

    Ja, in der Frankfurter Alle 204, erst vor zwei Wochen. Ich habe vorher mit der Dame noch telefoniert; damit ich den Weg nicht umsonst mache. Da es nur ein kleiner Umweg; auf meinen Weg zur Arbeit war, bin ich gleich frühs hin.

    Genau, wir sind extrem vorsichtig, wenn es darum geht, Leute in unsere Leben zu lassen. Ich bin lieber alleine, als verraten und verletzt. Da man sich die Einsamkeit selbst ausgesucht hat, ist sie bei weiteren nicht so schlimm, wie sie von anderen wahrgenommen wird. Ich für meinen Teil, finde sie oft auch sehr angenehm, da ich dadurch auch vermeiden kann, unsinnige Gespräche zu führen.


    Wir versuchen unsere Reisen immer weiter weg zu verbringen. Letztes Jahr war ich das erste Mal über den großen Teich in San Francisco. Was habe ich die Jahre davor, davon geschwärmt. Jetzt bin ich geerdet, denn der Hype ist nicht nur verflogen, sondern ich verstehe nicht, warum man sich so hat blenden lassen. Aber jetzt habe ich mir selbst ein Bild davon machen können, und ich kann dir sagen, vom altem Glanz ist nichts mehr übrig. Dieses Jahr geht es nach Toronto, bin gespannt, was uns hier erwartet.

    Hallo Alex, nein die Aussage war nicht auf Dich gemünzt, dafür, richtig, bist du zu breit gefächert.


    Richtig, wir mussten immer zu den Jahrestagen auftreten; so richtig mit weißem Hemd, ordentlich gebügelt und Halstuch, vorbei an Honnecker und Co. Es waren Pflichtveranstaltungen, und es gab harte Strafen, wenn man sich weigerte.


    Ich war das letzte Mal vor Ort, da war nach der Wende, erst ein Asylunterkunft drin. Bisher hat mich da nix mehr hingezogen. Ich war erst letzte Woche in der Gegend, da ich meinen Antrag auf Akteneinsicht in der Stasibehörde abgegeben habe.

    Stimmt, ich habe auch mal ganz viel von ihm gehalten. Seine Bochumplatte habe ich heute noch, aber er hat sich geoutet, und ist damit nicht mehr mein Freund, denn ich spiele nicht mit Ja-Sagern und Wendehälse. Es hat sich ausgemayert.

    Ja, genau Alex, Heimtreffen sind glaube nichts für mich, denn die Stimmung sollte doch etwas lockerer sein, als nur mit schlechten Erinnerungen gefüllt zu werden. Wo bleibt denn da der Spaß? Mein Motto heute lautet: das Leben ist schön, denn ich darf darin auftreten.


    Viele denken viel zu negativ, da sie nur in der Vergangeheit leben. ich habe eben auch herzhaft gelacht, bei deiner Antwort. Aber einen habe ich noch.


    Ich musste ja, wie bereits geschrieben, in den Fanfahrenzug eintreten. Der war immer am Frankfurter Tor. In der Straße gab es eine Zoohandlung. Dort gab es weiße Tanzmäuse. Du denkst richtig, wir haben natürlich welche von unserem Taschgeld dort gekauft, denn die waren echt witzig. Jetzt gab es bei uns eine Erzieherin, die war echt schrecklich zu den Kindern, und wir haben uns dann zusammengetan, um ihr eine auszuwischen. Du ahnst es bestimmt schon. Als sie uns mal zu sich mit nach Hause mitgenommen hatte, haben wir, also 12 Kinder, jeder eine Maus, diese heimlich mitgenommen, und bei der in der Wohnung frei gelassen. Da wir auf dem Weg zum Fanfahrenzug waren, ist es nicht aufgefallen, denn wir hatten ja alle einen Koffer bei uns, es war ein heiden Spaß kann ich nur sagen. Tage später erst ist es bei ihr aufgefallen, und hat jedem Erzieher davon erzählt, wie runtergekommen doch ihre Gegend geworden ist, dass es jetzt so gar schon Mäuse bei ihr in der Wohnung gab. Sie hat nie rausbekommen, dass wir es waren. Solche Erinnerungen waren auch wichtig, haben sie uns doch hochgehalten.


    Kennst du noch den Bonawachs von Ostzeiten. Der war in so einer Flasche, sah aus wie Milch. Wenn neue bei uns ankamen, mussten die immer mit der Zahnbürste den ganzen Flur, also 75 Meter, damit sauber machen. Ich selber habe fast den ganzen Tag dafür benötigt, aber eh, das war zu dem was anders wo passierte, meiner Ansicht nach, noch harmlos.


    Heute ist in der Paul-Gesche-Str. 9 https://www.berliner-wohnforum.de/bwf ein Heim für Obdachlose. Ich zitiere von der Seite:


    "Untergebracht in einem ehemaligen Plattenbau-Kinderheim ist unsere Einrichtung in Lichtenberg mit 246 Plätzen das größte Wohnungslosenwohnhaus im Bezirk. Unser Team vor Ort sorgt für ein wohnliches Umfeld und stellt eine soziale Beratung und Betreuung der Bewohner*innen sicher. Durch unsere aktive Arbeit verfügen wir über viele Kooperationspartner*innen und sind ein verlässlicher Partner für den Bezirk. Unsere Feste und Veranstaltungen werden auch von der Nachbarschaft gerne und gut besucht, während sich die Kinder der Umgebung eher für unsere Hühner interessieren. Paul-Gesche-Straße 9, 10315 BerlinHausleitung: 030/23 56 72-16 Verwaltung: 030/23 56 72-17 Fax: 030/40 74 40 92"


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    So sieht es heute noch aus. Hat sich kaum verändert.


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    Alle, welche ab Spezialkinderheim oder höher waren, werden meiner Meinung nach rehabilitiert. Alle älter Baujahr 1972 werden auf Stisitätigkeit geprüft.

    Meine Lebensgefährtin Löwin1 (Baujahr 1972) ist schon durch damit. Sie hat die die ca. 11.000€ erhalten und erhält nun eine monatliche Opferrente von 330€. Ich hin gegen, bin Baujahr 1971, habe auch schon die ca. 11.000€ erhalten. Für die Rente muss ich noch warten, weil ich extra in Berlin auf Stasitätigkeit geprüft werde. Erst kürzlich musste ich noch ein Formular ausfüllen und angeben wer namentlich meine Lebensgefährtin in der eheähnlichen Gemeinschaft ist. Dann wollten sie noch Steuerausgleich sehen, was ich aber nicht habe. Nun warte ich, wie es weiter geht.

    Hallo JW1HAL, wie lange hat es denn eigentlich gedauert, bis die Beschlüsse vom Gericht vorlagen?

    Hallo Axel, es ist verherrend, dass dieses Gesetzt durch den BT gegangen ist, aber es soll die zukünftige Bevölkerung nur fügbarer machen, mehr steckt nicht dahinter. Ich verabscheue das Zeug, kenne ich doch auch die Auswirkungen. Meine Freundin hat dies als Einstiegsdroge genommen, was daraus geworden ist, wissen wir. Der THC Gehalt hat sich über die Jahre signifikant verändert, und bewirkt schlimme, wirklich schlimme Sachen, bei Jugendlichen und Kindern. Man möchte sich nicht ausmalen, was heute bereits an Jugendlichen gestört sind, durch dieses Dreckszeug. Ich habe nichts dagegen, wenn es für medizinische Dinge eingesetzt wird, da passiert auch unter Aufsicht und richtig dosiert, aber was jetzt hier abgehen wird. Man sieht es doch an Holland, die haben eingesehen, dass es nicht gut war, aber nein D muss wieder alles Besserwissen. Den Lauterbach könnte ich. Das der überhaupt noch ruhig schlafen kann. Wenn dann auch noch so einer in die Politik geht, wobei ich glaube, alle da oben sind bereits so zugedröhnt, denn bei den Entscheidungen der letzten Jahre, dann gute Nacht Marie.


    Bei mir auf Arbeit, gab es jetzt eine Richtlinie dafür. Auf meine Nachfrage hin, warum es nicht in die Geschäftsordnung aufgenommen wird, sagte man, ne ist nicht wichtig, die Leute sind doch Erwachsen. Echt jetzt, Freizeit darfst du jederzeit kiffen, auf Arbeit aber nicht. Wie soll das gehen, der Typ kommt von der Arbeit, sagen wir gegen 17 Uhr. Dann fängt er an zu kiffen, sagen wir bis 24 Uhr. Wenn er dann um 08.00 Uhr auf Arbeit erscheint, wenn er überhaupt dahin findet, befindet sich noch so viel im Körper, dass er aber locker wieder richtig wichtige Entscheidungen treffen kann. Ich arbeite in einer Bundesbehörde, für Altlasten- und Kampfmittel. Wem wollen die da was vormachen? Die Tatsache, dass erst jetzt darüber im BT disskutiert wird, ob es auch im Straßenverkehr genutzt werden darf, da verschlägt es einem die Sprache. Entweder 0,5 bei Alkohol, oder 0,2 bei THC. Wer will denn das bitte schön prüfen? Ich finde Alkohol am Steuer schon schlimm, aber jetzt auch noch den Joint am Lenker, fahrlässig ohne Ende. Ich weiß nicht, woher die die Berater genommen haben, aber das schlägt den Fass den Boden aus.


    Mit der Aussage, dass man den Schwarzhandel bekämpfen möchte, begehen sie die nächste Lüge.Die Farmen zur Züchtung bestehen schon seit mehr als zwei Jahren. Hier sehen sie nur eine neue Geldquelle und der Nebeneffekt ist, man kann die Bevölkerung noch mehr verdummen und abhangiger machen. Hier wird manipuliert und fahrlässig mit Leben gespielt, einfach nur widerlich. Jeder einzelne von denen müsste man vor Gericht bringen.


    Ich glaube Herbert Grönemeyer hatte eher anderes im Sinn mit seinem Satz, Kinder an die Macht. Schlimmer finde ich ja , dass bereits die Lebensmittelindustrie in den Startlöchern steht, denn man kann das Dreckszeug ja auch so schön verarbeiten. Dann wird man unwissentlich mit dem Zeug vollgepumt, ohne das man etwas dagegen tun kann. Bereits verarbeitet wird es ja in Gummibärchen. Fall der Fälle, man will verreisen mit dem Flugzeug nach Kolumbien, da stehste denn da, die machen einen Drogentest und ab gehts in den Knast, ohne das du weiß, wie dir geschieht. Lebensmittel versetzt mit THC, für Kinder, ist noch gefährlicher, die bekommen dann vielleicht, das Zeug mit der Babynahrung verabreicht, und du fragst dich dann als Mutter, eh der ist aber scharf drauf, wie kommt das? Was für eine sch... Welt, ich bin froh, dass meiner schon 30 ist, aber was machen die anderen Eltern und Kinder?

    Hallo Axel, ich verstehe, was du meinst. Wir waren alle irgendwie Einzelgänger, die versucht haben zurecht zu kommen. Zum Einen, weil man nicht erneut verletzt werden wollte, zum Anderen, weil wir eben viel mit uns selber ausmachen mussten. Unwillkürlich gerät man da in eine Isolation. Man versucht nichts und Niemanden an sich ranzulassen, denn die, die uns am Nächsten standen, haben uns verraten und tief verletzt. Freunde hat man dementsprechend nicht wirklich welche, denn früher, durch das Stigma, wer will da schon mit so etwas befreundet sein. Also sucht man sich Menschen, mit denen man rumhängt, aber nicht wirklich ernsthaft durch dick und dünn geht.


    In meiner Heimzeit hatte ich nur eine richtige Freundin, da sie eben wie ich war. Wir sind durch viele Höhen und Tiefen gegangen. Heute würde man solche Menschen gar nicht mehr finden. Man isoliert sich freiwillig, und ja ich habe es auch teilweise genossen, denn dann bist du nur dir gegenüber verantwortlich und musst dich vor niemanden rechtfertigen. Das vieles leichter wird, wenn man den richtigen Menschen getroffen hat, wurde mir erst bewusst, als ich meinen Mann kennenlernte. Ich sehe ihn auch heute nicht als Selbstverständlich an, dafür haben wir zu viel durch.


    Die Zeit in Weißwasser war für mich am schlimmsten. Als wir Geschwister auseinander gerissen wurden, als jeder in ein anderen Heim kam, dachte ich mir, gut, da es in Berlin ist, kannst du ja hinfahren, oder zum Vater, der wohnte in Lichtenberg, da ist um die Ecke, egal, aber mit 12 so weit weg, keiner mehr da, du kannst da nicht raus, denn ich war ja da schon Mündel des Staates, da hat man sehr große Sorge, nicht mehr da raus zu kommen, oder geschweigen jemanden wiederzusehen. Der Umgang und die Haltung der Erzieher, zu den Kindern, oder der Kinder untereinander, brutal und grausam. Ich meine, ich kannte auch Gewalt durch das Fritz-Weineck, aber das empfand ich immer noch als harmlos. Was da in Weißwasser abging, ich war schockiert, gelinde gesagt. Es war genauso, wie Seppel es beschrieben hat. Drill, wie in einer Armeekaserne, und schlimmer noch. Ich wusste ja nicht mal warum ich da hingeschickt wurde, es hieß nur Abtransport, und schon war ich weg. Ich konnte mich ja nicht mal verabschieden, denn alles passierte so plötzlich. Wenn ich heute an die Zeit denke, bin ich immer wieder froh, dass ich überlebt und es dennoch zu etwas gebracht habe. Manch einer hatte nicht das Glück.


    Verantwortungslos finde ich auch, dass man uns nach der Entlassung uns selbst überlassen hat. Als ich zurück im Fritz-Weineck war, war das eine Umstellung, wie Tag und Nacht. Dann die Erkenntnis, dass dein Vater tot ist, es dir niemand gesagt hat, mit keiner Silbe, ich dachte, ich dreh durch. Der einzigste Bezug zur Außenwelt wird dir unter den Boden weggerissen. Das war eine schlimme Zeit, und hätte ich nicht den Willen gehabt, dann glaube ich, wäre ich jämmerlich unter gegangen. Ich brauchte fast 2 Jahre, um aus dem Tief zurück zu kommen. Der Kollaps war vorprogrammiert, aber keiner hat geholfen.


    Ich hasse heute nur noch einen Menschen, meine Erzeugerin. Den anderen begegne ich mit Nichtachtung und ignoriere sie, das erspart mir Zeit, denn die würde ich so verschwenden, wenn ich mich über sie aufrege. Hingegen, was die jetzige Gesellschaft und Doktrien angeht, verwende ich gerne meine Zeit, um gegen den Strom zu schwimmen. Der kleine Störenfried von damals ist groß geworden und führt seinen Weg weiter.


    Wir reisen auch sehr viel, um Neues zu sehen, und auch neue Erfahrungen zu sammeln. Es bereichert einen ungemein, andere Länder und Sitten zu sehen, denn wir können so viel lernen. Man sieht vieles mit eigenen Augen und kann sich eine eigene Meinung bilden. Die ist ungeheuer wichtig, um nicht in der Masse unterzugehen. Vieles kann man widerlegen und sieht die Lügen, welche immer wieder verbreitet werden. Es ist erschreckend, wie viele sich überzeugen lassen, dass es immer wieder gut tut, wenn man sich selber ein Bild vor Ort gemacht hat. Der Hype, um viele Sachen, der vergeht, und man wird geerdet, denn die Erafhrungen kann dir keiner nehmen.