Beiträge von ginopilo

    Einen schönen guten Morgen Ihr Lieben, heute möchte ich gerne, weitere Erinnerungen mit Euch teilen. Wenn ich gewusst hätte, dass es sich nur so dreht bei mir im Kopf, dann hätte ich bereits vor Jahren angefangen, mir ein Forum zu suchen. Das Niederschreiben bewirkt in mir eine Art Befreiung. Nicht das ich nicht mit meinen Lieben darüber reden kann, aber es ist nochmal etwas ganz anderes, wenn man, ich sags jetzt mal salopp, mit Seinesgleichen darüber spricht. Heute kann ich schreiben, ohne wirklichen Groll, und einer Menge selbstironie. Also los gehts.


    Die Heimzeit im Fritz-Weineck, was nicht so geprägt, dass es viel Gewalt gab, gegeben hat es sie dennoch, aber eben nicht so viel, eher der Wille der Erzieher, dass das sozialistische Gedankengut, an den Mann gebracht wurde, in Form von verschiedenen Methoden. Unsere Erzieher mussten von uns Erziehungsberichte erstellen, mit Zielsetzungen für das entsprechende Kind. Wenn man aber, wie ich, nicht der Norm entsprach, dann sahen die Zielsetzungen eben vor, dass man noch mehr mit der Rotbelichtung bombadiert wurde. In den Jugendamtsakten fand ich einen Eintrag, dass meine Mutter verbot, dass ich Pionier werde. Was für eine Schande in der DDR. Also wurde versucht mir schmackhaft zu machen, wie schön es doch sei, ein Pionier zu sein. Man pumpte mich voll mit Aktivitäten, wie Fanfahrenzug, oder Leichtathletik, Sportfesten, Ferienlagern, Träiningslagern, Austauschprogamme mit Schülern, aus der ehemaligen UDSSR, oder Schulungslagern. Ja, da gab es ein breites Specktrum, wessen sich die Gehilfen bedienten. Eines muss man den Leuten lassen, die Vehemenz war unerschütterlich. Als Kind denkt man sich aber, was nützt dir das Alles, wenn du deine Familie nicht dabei hast, und es dich auch gar nicht interessiert. In der ersten Zeit ließ ich vieles über mich ergehen, denn man darf auch nicht außer Acht lassen, es ist ja vieles Aufregendes dabei, und auch Verbote, welche man dennoch ignoriert. Die machen den Reiz aus und darauf konzentriert man sich dann auch, oder man nutzt auch viele Vorteile aus. Ich nutzte für mich den Sport, dadurch kam ich viel rum. Der Sport ist mir bis heute geblieben, da ich ihn auch als gutes Ventil nutze.


    Mit 10 rauchte ich meine erste Zigarette, oh war mir schlecht, und als mich dann auch noch Frau Schmidt dabei erwischte, war ich dran, die Prügel hat gesessen, aber das Rauchen wurde für mich dadurch nur interessanter. Wir hatten einen großen Spielplatz, welcher viele Verstecke verbarg. Den nutzen wir ausgiebig, denn die können ja nicht überall kramen, um was zu finden. Denn es gab auch Zimmerkontrollen, nur mit dem Unterschied, wenn ich weiß, drinne kann ich nichts verstecken, dann suche ich mir eben was draußen, Kinder sind da sehr erfinderisch. Als ich 11 war, schloss ich mich einer Gruppe Jugendlicher an, da ich schon immer besser mit älteren, als mit Kindern, in meinem Alter auskam. Wir hatten damals eine sehr nette Erzieherin, Frau Riemann, eine der wenigen, die nicht in der Partei war, deshalb musste sie später auch gehen. Es gab in der DDR einen Likör, der nannte sich Eckes Edelkirsch. Damals gab es den noch in großen Flaschen in der Kaufhalle. Also gesagt getan, wir beschafften uns 5 Flaschen davon. Da ich bereits als Kind zu Hause, mit Alkohol in Berührung kam, hatte ich auch keine bedenken, hier mitzumachen. Wir haben an dem Tag die ganzen 5 Flaschen geleert. Ich war das erste Mal sturz betrunken, und so ging es mir dann auch. Als ich wieder abends ankam, sah Frau Riemann auf den ersten Blick, was los war. Das Ende vom Lied, ich k... fast die ganze Nacht, aber Frau Riemann saß die ganze Nacht an meinem Bett, und hielt meine Hand. Sie war echt klasse, keine Vorhaltungen, kein Geschrei. Leider wurde sie verpetzt, und somit kam auch alles raus. Es war der Teufel los, die Heimleiterin Frau Trittel, führte sich auf, als wenn man ihr was angetan hätte. Damals dachte ich, die bringt mich um die Ecke, heute kann ich darüber lächeln, denn den hochroten Kopf, wo ich noch dachte, der Dampf folgt gleich, von ihr, den werde ich nie vergessen.


    Wir hatten bei uns in der Gruppe ein Aquarium, mit ganz vielen Guppies. Da wir ja immer eine Wochenplan mit Aufgaben hatte, also Flur wischen, oder Aquarium reinigen, Fegen, und all so mist, war ich auch mal dran, mit dem Reinigen vom Aquarium. Wenn du als Kind mit 7 so was nicht kennst, wie soll man denn auch wissen, wie es zu reinigen ist. Sag dir ja keiner, wie es geht, also versucht du es alleine. Ich also, alle Fische in den Eimer, das Wasser rausgelassen, und die Scheiben und Steine mit Fitwasser gesäubert. Jeder weiß, was jetzt unweigerlich kommen musste. Keiner der Fische hat es überlebt, aber eh, man lernt nicht aus. In der Akte vom Jugendamt steht dazu schwarz auf weiß, "Kathrin sabotiert und zerstört mutwillig, ihr anvertrautes Leben". Ich war 7, und schon als "Mörderin" gezeichnet. Natürlich wurde mein komplettes Taschengeld gestrichen, für das nächste halbe Jahr, denn Fische sind ja auch damals teuer gewesen. Ich kann Euch sagen, wenn es nicht so traurig wäre, aber egal, heute denke ich, wenn ich es nicht gewesen wäre, dann vielleicht ein anderer.


    Der Vorteil dort war, dass wir Kinder immer beim Obst, Gemüse, oder sonstiges vom Staat sehr gut versorgt wurden. Das muss man ihn lassen, wenn ich daran denke, dass andere sich stundenlang anstellen mussten, dann waren wir schon sehr im Vorteil. Die Eltern von meinen Mann hatten mir da Sachen erzählt, unglaublich. Wir hatten eine Großküche, wo ich auch manchmal in den Ferien gearbeitet hatte, denn die Köche waren nett, sowie fühlte ich mich dort auch sehr wohl, und ich kannte das Umfeld, weil meine Mutter Köchin gelernt hatte. Sie arbeitet damals im Lichtenberger Krug, in der Vulkanstraße. Auch wenn sie selber nicht kochen konnte, aber für mich war und ist es auch heute noch eine große Leidenschaft. Mein Vater hingegen hatte es nicht gelernt, aber er konnte toll kochen. Das Kochen habe ich ausschließlich von meinem Vater gelernt. Ok, also unserer Heimküche gab jeden Tag wirklich leckeres Essen aus.


    Das Frühstück bestand in der Regel aus normalen Brot, Butter, Marmelade, Wurst, Käse und Tee. Dazu konnte man jeden Tag auch eine warme Suppe, zum Frühstück wohlbemerkt, aus Erdebeer, Vanille, oder Schoko wählen. Die Schulbrote mussten wir uns immer selber machen, was machmal schwierig war, da die kleinen Butterstücken (immer in so einer kleinen Silberfolie) oft noch steinhart (gefroren) waren.


    Wenn es in der Schule, welche ja wie gesagt, außerhalb war, zum Mittag klingelte, dann hatten wir immer eine Stunde Mittagspause. Diese nutzen wir natürlich, um zum Heim zu gehen, und Mittag zu essen. Es gab immer 3 Mittagsessen zur Wahl, wie gesagt, man wurde wirklich gut versorgt. Bei 260 Kindern, muss da schon eine Menge gekocht werden. Von der Zeit reichte es auch immer dicke aus, um wieder pünktlich in die Schule zu kommen. Am Abend, also zum Abendbrot, wurden dann natürlich auch Stullen verabreicht, aber es gab auch noch Reste vom Mittag. Das ließ man sich selten entgehen. Im Speisesaal waren immer große Kessel, wo man sich Tee nehmen konnte, war ein ständiger Begleiter, zu jeder Mahlzeit und auch Tageszeit. Natürlich gab es auch Milch, aber die meistens eben nur morgens.


    Verrückt fand ich immer, dass wir gegen 19 Uhr, die Gruppenversammlung hatten. Jeden Tag aufs Neue, wurde ausgewertet, wer was richtig, oder Falsch gemacht hatte. Kennt ihr das, wenn man sich vor einer Gruppe hinstellen muss, um sich selber einzuschätzen. Was für ein Sch..., man war Kind, es war grausig. Also schön ist anders. Es wurden auch Lobe und Tadel verteilt, was für ein Schwachsinn. Die Demütigung schlecht hin ist dann aber, wenn die anderen auch noch auf dir rumhacken und denken, sie sind selbst völlig fehlerfrei. Dann wurde die aktuelle Kamera geschaut, ganz wichtig, denn die Rotbelichtung sollte dich ja auch im Schlaf verfolgen. Nachtruhe war meist, dann nach der aktuellen Kamera, oder Auswertung dessen. Die Erzieher waren in der Regel, immer bis 22 Uhr im Haus, danach gab es auf jeder Etage eine Nachtwache. Geschlafen hat eigentlich nie jemand vor 23 oder 24 Uhr, denn die Aufteilung der Etagen war immer gleich, 75 Meter langer Flur, jede Seite hatte Balkons, welche in der Mitte am breitesten waren, so dass wir immer auf den Balkons hin und her sind, um in die anderen Zimmer der Kinder zu gehen, ohne auf den Flur zu müssen. Schlecht war es für die rechts außen, aber auch hier gab es Möglichkeiten. Auf der Rechten und linken Seite waren die Treppenhäuser. Links gab es auch den Fahrstuhl. Links war also immer ganz vorne. Dort befand sich das Zimmer für die Erzieher, eine kleine Teeküche, ein Raum für eine Waschmaschine und der Fahrstuhl. Da der Flur so lang war, musste mal also nur warten, bis der Erzieher, oder die Nachtwache, wieder vorne war, und konnte dann so leise, über den Flur zur Mitte in den Waschraum schleichen, denn auch der hatte Balkon und war mit der Mitte des Hauses verbunden. Es gab da natürlich auf komplette die Idioten, welche sich gerne von Balkon zu Balkon hangelten, also von Etage zu Etage, oder gar auf der Brüstung langsbalanciert sind. Was für ein Wahnsinn, wenn da was passiert wäre, aber gut, muss jeder selber wissen.


    Gut morgen mehr, oder heute Nachmittag, muss ja schließlich auch noch ein bisschen arbeiten.

    Ja, jeder der sich in seinem Grundrecht verletzt fühlt, kann mit einer schriftlichen Beschwerde an das Bundesverfassungsgericht herantreten. Ich habe bisher zweimal davon gebrauch gemacht. Viele Leute wissen das aber nicht. 2016 hatte mich ein Freund damit beauftragt, er war Gläubiger in einer Insolvenzsache. Hier gibt es den Unterschied, dass die rechtlich Öffentlichen, nach der Wohlverhaltensperiode, und Gewährung der Restschuldbefreiung (2 Jahre nach Antragsstellung), weiterhin Anspruch auf die Schuldsumme haben. Der Private hingegen, geht danach leer aus, denn laut Restschuldbefreiung, hat er dann keinen Anspruch mehr auf Begleichung. Mein Bekanter war damals mitte 70, und wollte auf Grund des Alters erreichen, dass die Ungleichbehandlung gem. GG geändert wird. In der Regel, wenn dem stattgegeben wird, wird das Gesetzt für Verfassungswidrig erklärt, und die Regierung muss sich, wie jetzt bei der Grundsteuer ein Kopf machen. Die Beschwerde wurde angenommen, aber leider hat der Freund diese zurück gezogen, weil er seinen Enkel wieder bekommen hatte. Ich war stink sauer, denn es hätte eine Gesetzesänderung herbei gerufen, aber ok, was will man da machen.


    Hier bei der Novelierung war es der Gesetzgeber selber, der das Gesetz geändert hat, sicher auch auf Druck der Öffentlichkeit, aber eben nicht nur wegen einer Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht. Es ist traurig, dass immer erst nach Ausübung von Druck, die Leute etwas ändern, was andere schon wesentlich länger als Unrecht erkannt haben.


    Mit meiner zweiten hatte ich leider keinen Erfolg, sie war zwar statthaft und wurde angenommen, aber diese wurde dann abgelehnt, weil man eben eher dem Staat Recht gibt, als dem Bürger sein Recht zu verschaffen. Also auch heute gibt es immer noch einen Unrechtsstaat, der mit zweierlei Maß mist, denn die Richter gehören alle einer Partei an, und sind somit lenkbar.

    Ja, Schweigen ist Gold, Reden ist Silber. Wie wahr, wie wahr.


    Als ich das Forum hier kürzlich fand, dachte ich, ok gut schau mal rein, denn mit 50, und schon ganz weit alles weg, dachte ich, kann dir nix mehr passieren. Völlige Fehleinschätzung. Es ist, als wenn man die Büchse der Pandora öffnet. Wenn ich mit Marco telefonierte war das alles anders, so sehr weit weg, man hat es diferenzierter betrachten können. Jetzt versuche ich das Pulverfass in Schach zu halten. Man hat immer wieder den Zweifel, was gebe ich von mir preis. In bin in keinem sozialem Netzwerk zu finden, weil ich mir immer sage, was tun die Leute sich da nur an. Alle meckern, oh der Datenschutz, aber posten öffentlich jeden Scheiß. Ich habe Gott sei Dank, einen guten Rückhalt, in meiner Familie, dass ich vieles einfach nicht mehr so nah an mich ranlasse, aber an manchen Tagen, hu da packs einen. Mein Mann erkennt es relativ schnell und wir reden dann darüber. Besser könnte ich es nicht haben. Ich kann mit ihm reden, wie mir der Kragen passt, muss nicht aufpassen, dass er gleich beleidigt ist, wie andere Menschen, oh man, wie ich das hasse, wenn ich jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, z. Bsp. auf Arbeit. Es ist anstrengend.


    Wow, wie groß ist dein Selbsthass? Das tut beim Lesen schon weh. Gibt es nicht auch andere Wege ein Ventil zu finden? Muss es wirklich Gewalt an sich selbst sein? Das kann wirklich auf viele verschreckend wirken. Dein Potenzial an Wut ist sehr ausgeprägt. Ich bin ja auch manchmal auf Alles und Jeden wütend, aber dein Level ist weit höher, wie meins. Ich habe damals, wie heute den Sport als Ventil, auspowern, bis nix mehr geht. Dem Körper so viel abverlangen, bis man keinen Knochen mehr bewegen kann. Ich denke mir, wir haben überlebt, konnten neu anfangen, aber der Preis ist hierfür extrem hoch gewesen. Selbstkontrolle-/Selbstbestimmung, oder auch Überlebenswille ist extrem hoch bei uns angesiedelt, denn ja, sie können einen nichts mehr antun, ich habe es in der Hand, dass mir keiner etwas zu leide tut. Ich bestimme, wer und wann. Ich lasse nur jemanden zu, wenn ich es will.


    Heute bin ich eigendlich gut geerdet, sehe vieles mit anderen Augen und auch anderer Sicht. Ich hatte wirklich sehr großes Glück meinen Sohn zu bekommen und Mann kennenzulernen. Durch ihn konnte ich die Spirale durchbrechen. Die Aufarbeitung wird immer anhalten, denn beendet, ist die noch lange nicht, aber ich weiß, dass ich nicht mehr auf die schiefe Bahn, oder sonst etwas abrutschen kann, dazu bin ich schon zu gefestigt. Manch einer hat niemanden, wo soll er da Hilfe bekommen. Nicht umsonst habe ich im Frauenhaus mitgearbeitet. Das half mir auch bei der Verarbeitung. Wenn ich nicht wohin weiß, mit meiner Wut, nehme ich mir auch manchmal eine Axt, und gehe Holzhaken, hilft ungemein.


    Der öffentliche Druck der Gesellschaft ist sehr verherrend, um es Milde auszudrücken. Ich versuche, oder hab versucht, keine Nachrichten mehr zu schauen, denn die Rotlichtbelichtung, ist sowas von erschreckend. Die Lenkung der Medien an die Bevölkerung, dass Aufstacheln, Denuzieren, die Rufmorde, echt krass, da will man keine Nachrichten mehr hören oder sehen. Leider kann man sich dem nicht immer entziehen. Jeden Tag, wird eine neue Sau durchs Dorf gejagt. Was hier passiert, dieses schüren von Angst und Panikmache, ja das kann einen sehr wütend machen. Wir diskutieren sehr viel über Politik, wenn man das überhaupt noch so nennen darf. Die Ohnmacht, wenn man so etwas ließt, dass da ca. 600 Abgeordnete über uns entscheiden, was wir zu tun und zu lassen haben, wer hier alles reinkommt, und, und und, es ist verherrend.

    Ich merke schon, dass hier im Forumteil nicht mehr so richtige Aktivität vorherrscht. Schade, aber ja, was man dort erlebt hat, war echt kein Zuckerschlecken. Bis vor kurzem wusste ich nicht, dass es dieses Forum gibt. In den letzten Tagen habe ich mir die Zeit genommen, mal alles zu lesen. Viele Namen sind mir sehr bekannt vorgekommen. Ich war mit L.Koschnik, Dörte T. in einer Gruppe. Dörte war mit in meinem Zimmer. Bei den Mädels war ich nicht gerade beliebt. Ja, an Manuela kann ich mich auch erinnern. Sie war diejenige, welche ihren Abschluss 9. und 10. Klasse draußen machen dürfte, und sie war auch in meiner Gruppe. Oh, ja an Manuela Busch, von der JWH Gruppe kann ich mich sehr gut erinnern, habe mal anständig Keile von ihr bezogen. Sie war auch in Torgau, kam mit kahlrasiertem Schädel zurück, in die JWH Gruppe. Nein, keine schöne Zeit. An eine Nicolle kann ich mich erinnern. Mit ihr bin ich mal abgehauen. Wir hatten es geschafft bis Hoyerswerder. Es war Winter und arsch kalt. Ich kann mich auch erinnern, dass mir, glaube ich, bei Frau Gröscho mal die Hand ausgerutscht ist. Es war vor dem Speisesaal, gott, was für eine Zeit. Ich dürfte nicht oft nach Hause, weil ich ja keine Eltern mehr hatte. Besuch erfolgte nie, wer soll da auch kommen. Ich war ja schon froh, dass ich es geschafft hatte, dass meine Schwestern Manuela und Dagmar, zu meine Jugendweihe kommen dürfte. Dann war meine ganze Gruppe auch mal in Berlin bei meiner Schwester Dagmar ins AS Makarenko, ich weiß nicht, glaube ein paar Tage, wie das funktiort hat, heute keine Ahnung mehr. Oh, die Bestrafung Treppenlaufen fällt mir da gerade wieder ein, man oder Rundenlaufen im Hof, bei Wind und Wetter. Viel Sch... dort passiert, will das wirklich alles wieder hochkommen lassen? Am Liebsten war ich in der Schule, da war man vom Gruppenzwang und Drill weg. Mein Bio Lehrer war ganz in Ordnung.

    Guten Morgen Alex, die Selbstdiziplin, keine Fehler zu machen, kann einen auch in den Wahnsinn treiben. Deine Ausführungen von Dir, kann ich sehr gut nachvollziehen. Bei der Erziehung von Gino, habe ich mich massiv unter Druck gesetzt, um nur keinen Fehler zu machen, denn mein Mantra war immer, ich werde nicht so wie meine Eltern. Ich darf nicht zulassen, dass das Jugendamt auf mich aufmerksam wird. Die Angst davor, war extrem. Die peinliche Ordnung, Sauberkeit, Kontrolle, da der Junge immer mit sauberen Sachen das Haus verließ, dass er immer ein Schulbrot hatte, oder die Pünklichkeit in der Schule. Es gab Tage, wo ich mir den Kopf auf Arbeit zerbrach, ob ich auch gar nichts vergessen habe. Wenn Arbeitskollegen nach Kindern frage, habe ich nie von Gino gesprochen, denn ich hatte immer Angst, dass dich einer anscheißt beim Jugendamt. Das sind schon Zwänge, die nicht normal sind, die machen einen das Leben zur Hölle.


    Ich habe mich schon oft über mich geärgert, dass ich so neugierig bin, und so viel hinterfrage, denn meist hat das zur Folge, dass ich Mehrarbeit im Privaten habe. Hierzu nur ein kurzes aktuelles Beispiel: Mein Mann und ich haben uns sam 29.02.2024 für unsere Terrasse einen neuen Tisch bestellt. Geliefert werden sollte er zwischen den 15.-18.03.2024. Tja, dann kam der Tisch nicht und mein Mann setzte sich mit dem "Unternehmer" in Verbindung. Nach einer Woche, erreichte er diesen endlich, und der versprach, dass er sich in der ersten Aprilwoche zurück meldet, da die Ware noch nicht bei ihn angekommen sei. Was soll ich dir sagen, er meldete sich nicht., Also mein Mann und ich , den Typen jeden Tag, mit Mails und Anrufen bombadiert. Das ging so, bis zum 29.04.2024. Jetzt kommt das mit der Neugier meinerseits. Ich suchte im Netz, nach einer anderen Möglichkeit Kontakt zu den Typen aufzunehmen, und was fand ich heraus, der hatte heimlich am 17.04.2024 Insolvenz angemeldet. Scheiße dachte ich, Geld futsch. Ich sofort meinen Mann angerufen, der musste umgehend eine Rücktritt vom Kauf machen und sollte das Geld zurück verlangen. Gott sei Dank hatte er über Amazonpay gezahlt. Ende vom Lied, kein Tisch, das Geld haben wir wieder, aber die Suche geht weiter, denn ich will ja nicht irgendwas auf meiner Terrasse zu stehen haben.


    Genauso verhält es sich mit der Politik, jeden Tag wird uns was anderes dummes aufgetischt, die Rotlichtbelichtung der Bürger ist exorboitant. Leider kann man sich dem nicht entziehen, denn man bekommt es ja unweigerlich jeden Tag zu Gesicht. Ich habe deinen Tread zur AFD gelesen, der zeigt mir heute, dass wir bereits in der DDR 2.0 angekommen sind, aber heute muss man ja schon auspassen, dass man nicht gleich in die rechte Ecke geschoben wird, sobald man gegenteiliger Meinung ist, das weckt böse Erinnerungen.


    Schuldkomplexe sind völlig normal, wenn sie nicht ausarten, wie bei Dir. Ein Punktesystem, wie man sich bestrafen kann, wenn etwas nicht in deinen Augen perfekt, oder Falsch erscheint. Das hört sich nicht gut an. Ich hoffe inständig, dass Du das nicht mehr praktizierst. Ja, viele Macken, oder Störungen, wegen dem Erlebten, kann man bezeichnen, wie Ursache und Wirkung. Noch heute kann ich an mir Sachen entdecken, an bestimmten Reaktionen, die mich erschrecken, weil sie eben, durch die Vergangenheit entstanden sind. Als mein Mann mich kennenlernte, oh der arme kann ich da nur sagen, der musste eine Menge aushalten, bis ich mich geöffnet hatte. Das Misstrauen, gegenüber anderen ist so hoch, dass ich auch heute immer noch sehr große Schwierigkeiten damit habe. Selbst nach 23 Jahren mit ihm, und er ist sehr geduldig, liebevoll, und zeigt Verständnis, bin ich immer noch vereinzelt sehr auf Kontra und Widerspruch geeicht. Das Auflehnen, oder sagen wir mal, er nennt es streitlustig, habe ich bis heute nicht ablegen können. Es ist ziemlich schwer für mich, da ich leider oft zu ehrlich und konkret bin, nicht herauszuplatzen, mit meiner Meinung. Das beschert mir viele Feinde, denn nicht jeder kann damit umgehen. Zumindest sagt mein Mann aber zu mir, dass ich sehr kritikfähig bin, dass soll schon was heißen.

    Ich finde es schon richtig, dass auf Stasitätigkeit geprüft wird. Eigentlich müsste Herr Milke persönlich die ganzen Kosten für die Rahabilitation zahlen. Für mich war das damals auch durch, denn was will man machen, wenn alle Rechtsmittel ausgeschöpft sind. Das Bundesverfassungsgericht mit einer Verfassungsbeschwerde, wäre damals die letzte Option gewesen, aber die Hürden, und die Tatsache, dass viele Richter dort mittlerweile von den Partein gesteuert werden, lässt einen innehalten. Eine Opferrente habe ich bisher nicht beantragt, nur die Kapitalentschädigung, für die Zeit in Weißwasser. Ich stehe mit beiden Beinen gut im Berufsleben, habe 3 Berufe erlernt. Gut, ich dürfte nicht studieren, aber immerhin habe ich die Möglichkeit, nach der Wende ergriffen, in der Branche noch einmal Fuß zu fassen, als ReNo (Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte). Im Nachgang, wie bereits geschrieben, war ich auch froh, kein Jura studiert zu haben. Die ganze Rechtslage, hat hier in D eine solche Schieflage erlitten, da will man kein Anwalt sein. Mein Bekannter hat auch die Opferrente beantragt, diese wurde auch bewilligt, aber er kann halt eben nicht arbeiten, durch körperliche Beeinträchtigung. Da finde ich, macht es auch Sinn. Ich hingegen bin gesund und kann arbeiten, also was soll mir diese Opferrente nützen? Ich drücke aber jeden die Daumen, obwohl ich auch immer wieder sagen muss, kein Geld der Welt, kann dieses Unrecht von den vielen Menschen wieder gut machen.

    Ach, Alex, ich kann dir in manchen zustimmen, in anderen Ansichten, muss ich leider wiedersprechen. Nicht böse sein, hier kommt wieder mein rechtlicher Charaketer.


    Es gibt den Begriff Reue. Du empfindest richtig, wenn Du sagst: " Was konnten Kindergarten- und Krippenkinder dafür, dass wir mit Kieselsteinen in die geöffneten Fenster warfen?? Ich selbst war Wochenkind dort Jahre zuvor und hätte sie schwer verletzen können!" Hier hast du mittlerweile bereut, denn die Tat ist verwerflich, vom moralischen Gesichtspunkt, denn es stimmt, es hätten Unschuldige verletzten können. Das Du Reue verspürst, ist auch richtig, nur die Reue kam mit der Einsicht, als Erwachsener, nicht als Kind.


    Jetzt zur rechtlichen Seite. Es gibt den Begriff Strafunmündigkeit. Der besagt, wenn das Einsehen und die Reife einer Person nicht gegeben ist, dein alter damals, 6 bis 11, kannst du nicht ermessen, was deine Tat verursacht. Deine emotionale Reife, spielt hier eine ganz wichtige Rolle. Du hattest zu dem Zeitpunkt auch nicht die Sicht eines Erwachsenen, welcher, bei so einer Tat, die Reife besitzt, zu unterscheiden, was ist Recht, und was ist Unrecht. Hier liegt der Unterschied. Wenn ich lese, dass du ein Dachglas mit Kanonenkugeln zerschießt, lese ich Wut, Ärger, Aufmerksamkeit erhoffen, aber nicht Vorsatz. Vorsatz wird aber einen Erwachsenen unterstellt, weil er von der emotionalen Reife wissen muss, oh schitt, ich habe einen Schaden verursacht, den muss ich ersetzen. Deswegen gibt es den Unterschied. Nicht alle Entscheidungen waren richtig, man hat sich auch oft verleiten lassen, weil man dazugehören wollte, aber das Ausmaß mit dem Alter zu erkennen, niemals. Bitte verstehe ich mich falsch, aber hier solltest du nicht zu hart mit Dir ins Gericht gehen.


    Ich hinterfrage auch sehr viel, denn es ist immer gut, nicht gleich zu vertrauen. Wie oft habe ich mir gesagt, Vertrauen ist, Kontrolle besser. Man sieht dadurch nicht alles durch die rosarote Brille, und schaut über den Tellerrand. Nichts ist schlimmer, als Ja-Sager, oder die sogenannten Mitläufer, welche dann im Nachgang sagen, dass haben wir nicht gewusst.


    Die Eltern von meinem Mann sind auch Kriegskinder, die Mutter war damals 3 oder 4, als sie ab 1944 von Stettin vertrieben wurden. Ihre Mutter, und sie mit 2 weiteren Geschwistern, waren davon betroffen. Sie mussten alles zu Fuß machen, kein Essen, kein Dach über den Kopf, Angst vor Represialen, vor den Russen, tagelang unterwegs, keine Bleibe. Noch heute, wenn wir uns darüber unterhalten, kommen ihr Tränen. Ich verstehe das. Auch von der Grenzschließung war die Familie betroffen. Ihre Familie lebte in Düsseldorf. Ihren Mann lernte sie in der DDR kennen. Als am 31. die Grenze schloss, hatte sie keine Möglichkeit mehr zu ihrer Familie zu kommen. Sie sollte dann ausgewiesen werden, aber die Liebe zu ihrem Mann, veranlasste sie hierzubleiben. Was muss das mit einen machen?. Ich bewundere sie dafür sehr, denn was ist schlimmer als seine Familie zu verlieren, weil ein Mann entscheidet, was Millionen ertragen müssen?


    Ich kenne typische Sätze von Narzissten, die da lauten:

    • „Das habe ich nie gesagt.”
    • „Sei nicht so empfindlich.”
    • „Daran bist du selbst schuld.”
    • „Das bildest du dir nur ein.”
    • „Nie kann man sich auf dich verlassen.”

    Auch kann man mit Narzissten nicht streiten, denn der Narzisst empfindet es als Frechheit, von einem minderen Wesen - denn nichts anderes ist sein Gegenüber nun für ihn - hinterfragt zu werden. Er ist zutiefst gekränkt. Um sich selbst wieder aufzuwerten, wertet er den anderen ab. Beleidigungen sind dabei keine Seltenheit.

    Narzisstische Züge:

    1. Die Person hält sich für grandios wichtig.
    2. Sie ist stark eingenommen von Fantasien von Erfolg, Macht und Schönheit.
    3. Sie glaubt einzigartig und besonders zu sein und nur von ebenso angesehenen und erfolgreichen Menschen verstanden zu werden.
    4. Sie verlangt nach übermäßiger Bewunderung.

    Deine Mutter, entschuldige hört sich nicht so an. Nachkriegsfolgen, denn auch die Leute haben sehr viel verloren und durchmachen müssen. Neuanfang für solche Leute ist sehr schwer, denn es war ja alles zerstört. Vielleicht auch ungewollte Schwangerschaften, denn wie soll man das zusätzlche Maul stopfen, wenn es nichts zu essen gibt.


    Seine Sucht nach Wissen, ist wichtig, denn Wissen ist Macht. Nichtswissen, macht auch nichts. Nicht falsch verstehen, soll witzig sein.

    Ich möchte hier noch etwas ergänzen, denn die Fragestellung lautete ja:


    "Wie war es genau bei eurer Entlassung aus dem Heim?

    Wie war der Abschied?

    Habt ihr noch Kontakt?"


    Als ich 18 Jahre alt wurde, bin ich in meine erste, neue Wohnung in Lichtenberg entlassen worden. Ich war, wie bereits erwähnt, in meiner ersten Ausbildung. Abschied kann man wohl so nicht sagen, denn es war nach der Wende, und der Umgang hatte sich geändert, von den Erziehern, zu den Kindern. Nach der Wende, haben sich die Erzieher anders verhalten. Sie waren lockerer, versuchten jetzt, wie eine Art Kumpel zu wirken. Es gab auch keine Strafen mehr, da, so hatte ich jedenfalls den Eindruck, auch viele nicht wussten, wie geht es jetzt weiter. Viele Erzieher waren auch völlig aus der Bahn geworfen, da jetzt andere Richtlinien galten. Parteifreunde versuchten sich kleinzureden, nur um nicht aufzufallen. Ich kann mich erinnern, dass Frau Milde mit mir Essen gehen wollte, ich aber ablehnte, da ich ihr ins Gesicht sagte, sie kann mich mal gerne haben. Sie müsse jetzt nicht versuchen, meine Freundin zu sein. Es war krotest. Da steht jemand vor dir, der immer wieder zu dir sagt, aus dir wird nichts, und dann will sie einfach so aus dem Nichts etwas herbeizaubern? Wenn es Frau Nikolov gewesen wäre, der hätte ich das geglaubt, denn sie war die einzige, welche immer am System gezweifelt hat, und uns reinen Wein eingeschenkt hatte. Nein, der Abgang war still und leise.


    Kontakt habe ich zu keinem aus dem Heim mehr, schon seit dem meine Freundin verstorben ist. Einmal hatte ich Frau Milde am Alexanderplatz getroffen. Da war ich auf dem Weihnachtsmarkt, und Gino war da glaube ich bereits 4, oder 5 Jahre alt. Ihr war es sehr unangenhem. Mich hat es eiskalt gelassen. Ich ließ sie einfach stehen, denn sie fing sofort an zu labern, ach wie schön, lange nicht gesehen, so als wären wir schon immer Freunde, und hätten uns die letzten Tage nicht gesehen. Was für eine Posse. Nein, ich habe heute bisher nur zu einem Ehemaligen Kontakt. Mit ihm war ich in Weißwasser. Es geht ihm nicht immer gut, dann telefonieren wir, oder tauschen uns aus. Ich weiß, dass er das braucht. Ich für meinen Teil, hatte nach dem Heim keine Schwierigkeiten in meiner Ausbildung, denn es wusste keiner, wo ich herkam. Ich sprach auch nicht darüber, ging ja keinem was an.


    Ich habe alle meine Ziele erreichen können, gut jetzt steht noch die Rehabilitation aus, aber eh, es wird sich zeigen. Ich lasse es auf mich zukommen.

    Guten Morgen Axel, ich wollte gerne noch etwas ergänzen, da ich gestern nicht mehr dazu kam, was auch gut war. Ich werde es dir gerne erklären. Deine Reaktion auf meinen Satz hat mich zuerst echt wütend gemacht, denn ich glaube, Du hast ihn missverstanden. An deiner schreibweise habe ich erkannt, dass Du erst zum Ende etwas ruhiger geworden bist, denn auch dich hat der Satz von mir aufgewühlt.


    Die Unwissenheit, aber auch die eigene Schuldzuweisung, als Kind, ich betone als Kind, das Unverständnis, sowie die Hilflosigkeit können einen zu Sachen verleiten und treiben, welche man im Nachgang, also viel zu spät, bereut. Erwachsene, welche nicht mal eine richtige Ausbildung zur Kinderbetreuung hatten, wurden auf uns losgelassen. Da wir als Kinder viel Unverständnis von anderen erfahren haben, keine Unterstützung, oder gar richtige Hilfe, mussten wir lernen, alleine zurecht zu kommen. Auch hier macht man wieder Fehler, denn die Unwissenheit, und auch Unkenntnis von uns, durch die Kindheit, sind der Garant dafür, dass es in die Hose gehen muss.


    Heute, Jahre später, erkennen wir, was Unrecht ist und war. Der Lernprozess beginnt, und wir suchen uns, jeder auf seine Weise, Hilfe. Wir kennen heute die Ursachen und Auswirkungen und können besser damit umgehen. Du sagst es, du bist seit einigen Jahren nicht mehr so schräg drauf. Du hast dir also Hilfe gesucht, egal wie, aber du hast dich damit auseinander gesetzt.


    Ich kann dir aber auch sagen, wenn ich deine Einträge so lese, es gibt den Spruch: Ursache und Wirkung, oder auf eine Aktion, folgt eine Reaktion. Für mich hast Du früher nur reagiert, denn die Aktionen und Ursachen, lagen ja nicht bei Dir. Als Kind kann man nur reagieren, denn nicht Du hast die Überforderung übertragen auf dich, sondern deine Mutter. Sie hätte aber auf dich achten müssen. Sie war in der Pflicht, sich Hilfe zu suchen und nicht ihre Labilität auszuleben. Heute sehen wir das, aber als Kinder, waren wir dem Hilflos ausgeliefert. Sie war in der Pflicht, dich zu schützen, vor den Schlägen, aber sie gefiel sich darin, sich zu verstecken. Der Ursprung, dass sagst du ja richtig, liegt in den frühen Jahren deiner Kindheit, deiner Reaktion, auf eine von außen gemachte Aktion. Als Kind, auch heute, sind Scheidungen nicht leicht zu verkraften. Aber wenn ich 7 oder 8 bin, ist es nicht die Pflicht des Kindes dafür Verständnis zu haben, sondern deine Mutter und dein Vater waren in der Pflicht, es nicht auf deinen Rücken auszutragen. Eine Überforderung beginnt, wenn ich vor Alles die Augen verschließe, und nichts dagegen tue. Ich mir keine Hilfe hole, oder mich hinter anderen verstecke. Deine Mutter hat sich hinter ihren Problemen versteckt, weil sie labil und unerfahren war. Sie hätte sich Hilfe suchen müssen, damit sie eine Lösung für die Probleme findet und auch umsetzt.


    Es gibt ein Sprichtwort. Wo ein Problem ist, gibt es auch eine Lösung. Vertehe mich jetzt bitte nicht falsch. Du hast nichts falsch gemacht. Deine Mutter hätte die Einsicht haben müssen, ich brauche Hilfe, damit ich mich um mein Kind kümmern kann. Vergleiche es mit einem Suchtkranken. Erst wenn er einsieht, dass er wirklich Hilfe braucht, sie auch annimmt, kann er sein Problem in den Griff bekommen, kann es angehen, aber auch hier setzt wieder der Lernprozess ein, sowie er muss auch den Willen haben, ja ich will die Hilfe. Solange das nicht passiert, kannst du machen, was du willst, er wird sich nicht ändern.


    Ich musste es auf die Harte Tour lernen. Wie Du ja sicherlich gelesen hast, habe ich meine beste Freundin, an die Drogen verloren. In meiner naivität dachte ich, ich kann ihr helfen, da ich der Droge wiederstehen konnte, und Erfahrungen, durch die Erzeugerin hatte. Bullschitt. Ich habe alles versucht. Zu der Zeit hatte ich bereits meinen Sohn. Er war noch ein Baby, dennoch dachte ich, ich kann ihr helfen. Der Entzug für sie war die Hölle, dennoch war ich da. ich dachte, wenn ich ihr beistehe, wenn ich nur oft genug da bin, in der Klinik, dann weiß sie, dass da jemand ist, der an sie glaubt. Als ich ihr die neue Ausbildung besorgte, dachte ich, gut, sie wird es schaffen. Sie hat es aber nicht geschafft, nicht weil sie die Hilfe nicht hatte, sondern, der Wille, ihrerseits war nicht da, weil die Einsicht fehlte. Hier musste ich dann Prioritäten setzen, denn ich hatte ein Kind, für das ich zu sorgen hatte, dass meinen Schutz brauchte. Es brach mir das Herz, aber meine Entscheidung, galt meinem Kind, denn ich hatte eine Pflicht. Sie fing wieder an Drogen zu nehmen, als mein Sohn 6 Monate alt war. Da musste ich einen Katt machen. Er war Unschuldig, Unwissend, Hilflos. Diese Einsicht, genau diese Einsicht, muss jede Mutter haben. Deshalb, kein Kind, wirklich kein Kind ist Schuld, wenn die Eltern sich ihrer Pflicht nicht bewusst sind.


    Wir mussten lernen, wir mussten erdulden, wir mussten. Nein, wir hätten geliebt werden müssen, wir hättten ein Elterhaus haben sollen, wir hätten Fürsorge haben müssen. Nicht, wir waren Schuld.

    Einen schönen guten Morgen Fritz-51. Hunger ist eine grausame Sache, da die meisten heute gar nicht wissen, was wirklich Hunger bedeutet. Wenn ich lese, dass deine Tochter in meinem Alter, sowie dein Enkel 18 ist, dann haben sie das Alter, in dem man schon das Potenzial zum Verstehen hat. Vielleicht hilft Dir meine nächste Anregung. Als ich ca. 25 oder 26 Jahre alt war, habe ich eine Zeitlang Frauen aus häuslicher Gewalt begleitet. Da man als Kind die gleichen Erfahrungen gemacht hat, hat man eher ein Gefühl und auch das Verständnis dafür. Einfühlungsvermögen und Sensibilität ist hier äußerst wichtig. Dort habe ich die Erfahrung gemacht, dass, wenn Leute sich öffnen soll, braucht es Vertrauen. Deiner Frau hast Du vertraut, warum deiner Tochter nicht? Sie ist keine Fremde, denn Fremden würdest Du dich nicht so leicht öffnen wollen. Sie fragt aber nach. Deinem Blog habe ich entnommen, dass Du viele bildliche Erinnerungen hast. Wenn ich früher Frauen begleitet habe im Frauenhaus, habe ich, um ihr das Gefühl zu geben, dass sie sich öffnen kann, meine Geschichte erzählt. Gut, nun haben deine Tochter, oder Enkel nicht die schlimmen Erfahrungen gemacht. Was ich damit sagen will ist, sich öffnen heißt, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, sondern z. Bsp. könnte ich mir bei Dir vorstellen, man macht einen Diaabend, in welchen man Fotos aus der Vergangeheit zusammen anschaut, oder aber, man besucht mit der Familie den Ort, oder die Orte des Geschehens, denn sie stellen ja Fragen. Das Reden darüber kommt dann meist von allein. Eines kann ich Dir aber versprechen, denn so schätze ich es ein, Du möchtest darüber reden, weißt aber nicht, wie, und mit was du anfangen sollst, dass denke ich mir, entschuldige bitte, oder verbesser mich ruhig, wenn es nicht stimmen sollte. Ungefährliches Territorium, nenne ich das. Du weißt, um die schlimme Vergangenheit, aber Du weißt auch, dass man dir heute nichts mehr antun kann, an dem Ort. Du schreibst es auch ganz deutlich, früher dürftest du darüber nicht reden, jetzt ja, und du sollstest es tun.


    Das es von Erfolg sein wird, habe ich erfahren, als ich mit meinen Sohn, als er alt genug war, nach Bautzen gefahren bin. Dort habe ich mit ihm zusammen das Gefängnis besucht, in welchen meine Erzeugerin war. Nicht nur, ist es eine geschichtliche Aufarbeitung, sondern beim Besuch, konnte ich den Ort mit anderen Augen sehen. Mein Sohn wollte auch wissen, wo seine "Oma" ist. Vorher habe ich mit ihm darüber auch nicht gesprochen, aber während des Besuches fiel es mir nicht mehr so schwer. Es sind nur Anregungen, aber hier sollte man seiner eigenen Famile eine Vertrauensvorschuss geben. Mein Sohn hatte danach ein ganz anderes Verständnis dafür. Wir fuhren auch zusammen in die Keibelstraße, denn da musste ich als Kind hin, um meine Erzeugerin zu besuchen. Über Nacht hatte sie weiße Haare bekommen, bei nur einem Tag. Dorthin wurde sie gebracht, nachdem man sie aufgegriffen hatte, und ich als 9 oder 10-jährige wurde gezwungen, sie so zu sehen. Das vergisst man nie wieder.


    Ich habe in den Jahren gelernt, Reden hilft. Ich habe nicht gelesen, dass Du ein schlechtes Verhältnis zu deiner Tochter, oder Enkel hast, eher Stolz bist, was sie, oder er erreicht haben. Auch hier im Forum. Ich sehe es bei Alex, er schreibt viel. Mitstreiter sind wichtig, um zu lernen, und zu animieren, etwas anderes auszuprobieren. Lass es wirken, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Man darf auch nicht außer Acht lassen, es ist ein Lernprozess.


    Liebe Grüße

    ginopilo

    Leicht habe ich den Satz nicht gemeint, denn nur zugut, weiß ich doch, was die Aufenthalte und zerrütteten Familien bei einem Kind ausrichten können. Meine Mutter, oder besser Erzeugerin, war schon immer sehr dem Alkohol zugetan. Als Kinder mussten wir sie oft genug aus der Kneipe nach Hause holen. Sie hatte 5 verschiedene Männer, alle schlimmer, wie der andere. Im Nachgang kann ich nicht mal mein Vater davon entbinden. Schläge waren an der Tagesordnung, Ankettung an der Heizung, damit Mama auch ja saufen gehen kann, oder, Verbrennungen mit einem Bügeleisen, oder Keile mit einem Bügel, Gürtel, oder gar Aschenbecher, waren immer zugegen. Einer der Männer missbrauchte sogar die Mädchen. Mich hat er nicht bekommen, da ich immer mit einem Messer im Bett lag. Meine Mutter war das egal. Glaube mir, alles schon gesehen. Daher weiß ich, dass es nie vergehen wird, aber jeder hat eben ein Anrecht darauf geliebt zu werden. Selbstwertgefühl, war ein Wort im Duden, was es damals nicht gab, den musste ich mir selber wieder beibringen. Mein Mann hat einen sehr großen Anteil daran, und mein Sohn. Wenn er mir sagte: Mama ich habe dich ganz doll lieb, dann weiß ich, ich habe alles richtig gemacht. Leicht sage ich hier nichts, bei der Vergangenheit. Ich glaube dir, dass es nicht einfach und auch sehr schlimme Zeiten gegeben hat. Niemand bestreitet es, denn wir haben es jeder auf seine Art erlebt. Lernbereitschaft und eiserner Wille sind wichtig, um nicht unter zu gehen.

    Ich begann noch im Heim meine Ausbildung, da ich ja nicht studieren dürfte. Nach erfolgreichem Abschluss kam mein Sohn. Da ich arbeiten wollte, ging ich nach dem Mutterschutz und weiteren 6 Wochen wieder arbeiten. Dann merkte ich, Schichtdienst und Kind geht nicht, also neue Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und fast bis 2007 auch da gearbeitet. Dann wollte ich eine Veränderung, da mein Sohn auch schon älter war, und lernte erneut einen Beruf. Jetzt habe ich drei, und kann jederzeit überall hin. Die Strenge und das Erlebte, haben mich geprägt, aber auch dahin gebracht, nie aufzugeben und nach vorne zu schauen. Vergangenheit gut, aber der Blick fest auf das Weiterkommen, nur so kann es funktionieren.

    Meinen ersten Antrag stellte ich 2011. Ablehnt wurde dieser 2012. Begründet wurde es damit, dass angeblich nur meine Verhaltenauffälligkeiten dazu geführt haben, dass ich in ein Spezialkinderheim verlegt wurde. Jetzt nach der Novelierung hat mich ein Ehemaliger darauf aufmerksam gemacht. Für mich war das 2012 erledigt. In den Akten vom Jugendamt habe ich gefunden, dass es eben nicht so war. Wörtlich wurde von einer Umerziehung geschrieben. Nach Recherche und Rücksprache mit dem Gutachter Sachse, habe ich jetzt eine Wiedereinsetzung gem. § 15 StrRehaG, i.V.m. 359 StPo, und § 10 Abs. 3, Satz 1 StrRehaG gestellt. Viele Beschlüsse am LG Berlin haben sich nach der Novelierung dahin ausgerichtet, da eine Zwecksetzung der politischen Verfolgung bzw. sonst sachfremder Zwecke gemäß § 10 Abs. 3 Satz 1 StrRehaG in der seit dem 29. November 2019 geltenden Fassung (§ 10 Abs. 3 Satz 1 StrRehaG n. F.) vermutet wird, wenn eine Einweisung in ein Spezialheim oder in eine vergleichbare Einrichtung wie einem Durchgangsheim, in der eine zwangsweise Umerziehung erfolgt ist, stattgefunden hat. Diese gesetzliche Vermutung des § 10 Abs. 3 Satz 1 StrRehaG n. F. greift auch zugunsten des hiesigen Betroffenen ein. Vermutet das Gesetz widerlegbar eine Tatsache - hier eine politische Verfolgung oder sonst sachfremde Zwecke als behördliches Motiv der Einweisung in ein Spezialkinderheim -, so führt dies zu einer Beweislastumkehr, aufgrund derer ein Antragsteller nur die Vermutungsbasis - hier die Einweisung in einen Spezialkinderheim - darlegen, nicht aber die vom Gesetz bei deren Vorliegen vermutete Tatsache beweisen muss (so Thüringer Oberlandesgericht, Beschluss vom 16. November 2020, - 1 Ws Reha 6/17 -; unter Juris RN 17, mit weiteren Nachw.). Ein Neuantrag zieht sich nur ewig, daher war jetzt die Vorgehensweise einfacher für mich. Bei Gericht liegen alle Unterlagen vor, so dass man nur eine Beiziehung der Akten beantragen muss. Jetzt warte ich erst einmal ab, was passiert.

    Axel, ich kann dir nur beipflichten. Ich musste lernen, mich auch wieder wertzuschätzen, das war das aller Schwerste für mich. Ich habe mich lange Zeit immer hinten an gestellt, weil ich dachte, ich bin es nicht Wert. Jeder ist es wert, beachtet oder gar geliebt zu werden.

    ok, Fritz-51, dann schreibe ich gerne weiter für Dich. Es soll ja auch schließlich helfen, hier zu sein, auch im Hohen Alter lernt man nicht aus. Meine heutige Devise ist recht simpel. Ich versuche aus Allem das Positive zu ziehen. Jeder sollte sich nicht verstecken, sondern das Erreichte, trotz wirdriger Umstände in sich sehen. Ich schrieb ja bereits, beim Heimkoller war es besonders schlimm, oder wenn ich meinen Vater nicht sehen dürfte. Hier gab es Strafen, wenn ich mich dennoch mit ihn traf. Es kümmerte mich aber nicht, war er doch mein einziger Bezug zur Welt da draußen. Es gab ein Erlebnis als Kind, was ich nicht vergessen werde. Ich war bereits Heimkind und hatte Geburtstag. Er wollte mich unbedingt sehen und hatte eine Puppe für mich dabei. Er hat die ganze Nacht vor dem Heim verbracht, nur um mich zu sehen, und mir die Puppe zu übergeben. Für mich war er der Held. Das ist Ausdauer, und nicht aufgeben. Das habe ich von ihm gelernt.


    Seppel hat es auch in manchen Antworten und Treads geschrieben, man nimmt eine Menge mit, aus den Heimen, wo man war. Nicht alles war gut, aber jedes hatte auch was für sich. Für meine erste Wohnung fürte ich ein Haushaltsbuch, denn ich war erst in der Lehre und hatte keine Ahnung von Geld. Hier kam es zu Gute, dass man Diziplin gelernt hatte, denn nur mit eiserner Diziplin habe ich es geschafft, keine Schulden zu haben. Viele junge Menschen heutzutage haben Schulden, bis über beide Ohren. Auch mein Vater pflegte stets zu sagen, was ich mir nicht kaufen kann, kann ich mir nicht leisten, dann muss ich sparen. Simpel, aber richtig. Dort lernte man Ordnung. Ja, schön ist es nicht, wenn dir dein Schrank ausgekippt wird, weil nicht alles in Falte liegt, oder das Bett wieder rausgerissen wird, oder man mit einer Zahnbürste als Kind, das WC schruppen muss, oder wie in Alt-Stralau in einen Eimer machen muss. Das alles härtet aber ab, man ist nicht mehr so empfindlich im Leben. Sicher die Kränkungen und Schläge hinterlassen tiefe Narben, manch einer schafft es nicht, aber ich halte nichts davon, mich ewig zu bedauern, nur weil es man nicht so "Harmonisch" war. Hierdurch lernte ich, wieder aufzustehen, ist wie bei Kleinkindern, die fallen hin, schauen sich die Wunden an und laufen gleich weiter. Sicher, kein so schöner Vergleich, aber dennoch zutreffend. Für mich war dies Anlass genug, keine Unordnung, in meinem Leben zuzulassen. Schläge, wenn ich das heute höre, dann wissen viele nicht, was wirkliche Schläge sind. Ich kann mit Stolz sagen, dass ich gegen meinem Kind nie die Hand erhoben habe, weil ich eben wusste, was es auslösen kann. Strenge heißt nicht, gleich auszuholen, die kann man auch anders anwenden. Dranbleiben, nerven, sich selber mit dem Kind hinsetzen, weil man weiß, wie es einem als Kind selber gefehlt hat. Bildung, extrem wichtig, denn heutzutage ist das keine Bildung mehr, oh Gott, wenn ich die Jugend von heute sehen, sträuben sich mir die Haare. Die lernen doch nichts mehr. Gino musste jeden Tag eine Stunde verwenden, um sich auf den nächten Tag in der Schule vorzubereiten. Gelernt Heim, weitergabe an Kind, völlig automatisch. Ordnung der Schultasche, jeden Tag kontrolle von mir, gelernt wo, Heim, denn nur so kann ich doch sicher gehen, dass er im Untericht mitarbeiten kann. Was habe ich mit ihm geübt, bei Diktaten, oder schriftlich rechnen, aber heute versteht er es. Heute wälzen die Eltern so viel auf die Lehrer und Behörden ab, geht gar nicht, in meinen Augen. Oder Anstand, Edikette, Benehmen, der Drill, so schwer er auch war, hat bei mir bewirkt, dass ich Leuten heute anders begegne. Gino hat ein sehr gutes Benehmen für sein Alter. Es sind die kleinen Dinge. Guten Tag, oder auf Wiedersehen, Bitte, Danke, eine Frage nicht mit was ist, sondern mit wie bitte beginnen. Jemanden ausreden lassen, überlegen, bevor man den Mund aufmacht. Kinder lernen solche Sachen heute nicht mehr.


    Hunger zu verspüren, heißt heute, "oh ich ess das nicht". Was wirklicher Hunger ist begreifen viele nicht, weil sie es nicht mitgemacht haben. Für mich stand Gino immer an erster Stelle, ohne ihn zu verwöhnen. Mit 6 musste er lernen sein Zimmer aufzuräumen, Schuhe zu putzen, mit einzukaufen, im Haushalt zu helfen, kochen lernen, denn er sollte Selbstständigkeit lernen. Er hatte einen struktuierten Tagesplan, denn ich hatte diesem dort gelernt. Zeitmanagement ist heute oberwichtig. Nicht alles auf den letzten Drücker zu machen, oder lange auf die Bank schieben. Termine einzuhalten. Durch unseren straffen Plan dort, hat man das übernommen. Und nicht zu vergessen, er selber ist für sich verantwortlich, nicht die anderen. Niemand schenkt einen was, er muss dafür arbeiten. Durch das Heim habe ich gelernt zu spraren. Gino wollte ins Ferienlager fahren. Wenn man alleine verdient, ist es schwierig, also habe ich mit ihn vereinbart, er sucht sich einen Ferienjob. Dann bekommt er die Hälfte von mir, aber er muss auch etwas dafür tun. Verantwortung und er weiß es dann mehr zu schätzen. Kinder schätzen heute nichts mehr, für viele ist es selbstverständlich, ich muss das haben, also nehme ich es mir, oder ich bekomme es. Natürlich lernte er dadurch auch mit Geld umzugehen. Man muss auch nicht jeden Firlefanz haben. Der Konsum ist heutzutage erschreckend. Wir sind mit wenigen Sachen auch ausgekommen, deshalb waren wir aber nicht unglücklicher, sondern haben gelernt, freue dich, über das, was du hast, und es ist nicht auf Pump, sondern, du konntest es bezahlen, und es gehört dir alleine.


    Egal, wie man es dreht, die Zeit war schlimm, aber sie hat uns geformt, und jeder selber muss mit sich ausmachen, was mache ich daraus. Selbstmitleid hilft da nicht. Den Teufelkreis muss man durchbrechen. Auch hier wieder, der Umgang formt den Menschen. Ich befasse mich selten mit Menschen, welche einen schlechten Einfluss auf mich ausüben. Es zieht einen runter. Ziele stecken, auch wenn sie noch so klein sind. Der Erfolg dessen, baut einen auf, und man wird selbstbewusster und traut sich beim nächten Mal mehr zu. Niederlagen kann man besser wegstecken, wenn man viel Misserfolge in der Vergangheit hatte, denn sie haben einen nicht umgebracht, sondern nur stärker. Ich habe den Kontakt zu meinen Geschwistern komplett abbrechen müssen, weil es mir nicht gutgetan hat. Jetzt fast 10 Jahre später kann ich es aber nicht bereuen, denn es war notwendig. Der älteste ist schwer alkoholabhänig, die anderen leben nur in der Vergangenheit, das hilft mir nicht weiter, bringt mich nicht vorwärst.


    Die Mantren in meinem Leben sind im Ursprung der Heimaufenthalte zu finden. Für ein Kind ist es nicht schön, wenn die Kindheit grausam verläuft, man ohne Eltern aufwächst. Natürlich gab es Momente, wo ich gewünscht habe, man wäre es jetzt toll, einen elterlichen Rat zu bekommen, oder eine Schulter zum Anlehnen zu haben, den Schutz. Meine Erziehung war genau darauf ausgerichtet, Gino hatte Schutz, Geborgenheit und elterliche Ratschläge, bis zum Abwinken, auch wenn er es manchmal nicht hören wollte. Ich werde nicht vergessen, als er mal zu mir sagte: "Mama, ich glaube du hattest Recht". Heimerziehung hat immer zwei Seiten.


    Weißwasser dagegen war Zwang, dokrtien, und großes Unrecht. Dafür stehe ich jetzt, denn ein Kind, weil es mit 12, eigentlich verarbeiten muss, dass es nie wieder nach Hause darf, eine Adoption, welche unter Zwangs stattgefunden hat, den leiblichen Vater nicht sehen darf, Verhaltesauffälligkeiten negativ auszulegen, anstatt zu helfen, darf niemals verjähren und sollte unter massiver Strafe gestellt werden.


    Morgen gerne weiter.



    Was mir sehr geholfen hat bei der Aufarbeitung war mein jetziger Mann. Ich habe früher Tagebuch geschrieben, um nicht zu vergessen. Dann wollte ich nur noch vergessen, aber man kann es versuchen zu verdrängen, es holt einen immer wieder ein. Für meinen Mann war es ein echter Schock. Er, Einzelkind, Mutter Kindergärtnerin, Vater arbeitete beim Sandmann, und dann kommt eine Straßengöre und schnappt sich deren Sohn. Oh, das Theater kann man sich nicht ausmalen. Es gab immer dieses Stigma von früher, Heimkinder sind dreckig und klauen nur, eh, was hatte ich für einen Spaß, der Mutter von meinen Mann zu begegnen. Einzig, sein Vater, war ohne Vorurteile. Weihnachten 2001. Mein Mann nimmt mich das erste Mal mit zu sich nach Hause. Das Gesicht der Mutter, mehr als abweisend, göttlich kann ich dir sagen. Der Vater nahm mich einfach in den Arm und sagte: "komm mein Mädchen, du bist jetzt eine von uns". Ich war sprachlos. Jetzt 23 Jahre später haben wir so ein tolles Verhältnis, ich nenne sie Mama und Papa, aber es stört sie nicht. Alle Widerstände zum Trotz, das war die Mühe wert. Ich musste so viel mit mir alleine ausmachen, alles abwägen, keinen Rat, oder keine Zustimmung für irgendetwas. Fragen dich denn deine Tochter danach, oder dein Enkel?

    Sicher mag es traurig erscheinen, aber haben wir nicht auch die Aufgabe, nicht nur zurück zu blicken, denn meiner Ansicht nach, sollte man doch gerade, wenn man so etwas erlebt hat, sein Augenmerk auf die Zukunft richten. Unsere Kinder lernen von uns. Wenn wir nur in der Vergangenheit leben, sie nicht reflektieren, dann können wir sie nicht verarbeiten und auch nichts wissenswertes an unsere Kinder weitergeben.

    Jetzt beim Nachlesen, ist da so vieles, was einen wieder einfällt. Es war sicherlich vieles, was nicht gut war, gerade manche Erziehungsmaßnahmen. Im Fritz-Weineck hatte ich aber die Möglichkeit, nicht komplett eingesperrt zu sein. Wenn ich als Kind den sogenannten Heimkoller hatte, habe ich mich immer gefragt, was aus mir geworden wäre, wenn ich im Elterhaus verblieben wäre. Kein Schulbildung, kein Essen, oder Trinken, kein Dach übern Kopf. Dort gab es Taschengeld, ich konnte Geld ansparren für meine erste Wohnung. Die Geburstagsgeschenke suchte ich mir so aus, was ich für eine Wohnung brauchte. Klar wird man schneller erwachsen, aber es formt einen. Man hat ja nur sich, da steht keiner neben dir und sagt dir, was wichtig ist. Hier habe ich gelernt, nur du kannst dir helfen. Verlasse dich auf niemanden, sonst bist du verlassen. Als Kind betrachtet man es auch immer wieder von der Sicht aus, hätte man je eine Chance gehabt. Heute kann ich sagen, nein, das führt unweigerlich zum Untergang. Die Unterbringung dort, war richtig, aber eben nicht die Zwangsverlegung nach Weißwasser. Ich war 12, keine Kriminelle, oder gemeingefährlich, das war unrecht.


    Nach dem Heimaufenthalt bekam ich meine erste Wohnung in Lichtenberg. Kontakt zu Ehemaligen, hatte ich nur zu einer Person. Leider ist diese in meinen Armen, auf Grund von Drogen, gestorben. Sie war meine einzige "echte" Freundin. Selbst nach einen Entzug von ihr, welchen ich mit Hilfen von Ärzten begleitete, ist sie rückfällig geworden. Die Ausbildung, die ich ihr besorgte, fing sie zwar an, aber dann, sie hatte es eben nicht geschafft. Danach gab es niemanden mehr, zu dem ich wirklich eine engere Bindung aufgebaut habe, oder auch wollte, außer zu meinem jetzigen Mann, aber auch er musste mächtige Felsen aus dem Weg räumen. Wir sind jetzt schon 23 Jahre zusammen. Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich heute die bin, die ich jetzt bin. Hier ist der Spruch: "Umgang formt den Menschen", echt wörtlich zu nehmen.


    Aus heutiger Sicht, hatte ich sehr großes Glück, meinen Sohn zu bekommen, denn er zwang mich damals mit 20 Jahren umzudenken. Als ich erfuhr, dass ich schwanger war, wusste ich sofort, ich werde nicht, wie meine Eltern. Das wurde dann auch mein Mantra, über die Jahre, denn ich wollte keinen Fehler machen. Man setzt sich dadurch auch ziemlich unter Druck, den ich wirklich auch spürte, bis ich wusste, jetzt ist er alt genug und auch selbstständig. Zu der Zeit, war ich noch in der ersten Ausbildung. Ich konnte sie noch beenden, denn ohne Schulabschluss, kannste dich gleich begraben. Heute habe ich drei Berufe. Wenn ich dann immer zurückblicke, bin ich doch immer wieder erstaunt. Meine Erzieherin Frau Milde, hat viele Gespräche mit mir führen müssen. Einen Satz von ihr, den ich nie vergessen habe, lautete: "Solange ich noch mit dir rede, bin ich interessiert". Nach der Rückkehr aus Weißwasser, war ich dermaßen außer Kontrolle, aber sie gab mich nie auf. Das prägt einen auch, durch die Heimzeit. Niemals aufgeben, wenn man will, dann kann man alles schaffen.


    Ich war eine sehr strenge Mutter. Also, nicht mit Drohung, oder Schläge, denn mein innerstes sagte immer, wer anfängt zu schlagen, hört auf zu denken. Nein, schulisch musste er viel erdulden, denn für ihn standen alle Türe offen, und er sollte etwas machen, was ihm wirklich gefiel. Ordnung, Sauberkeit und Selbstständigkeit waren für mich wichtig. Jeglicher Alkohol und jegliche Drogen, waren im Haus verboten. Wenn ich heute so Kinder sehe, mit ihren Eltern, wird mir grausig und ich kann es nicht ertragten, wenn sich viele hinter ihren Kindern verstecken, aber ihnen nichts beibringen. Schon bei dem Ausdruck "Generation Z", wird mir übel. Gino ist heute 30 Jahre alt und steht mit beiden Beinen im Leben. Ich war nicht die typische Mutter, aber wenn ich ihn jetzt sehe, denke ich, es war schon irgendwo richtig. Es war nicht immer leicht. Kinder gehören gefördert und gefordert. Hier die richtige Mischung zu finden, kann einen schon manchmal an die Grenzen bringen, aber wenn er als Kind lächelte, wusste ich, dass ist dein Lohn.


    Natürlich habe auch ich schlechte Entscheidungen getroffen, was manche Männer angeht, aber wenn kein richtiges Elternhaus vorhanden ist, dann muss das nicht verwundern. Zum Vater von Gino kann ich nur sagen, es war gut, dass er von ihm nichts wusste. Ich hatte ihn mit 16 kennengelernt. Keine Ahnung, und davon ganz viel, verfiel ich auf den Typus Mann, Maurer, groß, und nicht zu vergessen, Trinker. Schule gerade beendet, Grenzen wurden geöffnet, es war spannend für mich. Die erste Zeit ging auch alles gut. Selbst die Heimleitung fand den Kontakt gut. Arbeit und eigenes Einkommen, klinkt ja auch nicht schlecht. Was keiner wusste, dass er auch Drogen nahm. Da kam ich das erste Mal damit in Berührung. Rückblickend bin ich froh, dass ich nicht in Versuchung geraten bin. Kann aber auch daran liegen, dass durch die Sucht, meiner Erzeugerin, schon die innere Stimme gesagt hat, nein, dass wirst du nie tun. Wenn ich mir überlege, im Heim habe ich mit 10 angefangen zu rauchen, der erste Alkohol wurde mit 11 getrunken, oh je. Die Trennung war nicht sehr schön. Er prügelte mich ins Koma und ich brachte ihn dafür 8 Jahre in den Knast. Rache ist süß, es war mir ein Vergnügen. Da war für mich auch klar, soetwas passiert dir nie wieder. Neues Mantra. Von Gino erfuhr ich erst, da war ich schon im vierten Monat. Die Angst, dass er was abbekommen hatte, war groß, aber ich hatte Glück, er war gesund, hatte nix, was an einen Jungen nichts zu suchen hatte.


    Im Heim hatte ich immer den Wunsch, Anwalt zu werden, um mich für andere einzusetzen, welchen Unrecht widerfuhr. Heute bin ich froh, dass ich es nicht gemacht habe, was für ein Graus. Da ich nicht studieren dürfte, habe ich nach der Wende, den Bereich Recht noch einmal aufgegriffen und habe eine Ausbildung als ReNo gemacht. Heute hilft es mir, da ich vieles alleine machen kann, nicht auf solche Gauner, wie Anwälte angewiesen bin. Es gibt eben Anwälte, und es gibt eben auch andere Anwälte. Jeder Anwalt ist so gut, wie seine ReNo, aber heute sind es ausschließlich Aasgeier, die viel Unrecht bringen. Witzig fand ich, als ich meinen Akten las, da stand geschrieben, ich wollte Heimerziehr werden. Ich musste so lachen. Ich kann mich nicht im Entferntesten daran erinnern, den Wunsch je verspürt zu haben. Das Lügengerüst der Jugendfürsorge, war grenzenlos, denn weiter hinten fand ich meinen Antrag zum Jurastudium, der vom Jugendamt abgelehnt wurde. Das Wunschdenken der Leute muss so ein großes Ego gehabt haben, oh man, aber, es war sehr witzig.


    Ich war mir nicht sicher, aber ich habe nicht gedacht, dass ich so viel schreiben würde. Vielleicht liegt auch daran, dass ich heute vieles mit anderen Augen sehe, keine Ahnung. Später mehr dazu.

    Hallo, da bin ich wieder. Ich versuche mal von Vorne an.


    Das Heim bestand aus 7 Etagen. Unten befand sich der Fürsorgebereich, der Essensaal. Ab der 3 Etage, waren die ganz kleinen untergebracht, so ab 3 Jahren. Wenn ich mich recht entsinne, ab der 4 Etage, waren Schulkinder untergebracht. Die Gruppenstärke belief sich ca. auf 10-16 Kinder. Es waren gemischte Gruppen. Die 5 Etage waren Kinder ab 12 Jahren. Auch spielten die Schulklassen eine Rolle. In der 6 Etage, waren die Kinder ab der 7. oder 8. Klasse untergbracht. Ganz oben in der 7. Etage, eben Lehrlinge und alles kurz vor dem 18. Lebensjahr. Insgesamt waren glaube ich 260 Kinder in dem Heim untergebracht.


    Alle Kinder besuchten eine öffentliche Schule in der Nähe vom Heim. Soweit ich mich erinnere, hatte meine Klasse, bis, bevor ich in das SKH nach Weißwasser kam, keine Ahnung, dass ich im Heim war, da ich versuchte, immer für mich zu bleiben. Es gab ein großes Aufsehen, deswegen, da es niemand aus der Schule verstanden hatte. Es gab die typischen Abläufe im Heim. 6:00 Uhr wecken, dann Frühstück und ab zu Schule. In der Mittagspause konnten wir immer Mittag im Heim essen, da die ja nicht weit weg war. Nachmittag Hausaufgaben, die typische Ämterverteilung und Freitag immer die Großreinigung. Die Freizeit war unterteilt in AG´s, Sport und eigener Freizeitgestaltung. Natürlich mussten wir jeden Abend die aktuelle Kamera schauen, und es gab eine Tagesauswertung. Nachtruhe war eigentlich immer gegen 20 Uhr.


    Ab der 5 Etage, war ich dann mit meiner Schwester Manuela in einem Zimmer untergebracht. Das lief nie lange gut, wir lagen uns ständig in den Haaren, da sie eine absolute Schl.. war. Sauberkeit und Körperpflege, kam in ihrem Wortschatz irgendwie nicht vor. Schlussendlich war ich dann irgendwann alleine im Zimmer, und ich war froh darüber, endlich Ordnung und Sauberkeit. Der Kontakt, oder die Beziehung zu Manuela und Andreas, der älteste, waren jetzt nicht so eng, lag wohl auch daran, dass wir alle unterschiedliche Väter hatte, ja ,meine Mutter war fleißg. Eine feste Bindung hatte ich mehr zu Jens-Uwe, Dagmar und Günther. Es hatte mir das Herz gbrochen, als Jens-Uwe adoptiert wurde. Ich kann mich noch erinnern, dass ich mit Jens-Uwe im Eingang saß, die neuen Eltern kamen, würdigten mich keines Blickes, sagte auch kein Wort, schnappten sich den Jens-Uwe, und weg war er. Ich glaube, hier war der Zeitpunkt, wo ich als Kind anfing zu rebelieren. Ich war immer gegen eine Adoption eingestellt, weil ich ja zu dem Zeitpunkt noch dachte, wir können wieder nach Hause. Dass es eine Zwangsadoption war, erfuhr ich erst aus den Akten. Oktober 1985 wurde meiner Mutter das Sorgerecht entzogen. Wir erfuhren erst davon im Januar 86. Das war dann auch die Zeit, wo ich als Kind austickte, und schon im Mai 86 wurde der Antrag auf Verlegung gestellt, nach Weißwasser.


    Da meine anderen Geschwister woanders untergebracht waren, hatten wir anfänglich so gut, wie keinen Kontakt. Meist nur, wenn all Jährlich die Sportfeste mit allen Heimen, welche ich, wenn ich mich richtig erinnere, immer in der Wuhlheide, stattfanden. Dann verbrachten wir den ganzen Tag zusammen. Meine Schwester Dagmar, war von beginn bis Ende in Makarenko untergebracht, da die eine leichte Behinderung hatte. Meine Mutter war betrunken die Treppen runtergefallen, und Dagmar kam mit blauen Kopf zur Welt. Bei Günther war es glaube ich eine Lese-rechtschreibschwäche.


    Die Einweisung ins Heim erfolgte auf Veranlassung des Jugendamtes, da laut Unterlagen, meine Erzeugerin nicht in der Lage gewesen ist, sich um 6 Kinder zu kümmern. Sie war eine Trinkerin und war eine Arbeitsbummelantin, daher auch später das Berlinverbot für sie. Sie hat es vorgezogen, sich dem Suff zu ergeben und ihre Kinder im Stich zu lassen. Ihre Republikflucht im Suff, nahm sie ohne ihre Kinder vor, ungeachtet der Konsequenzen für uns alle. Sie kann froh sein, dass sie bereits gestorben ist. Was ich da in den Akten gefunden habe, ich dachte, so etwas kann man doch nicht auf die Menschheit los lassen. Für sie waren immer die anderen Schuld, aber selber bei sich zu suchen kam ihr gar nicht in den Sinn.


    Ich habe heute zu Frauen allgemein, eine sehr gespaltene Meinung. Die Ausreden von damals haben heute viele Frauen übernommen, nur dass diese auch noch staatliche Unterstützung finden. Alles haben und keine Verantwortung übernehmen wollen. An dieser Stelle entschuldige ich mich bei Allen, die sich auf den Schlips getreten fühlen, aber das ist meine Erfahrung welche ich im laufe der Jahre mit Frauen gemacht habe. Viele, ich betone, nicht alle, sondern viele, sollten gar keine Kinder bekommen dürfen. Heute sind doch Kinder nur noch eine gut gehende legalisierte Geldquelle, mehr nicht. Viele Frauen sehen sich nicht in der Lage, oder kommen mit der Aussage, na der Staat muss mich unterstützen, bullschitt kann ich dazu nur sagen. Ich bin davon überzeugt, dass man vieles heute nicht machen sollte, damit die Frauen sich darauf besinnen, was eine Kindererziehung ausmacht, nicht nur Handy´s und Konsum, sondern die Bedürfnisse der eigenen Kinder, aber lieber gefällt man sich darin die Frauen und Mütter zu streicheln. Aber egal, ich schweife ab.


    Aus den Unterlagen von der Jugendfürsorge weiß ich, dass mein leiblicher Vater Bemühungen anstrebte, alle Kinder aus dem Heim zu bekommen. Er war kein Heiliger, aber er hat es zumindest versucht. Er erfuhr von dem Sorgerechtentzug, aus dem Knast. Ich hoffe, jetzt durch die Akteneinsicht bei der Stasi, mehr darüber zu erfahren. Er war glaube ich zweimal in Haft. Hier liegt mir ein Brief von ihm vor, da war er in dem Knast Schwarze Pumpe und wiedersprach schriftlich der Scheidung. Auch hier hatte er keine Chance, die Scheidung wurde rigoros vom Gericht vollzogen und er hatte keine Chance, auch nur einen Hauch vom Sorgerecht zurück zu bekommen. Mein Vater starb, da war ich fast 14. Ich erfuhr es erst, nachdem ich aus Weißwasser zurück kam. Ich dürfte ja keinen Kontakt zu ihm haben. Es war niederschmetternd. Als ich aus Weißwasser zurück kam, war ich eher noch schlimmer drauf, wie ich vorher war. Ich erfuhr, dass ich nicht studieren darf. Jetzt war mir alles egal. Mein Notendurchschnitt von 1,9 verschlechterte sich innerhalb von 6 Monaten auf einen Notendurchschnitt von 5. Die Erzieher betrachtete ich nur noch als Werkzeug, bestimmt für meine Zwecke. Ich gab ihnen die Schuld, für den ganzen Schlamassel, also reagierte ich nur noch agressiv. Das Verhältnis zu meinen ältesten Bruder Andreas war schon vorher nicht rosig, da er mich versuchte mit 12 zu verprügeln. Ich war in der Zeit viel mit Damar und Günther zusammen. Zusammen waren wir immer die 3 Musketiere.


    Heute mit 50 jahren, kann ich vieles mit anderen Augen betrachten. Ok, mehr bringe ich heute, glaube nicht zustande. Für heute ist genug dazu.