Beiträge von Chemnitzer

    ... da sagste was, pitterchen! ...


    wobei - der amtsschimmel wiehert heutzutage auch in "ostdeutschen" büro-katakomben.
    schön langsam, wie ein dreibeiniges rennpferd.


    als ich begann, nach unterlagen über mich zu forschen, habe ich auch das eine oder andere erlebt.
    die verblüffendste antwort bekam ich aus schwerin, telefonisch, staatsarchiv ...
    als ich sachte anfragte, an wen ich mich denn speziell wenden müsse, um an unterlagen über heime und jugendwerkhöfe der ehemaligen bezirke neubrandenburg, schwerin und rostock zu kommen = heutiges meck.-vop.,
    bekam ich als erste antwort in einem breiten preussisch: "ham wa nisch".
    auf meine überraschte frage, wo denn die kollegin am telefon her sei, kam als antwort "ehemals tempelhof, hört man det nisch!?"


    hab mich dann ins archiv verbinden lassen, da wollte man mir helfen, wusste aber angeblich nicht, dass es solche unterlagen überhaupt gebe.
    zumindest meine werkhofzeit habe ich bisher nicht recherchieren können.
    allerdings habe ich dafür ja noch zumindest für den nachweis der "unterbringung" nen stempel in meinem alten SV-buch und ne menge anderer einträge dazu, die bescheinigen, zu welchen hungerlohn man da gearbeitet hat damals.


    anders sah es aus mit meinen heimunterlagen.
    nachdem ich im sächsischen staatsarchiv angefragt hatte, teilte man mir mit, das heimunterlagen "in der regel" in den jeweiligen stadtarchiven zu finden seien, in deren stadt man früher seinen wohnsitz hatte bzw. für leute "vom dorf" die jeweilige stadt, in der sich der sitz des damaligen zuständigen "referat jugendhilfe" befand.
    also hbe ich mich ans chemnitzer stadtarchiv gewandt, erste auskunft war ergebnislos.
    hab dann über den sozialdienst in chemnitz recherchiert, an wen ich mich im stadtarchiv wenden müsste, bekam auskunft und habe mich wiederum - jetzt mit dem richtigen ansprechpartnernamen und entsprechenden vorabinfos - ans stadtarchiv gemacht.


    die wollten von mir ne kopie meines PA, damit ich auch der sei, der auskunftsberechtigt sei (ging fix per email) und habe dann eine rufnummer hinterlegt, auf der man mich anrufen wollte, wenn deren recherche was zu mir zu tage fördert.
    es verging eine knappe woche, dann kam der anruf, "ja, da wurde was gefunden, allerdings unvollständig - kommen sie doch mal vorbei."
    termin gemacht, hingegangen.


    die nette dame da kam dann, nachdem ich mich ausgewiesen hatte, mit einem dicken stapel loser blätter in so einem klemmschuber zu mir an den tisch in dem raum, in dem man einsicht nehmen kann und erklärte mir, dass laut deren unterlagen meine heimakte vom SKH "geschwister scholl karl-marx-stadt" und die unterlagen der ehemaligen jugendhilfe zusammen ursprünglich um die 780 blatt stark gewesen sei.
    ein teil sei bereits der "fristgerechten vernichtung" zugeführt worden, bevor von staatlicher seite angewiesen worden sei, die fristen auszusetzen und die akten(reste) zu archivieren.
    "normalerweise" würden solche akten nach 25 jahren "gesetzlich befristet" vernichtet, sagte man mir da.


    von jenen ehemals 780 seiten existierten - zu meinem glück! - noch 310.
    von diesen 310 seiten bot man mir an, nach einsicht und sortierung nach wichtigkeit für mich mir 150 kopien zu machen, unentgeltlich.
    haben dann 2 stunden zeit gehabt, 310 seiten zu lesen, musste ab und an den kloß, der sich im hals bildete, erstmal wegdrücken und man ahnt gar nicht, wie schnell 2 stunden rum sind!
    hab mir von der netten dame da so ne bunten markierkleber geben lassen und wie ein verrückter seite um seite markiert, was ich als kopie glaubte zu brauchen.
    als ich fertig war mit "überfliegen" (zum glück bin ich ein schnellleser!), waren es allerdings dann statt einhundertfünfzig seiten dann 200 geworden, von denen ich ne kopie wollte.
    ohne "zuzahlung" hat man mir das ganze dann kopiert und und ein paar tage später konnte ich dann die kopien abholen.


    es geht also, man muss nur erstmal wissen, wo man anfängt zu suchen.


    deshalb sollte der werdegang wohl jener sein:
    jugendamt seiner stadt / seine landkreises
    dort auskunft einholen, welche stelle heute alte akten der ehemaligen jugendhilfe archiviert
    (in den alten bundesländern analog bei den jugendämtern anfragen, dort archivieren die entweder selbst oder wissen ebenfalls, wo ie alten akten hingegangen sind)
    stadt- und / oder staatsarchive kontaktieren, dort mitteilen, dass man auf der suche nach ehemaligen persönlichen heimakten ist.
    IMMER namen und telefonnummer seines gesprächspartners erfragen bzw notieren!


    mit etwas zeit und geduld ist die chance groß, noch wenigstens aktenreste zu finden.


    und eins noch, weils mir auf der seele brennt, wenn ich hier manchen beitrag lese.
    ihr lieben - lasst euch nicht durch eure erinnerungen zu "selbstmitleid" verführen.
    wir hatten alle eine harte zeit, das weiß jeder für sich selbst am besten.
    auch wenns schwer ist, immer wieder dran erinnert zu werden, wie ***eisse diese zeit war und wie hart, beginnt hier der strudel, der euch immer weiter runterzieht.
    dagegen kämpft an.
    ich weiß, wovon ich spreche / schreibe, denn ich habe diesen fehler gemacht, habe zugelassen, dass meine vergangenheit mein "heute" bestimmt, als die erinnerungen wieder aufrissen und
    weiß um die mühe, die es braucht, wieder aus diesem loch zu klettern.
    und ja - wenn man erstmal ins "loch" gefallen ist, rutscht man immer mal wieder zurück auf dem weg nach oben ...
    also - lassts nicht erst soweit kommen.
    ich weiß, dass das oftmals leichter gesagt als getan ist ... wollts einfach mal erwähnt haben.


    liebe grüße, micha

    aja, alles klar @ buderath ... freu mich für dich, dass du da so schnell erste ergebnisse erzielen konntest!


    und hier hake ich mal ein:


    wie man bei buderath sieht, scheint es unterschiedliche vorgehens- und bearbeitungsabläufe zu geben, die sich in der handhabe teils doch unterscheiden.
    auch wenns blöd klingt, sollte man vielleicht die "erfahrungsberichte" bei den terminen und die jeweiligen erfahrungen mit den abläufen "trennen" zwischen heimfond ost und heimfond west?


    wer fond ost beantragt hat, hat ja in der regel keine berührungspunkte mit kirchlichen einrichtungen, da war ja alles quasi "staatlich".
    beim fond west dagegen wurden und werden wohl die meisten einrichtungen von der kirche geführt.


    ich glaube nach dem einlesen in verschiedene themen und berichte hier so langsam, dass es gravierende unterschiede in der bearbeitung unserer anträge in sachen "west vs. ost" gibt
    und würde vorschlagen, dass man vielleicht - wenn man von seinem hergang berichtet - vor den jeweiligen beitrag, der zu solchen fragen wie ablauf der abwicklung der "entschädigung" (mir fällt selbst das schreiben dieses wortes schwer!) informationen beinhaltet, ein großes W oder O in klammern voransetzt. so zb. (W) oder (O) ...


    nur ne idee.
    denn dann sind (für schwerbegriffliche wie mich!) informationen besser zuzuordnen, was bei welchem fond passiert und wie der ablauf da dann real ist.
    denn für mich persönlich zb. ist ja quasi nur der ablauf ost von bedeutung.


    gruß, micha

    pitterchen, nimms mir nicht übel - dein hinweis auf 1.000 000 mal geschrieben war nicht ansatzweise so hilfreich wie die kurze zusammenfassung von JW1HAL.


    und um dich zu beruhigen ... ich hab GELESEN und GELESEN und ... und ich fühle mich etwas überfordert gerade mit all den verschiedenen informationen, wenn ich die zwar vielleicht mehrfach finde, aber in jeweils auch mehrfach verschiedener interpretation.
    dazu kommt, dass manche ausführung einfach infos aus fond ost und west vermischt, was es mir noch schwerer macht, mich da durchzufitzen.
    ich nehms dir nicht übel, da du nicht wissen kannst, wie sich mein derzeitiger gesundheitszustand auf meine verminderte aufnahmefähigkeit auswirkt.
    und da ist nun mal eins der "symptome", das die merkfähigkeit rapide gelitten hat bzw. zu viel input auf einmal das hirn blockieren lassen.
    war früher nicht so, hat eingesetzt, als bei mir nach über 30 jahren der kopf "anging" und das chaos meiner kindheit und jugend ans tageslicht wollte.



    @ JW1HAL - hab mir da nen für mich wichtig scheinenden satz rausgepickt aus deiner ausführung (danke fürs kompakte zusammenstellen!), dazu die frage, ob ich diese ausführung jetzt richtig verstanden habe:



    Zitat

    Für bereits gekaufte Dinge, für die man noch die Belege hat, gilt nicht wie ich bisher hörte und es auch annahm, das Datum der Antragstellung, sondern das Datum der Existens des Heimfondes, was für Ost der 01.07.2012 und für West der 01.01.2012 wäre.



    bedeutet das, dass ich vorhandene rechnungen für anschaffungen, von - betrachtet vom heutigen aktuellen datum im zeitraum zurückreichend bis zum 01.07.2012 - einreichen kann und mir die ausgaben erstattet werden?
    also bspw. ne rechnung aus 2013 für ne neue waschmaschine zum beispiel?


    ich sag ja - zu viel input!
    hab die antwort drauf grad gefunden wohl.


    (zitat JW1HAL: Hast du dir von Beginn des Fondes (Ost: 01.01.2012; West 01.07.2012) bis zum jetzigen Zeitpunkt etwas geleistet und dafür auch noch den Beleg, kannst du diesen auch einreichen und bekommst dafür die Kohle. Die kannst du dann auch wieder als "Vorkasse" nutzen.)

    beruhigt mich etwas, meine frau sammelt jeden beleg, da werd ich gemeinsam mit ihr mal durchforsten, was es alles geben könnte.




    gruß, micha

    hallo ihr alle da!


    hab mir jetzt den thread durchgelesen und jetzt baut sich da ne frage auf:


    ich hab meinen ersten termin in leipzig am 24.05. um 9.00 uhr ... und je näher der tag rückt, um so mehr wächst der druck in der brust.
    ja, ich habs gelesen, dass man "keine angst" haben solle - das gefühl bleibt trotzdem.


    belegen kann ich zumindest anteilig durch dokumentfragmente ausm stadtarchiv chemnitz, dass es ne heimakte vom spezialkinderheim über mich gab.
    von ehemals 780 seiten sind noch 310 vorhanden und davon habe ich von 200 die kopie.
    aller möglicher typischer DDR-jargon-sozialistischer schriftschei** zu mir und über mich, teils die dollsten lügen und beschönigungen.
    über meinen jugendwerkhof-aufenthalt habe ich nur den ausstellstempel in meinem alten SV-buch, sollte auch reichen ...


    die eigentliche frage lautet nun wie folgt:


    ich muss rechnungen vorlegen, die dann erst NACH vorlage und antrag begleichen werden?


    was ist, wenn ich derzeit über keine barmittel verfüge, mit denen ich etwas "vorfinanzieren" kann?
    wenn ich keine staatlichen hilfen beziehen kann, weil ich nix bekomme?
    was wäre, wenn ich auf grund alter schulden nicht kreditfähig bin, um mir was von der bank zu leihen?


    (selbständigkeit liegt derzeit auf eis, da ich auf grund psychischer belastung (dysthymia und double depression) seit längerem krankgeschrieben bin = keine einkünfte zur zeit, liege meiner frau auf der tasche)


    momentan bedeutet das "vorfinanzieren" für mich, dass ich dann ewig meinem anspruch auf ne auszahlung hinterher laufe und am ende vielleicht leer ausgehe - weil ich nix "vorfinanzieren" kann?
    gibts keine "barauszahlungen"? für nix?
    nicht mal für das, was "belegfrei" offeriert wird, für das man keine quittungen u.ä. angeblich vorlegen braucht?



    gut, sind jetzt mehr als eine frage geworden, aber ich würde mich freuen, wenn mir jemand möglichst umfassende informationen geben könnte, der / die vielleicht mit der sache schon durch sind.
    mir grauts davor und momentan dreht sich in allen meinen gesprächen wöchentlich mit meinem therapeuten nur noch da drum.
    macht mich grad schon wieder kirre ...


    liebe grüße,
    micha

    wie anfangs schon angekündigt - hier bin ich wiedermal und werde euch nen kurzen abriss in der zwischenzeit passiertem und geschehenem geben ...


    interessant und auch irgendwie "hilfreich" (entschuldigt bitte diese formulierung) zu lesen, was ihr anderen alle so an erinnerungen beigetragen habt bisher. hilft mir, weiter zu sortieren.


    bei mir gibts auch neuigkeiten, wenn man das ganze denn so bezeichnen kann.
    mittlerweile habe ich den 2. therapeuten, der sich weit mehr mühe gibt als der erste, aber auch irgendwie überfordert zu sein scheint, weil "heim- oder werkhofinsassen" so gar nicht in das alltägliche bild der sonstig depressiven patienten passen wollen?!
    zwischenzeitlich noch ne ambulante therapie in einer tagesklinik hinter mich gebracht, die mir weit mehr "geholfen" hat als meine zwei therapeuten, aber da zeitlich begrenzt eben nur als "hilfe zur selbsthilfe" dienen soll.
    naja, irgendwie gehts weiter.
    jedenfalls habe ich mir nie vorstellen können, dass ich an meiner vergangenheit mal so zu kauen haben werde und einmal wiedergekommenes nicht wieder verschwinden will ins reich des vergessens.


    jetzt sitze ich an den vordrucken für die heimfond-geschichte in leipzig, denn ich habe zum 24.05.2016 nach 2 jahren wartezeit fast meinen ersten termin für ein "persönliches erstgespräch" erhalten!
    im nachhinein bin ich froh, kurz vor anmeldeschluss doch noch den schritt getan zu haben, mich da registrieren zu lassen. irgendwie hab ichs mir verdient, dass ich meinen anspruch geltend mache. ... irgendwie ...


    beruflich bin ich immer noch dabei, meine neuen startlöcher zu suchen, komme selbst einfach nicht in die gänge und oftmals merke ich richtig, wie ich neben mir stehe und innerlich kopfschüttelnd nicht begreifen mag, wie mich das ganze doch so viele jahre später aus der bahn geschoben hat.
    wie ich jetzt grad so an den formularen sitze, merke ich direkt, wie der kopf wieder blockieren möchte ...


    das wars erstmal wieder von mir.
    ihr alle da, haltet die ohren steif, lasst euch nicht unterkriegen nach all den jahren.
    irgendwie muss es ja weitergehen.
    ich werde weiter berichten und immer mal nen kurzen abriss liefern, was sich bei mir so tut und welche fortschritte es gibt in sachen "heimfond" und deren "wiedergutmachungs"-bestrebungen.
    grauts mir jetzt schon wieder ...


    liebe grüße aus chemnitz,
    micha

    ja ja die kokskoerbe und das "raffen" im liw, um dem exner zu zeigen, dass man besser ist... traeum ich selbst heute noch davon...


    dem "chemnitzer" kann ich aber hier nur zustimmen...


    gruesse an alle
    micha aus dresden.

    hallo namensvetter!


    man, beim lesen schoß mir grade wieder ne gänsehaut ... der exner, der mich verpfiffen hat, weil mir ein lagerarbeiter ne flasche "rostocker hafenbräu" zugesteckt hatte an meinem geburtstag juni 83.
    der schottke stand dann schon am tor und hat mich dann abgefischt, ab gings in die zelle. einer der geburtstage, die ich wohl nie vergessen werden.


    nach langer zeit - wie man sieht - habe ich mich heute wiedermal hier her gewagt.


    ich schreibe das so, weil in der zwischenzeit einiges passiert ist bei mir und weil ich mit dem "aufarbeiten nach jahrelangem verdrängen" mehr schwierigkeiten als erwartet hatte und habe.
    als damals vor rund 2 jahren plötzlich quasi über nacht alles wieder aus den hintersten ecken meines gedächnisses quoll und ich von dieser flut nahezu erschlagen worden bin, hatte ich mir dann
    gedacht ´holst dir psychologischen beistand´ und bin zu einem psychologischen psychologen gegangen. schon mit der berufsbezeichnung hatte ich schon so meine schwierigkeiten ...


    jedenfalls hat mir der clown nach der 4. sitzung mitgeteilt, ich solle doch mit meinen erlebnissen nicht so übertreiben - und als krönung wurde mir dann mitgeteilt, dass er nicht mein "seelischer mülleimer" wäre.
    ABER - was macht man, wenn man dringend "hilfe" braucht und termine bei psychologen bis zu einem jahr wartezeit lagen?!
    also habe ich das ausgesessen da, in der hoffnung, der typ kommt dahinter, dass ich ihm keine geschichten erzähle ...
    mein problem war einfach, dass nach über 30 jahren kinderheimzeit und werkhof völlig ungeordnet und faktisch auf einmal ausm kopf wollten und ich mit dieser flut eben einfach überfordert war.


    jedenfalls habe ich glaube nach der 10. sitzung dann das internet durchforstet und u.a. sachen wie
    http://www.fonds-heimerziehung…dokumente/bericht_web.pdf


    und andere ausm internet gezogen, ausgedruckt und meinem psychologen einfach mitgenommen zum lesen ...


    mit für mich damals erschlagendem ergebnis - denn wie sich im nachhinein dann herausstellte, war der mensch ein "wessi", hatte von kinderheimen, spezialheimen und jugendwerkhöfen in der ehemaligen DDR
    noch nie wirklich was gehört und begründete dann nach dem lesen der diversen publikationen, die er von mir hatte, seine ersten reaktionen.
    begriffen, was ich am aufarbeiten bin, hat er aber wohl bis abschluss der sitzungen nie wirklich.


    und so habe ich den versuch gestartet, mein hirn wieder in alte bahnen zu bringen in der hoffnung, das aufgekommene langsam wieder "vergessen" zu können.
    der oder die eine oder andere hier kennt vielleicht das ganze auch aus eigener erfahrung ... der verdrängungsmechanismus, den man als kind oder jugendlicher damals entwickelt hat, scheint im "alter"
    nicht mehr zu funktionieren.


    heute habe ich dann endlich, nach wochen und monaten des einredens von allen seiten, freunden, familie meinen antrag in leipzig formuliert und nachdem ich wirklich da am telefon jemanden
    erreicht hatte, dann formell per email hingeschickt.
    antwort kam auch schon - das es sehr lange dauern könnte, bis meine angelegenheit bearbeitet werde.
    auch diese wartezeit werde ich nun noch überbrückt bekommen.
    interessanterweise hatte ich trotz vorherigem telefonat und dem wissen, dass ich gleich noch ne email schreiben muss, eine fette schreibblockade - wie immer, wenns um schreibkram zur alten zeit geht.


    vielleicht liest der eine oder andere das jetzt und fühlt sich nicht mehr so allein, weil zu sehen ist, dass möglicherweise andere wie ich die gleichen probleme wälzen.
    ich habe immer noch massive schwierigkeiten, mit jetzt 48 manchmal das gefühl der hilflosigkeit mit mir rumzuschleppen, weil ich meine vergangenheit nicht wirklich "bewältigt" bekomme.
    mit sarkastischem zynismus denke ich dann manchmal an den namen überm gerswalder tor = "NEUES LEBEN " ... herzlichen dank dafür.


    haltet die ohren steif, freunde - und wagt euch an den antrag zum fonds heimerziehung!
    am 30.09. ist stichtag, danach besteht keine möglichkeit mehr auf ansprüche.
    lasst eure rechte nicht verfallen.


    mit besten grüßen aus chemnitz
    micha

    ich wollte nur mal schnell einfließen lassen, dass ihr da in den alten bundesländern - auch wenn sicherlich nicht immer alles mit rechten dingen zugeht - wohl noch glück habt, dass "euer" fond-topf nicht schon leer ist.
    die berliner und brandenburger sind da beschissener dran - drnn da ist der fond-pott auf einmal leer und erst anfang 2014 soll entschieden werden, ob nochmals nachgefüllt wird.
    dabei sollte dieses "drittel vom westtopf" bis 2016 reichen ...


    quelle:
    http://www.rbb-online.de/polit…mkinder-aufgebraucht.html


    in diesem sinne - allen besinnliche feiertage!
    mir allerdings ist weihnachten seit meinen "kindertagen" eher ein grauß als ein fest ... mit wenigen schönen erinnerungen, die ich einfach nicht los werde. möge es bald vorüber sein.


    mit nem lieben gruß,
    micha

    hallo karsten!


    an dein gesicht und sogar deinen namen kann ich mich noch erinnern - ihr suckower wart mal bei nem "fest" in gerswalde da!
    mit eurem "orchester"!
    ich war in fredenwalde nur mal zu nem arbeitseinsatz, suckow selbst nie betreten, hauptsächlich also immer in gerswalde gewesen.
    zeitraum 82 / 83 ... als schlosser.


    wollte nur mal kurz hallo sagen und kundtun, dass du mir quasi "aufgefallen" und in erinnerung bist!


    herzlichen gruß aus chemnitz,
    micha

    die schwester gerda ... richtig!
    das alte eisen, an die erinnere ich mich noch!
    als ich damals wegen dem heimfraß - als essen möchte ich das heute nicht mehr wirklich bezeichnen, wenn ich mich an die "vielfrucht-marmelade" aus den pappeimern erinnere, an die "leckere" mortadella-wurst, an 3 scheiben brot und 25gramm butter zum abendbrot und wenns mal gut ging, gabs zwar nochn paar brotscheiben "extra", die man sich dann wenigstens mit senf bestrichen noch "gönnen" konnte ... jedenfalls hat die mich damals "betreut", die alte gerda, als ich meine bandwurm-kur bekommen habe und in diesem krankenzimmer liegen musste.
    nichts zu essen 3 tage, dafür früh, mittag und abends so ne riesigen, staubtrockenen "tabletten" und diesen ekligen kräutertee, von dem fast immer nen riesen pott in der küche stand ...
    lange ist es her.
    der geographie-lehrer, der bei uns in der heimschule wohl ein "gastlehrer" gewesen sein muss, der hieß - glaube ich mich zu erinnern - neumann.
    der einzige, an den ich mich nicht ungern erinnere, war der etwas geistig zurückgebliebene, aber nette volkmar, der sohn vom alten unger.
    der hat doch den hausmeister gemimt, den heizer und ab und zu konnte man sich bei dem auch mal ne zigarette schnorren ... oder nen schluck pilsner.
    der alte unger dagegen, der hatte es mit "kleinen jungs" wie uns ... darf gar nicht drüber nachdenken, selbst heute, nach jahren nicht.
    der herr "nachterzieher" mit seiner bierfahne, dem gestank nach billigem tabak - könnt schon wieder leise in mich reinkotzen beim bloßen ansatzweise drüber nachdenken.
    der alte unger lebt noch, wohnt immer noch in dem kleinen häuschen da aufm (ehemaligen) heimgelände, den hauptweg rauf.


    hab heute post bekommen - einmal staatsarchiv, einmal stadtarchiv chemnitz.
    das staatsarchiv hat nur noch ein paar kopien meiner damals zwangsweise vorgenommenen familiennamensänderung, restlich alles andere ist nicht mehr auffindbar und wurde nach aussage der mitarbeiterin da wohl vor jahren schon geschreddert ... toll.


    vom stadtarchiv gabs allerdings kopien von "meldeblättern" ausm einwohnermelderegister der DDR bzw. von der polizei, wo aber auch jeder schiss über mich peinlich genau vermerkt worden ist.
    gut, polizeilich im sinne von "was verbockt" gabs nicht, dafür aber quasi über jede bewegung, jeder aufenthalt irgendwo mit datum von bis ...
    und ne information gabs noch vom stadtarchiv, dass sich bei der stadtverwaltung beim "sozialdienst" noch unterlagen über meine heimunterbringungen befinden sollen, die ich dort bei einer bearbeiterin einsehen könne!
    da bin ich mal gespannt - morgen gehts aufs amt.


    so, das wars erstmal wieder von mir, bis wiedermal, freunde!
    herzlichen gruß, micha

    hallo leute,ich bin der steffen und war 76-78 im skh!! in meiner gruppe waren udo obst, mike linke, thomas brand, olaf haufe!! vielleicht kennt mich noch jemand,habe fast jeden abend mit thomas brand auf dem flur,mit nem tischtennisball fußball gespielt!!bin aus leipzig! bei uns war allerdings das "schwimmbad" noch offen!

    hallo steffen!
    der udo obst aus mittweida, der war auch noch zu meiner zeit da (79 - 81) ... glaube mich zu erinnern, das er auch mit mir entlassen wurde, kann mich aber auch täuschen und er war 80 dran mit "heimgehen". er war mit mir in der "sonnenbanner", wurde dann - wenn ichs recht in erinnerung habe - in die "aufbau" verlegt. an die restlich von dir erwähnten namen habe ich leider keine erinnerung mehr, möglich, das die dann schon nicht mehr da waren, als ich 79 meine "tournee" begann.


    grüße, micha

    gabs den kruppa noch als "erzieher" in der "sonnenbanner", wolfgang?
    der mann hat bei mir bleibende (negative) erinnerungen hinterlassen ... war einer der ersten namen, die mir wieder einfielen, als sich die erinnerungen wieder nen weg tief aus der versenkung des vergessenwollens gebahnt hatten.
    oder der alte unger, der ewig versoffene "nachterzieher", der auf seinen nachtwächtergängen gern mal jungens nackig hat strafe stehen lassen im treppenhausflur, wenn er die nachtruhe "gestört" fühlte. der immer nach billigem "reichenbrander hellem"-bier und billigen ziggarillos roch, dessen sohn volkmar als hausmeister und heizer im heim beschäftigt war?
    der von dir erwähnte "konsum" war die unten am berg befindliche WISMUT-verkausstelle.
    ich versuche mich seit ein paar tagen (da ist mir das erst wieder in erinnerung gekommen) an eine damals recht junge erzieherin zu erinnern, die ein großer zuzi-quattro-fan war und genauso leidenschaftlich damals "lederjeans" trug und außerdem noch die "smokies", im speziellen diesen chris norman anschmachtete ... ne eigentlich nette, die damals noch versucht hat, kindern den heimaufenthalt halbwegs erträglich zu machen und bei der man oftmals mehr freiheiten hatte, als einem sonst zugestanden waren. mir fällt leider der name nicht mehr ein und ich glaube, die gehörte damals zur "aufbau" und hat ab und an als "springer" auch andere gruppen gehabt.


    ich bin ja 81 im august entlassen worden, deshalb ist mir leider nicht bekannt, ob diese frau dann noch länger blieb.
    glaube mich zu erinnern, dass sie damals einige male offen über nen wechsel in ein anderes kinderheim nachgedacht hat, weils innerhalb des sogenannten "erzieherkollektivs" immer mal hackereien und spannungen gab.


    ansonsten - willkommen hier und schön, dass du hergefunden hast!


    mit besten grüßen, micha



    EDIT:


    weils mir gerade wieder einfällt!!!


    @ francois - solltest du das hier wiedermal lesen:
    ich habe leider deine telefonnumer nicht mehr, würde mich freuen, wenn du kontakt aufnehmen würdest.
    uns damaliges langes telefonat hat mir unheimlich geholfen, meinem gedächtnis auf die sprünge zu helfen!
    grüß deinen sohnemann, der dich ja hier her gelotst hatte. toller mensch!
    bin gespannt, ob das bei dir ankommt!


    grüße nach berlin,
    micha

    da "schau ich nochmal rein" ...
    gerade auf einer ähnlichen seite als information gefunden und vielleicht nutzt es dem/der einen oder anderen für die beantragungen zwecks dieses "fonds" ...
    hier sind mal für sachsen zumindest alle wichtigen daten, die man haben "muss/sollte", damits mit der antragstellung auch klappt.
    weil wir ja nun schon mal beim thema waren.


    also ....


    Anlauf- und Beratungsstelle Sachsen



    Fonds Heimerziehung: http://www.fonds-heimerziehung.de/?id=36


    Ansprechpartner:
    Reiner Henze
    Bettina Monse
    Verena Liebing


    Funkenburgstraße 2
    04105 Leipzig


    Telefonnumer: 0341 1266 240
    E-Mail: http://mailto:Heimerziehung@ksv-sachsen.de/


    Beratungszeiten:
    Montag: ..... 09:00 - 16:00 Uhr
    Dienstag: .... 09:00 - 19:00 Uhr
    Mittwoch: ...09:00 - 12:00 Uhr
    Donnerstag: ..09:00 - 16:00 Uhr
    Freitag: ....... 09:00 - 12:00 Uhr
    Darüber hinaus nach vorheriger Vereinbarung


    Kommunale Sozialverband Sachsen (KSV)
    http://www.ksv-sachsen.de/comp…324-abs-heimerziehung-ddr



    Allgemeine Informationen
    Fonds "Heimerziehung in der DDR", Beratung zu Unterstützungsleistungen

    Quelle: http://amt24.sachsen.de/ZFinde…il&modul=VB&id=655966%210




    Ein bundesweites kostenloses Infotelefon: 0800 / 100 49 00(kostenfrei aus dem deutschen Festnetz und Mobilfunknetz) gibt Auskunft über die zuständige Beratungseinrichtung
    Sprechzeiten: montags 8 – 14 Uhr dienstags, mittwochs, freitags 16 – 22 Uhr sonntags 14 - 20 Uhr





    mit besten grüßen,
    micha



    edit: vielleicht könnte man das - liebe moderatoren - nochmals als kopie, soweit noch nicht vorhanden, ebenfalls in dem thread zum heimkinder-fond hinterlegen? danke!

    herzlichen dank, liebes zicklein!


    jaaa, das war heute ein doch riesengroßer schritt für mich. das ganze war und ist ein thema, um das ich eigentlich bisher einen riesenbogen gemacht habe.
    aber nun habe ich den ersten schritt gemacht und nun will ich natürlich auch ergebnisse. *schmunzel*
    klingt vielleicht doof jetzt, aber irgendwie bin ich grade bissl "stolz" auf mich, dass ich meinen inneren schweinehund überwinden konnte ...


    ich werde berichten, was man zu mir gefunden hat, wenn ich die unterlagen da habe.


    ich hab gesehen bei dir, dass du in klaffenbach warst?
    dazu gabs heute so ganz nebenbei, als ich im staatsarchiv chemnitz meine unterlagen beantragt habe, im gespräch mit der bearbeiterin da ne info, die ich dir keineswegs vorenthalten will.
    ging im gespräch darum, dass ende der 60er jahre damals die zuständigkeiten, was heime und werkhöfe betraf, von den stellen der städtischen jugendhilfen übergingen an den "rat des bezirkes" in den jeweiligen bezirken.
    und genau diese stellen dann in diesen "rat des bezirkes" haben oftmals unterlagen nach den schon zu ex-DDR-zeiten üblichen 10jahres-fristen "entsorgt" und vernichtet.
    das ganze wurde noch bis in die frühen 90er jahre in chemnitz so gehandhabt, bis man auf den trichter kam, dass sowas vielleicht mal irgendwann wichtig sein könnte.


    zumindest konnte ich heute in erfahrung bringen, dass das staatsarchiv chemnitz zb. zum und über den jugendwerkhof klaffenbach keinerlei unterlagen mehr zum werkhof bzw. dessen insassen hat!
    einerseits sehr ärgerlich sicher für die, die irgendwann mal ihre unterlagen beantragen oder einsehen wollen, zum anderen ja mal ganz doof, wenn man als ehemalige irgendwelche nachweise für zb. später mal rente o.ä. braucht oder halt fürn antrag beim KSV zwecks dem fond ...
    das betrifft wie gesagt zumindest das STAATS-archiv in chemnitz auf der elsasser strasse.
    wie es mit infomationen aussieht, die man vielleicht übers STADTarchiv chemnitz beziehen kann, weiß ich leider nicht.


    ich dachte einfach, dass solltest du als ehemalige "klaffenbacherin" wissen. ;)


    so langsam beruhigt sichs auch wieder in mir. mein bengel hat mich vorhin in den arm genommen und gemeint "wird schon alles, papa."
    der fiebert natürlich seit einiger zeit mit, weil er gemerkt hat, wie mich jedesmal "alte erinnerungen" belasten ...


    so, das wars erstmal wieder, halte ebenfalls die ohren steif, liebes zicklein!
    irgendwann hat fast alles mal ein "gutes" ende. ... hoffe ich zumindest dolle.


    in diesem sinne,
    lieben gruß, micha

    zufällig auf dieses dein statement vom januar diesen jahres gestoßen und ich komme nicht umhin, dass jetzt - auch wenns jetzt schon september ist - noch zu kommentieren und gegebenenfalls richtig stellen zu müssen.


    also - wo fange ich an.
    FALSCH ist dein eindruck, ich hätte keine probleme mehr mit irgendwas.
    nur kurz angerissen = ich bin nunmehr das 2 jahr krank geschrieben, meine selbständigkeit lag zwischenzeitlich schon aus gesundheitlichen gründen auf eis, zum glück geht das, zumindest bei dem was ich tue.
    ich habe bereits und immer noch aktuell professsionelle hilfe gebraucht, um mit meiner vergangenheit überhaupt klar zu kommen, als die sich wieder in den vordergrund gedrängt hat bei mir.
    mittlerweilen bin ich schon ein ganzes stück weiter, der erste druck ist genommen, aber ich bin noch lange nicht am ende mit meiner aufarbeitung.
    wie du zu dem schluß kommst, mir ginge es doch so wunderbar und gut und wie du vor allem auf die idee kommst, mir diverse unterstellungen unterjubeln zu wollen - weil du glaubst, irgendwas aus meinem geschriebenen herausinterpretieren zu können, erstaunt mich sowieso.


    vielleicht solltest du vorm lesen und antworten auf beiträge anderer noch etwas nachilfe in sachen sarkasmus, ironie und "zwischen den zeilen lesen" in anspruch nehmen, dann würdest du vielleicht auch besser verstehen, was ich u.a. in meinem von dir zerpflückten damaligen beitrag habe ausdrücken wollen.


    FALSCH ist weiterhin deine annahme, dass ich aus der erwähnten KSV-geschichte einen materiellen vorteil ziehen wolle, hinsichtlich "entschädigungen" finanzieller art.
    und ehe es bei dir möglicherweise wieder falsch ankommt - nein, ich bin nicht antragsteller beim KSV sachsen, weil ich mir davon "geld" verspreche.
    ich beantrage meine "entschödigung" zb, dafür, dass eventuelle kosten für eine mittlerweilen mehrfach vom rententräger (denn ich zahle trotz selbständigkeit monatlich einen gewissen obolus in eine rente ein, schliesslich war ich ja auch mal arbeitnehmer und habe da bereits viele jahre für einen vielleicht mal kommenden rentenanspruch eingezahlt), jedenfalls stehts mir zu, über diesen rententräger eine kur zu beantragen und die wurde aus fadenscheinigen gründen - trotz medizinischer und therapeutisch begründeter notwendigkeit mehrfach abgelehnt.
    und über den eingangs erwähnten "fond zur entschädigung ..." kann man durchaus auch (entschädigungs)hilfe in form von kostenübernahmen für kuren etc. erhalten.
    soviel ansatzweise zu dieser sache ...


    meister flugmacher - vielleicht solltest du zukünftig deine "weisheiten" besser für dich behalten, ehe du hier großflächig um dich schlägst und deine zweifelhaften "weisheiten" unters volk zu bringen versuchst. außerdem solltest du an deiner wortwahl arbeiten.
    wie ich erlesen konnte, bin ich wohl nicht der einzige, den du meintest "korrigieren " zu müssen.


    das musste jetzt an dieser stelle mal noch raus, weil ich dein geschriebenes so nicht im raum stehen lassen kann.
    du weißt weder, in wie weit mich meine vergangenheit belastet, du weißt weder, was ich tue oder bereits getan habe, um meine vergangenheit aufzuarbeiten, du weißt weder, wie ich persönlich damit umgehe, etc. pp. ...
    also, ums mal mit dieter nuhr zu beantworten = wenn man keine ahnung hat, ... der rest dürfte dir sicher geläufig sein.


    in diesem sinne,
    mit freundlichen grüßen.
    micha

    sooo, da ich meinen vorherigen beitrag nicht mehr editieren kann, dies jetzt als quasi "nachtrag":


    im stadtarchiv chemnitz gewesen, fragebogen ausgefüllt für die recherche nach meinen eventuell noch vorhandenen unterlagen - mit erstaunen festgestellt, dass man da so frei war, für suchanträge dieser art (wenn sie denn in zusammenhang stehen mit einem antrag KSV leipzig) keine "bearbeitungsgebühren" erhoben werden!
    schon mal positiv und auch die wartezeit auf rechercheergebnisse hält sich mit ~ 4 wochen noch im rahmen. für mich jedenfalls.


    da ich mich ja heute endlich mal aufgerafft hatte, in dieser richtung endlich aktiv zu werden, habe ich natürlich meinen momentanen elan dazu genutzt, auch gleich noch das in chemnitz befindliche "staatsarchiv chemnitz" aufzusuchen, habe da ebenfalls nen antrag gestellt, die nette dame da hatte auch gleich noch zeit, schon mal vorab nachzuschauen, ob es überhaupt noch was gibt zu mir und man wurde mit drei sucheinträgen fündig.
    interessanterweise alle ausm jahre 1980 - zu der zeit war ich ja eigentlich schon längst im SKH!
    unter anderem fällt in diesen zeitraum auch ein eintrag über meine namentliche "umbenennung von amtswegen" hinein.
    ich bin mega-gespannt, was ich in ca. einer woche (solange solls nur dauern!) dann an unterlagen in den händen halte!!!


    im nachhinein bin ich gerade froh, dass ich heute endlich mal losgelaufen bin, wo ich das ganze doch seit moooonaten vor mir herschiebe.


    für alle, die das ebenfalls noch vorhaben, tut das auch!
    letztendlich hilfts vielleicht, irgendwann besser mit der eigenen vergangenheit umgehen zu können.


    lassts euch gutgehen, bis wiedermal!
    mit besten grüßen, micha

    wiedermal ein "update" meinerseits ...


    habe mich heute "spontan" dazu aufgerafft, endlich einmal informationen zusammen zu tragen, die meine vergangenheit betreffen.
    bisher bin ich ja um dieses ganze thema nur drum herum geschlichen und konnte mich einfach nicht dazu entschliessen, aktiv zu werden, obwohl meine frau
    mir seit wochen, wenn nicht monaten in den ohren liegt, mich endlich mal aufzumachen, um "licht" in meine vergangenheit zu bringen und um endlich diesen antrag wegen rehabilitation zu stellen in leipzig.
    bisher hatte ich jedesmal eine blockade, wenn ich anlauf genommen habe, dann ging nichts mehr, außer das ich wieder anflüge von depressionen hatte.
    .
    heute habe ich endlich angefangen, mit dem staatsarchiv sachsen, mit dem staatsarchiv schwerin und mit dem stadtarchiv in chemnitz zu telefonieren und jetzt habe ich für heute einen termin vereinbart im stadtarchiv chemnitz und wer weiß - vielleicht halte ich heute noch erste unterlagen aus meiner vergangenheit in den händen!
    wenn ich ehrlich sein müsste - mir ist gerade richtig schlecht und ich merke, wie mich das ganze gerade beginnt, emotionale achterbahn fahren zu lassen.
    aber jetzt ist der erste schritt getan und wenn ich jetzt nicht dran bleibe, schaffe ich das wohl nie.


    ich werde einfach mal - nach dem heutigen besuch im stadtarchiv chemnitz - berichten, in wie weit man da noch unterlagen hat zum SKH geschwister scholl, denn am telefon teilte mir der mitarbeiter da schon mal mit, dass die anfängliche verantwortung für die kinderheime von der stadt karl-marx-stadt später dann zum "rat des bezirkes karl-marx-stadt" überging und das es dann wohl schwierig bis unmöglich wäre, aus der zeit dann noch unterlagen zu finden, weil der "rat des bezirkes" damals wohl im großen stile zu wendezeiten unterlagen in größenordnungen vernichtet habe.


    wünscht mir glück, dass ich fündig werde!
    ich werde berichten ...


    fühlt euch herzlich gegrüßt,
    micha



    PS:
    und weil ich gerade soviel "mut" aufgebracht habe, das ganze anzugehen, habe ich jetzt gleich noch telefoniert mit der behörde bei uns, die die stasiakten verwaltet und da nochn termin gemacht, um einsicht zu erhalten ... man, ist mir eigentlich grade schlecht.
    schweißnasse hände, innerlich raffts mich gerade! aber da muss und will ich jetzt durch!


    `tschuldigung, ich musste das jetzt einfach mal jemandem mitteilen ...

    kleines "update" von mir, damit keiner denken mag, mich gäbe es hier nicht mehr ...
    was soll ich sagen - lutz, andreas, die beiden haben auch noch ein paar "erinnerungen" wiederbelebt, die ich verschollen glaubte.
    kokskörbe herstellen ... jaaa, daran erinnere ich mich lebhaft!
    an die alten, lauten schweißtransformatoren, der geruch der sich beschissen verarbeiten lassenden KB-elektroden, die mehr "rotzten" als dass man ne ordentliche schweißnaht hinbrachte ... die besseren Ti-elektroden gabs immer nur, wenn wieder einmal material geliefert wurde.
    zu meiner zeit haben wir auch holzpaletten gebaut, in massen.
    das, was man heute unter "europaletten" kennt!
    erst wurden einige "lehren" aus metall gefertigt, in die man später dann die holzbohlen und holzklötzer einlegte zum vernageln - musste ja alles sein korrektes maß haben.


    das der zecher "prestige" geraucht hat, war mir nicht mal mehr in erinnerung geblieben, nur, das ihm an einer hand mehrer finger fehlten, die er wohl irgendwann mal einer kreissäge hinterlassen hatte ...
    diese frau "rottluff", die ist heute noch in dieser einrichtung tätig, eine der letzten überbleibsel quasi aus vergangener zeit.


    ich bin derzeit immer noch dabei, meine vergangenheit "aufzuarbeiten" - nach einem ganz persönlichen familiären desaster kam ja damals alles hoch bei mir, was jahrelang vergessen war.
    was der eigentliche auslöser war, kann ich heute immer noch nicht sagen.
    ich bin seit nun mehr fast anderthalb jahren krankgeschrieben, anfangs mit diagnostiziertem "burn out", zu dem dann, als meine mutter starb und mir meine vielen aufgekommenen fragen zu meiner kindheit nicht mehr beantworten konnte, dazu, dass ich - was ich nie gedacht hätte - anfing, unter depressionen zu leiden und mental ganz schön am ende war.
    da sowas ohne hilfe nicht zu packen ist, habe ich mir welche gesucht und auch wenns mancher "lustig" finden mag in meinem freundeskreis - ich hab jetzt nen psychologen, der sich all das anhören muss, was jahrelang abgedeckelt als erinnerung verdrängt, vor sich hinschlummerte.
    ich kanns nur jedem raten, den seine vergangenheit einholt - sucht euch ebenfalls hilfe.
    weil es "hilft".
    mit der zeit habe ich begonnen, ordnung in mein gedankliches chaos bringen zu können.
    gut auch, dass man endlich jemandem erzählen kann, was war und man nicht sofort schief angeschaut wird.
    jetzt, nach fast 30 jahren, fällt das wohl - wenns erst einmal raus ist - eh leichter, darüber zu reden ... wenn man jemanden hat, der zuhören kann.


    ihr seht, ich arbeite immer noch an mir und freue mich, hier doch bei einigen genau das bestätigt zu bekommen aus deren erlebtem, was ich teils selbst für mich nicht mehr richtig zuordnen konnte.
    danke an euch, weil mir das hilft, vergangenes besser sortiert zu bekommen.


    @ andreas ... ich war der gruppe, die rechts im ersten stock zu finden war!
    leider durfte man, als ich mich endlich zu dieser "rückkehr" nach gerswalde durchgerungen hatte, nicht ins nun "schloß" genannte werkhofgebäude, da dort gebaut und saniert wurde.
    somit konnte ich meine räumlichen erinnerungen nicht wirklich wieder herbeirufen.
    ich muss gestehen, dass mein gedächtnis mir immer noch oft nen streich spielt, wenns darum geht, "gruppennamen" aus meiner spezialkinderheimzeit und der zeit im werkhof unter einen hut zu bringen.
    oftmals erinnere ich mich nicht wirklich dran, wie genau nun welche gruppe in welcher einrichtung hieß ... schlimm eigentlich, aber das sagt mir, das wohl der "verdrängungsmechanismus" immer noch aktiv ist.
    das angebot zum persönlichen kontakt nehme ich gern an, muss nur sehen, wie ichs zeitlich einmal hinbekomme.
    auch wenn ich mich hier nur in größeren abständen sehen lasse, werde ich mich auf jeden fall einmal melden.


    lasst es euch gut gehen, bis wieder einmal!
    muss jetzt erstmal wieder ein paar erinnerungen "verarbeiten" - komischerweise war ich immer ein "harter hund" und wundere mich nun über mich selbst, das mir meine vergangenheit doch solche schwierigkeiten bereitet bei deren bewältigung.


    in diesem sinne!
    lieben gruß, micha

    ich glaubs ja nicht! *freu*
    francois - na wenn das keine überraschung ist!
    kontakt? na klar doch!!!
    ich schreib dir noch privat zwecks telefonnummer und so weiter ...


    richtig, ich hab damals auf der "straße usti nad labem" in "karl-marx-stadt" gewohnt!
    das du dich an solche "nebensächlichkeiten" noch erinnerst, ist der hammer.
    ich habe schon befürchtet, das sich an mich vielleicht keiner mehr erinnert, weil ich selbst ja so meine schwierigkeiten habe, mich an namen zu erinnern - ist ja immerhin über 30 jahre her das ganze.
    das mit dem von dir beschriebenen "wegstecken" hat bei mir auch ganz gut funktioniert, bis vor einem jahr ... ich bekam allerdings durch verschiedene zusammenhänge irgendwann nen "klassischen burn out" und in folge dessen gabs dann nen "initialauslöser", der plötzlich alles fein säuberlich abgedeckelte und in die "vergessenheit" verdrängte hat hochkommen lassen, allerdings mit solch einer wucht ...
    eigentlich wars anfangs nur ein "nebenereignis" zu dem, was mich aus der bahn geworfen hat.
    doch dann kam die zeit von heim und jugendwerkhof so massiv hoch, dass das ganze schwerlich zu verdauen war.
    und jetzt versuche ich das alles "aufzuarbeiten", damit wiedermal irgendwann ruhe herrscht.


    war anfangs ein so blödes gefühl, als über 40jähriger plötzlich von erlebnissen aus der kindheit von vor über 30 jahren "beherrscht" zu werden ... das ich mich dagegen gewehrt habe und versucht hab, das ganze wieder zu "verdrängen".
    nun habe ich aber festgestellt, das "aufarbeitung" wohl der beste weg ist, also hab ich mir hilfe gesucht und nun "sortiere" ich seit wochen und monaten erlebtes, um endlich ordnung in meine vergangenheit zu bekommen.


    komischerweise bekomme ichs allerdings immer noch nicht auf die reihe, mich endlich bei dieser stelle in leipzig zu melden, wo man sich als ehemaliger heim- und werkhofinsasse melden könnte, um in den genuss wenigstens einer kleinen "wiedergutmachung" zu kommen.
    jedesmal, wenn ich mich hinsetze, um das anzugehen, blockierts mich innerlich, das ichs dann wieder lasse ...
    geht vielleicht jemandem ähnlich?


    was auch interessant ist - das sächsische staatsarchiv in chemnitz hat angeblich keine abgelegten akten der DDR-jugendhilfe im archiv und kann auch nicht weiterhelfen - angeblich.
    so ist eine nachforschung zu alten unterlagen natürlich kaum bis gar nicht möglich.


    mensch alter! ... francois, ich freue mich auf ne baldige unterhaltung!
    werd mich jetzt mal dran machen, dir hier noch ne private nachricht zu verfassen.


    mit besten grüße aus "ex-karl-marx-stadt"!
    micha

    detlef, du hast post.
    zeitlich überschneidet sich dein aufenthalt mit meinem.
    telefonnummer steht in meiner nachricht.


    an das "schwimmbecken" (was wir allerdings auf grund baufälligkeiten nie nutzen durften) erinnere ich mich, wir / unsere gruppe "durften" regelmäßig das gelände drumrum, den bachlauf, die kleine alte brücke und die wege "reinigen und instanthalten", egal, was fürn wetter war.


    "unschöne erinnerungen" bin ich gerade dabei, zusammen mit meinem psychologen wieder "auszugraben", um mit ihnen nach all der zeit endlich abschließen zu können.
    letztes jahr hat bei mir ein burnout so einiges plötzlich aus den tiefsten tiefen meiner eigentlich "vergessen geglaubten" erinnerungskiste wieder lebhaft und fast schon real werden lassen.
    komisches gefühl, nach über 30 jahren zu merken, das man trotz "erwachsenseins" nicht mit seiner vergangenheit abschliessen kann.


    also, melde dich ...


    für die, die es interessiert - im ehemaligen SKH "geschwister scholl" wurde mitte der 90er jahre alles "wegsaniert", was an das ehemalige kinderheim erinnert hat.
    die sparkasse chemnitz kaufte diese immobilie und hat dann dort eine "hochwertige wohnanlage" draus gemacht.
    leider kann man dadurch nicht mehr ins innere, um auf spurensuche seiner eigenen vergangenheit zu gehen.
    aber das gelände ist noch zugänglich und von außen allein weckt der anblick der alten mauern schon unschöne erinnerungen.


    ich sträube mich allerdings bis jetzt, da wiedermal einen "spaziergang" zu machen, vielleicht aus dem unguten gefühl heraus, was da wohl jetzt auf einmal noch alles wieder herausbrechen und hochkommen könnte ... habs mir ende der 90er mal angesehen mit frau und sohn, damals hat mich der anblick des gebäudes nur unangenehm berührt, meine erinnerungen blieben "abgedeckt".
    nun siehts anders aus und ich hab derzeit schon genug im kopf aus vergangenen zeiten, was mich manche nacht nicht schlafen lässt.
    ich möchte gar nicht wissen, was mit der zeit noch so alles wieder zum vorschein kommt.


    in diesem sinne,
    grüße aus chemnitz,
    micha

    28 jahre habe ich gebraucht - mehrere abgebrochene anläufe - bis ich mich im sommer 2011 dazu durchringen konnte, noch einmal nach gerswalde zu fahren.
    habe meine familie mitgenommen, frau und sohn - weil ich alleine wohl keinen schritt in meine "vergangenheit" geschafft hätte.
    vom ehemaligen karl-marx-stadt / jetzt chemnitz war es immerhin nicht gerade der nächste weg in dieses dorf im ehemaligen "bezirk neubrandenburg".


    die letzten kilometer landstrasse waren schon "emotional angespannt" bis dahin, der weg dann durchs tor, zur "anmeldung" im barackenflachbau rechts rief dann schlagartig alle erinnerungen, die ich seit 1983 in mir vergraben hatte, wieder hoch.
    und ja - ich gebs zu, ich hab die ersten minuten geheult und auch während meines rundganges in der immer noch "vertrauten umgebung" überkamen mich erinnerungen, die mir doch immer mal das atmen schwer gemacht haben.
    auch meine ausbildung war die eines "schlosserhelfers", im damals üblichen SV-buch unter der berufskennziffer 24100 abgelegt (haus- und hofschlosser = diese berufsbezeichnung gab es gar nicht!)
    "offiziell" nannte sich dieser "ausbildungsberuf" landmaschinen- und traktorenschlosserhelfer mit teilfacharbeiter-abschluss, bedingt durch "nur" eineinhalb jahre lehrzeit.
    so sagts mir mein "teilfacharbeiterbrief" aus damaliger zeit.
    meine lehrmeister waren der herr bierhals und der herr zecher, die einzigen zwei menschen, an die ich innerhalb meiner heim- und jugendwerkhofjahre eine relativ positive erinnerung habe - als menschen, weil die die einzigen waren, die mir zutrauten, später zurecht zu kommen und in mir potential erkannten, das ichs zu was bringen könnte und mich entsprechend unterstützt haben.
    beide leben ebenfalls nicht mehr.
    ich habe leider 28 jahre zu lange gebraucht, um mich bei beiden bedanken zu können.


    ich habe ebenfalls im LIW prenzlau als "lehrling" gearbeitet, meine erinnerungen allerdings fördern eher "billige hilfsarbeiten" statt wirkliche "ausbildungstätigkeiten" zu tage.


    als ich mit meiner familie - nach ankunft im nun heute "jugendheim neues leben" (so stehts wirklich heute überm eingang! man hat nur einige buchstaben im alten schmiedeeisernen rundbogen getauscht!!!) heißenden ehemaligen jugendwerkhof - begann, meine "runde" zu drehen da, die stationen meines aufenthaltes abzulaufen, den baum im (heute nennt man es "park") zu suchen, in den ich als 15jähriger meine initialen geritzt hatte, wollte die gänsehaut, die sich auf dem körper breitgemacht hat, einfach nicht verschwinden.
    ich hatte gehofft, noch einmal einem meiner erzieher zu begegnen - herrn schottke - um ihm in die augen zu blicken und ihn und seine damaligen ansichten über mich lügen zu strafen.
    denn dieser mann war stets bemüht, mir zu erklären, das ich ein leben lang "zweite garnitur", "aus mir nicht werden wird", "im knast ende" und noch weitere aufbauende nettigkeiten, die er für mich übrig hatte während meines aufenthalts in gerswalde.


    leider ist dieser mann verstorben und so lief mein "besuch" nach 28 jahren nicht ganz zu meiner zufriedenheit, denn dieses lange vor mir hergeschobene, erhoffte gespräch konnte nicht mehr stattfinden.
    ich hätte ihm zu gern erklärt, das ich heute familie habe, beruflich erfolgreich bin, als selbständiger meine eigene firma führe und mir aus der zeit im jugendwerkhof eigentlich nur eines fürs leben mitgenommen habe - andere menschen zu achten, statt zu verachten.
    an mehr bzw. andere namen von "erziehern" aus dieser zeit kann ich mich keider nicht mehr erinnern, dafür geistern in mir aber noch namen ehemaliger zeitgleich weggesperrter aus meiner zeit in gerswalde.


    ich kann die "vorzüge", die der threadstarter michael bürger für sich als "fürs leben positiv beeinflusst" benennt, nicht nachvollziehen.
    meine erinnerungen sind andere.
    arrest gleich zur "einweisung" - 10 tage am stück - nur weil ich mir (angeordnet von diesem herrn schottke) von einem zukünftigen "gruppenmitglied" nicht die haare mit einer fingernagelschere kurzschneiden lassen wollte und dagegen rebelliert hatte ...
    leibesvisitation früh halb 6 bei meiner ankunft nach 3h fahrt inklusive duschens mit dem schlauch und kaltem wasser - nackt vor 3 erziehern und einer erzieherin ...
    wegnahme meiner persönlichen bekleidung und herausgabe von "ersatz" aus der "kleiderkammer" ...
    wiederholter arrest, weil ich "anordnungen", die offensichtlich nur dem zwecke dienten, uns große kinder - denn nichts anderes waren wir als jugendliche ja noch - zu "disziplinieren", in frage stellte hinsichtlich ihres sinnes und zwecks. ....
    essensentzug, wenn man die "nachtruhe" durch leise unterhaltungen "gestört" hatte, am nächsten tag. dann gings auch mal ohne gefüllte "brotbüchse" zum arbeiten nach prenzlau ...
    an anderes mag ich mich schon wieder gar nicht mehr erinnern, denn dann keimt in mir wieder diese ohnmächtige wut vergangener zeiten auf ...
    und noch so einiges andere mehr, was sich in diesen anderhalb jahren so gesammelt hatte.


    mir hat der "aufenthalt" im jugendwerkhof auch später bis zur wende immer wieder steine in den weg gelegt.
    egal, in welcher firma/betrieb/etc. man arbeiten wollte, egal, welche tätigkeit man sich vorstellte - spätestens in den sogenannten "kaderabteilungen" wurde dann offensichtlich, das man trotz leistung, arbeitzeuglichem leumund der letzten firma IMMER mit der ersten seite seiner "kaderakte" auch den dick unten rechts prangenden stempel "jugendwerkhof neues leben gerswalde" mit sich herumschleppte und somit sofort schief angeschaut und als minderwertiger als andere angesehen wurde.
    sehr viele menschen in der damaligen DDR, die selbst kaum etwas wussten über die heime und werkhöfe und ihre phantasie darüber nur mit gerüchten nähren konnten, sahen einen "exinsassen" gleichbedeutend mit einem an, der im knast gewesen sein musste ... und demzufolge bestimmt "was ganz schlimmes getan" hatte.
    und wer "da" herkam, der konnte doch nichts taugen!


    dieses jahr nun sind es 29 jahre, die mich von meiner entlassung 1983 trennen und ich habe für mich mit diesem kapitel immer noch nicht abschliessen können, ob ichs je werde, weiß ich auch nicht.
    aber eins weiß ich - insgesamt "positive erinnerungen" werde ich wohl nie verbinden mit meiner zeit in gerswalde.


    es grüßt michael *edit* / chemnitz
    von 20.03.1982 - 23.09.1983 im JWH gerswalde


    hier noch ein paar "impressionen" aus vergangenen tagen ... manches hat sich kaum verändert bis heute!


    der "eingangsbereich" - wirklich "verändert" hat sich heute nur die beschriftung des bogens ...




    die ehemalige "verwaltung" - in der alles begann ...




    die alte schlosserei im werkhof ...



    eine alte ansicht (aus einem dort stehenden schaukasten mit wenigen informationen über die damalige "nutzung als jugendwerkhof")
    man hat heute übrigens teilweise informationen aus vergangener zeit "beschönigt" ...



    nach der wende saniert und nicht mehr grau in grau - das "schloß" derer "von barnim" (45 enteignet) und dann jahrzehnte lang jugendwerkhof,
    heute befinden sich darin u.a. "wohngruppen" des "jugendheimes" ...


    und wer von den dagewesenen erinnert sich nicht an die "alte burg", die wir per hand in "arbeitseinsätzen" damals begannen, von schutt und geröll freizulegen!




    *edit* Private Daten bitte per PN (private Nachricht), E-Mail oder auf anderen privaten Wegen austauschen und/oder im Profil hinterlegen. Siehe dazu auch § 3.1.9 der Nutzungsbestimmungen.