HAUS NEUER KAMP - Zeit: April 1964 bis Juli 1970
Heimleiterin war Getrud Berling, geb. Timmermann - verheiratet mit dem Architekten Max Berling. Sie wohnten damals nicht weit von der Einrichtung Sutthausener Straße 288 entfernt im Bergerskamp 43 - nicht weit von der ev. Kirchengemeinde im Bergerskamp 36, deren Pfarrer damals Herr Eckhard Pfannkuche war.
Stellvertreterin war eine Frau Knabke. Sie und Frau Berling hatten kein gutes Verhältnis miteinander.
Es gab eine Psychlogin. Frau Skubich und einen Therapeuten: Herr Gesslein.
Eine Tochter der Heimleiterin leitete eine Gruppe: Angela Berling. es war die oberste Gruppe im Jungenhaus. Im Keller des Jungenhauses war die Küche. Samstags gab es den Wochenrückblick - Eintopf meist mit Steckrüben. Dort war auch der Eingang für die Kinder und der Hof zum Spielen. Vom Erdgeschoss gab es einen Gang zur Halle der Einrichtung mit Nebenzimmer von Frau Skubisch, Herrn Gesslein und Frau Knabke, indem auch monatlich das abendliche Wiegen stattfand und auch das Auszahlen des Taschengeldes. In der Halle musste man samstags zur gemeinsamen Andacht. Dort hing auch in der Adventszeit der Adventskranz. Die Heimleiterin schnitt vom Kranz ein Schoko-Teil ab, welches das Kind fangen musste. Neben der hinaufführende Treppe hatte die Heimleiterin ihr Büro - dort musste man die Klassenarbeiten unterschreiben lassen. Von außen hatte sie eine Rotlichlampe angebracht - wenn sie leuchtete, durfte niemand sie stören.
Von der Halle gab es den Gang zum Mädchenhaus. Sowohl Jungen- alsauch Mädchenhaus bestanden aus 3 Stockwerken mit 1-2 Gruppen à 12 Kindern. Von der Halle aus, die Treppe hinauf kam man in das Besprechungszimmer, in dem am Samstag wir Fernsehen schauen durften (Ohnesorg-Theater etc.) - wir mussten einen Stuhl mitbringen, um fernsehen zu dürfen.
Abends um 20:00 Uhr hatten die Erzieherinnen frei, da gab es einen Pendeldienst für das ganze Haus. Je nachdem, wo dieser sich aufhielt, waren die Kinder mit Vergnügen entsprechend auf Achse im Haus.
Wir hatten samstags Sauber-Mache-Dienst. Da wurde der Flur gefegt, gewischt, mit Bohnerwachs versehen und dann gewienert!
Meine Gruppe bestand 1964 aus: Stephan Th. (ist tippeln gegangen .. kam nicht wieder ==> tot, Gerda, Reimar O., Hans P. Ronald B. aus Berlin, Peter Z., Volker B., Andreas G. KIrsten, Marlene, Gudrun, kleiner Peter. Anfangs hatte ich ein 4-er-Zimmer, später ein 3-er-Zimmer.
Ingrid Steinke; Sigrid Kuckelkorn; Eva Becker, Gudrun Hanke; könnten mir etwas sagen.
Bernd Finke evtl. auch - bin mir aber beim Nachnamen nicht sicher.
Für heute ist es genug!
Vielleicht schreibt mir jemand, der auch in dieser Zeit im HAUS NEUER KAMP leben durfte bzw. musste.
floras5
(Mitglied seit heute: 6.März 2012)
Teil II
HAUS NEUER KAMP - Zeit: April 1964 bis Juli 1970 (II)
Hallo Flöckchen,
in der Überschrift steht es, wie lange ich da sein durfte/musste: HAUS NEUER KAMP - Zeit: April 1964 bis Juli 1970 - Erzähl mal was aus deiner Zeit.
Du wartst auch im HAUS NEUER KAMP- und in welcher welcher Zeit? Vielleicht kennen wir uns ja - ich bin ins Erst-Moritz-Arndt-Gymnasium (Lotter Straße) gegangen. Es gab seinerzeit Kurzschuljahre, weil die Versetzungen seinerzeit vom Ostern auf Sommer umgestellt werden mussten. Ich musste immer von Sutthausen zum Heger Tor fahren und am Neumarkt umsteigen.
Einen Hausmeister gab es auch noch: Herr Scheffzyk (Schreibweise weiß ich nicht mehr). Mit der Heimleiterin haben wir auch Emaille-Schmuck gebrannt - im Raum unter den Gruppen hinten , also im Kellerbereich unter dem Mädchentrakt.
Vom Keller im Jungentrakt wurde auch Essen nachgeholt. Sonst kam das Essen im Aufzug zu uns direkt in die Gruppenküche.
Ich erinnere mich noch an eine Situation. Es gab brot mit Sülzwurstaufschnitt und es wurde im Keller nachgeholt. Da gab es tollen Schinken. Ein Junge wollte auch das neue Schinkenbrot, musste aber erst sein Sülzbrot essen, was ihm gar nicht schmeckte. Einem anderen Jungen- es war wohl Ronald B. aus Berlin ging es ähnlich, aber er versuchte den anderen aufzumuntern und sagte ihm: "Mensch stell dich nicht so an, andere Menschen wären froh, wenn sie nur die Hälte hätten!" Allerdings fügte er dann hinzu: "Ich auch!" und alle lachten.
Übrigens beim Abendbrot hatten wir Aufschnittplatten mitdem was halt so drauf war und die Erzieherinnen hatten einen Extra-Teller mit Deckel, auf dem aus unserer Sicht besserer Aufschnitt lag.
floras5