Es war Anfang März 1977 als ich im Kinderheim in Strehla ankam.Wie ich schon geschrieben hatte, haben mich
die zwei Frauen von dem Dresdener Kinderheim Am Lahmannring dort hingebracht.
Wie ich schon mal geschrieben hatte, war ich schon bei der Ankunft von dem großen weißen Neubau ziemlich
beeindruckt. Die Frauen und ich liefen auf den Eingang zu. Der Eingangsbereich war zu jener Zeit noch nicht
gebaut.Ebenso wenig der Speisesaal mit der dazu gehörigen Küche. Die Fotos in meiner Galerie vom
Eingangsbereich, sind ein paar Jahre später aufgenommen. So das der Speisesaal linker Hand, sowie die gläserne
Verbindung zwischen Heimtrakt und dem Speisesaal zu sehen sind. Außerdem waren zu dem Zeitpunkt als
ich noch in dem Heim war außen noch weiße Platten angebracht. Diese sind viel später erst entfernt worden, da
diese Asbest enthielten. Erstezt wurden sie duch die Wellplatten die auf dem Foto zu sehen sind.
Die Frauen und ich gingen wie gesagt auf die Tür zum Heim zu und dann natürlich auch hinein. Von dort ging
es ein kurzes Stück grade aus auf eine Tür zu, in die wir aber nicht hinein gingen. Es war wie ich kurze Zeit später
erfuhr die Nähstube.
Kurz darauf ging es scharf nach links, wo sich ein langer Gang erstreckte. Der Flur war ziemlich lang, aber nicht allzu
breit und was besonders auffiel es kam kaum Tageslicht hinein, dadurch wirkte er etwas duster.
Es lagen auf dem Flur auch die Türen zu den Aufgängen der einzelnen Gruppen. Auf jeden Fall mußte man den ganzen
Flur entlang um zum Heimleiterbüro zu gelangen. Und dabei kam man an vielen Türen vorbei die von dem Flur
abgingen. Was jeweils dahinter lag habe ich natürlich erst später erfahren. Die erste Tür kam, auf dem ersten kurzen
Stück rechter Hand, dass war der sogenannte Sportraum mit den Tischtennisplatten.
Dannach kam wie schon erwähnt, rechter Hand, die kleine Nähstube. Danach kam auch schon der erste Aufgang zu
den ersten Gruppen. Da das Heimgebäude drei Etagen hatte, waren es pro Aufgang auch immer drei Gruppen.
Nach dem Aufgang, folgte auf den Flur links die nächste Tür, wie sich später raustellte war das der Duschraum
für den ersten drei Gruppen.Ein keines Stückchen weiter auf dem Flur, waren links noch zwei Krankenzimmer.
Darauf folgte rechts der nächste Aufgang zu den Gruppen, in der ersten Etage waren die jüngeren Kinder untergebracht,
in einer gemischten Gruppe, in der zweiten Etage waren die Vorschulkinder untergebracht. Und ganz oben in dem
Aufgang waren die Lehrlinge untergebracht. Links auf dem Flur war auf der gleichen Höhe wie der Aufgang noch
ein Ausgang linker Hand der aber kaum genutzt wurde.
Die zwei Frauen und ich liefen den Gang weiter, entlang in Richtung Heimleiterbüro. Links kam noch eine Tür, diese
war für den Duschraum des zweiten Aufganges. Und kurz darauf folgte die Wohnung des Hausmeisters Herr Kuschel
und seiner Frau die in der Küche gearbeitet hat. Dann kam das Heimleiterbüro, hinter dem Heimleiterbüro kam noch
der Aufgang Nummer drei. Dort waren die Mädchengruppen untergebracht, was ich vergessen hatte zu erwähnen,im
Aufgang eins waren die Jungengruppen untergebracht. Die letzte Tür links war der Duschraum der Mädchen. Dann
kam noch am Ende des Flures eine Ausgangstür.
Die zwei netten Frauen brachten mich nun ins Heimleiterbüro. Wir traten in das Vorzimmer ein, die Heimleiterin
Frau Windmüller nahm uns in Empfang. Die zwei Frauen gingen dann mit der Heimleiterin in Ihr Büro, ich durfte im
Vorzimmer platz nehmen. Einen kleinen Moment später kammen sie alle wieder heraus, die zwei Frauen verabschiedeten
sich von mir und wünschten mir alles Gute und verschwanden. Worauf ich Frau Windmüller in Ihr Büro begleiten
durfte. Im Büro erklärte sie mir, wie alles in dem Heim hier läuft und wie ich mich zu benehmen hätte. Außerdem
was vor allendingen von mir erwartet würde und die Folgen wenn ich mich nicht einfügen würde. Ich selbst
nahm das Alles garnicht richtig wahr. Ich fühlte mich noch nie so hliflos und ausgeliefert zugleich, wie in
dieser Situation. Dann rüttelte ein Satz mich aus dieser Lethargie. Das jetzt erst einmal ein sechswöchiges
Besuchsverbot besteht, damit ich mich in dem Heim besser einleben könne. Rums, dass saß wie ein Keulenschlag.
Aber auch damit freundete ich mich schließlich an. Denn was hätte ich ändern können in diesem Moment, als diese
Entscheidung zu akzeptieren.
Irgend wie fühlte man ja auch eine Mitschuld an dieser Misere zu haben. Wenn es damals auch nicht so war, denn
was konnte ich dafür das es mir so schwer gefallen ist, mich auf eine Sache zu konzentrieren.
Unter dem Strich interessierte sich doch sowieso keiner im Heim wirklich wie man sich fühlte, Hauptsache
man funktionierte.
Als die Heimleiterin Frau Windmüller mit ihrer Rede fertig war, rief sie in der Gruppe an in die ich kommen sollte.
Die Frau am anderen Ende der Leitung, sagte der Heimleiterin das diese Gruppe nicht im Haus wäre.
Die Gruppe wäre im alten Heimgebäude auf der Leckwitzer Strasse zur Gartenarbeit. Worauf hin die Heimleiterin
die Erzieherin am anderen Ende der Leitung fragte, ob sie jemanden hätte der mich zur Gruppe bringen könnte,
was diese daraufhin bejahte.
Es dauerte auch keine fünf Minuten, bis es an der Tür klopfte. Herein kam ein Junge ungefähr in meinen Alter.
Die Heimleiterin erklärte Ihm, dass er mich zu der Gruppe hin begleiten soll. Gesagt getan, wir liefen zusammen
los. Meinen Koffer durfte ich für die Zeit im Vorzimmer der Heimleiterin lassen.
Es waren keine fünf Minuten Fußweg, bis das alte Heimgebäude in Sichtweite kam.
Es war ein älteres villenähnliches Gebäude. Wie ich später erfuhr waren früher hier die kleineren Kinder untergebracht,
als das neue Heim noch nicht gebaut war. Auch die vielen Jungs mit ihren Gartengeräten waren nicht zu übersehen.
Der Junge aus dem Heim brachte mich noch bis hin und erklärte der Erzieherin das ich der Neue wäre und er
verschwand. Ich fühlte mich nicht sehr wohl in meiner Haut, ich hätte in diesem Moment wegrennen können.
Allein meine innere Stimme und die Vernunft sagten mir das dies die schlechteste Lösung wäre.
Ich hätte weinen können, nein, ich hätte losheulen könnenin diesem Moment.
Ich fühlte mich fremd, nicht dazugehörig und das Gefühl des völligen Ausgeliefertseins machte sich in mir breit.
Keinen Menschen mehr den man überhaupt noch über den Weg trauen konnte.
Dieses Mißtrauen grub sich sehr tief in mir ein! Nach außen zeigte ich von alldem natürlich nichts.Die Erzieherin, die
übrigens Frau Grumblini hieß, alledings weis ich nicht ob der Name richtig geschrieben ist. Drückte mir einen
Rechen in die Hand und sagte ich solle einfach mitmachen. Was ich dann auch kommentarlos tat. ich fing an
zu harken, ich fühlte das ich von den anderen Jungen gemustert wurde. Ich brauchte mich nicht einmal umzudrehen
um zu bemerken wie mich ihre Blicke durchlöcherten.
Es ist so ein seltsames Gefühl, welches sich nur ganz schwer beschreiben lässt. Man braucht sich garnicht umzudrehen
und weis doch das man beobachtet wird, ich denke dieses Gefühl kennen viele. Aber auch ich musterte einen nach
dem anderen. Ich fühlte mich nicht wohl bei dem Gedanken laufend beobachtet zu werden. Auf jeden Fall waren
wir nach einer gefühlten Ewigkeit mit der Gartenarbeit fertig. Wir schafften die Gartengeräte in den Schuppen, nach
dem wir sie gereinigt hatten. Danach liefen wir wieder in Richtung Kinderheim zurück. Ich lies mich ziemlich weit
nach hinten fallen in der Gruppe, denn von da hatte ich die anderen im Auge und ich selbst fühlte mich
nicht so beobachtet. Wir kamen oben im Heim an, ich selbst hatte ja noch keine Ahnung wo ich hin musste.
Das brauchte ich auch nicht, den in diesem Monent fragte mich schon die Erzieherin Frau Grumblini wo meine
Sachen wären. Ich erwiderte daraufhin, sie ständen im Vorzimmer der Heimleiterin.Sie begleitete mich bis zum Büro,
vieleicht hatte sie Angst das ich flitzen gehe oder sie war einfach nur nett, jetzt ging es in die Gruppe zurück.
Wir liefen zurück, wie es jetzt aussah war es der erste Aufgang, ich lag richtig.
Wir gingen in dem Aufgang die Treppe hoch, in die zweiten Etage. Ich fühlte mich nach wie vor völlig fehl am Platze
Die Erzieherin und ich kamen auf der Etage an. Man konnte beim reinkommen gleich gradeaus in den Waschraum sehen.
Genauer gesagt, war es ein kleiner Vorraum an den sich der eingentliche Waschraum anschloß. Wir liefen den kleinen
Flur, der nach links und rechts vom Eingang aus die gleiche Länge hatte, nach links. Allerdings nur ein kleines Stück,
den die erste Tür links war das Erzieherzimmer. Gegenüber von dem Erzieherzimmer befand sich eine kleine Küche.
und direkt neben dem Erzieherzimmer befand sich auch noch ein Zimmer von den Jungs. Dieses Zimmer war unter
den Jungs nicht sehr begehrt, wegen seiner nahen Lage zum Erzieherzimmer.
Ging man den Flur noch ein Stückchen weiter kam dann rchts der Fernseh- und Aufenthaltsraum. Weiter hinten waren
dann noch drei Jungenzimmer, zwei links und eines rechts.
Die Erzieherin schaute nach in welches Zimmer ich sollte und brachte mich auch gleich hin. Das Zimmer lag vom
Eingang aus rechter Hand und es war auch das erste Zimmer rechts.Da sollte ich nun die nächste Zeit wohnen.
Es war ein Dreibettzimmer, davon gab es auf jeder Etage sechs Zimmer und außerdem noch ein Zweibettzimmer.
Wenn man jetzt rechnet kommt man auf 20 Kinder in jeder Gruppe wenn sie voll belegt ist.
Das macht für jeden Aufgang 60 Kinder und es waren drei Aufgänge. Also nahm das Heim bei Vollbelegung
insgesamt 180 Kinder auf. Ich möchte anmerken, dass dieses Heim im Jahr 1977 ein Neubau war und es noch nicht
voll belegt war. Was wiederum nicht allzu lange gedauert hat.
In dem Zimmer in das ich rein kam, standen drei Jugendzimmerliegen. Es waren Liegen mit einem Bettkasten am
Kopfende, dann waren sie noch umbaut und an den Längsflächen hinten, waren jeweils zwei Schubfächer mit
einer kleinen Ablage dazwischen. Die ganzen Möbel waren in einer hellen Holzmaserung gehalten.
Zur Nacht liesen sie sich ein Stück nach vorn ausziehen so das man sein Bett darauf machen konnte.
Links im Raum standen zwei Liegen und rechts vorne standen drei große Kleiderschränke und die dritte Liege
stand dahinter. Als wir hinein gingen war niemand im Raum, die Erzieherin meinte ich solle das linke hintere Bett
nehmen das wäre noch frei und auch der ganz linke Schrank wäre meine. Auch meinte sie ich solle mir nur die Sachen
aus den Koffer nehmen die ich heute und morgen benötigen würde. Also räumte ich meine paar Sachen.inklusive
meines Schulranzens in den Schrank. Den Rest der Sachen sollte ich nun zum Wäschenummer einsticken in die
Nähstube schaffen. Frau Grumblini sagte sie sollen die gelbe 33 einsticken. Ich kam mir in diesem Moment
wie gebranntmarkt vor, einfach so zur Nummer degradiert. Es waren diese Kleinigkeiten die aus mir immer mehr
ein Heimkind machten. Was ich aber doch eigentlich überhaupt nicht sein wollte.
Ich jedenfalls hatte das Gefühl, für andere kann ich natürlich nicht mitreden. Da ich zu dieser Zeit noch nicht wissen
konnte wo die Nähstube war, wurde einer meiner zukünftigen Zimmergenossen, durch die Erzieherin herbeordert,
der mich in die Nähstube bringen sollte. Ich bin der Ivo, so stellte er sich kurz vor und er sagte ich solle mit ihm
mitgehen. Was ich natürlich auch daraufhin tat. Der Ivo war von ähnlicher Statur wie ich, etwas kräftiger gebaut
und er hatte dunkle kurze Haare. Er war von der Hautfarbe leicht gebräunt und er machte auf mich einen ganz netten
Eindruck. Welcher sich später auch bestätigen sollte. Er hatte auch noch einen jüngeren Bruder mit im Heim allerdings
war dieser in einer anderen Gruppe. Als wir zwei in der Nähstube ankamen, gab ich meine Sachen ab bei der freunlichen
Näherin. Diese sagte ich könne die Sachen morgen Nachmittag abholen. Als Ivo und ich wieder oben in der Gruppe
an kamen, war es auch schon Zeit Abendbrot essen zu gehen. Da wie gesagt der Speisesaal zum neuen Heim noch
noch nicht gebaut war, mussten wir zum Essen in das alte Heimgebäude auf der Leckwitzer Strasse gehen.
Das alte Heimgebäude lag auf der Höhe von der Erich Weinert POS, wo ich ab den nächsten Tag auch zur Schule gehen
sollte. Wir zogen uns an und liefen gesammelte Mannschaft los in Richtung altes Heim. man hatte mit den Jungs nun auch
schon das eine oder andere Wort gewechselt. Ich sortierte für mich langsam im Kopf, mit wen ich klar kommen könnte
und wen ich lieber aus dem Weg gehen sollte. Ich lief wieder etwas weiter hinten in der Gruppe, um den besseren
Überblick zu haben, dass gefiel aber der lieben Erzieherin nicht. Ich solle doch nach vorne kommen, sagte sie.
Ich würde eher denken, sie hat gedacht ich will stiften gehen. Was ich aber nicht vor hatte, ich hätte eh nicht gewusst
wohin ohne Geld. Wir erreichten das alte Heim, welches ich ja schon von der Gartenarbeit her kannte. Dieses mal
gingen wir in das Gebäude hinein. Wir stiegen die Treppe hoch und standen in einem kleinen Speisesaal.
In dem schon die gedeckten Tische standen, wir setzten uns an die Tische und auch ich bekam einen Platz zugewiesen
von der Erzieherin. Das Abendessen selbst verlief ziemlich ruhig, nur ein paar Jungs unterhielten sich. Worüber?
Ich weis es heut nicht mehr, aber es waren wahrscheinlich Gespräche über das was sie an den Tag erlebt haben.
In der Zwischenzeit wusste ich auch wer noch mit uns auf dem Zimmer lag. Er war etwas schmal gebaut und ich weis
leider seinen Vornamen nicht mehr, aber der Nachname war Keutka. Er war zwar schmal gebaut und hatte etwa meine
Größe, aber seine Schmächtigkeit glich er ganz sicher mit seinem großen Mund wieder aus, wie ich später noch
gemerkt habe. Wir waren mit dem Abendessen fertig, ich hatte fast nicht angerührt, den mir war den Tag einfach nicht
nach essen. Wir liefen zusammen wieder hoch zum neuen Heimgebäude, diesmal lief ich wortlos ein Stückchen weiter
vorne mit. Um keine neuen Irrtümer entstehen zulassen.
Im Heim oben angekommen, verteilte sich die Truppe in die Zimmer. Die meisten unterhielten sich, packten nebenbei
das Schulzeug für den nächsten Tag zusammen. Ich selbst wusste noch nicht in welche Klasse ich kommen sollte.
Allerdings wusste ich das es die Erich Weinert POS sein würde, wo die anderen Kinder aus dem Kinderheim auch
hingingen. Ich machte auch mein Schulzeug fertig wie die anderen auch, jedoch ließ ich das meiste drin weil ich
nicht wusste was ich am nächsten Tag alles brauchen würde. Es machte sich ein seltsames Gefühl der Unsicherheit
breit in mir. Was würde mich wohl morgen erwarten, fragte ich mich. Ich fühlte mich in meiner Haut überhaupt nicht wohl.
Jedoch bevor ich ins Grübeln kommen konnte, stand bereits Ivo in der Tür und sagte, komm mit du musst hier nicht alleine
in der Gegend rumstehen. Wir lernten uns nun langsam besser kennen, sie fragten mich woher ich komme, wer ich bin
und was ich so erlebt habe. Ich erzählte es Ihnen, zumindest was sie wissen konnten.
Sie erzählten mir Ihre Geschichten und alles wie es hier im Heim so lang geht. Welche Erzieher nett sind und welche
man von Ihnen auf den Mond Schießen kann. Die zwei Erzieher die für die Gruppe zwei zuständig waren hießen,
Frau Grumblini die ich schon erwähnt habe in meiner Geschichteund Frau Friedrich. Die ich erst am nächsten Tag
kennenlernen sollte. Von dieser hatten die Jungs nicht viel Gutes zu berichten. Der Abend neigte sich langsam dem Ende.
Wir gingen uns waschen und putzten uns die Zähne, manche von den Jungs machten nur die Zahnbürste naß, wohl
wissend das die Erzieherin kontrollieren würde wessen Zahnbürste noch trocken ist. Wessen Zahnbürste nocht trocken
war, wurde etwas später wieder aus dem Bett geholt und durfte sich dann unter Aufsicht die Zähne putzen.
Langsam kehrte in die Gruppe Ruhe ein, die meisten begaben sich langsam auf ihre Zimmer.
Was ich natürlich auch tat, die zwei Mitbewohner spielten Karten und fragten ob ich mitspielen wolle.
Ich sagte ja, obwohl ich Maumau nicht gerne spielte. Auf jeden Fall verging auf diese Art und Weise wenigstenes
die Zeit. Vor allendingen lenkte es mich von der Grübelei ab, was wohl den nächsten Tag auf mich zukommen würde.
So gegen 21:00 Uhr kam Frau Grumblini und wünschte allen in Zimmer eine Gute Nacht. Sie selbst machte einen ganz
netten Eindruck auf mich. Sie war mittelgroß, zu der Zeit würde ich sagen so ungefähr Ende zwanzig.
Sie war von etwas stärker Figur aber nicht dick und sie hatte mittelblondes Haar und eine Brille.
Auf jeden Fall, war mit dem Gute Nacht auch Nachtruhe angesagt. Zumindest offiziell, den nach 22:00 Uhr
kam noch mal Leben in meine Zimmergenossen. Sie sagten zu mir das ab 22:00 Uhr die Nachtwache da wäre und
es jetzt Zeit ist sich eine Zigarette anzünden zu gehen. Ich fragte sie ob sie keine Angst hätten erwischt zu werden.
Was sie verneinten, da die Nachtwache immer für einen ganzen Aufgang zuständig ist, also drei Gruppen. Da hätte
sie nicht so den Überblick. Worauf man sich nicht immer verlassen sollte, wie ich später noch mitbekam als man
mich erwischte. Sie holten aus einem Versteck, einen Fensterknauf um das Fenster zu öffnen. Dazu muss man wissen
das bei den Fenstern im Heim zur Sicherheit alle Fensterknaufe abmoniert waren.
Wir rauchte dann die eine Zigarette die sie hatten zusammen und legten uns zum schlafen hin. Für mich war es
eine lange Nacht in der ich genung Zeit hatte, über den Tag der mich am nächsten Morgen erwarten würde
nachzudenken. Die Fantasie eines Kindes, kann einen schlimme Szenarien vorsplielen, die mit der Wirklichkeit
nicht viel zu tun haben, aber von dem Kind als völlig real wahrgenommen werden.
Ich schlief dann doch irgendwann ein, nach einem unruhigen Schlaf. Sind wir dann am Morgen von der Erzieherin
mit einem lautstarken und forschen Guten Morgen geweckt worden. ich war noch zu verschlafen, um zur Tür zu sehen
wer da stand. Wir quälten uns aus den Betten. Wir gingen in den Waschraum und erledigten unsere Morgenwäsche
inklusive Zähne putzen. Wir zogen uns dann an. Und warteten auf den Abmarsch zum Frühstück. Weiter hinten in einem Zimmer
war ein lautstarker Streit zu hören. Die Erzieherin Frau Friedrich diskutierte laut mit Horst W. herum.
Irgendwas war wohl nicht wie es die Erzieherin wünschte. Was ich zu dieser Zeit noch nicht wusste, dass Frau Friedrich
den Horst W. aus welchen Gründen auch immer auf der Abschußliste hatte.
Was später auch noch dazu führen sollte das Horst W. in einen Jugendwerkhof abgeschoben wurde, wie man uns hinter der
Hand sagte, nach Torgau. Auch ich sollte noch am Nachmittag erfahren was diese Frau für Erziehung hielt. Auf jeden Fall
hatten sie nun Ihre Streitigkeiten beendet und wir konnten zum Frühstück gehen. Wir nahmen unsere Schultaschen gleich
mit, da wir ja noch im alten Heimgebäude aßen. So konnten wir uns den Weg zurück in das Heim sparen, um unsere
Schultaschen zu holen. Wir Frühstückten miteinander, manche unterhielten sich. Jedoch die meisten schwiegen so wie ich
Als wir fertig waren, sagte die Erzieherin zu den Jungs das sie mich mit zur Schule nehmen sollten und mich im Schuldirektor-
zimmer abgeben solten. Wir gingen zusammen los, wir brauchten nicht weit gehen, wie schon mal erwähnt,die Schule
lag ziemlich auf gleiche Höhe wie das alte Kinderheim. Man braucht sprichwörtlich nur umzufallen.
Der Schulbau war Zweistöckig gehalten, er war dadurch nicht sehr hoch und er war zum Teil Backsteinverkleidet.
Siehe auch die Fotos in meiner Galerie. Wir gingen gemeinsam zu Eingang, es ging ein paar Stufen hinauf.
Wenn man den Vorraum betrat, lag rechts ein langer Flur der sehr hell war. Das resultierte daraus das die ganze linke
Seite vom Flur eine große Fensterfront war. Wir Jungs liefen den Gang nach rechts, worauf sich linker Hand gleich das
Schulsekretariat befand. Einer der Jungs klopfte an und sagte dem Schuldirektor wer ich bin. Der Direktor Herr Lehmann
nahm sich meiner an und brachte mich zu der Klasse in die ich kommen sollte.Wir gingen zusammen gradeaus in die
Aula der Schule hinein, die ziemlich groß war.Was ich so nicht erwartet hatte. darin befanden sich rechts eine Bühne
und davor befanden sich Sitzreihen wie im Kino mit Klappsitzen. Linker Hand befand sich eine große Fensterwand
und gradeaus ging es auf eine leicht gedrehte Treppe zu, die zu den oberen Klassenräume führte.
Die Umgebung erdrückte mich irgendwie ich fülte mich nicht wohl. Ich fühle mich unsicher und meine Beine waren wie
Pudding, mir war speiübel. Außerdem piepte es mich an das sie mit mir machen konnten was sie wollten und ich konnte
nichts dagegen tun. Klar ich hätte aufmotzen können, aber wer ist schon so dumm und wird seine Lage dadurch noch
verschlimmern. Wenn man eh nicht weis wo man hin soll. Auf jedenfall brachte der Direktor mich in das Klassenzimmer.
Wo ich die nächste Zeit zum Unterricht gehen sollte. Er machte die Tür zum Klassenzimmer auf und viele fragende
Augen schauten uns an. Der Direktor erklärte der Klassenlehrerin Frau Schremmer das ich von jetzt ab in diese Klasse
gehöre, der 6a. Mein Blick wanderte durch die unterschiedlichen Gesichter, erst da fiel mir Jens D. auf, der mit mir
auch im Heim in der Gruppe war. Er grinste nur, die Lehrerin wies mir einen Platz zu und ich setzte mich.
Jens war fast genauso groß wie ich, die Figur war schlank und er hatte dunkle kurze Haare und was einen gleich ins
Auge fiel war sein kleiner Mund. Ich weis den Stundenplan von damals heute nicht mehr, ich habe mich nie sonderlich
für die Schule interessiert zum Leidwesen meiner Lehrer. Ich machte mit was ich wollte und wenn ich keine Lust hatte
machte ich überhaupt nichts im Unterricht. Und was ich mir in der Schule ersparte, machte ich Jahre später in der
Erwachsenenbildung nach. Auf jeden Fall folgte eine Schulstunde der nächsten, bis endlich Schulschluß war.
Ich ging nach der Schule einfach mit Jens mit, er sagte wir würden jetzt zum Essen gehen, in das alte Heim rüber.
Auf den kurzen Weg dorthin trafen wir noch mehr aus dem Heim die in der selben Schulstunde Schulschluss hatten wie wir.
Und die wollten auch alle zum Essen. Ich persönlich war froh das ich den ersten Schultag überstanden hatte und es glatter
gelaufen war als ich es mir ausgemalt hatte. Wir gingen also zum Essen, dort angekommen zogen wir unsere Jacken aus
und setzten uns an die Tische. Tonio P. aus unserer Gruppe war auch schon da. Er war etwas kleiner als ich und hatte
mittelblondes kurzes Haar. Er war ziemlich dünn und er war ziemlich aufgeweckt dem konnte man kein X für ein U vormachen.
Wir unterhielten uns über den Schultag der grade geschafft war. Jens gab noch zum besten das ich heute in der Musikstunde
noch vor der Klasse vorsingen durfte, was natürlich zur allgemeinen Belustigung führte. Denn was ich nicht wusste, es
durften immer alle Neuankömmlinge bei diesen Musiklehrer vorsingen. und die Lacher der Jungs waren darauf zurück zu
führen, dass wahrscheinlich alle an ihren ersten Auftritt bei diesem Lehrer dachten. Immerhin sagte Jens das ich mich ganz
gut im Mittelfeld befunden hätte. Ich sagte zu Ihm das es kein Mittelfeld war, den immerhin habe ich eine zwei bekommen.
Was selten bis garnicht bei mir vorkam. Als wir fertig mit dem Essen waren, gingen wir alle Mann zusammen in Richtung
Kinderheim. Als wi oben im Heim ankamen zerstreute sich die Gruppe schnell in die einzelnen Gruppen.
Wir gingen auch auf unsere Etage in die Gruppe.Wir gingen ins Erzieherzimmer und sagten bescheid das wir wieder da
wären. Die Erzieherin sagte wir sollen unsere Hausaufgaben machen. Es war eine ganz neue Erfahrung für mich, denn ich
ich selbst hatte zuletzt zu Hause nie Hausaufgaben gemacht. Frau Friedrich sagte das sie dann alles noch mal anschauen
wolle wenn wir fertig wären. Ich dachte für mich Prost Mahlzeit da haste aber schlechte Karten. Ich sah mir jetzt Frau Friedrich
genauer an, heute früh hatte ich keine Zeit dazu. Es war eine mittelgroße hagere Frau, ich würde sagen so um die Fünfzig.
Was sofort an ihr auffiel, war ihre große Nase mit einer Art Warze drauf. Was unweigerlich immer dazu führte, ihr ins Gesicht
zu schauen. Wir hatten uns mittelerweile in den Gruppenraum gesetzt, wie von der Erzieherin gewünscht an verschiedene
n unsere Hausaufgaben. Wir waren fertig mit den Hausaufgaben und gingen zur Erzieherin um die Aufgaben
kontrollieren zu lassen.Und meine böse Vorahnung sollte sich bestätigen. Die liebe Frau Friedrich kontollierte und
kontollierte und hatte immer wieder was zu mosern. Spätestens nach dem dritten mal waren die Aufgaben von der Sache
her richtig. Aber es wurde weiter genörgelt, mal war meine Handschrift zu liederlich und dann war wieder über den
Rand geschrieben. Eben lauter Kleinigkeiten die mit der eigentlichen Aufgabe nichts zu tun hatten. Ich saß an den
sch..... Hausaufgaben nun schon fast eineinhalb Stunden. Ich kochte langsam innerlich, ich mußte mich mehr als zusammen
reißen um nicht zu explodieren. Letztendlich hat sie die Aufgaben akzeptiert, mit der Bemerkung das wohl bei meiner
Intelligenz nicht mehr zu erwarten sei. Sie sagte zu mir ich solle meine Sachen aus der Nähstube holen, diese wären fertig.
Ich solle sie dann in den Schrank räumen und sie käme dann kontrollieren. Ich ging hinunter in die Nähstube und holte
meine Sachen ab. Diese waren fein säuberlich in einen Wäschekorb gelegt. Den sollte ich dann wieder runter bringen wenn
er leer ist, sagten die nette Näherin.Ich nahm den Korb und ging wieder nach oben. Ich räumte die Sachen in den Schrank,
wie ich sie aus den Wäschekorb nahm. Es dauerte nicht lange und Frau Friedrich stand im Zimmer und kontrollierte wie ich
meinen Schrank eingeräumt hatte. Und welch ein Wunder es war natürlich alles völlig verkehrt gemacht. Die Wäsche wäre
schlampig zusammen gelegt, wohlgemerkt ich hatte die Wäsche zusammen gelegt bekommen von der Nähstube und
genauso hatte ich sie eingeräumt. Außerdem würde der Schrank von der Sortierung her ganz anders eingeräumt.
Die anderen Zimmergenossen waren mittlerweile auch schon eingetroffen. Diese hielten sich verständlicher Weise im
Hintergrund.Um nicht auch noch ins Kreuzfeuer zu geraten, sie sprachen kein Wort. Aber ihre Blicke sprachen Bände.
Ich räumte den Schrank erneut ein und ging zu Frau Friedrich das sie sich den Schrank erneut ansehen könnte.
Doch das war glatte Zeitverschwendung, denn nun hatte ich das Auswischen vergessen. Noch hatte ich meine
aufkommende Wut im Griff, aber ich wollte ihr auch nicht den Trumph gönnen zu erleben wie ich hochgehe.
Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren das sie es genau darauf anlegte. Sie griff darauf in den Schrank
und zog die ganze Wäsche heraus, so das die ganze Wäsche auf den Boden fiel. Ich durfte so die ganze Wäsch wieder
zusammen legen und den Schrank wieder einräumen. Wie gesagt ich kochte vor Wut, ich hätte dieser Schnepfe den
Hals umdrehen können. Aber ich räumte den Schrank erneut ein um des lieben Friedens willen.Meine Zimmergenossen
hattendas Zimmer schon wieder verlassen um sich aus der Schußlinie zu bringen. nicht ohne den Kommentar, dass
sie ziemlich oft so drauf ist und man ihr dann besser aus dem Weg geht. Gute Auskunft aber ein bischen spät für mich.
Die liebe Frau Friedrich kam erneut den Schrank kontrollieren. Sie erzälte mir das dieWäsche nicht sorgfältig genug
zusammen gelegt sei. Diesmal konnte ich meinen Mund nicht mehr halten, ich sagte ihr in einem ordentlichen Ton
das die Wäsche ordentlich zusammen gelegt sei. Und das es schon ordentlich war bevor sie alle Sachen aus den
Schrank geschmissen hat. Sie fragte mich ob dies mein Ernst sein würde, ich entgegnete Ja. Daraufhin fing sie mich
an runtezuputzen, was ich mir einbilde sie wäre die Erzieherin. Und das sie mir nur Ordnung beibringen wolle, was ich
in meinen total verschlamten Elternhaus wohl nie gelernt hätte. Das war die Zündschnur bei mir, ich ging hoch wie eine
Bombe. Ich schrie sie an die Wand, was sie sich einbilde wer sie ist, um so über meine Familie reden zu dürfen.
Mir schoßen vor Wut die Tränen in die Augen. Ich hätte ihr in diesem Moment den Hals umdrehen können.
So sehr fühlte ich mich verletzt, zu gleicher Zeit bereute ich meinen Wutausbruch schon, denn ich hatte genauso reagiert
wie sie es wollte.Ich schwor mir das würde mir in Zukunft nicht mehr passieren.
Nach dem kleinen Vorfall durfte ich bei der Heimleiterin antreten. Diese war mir gegenüber fair, sie fragte was passiert
war. Ich erzählte ihr meine Version der Geschichte. Worauf sie nur meinte, ich sollte aufpassen das so etwas nicht mehr
vorkommt. Sie verlängerte meine Besuchssperre von sechs auf sieben Wochen. Ich fühlte mich nur noch Schei.....!
In dem Fall verkniff ich mir meine Gefühle zu zeigen. und ihnen die Gewissheit zu geben wie tief sie mich verletzt hatten.
Ich ging wieder hoch zur Gruppe, wo die Erziehrer grade Schichtwechsl hatten. Frau Grumblini sah sich meinen Schrank
an und war zufrieden damit. Obwohl ich seit der letzten Abnahme nichts mehr daran verändert hatte.Welch ein Wunder.
Aber Frau Freidrich war auch die einzige Erzieherin von meiner Seite mit der ich fast nie klar kam. Ich ging ihr dann immer
aus dem Weg so gut es eben ging.Es waren aber auch viele Erzieher dabei die völlig o.k. waren, wie die Frau Grumblini,
wer fällt mir noch ein Frau Mathes , auch noch Frau Knauer und noch Frau Nagy(gesprochen Notsch). Und dann noch
unsere Lieblinge Frau Schupke und Herr Büttner diese waren eingentlich bei den Lehrlingen.
Aber ab und zu waren die auch mal bei uns. Und wenn man das mitbekam, dass Sie an den Tag Dienst hatten, war man
gleich besser drauf den Tag. Die zwei waren die Dienstältesten Erziehrer im Heim, ich meine vom Alter her, sie sahen
die ganze Sache nicht mehr so verbissen wie mancher junger Erzieher.Sie wussten das man mit Zwang nicht viel erreicht.
Sondern nur oft das Gegenteil bewirkte. Sie schlugen uns meist mit den eigenen Waffen, indem sie uns einen Spiegel vorhielten,
in manchen Situationen. Und nicht wie andere Erzieher mit Verboten agierten.Sie waren Erzieher die man nur selten findet,
wir als Kinder haben ihnen so gut wie keinen Ärger gemacht. Schon aus dem Wissen heraus das sie wegen uns Ärger
bekommen könnten. Schon der Gedanke wäre unerträglich gewesen. Etliche Jungs fragten die Erzieherin ob sie Ausgang haben
dürften. Frau Grumblini entgenete ja bis 17:00 Uhr könnten sie raus. ich selbst traute mich nicht zu fragen nach dem Krawall
am Nachmittag. Aber sie kam mir zuvor und fragte die Jungs ob sie mir den Ort nicht mal zeigen wollten.
Sie reagierte auf meinen unverständlichen Blick, sie erklärte mir ich hätte meine Strafe ja schon bekommen und damit
hätte sich die Sache erledigt. Ich war etwas verdutzt das hatte ich nicht erwartet. Aber es freute mich ungemein hier mal
raus zukommen und ich ging mit den Jungs inden Ort Wir Jungs gingen nicht direkt in den Ort sondern in den Park von
Strehla. Dort angekommen gingen wir zur Freilichtbühne, auf der schon Jahre nichts mehr statt fand. Am Gerätehaus der
Freilichtbühne war der Treffpunkt von uns Heimkinder zu jener Zeit. Die meisten Heimkinder kamen dort hin wenn sie
Freigang hatten. Das Gerätehaus ist auch in meiner Fotogalerie zu finden. Dort wurde viel geredet und geraucht.
Es wurden Freunschaften geschlossen und wieder aufgelöst, was meist mit viel Knatsch verbunden war. Man lernte
seine erste Liebe kennen und auch da trennte man sich wieder. Die Jungs und ich saßen auf den Bänken, meist auf der Lehne
der selben, die dort standen.Teilweise auch auf dem Geländer wenn die Plätze nicht reichten, wir erzählten uns die tolllsten
Geschichten und was wir sonst so erlebt hatten. Was der Wahrheit entsprach und was nicht mag ich heute nicht mehr beurteilen.
Zu jener Zeit fanden wir es toll. Leider saß uns an diesem Tag die Zeit im Genick, denn es war schon dreiviertel fünf
und wir mussten los. Um pünklich oben im Heim zu sein. Vorher gab es noch ein Pfefferminz, dieses sollte den Rauchgeruch
überdecken.Manche von den Jungs hatten auch Zahnpasta mit.
Wir kamen oben im Heim an ,wir meldeten uns bei der Erzieherin an. Frau Grumblini sagte wir sollten uns die Hände waschen
und uns zum Essengehen fertig machen, was wir dann auch taten. Wir gingen zum Essen wieder in das alte Heim.
Wie ich diesen Tag erst mitbekam waren zwei Jungs eine halbe Stunde eher losgegangen und hatten die Tische eingedeckt.
Wir setzten uns an die Tische und aßen. Die Erzieherin sagte zu den Jungs was morgen alles anstehen würde.
Dann war ziemlich Ruhe im Raum, weil wir den Mund voll hatten. Nach dem Essen ging es wieder zu Fuß hoch ins
neue Heim. Oben angekommen, durften wir erstmal Schuhe putzen wie jeden Abend. Ich fand das damals übertrieben.
Danach ging es noch zum Duschen, ich war noch nie mit jemanden unter der Dusche und richtig verklemmt wenn es
um meine Hose ging. Ich ging in den Duschraum und ich meinte die anderen müssten sehen wie unsicher ich bin
und ich zog meine Unterhose aus, meine Ohren glüten vor Scham und meine Wangen brannten. Ich stellte mich mit dem
Gesicht zur Wand und duschte, heute lache ich selber darüber aber damals war mir nicht nach lachen. und ich konnte
gar nicht verstehen das sich die anderen Jungs nicht daraus machten, hier völlig nackt herum zu hüpfen.
Aber es dauerte keinen Monat und auch ich hatte mich daran gewöhnt und man macht sich nicht mehr das geringste daraus.
Als wir mit duschen fertig waren gingen wir wieder hoch in die Gruppe. Wir packten unsere Schultaschen wie den Tag vorher.
Man hätte auch im Gruppenraum fernsehen können aber das machten die wenigsten. Weit aus mehr waren die einzelnen
Jungengrüppchen unter sich und unterhielten sich miteinander oder spielten Karten. Es gab natürlich auch andere Spiele.
So gegen 20:30 Uhr kehrte langsam Ruhe ein und wie am Vortag auch kam die Erzieherin so gegen 21:00 Uhr und
wüschte uns Gute Nacht. Und was ich zu der Zeit noch nicht wissen konnte, es werden noch viele solcher Tage folgen.
Es kamen Lustige und natürlich auch weinger lustige Tag und noch viel mehr die einfach nur langweiliger Alltag waren.