Ja heute ist es wieder soweit. Es gibt ein Thema, was bestimmt, ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber im Fritz-Weineck gab es das so. Wir haben in verschiedenen Bereichen Gelder für bestimmte Sachen nicht in die Hand bekommen, aber von staatlicher Seite, wurden diese den Kindern zugewiesen.
Da gab es das wöchentliche Taschengeld, was meine ich bei so ca. 10 Deutsche Mark waren.
Da gab es das Geld für Schulsachen, welche vom Heim festgelegt waren. Hier glaube ich waren es für ein halbes Jahr 60 Deutsche Mark. Also alles was für die Schule benötigt wurde, auch wenn es nur eine Mine für eine Bleistift war, wurde darüber abgerechnet. Alle Quittungen mussten dazu auch peinlichst abgegeben werden, damit beim Jugendamt darüber auch jeder Pfennig im Blick war.
Und dann gab es das Kleidergeld. Dies war für ein Quartal festgelegt, wie die Jahreszeiten. Natürlich braucht ein Kind der Jahreszeit entsprechend auch die richtigen Sachen. Jetzt war es so, mit dem Kleidergeld, es war kein Bargeld in dem Sinne, sondern große A4 Blätter, wo der Begriff "Sammelbestellung" vorne drauf stand. Die Erzieher sind mit uns dann immer zum Alex, oder Ostbahnhof in das Warenhaus gefahren. Wenn wir vor Ort mit den Erzieher die Sachen anprobiert haben, wurde immer streng darauf geachtet, dass wir ja keine Produkte kauften, welche als westliche Waren aussehen könnten. Die Höhe vom Kleidergeld hing immer zusammen mit dem Alter des Kindes, da wie ja logisch ist, in bestimmten Stufen, mehr oder weniger benötigt wurde. Wenn es dann an das bezahlen ging, wurden alle Waren, zusammen mit dem Schein an der Kasse abgegeben. Jeder Verkäufer wusste dann automatisch, wo wir herkamen, das empfand ich immer als sehr schlimm, da die Blicke und auch das Verhalten der Menschen teilweise echt schlimm war. In der Regel habe ich immer versucht, nicht mit vorne an der Kasse zu stehen, denn den Stempel hatte man automatisch.
Zu guter Letzt gabe es noch das Geburtstagsgeld. Hier glaube ich mich zu erinnern, dass es immer bei 25 Deutsche Mark lag. Dann konnten wir uns was wünschen. Als Kleinkind wünscht man sich natürlich Süßigkeiten, oder was zum spielen. Als ich dann älter wurde, habe ich mir viele Sachen für meine Wohnung gewünscht, da mir ja dann immer gesagt wurde, bis 18 bleibst du im Heim, dann bekommst du eine Wohnung. So habe ich versucht vorzusorgen, was gar nicht immer so einfach war, aber zumindest hatte ich da dann schon Geschirr und Bettwäsche, sowie Handtücher zusammen.
Zu dem Kleidergeld kann ich noch eine Storry erzählen. Als ich zurück aus Weißwasser war, gab es die Vorgehensweise immer noch, aber wir haben es dann anders gemacht. Die Klamotten haben wir so noch eingekauft, dann sind Freunde von uns wieder zurück, um die Ware zurück zu geben, und sich das Geld auszahlen zu lassen. Jetzt hatten wir Bargeld, was wir natürlich auch für Klamotten ausgaben, aber eben unsere selbst gewählten, und der Rest, der übrig blieb, floss in andere Aktivitäten. Klamotten waren im Osten auch gar nicht so preiswert zu bekommen.