Teddy & All
Ich bin ein Mensch, der sehr stur und gleichgültig sein kann, also stur seinen Weg durchzieht, gleichgültig, was dabei herauskommt, nur um eben meinen Weg zu machen. Ob das immer sinnvoll ist, ist die 2. Frage. Aber manchmal mache ich das so.
Vernünftig ist das aber nicht! Denn bei vielen Dingen wäge ich mir schon vorher ab, ob es überhaupt einen Sinn hat oder nicht. Die ach so tolle Meinungsfreiheit wird einem in Deutschland sowieso verboten. Wenn man etwas öffentlich macht, muss man einfach damit rechnen letztendlich verklagt und Geld los zu werden. Wenn man das Geld hat, ist es schön, dann kann man das auch durchziehen. Hat man kein Geld, sieht die Sache schon ganz anders aus. Ein Anwalt kostet Geld und Strafen für unüberlegte Schritte können auch sehr saftig ausfallen. Denn Recht haben und Recht bekommen sind zwei verschiedene paar Schuhe!
Auch wenn man wirklich Recht hat und eine Schweinerei veröffentlicht, heißt das noch lange nicht, ob man Recht bekommt oder ob es die Öffentlichkeit überhaupt interessiert oder jemand mitmacht. Denn schließlich hat schon jeder seine Erfahrung gemacht oder ist einfach nicht in der Lage, sich den psychichen Stress auszusetzen.
Damit komme ich zum nächsten Punkt. So eine Aktion hat auch immer mit Stress und psychichen Folgen zu tun. So könnte man immer damit auf Gegner treffen, die einem das Leben schwer machen und einem sogar auch in den Wahnsinn treiben können. Ob sich jeder so einem Stress aussetzen möchte, muss sich jeder selbst überlegen. Es kommt auch noch dazu, dass man durch solche Aktionen auch seine Familie oder auch Freunde schädigen kann. Ich weiß nicht ob man so etwas dann auch noch unbedingt durchziehen möchte, wenn es einmal soweit ist.
Es spielen praktisch viele Faktoren eine Rolle, wo man sich dann schon vorher genau überlegen sollte, was sinnvoll ist und was nicht und ob man auch das nötige Kleingeld dazu hat. Denn ich denke da immer an den Spruch: "Ohne Moss, nix los!" In Deutschland rennt man nun mal mit bestimmten Dingen gegen meterdicke Mauern, so dass es sehr schwer ist und man einen guten Weg finden sollte, dagegen anzukämpfen. Die wissen schon, wie sie sich unliebsame Dinge erfolgreich vom Hals halten und sitzen meistens am viel längeren Hebel. Es war schon immer so, dass man gegen bestimmte Dinge nicht ankommt, sofern man da nicht die "richtigen" Mittel hat. Also besonders klever ist oder eben genug Einfluß oder auch die Kohle hat, sich den Einfluß zu erkaufen. Denn Geld regiert die Welt.
Ein weiterer Weg wäre wohl ein richtiger Aufstand, eine Revolution oder so etwas. Nur was kommt danach? Wer sagt, dass es danach nicht wieder so wird, nur ein bisschen anders? Wer sagt, dass dann alle zu ihrem "Recht" kommen? Ich glaube auch, dass es egal ist, was wir für ein System haben. Gewisse Dinge waren schon immer so und ändern sich nie. Ich kann durchaus viele Paralellen sehen, wenn ich jetzt nur mal die Hitlerzeit, die DDR und auch die BRD vergleiche. Es gab da überall gleiche Dinge, die nur einen anderen Namen hatten.
Das heißt aber nun nicht, dass man nichts unternehmen und den Kopf in den Sand stecken sollte. Es ist gut, dass es Leute gibt, die sich für solche Dinge einsetzen.
Ich habe übrigens auch den besagten Film gesehen und bin schon sehr erschüttert. Trotz des versuchten Hineinversetzens, kann ich immer noch nicht wirklich wissen, wie es den Leuten dort erging. In meinem SKH waren schon einige Paralellen zu sehen, jedoch noch lange nicht so schlimm. Ich empfand es jedenfalls nicht so schlimm.
Aus dem Grund habe ich auch (noch) keinen Reabilitierungsantrag gestellt! Ich denke, es gibt sehr viele andere ehemalige Heimkinder, die eher einen Anspruch darauf haben. Ich meine, wenn ich ehrlich bin und es ist mal so, dass ich auch darunter fallen würde, würde ich das natürlich auch mitnehmen. Sonst wäre ich ja blöd. Aber wie ich das jetzt schon sehe, wird es bei mir eh abgelehnt, denke ich. Und ich fühle mich dann doch schon irgendwie als Ausnutzer dieser Sache. Ich weiß es nicht. Ich bin mir da noch absolut unschlüssig, was richtig und falsch ist.