Als ich mit 11 das erste mal auf probe zu meiner Mutter nachhause entlassen wurde, das war noch zu DDR Zeiten, freute ich mich riesig da ich kein Heimkind mehr sein wollte und während der zeit wo ich zuhause war waren meine Klassen auch aderst zu mir da ich ja kein Heimkind mehr war. Meine Mutter musste zu der zeit viel arbeiten so das ich nach der Schule oft anlein zuhause war und lieber Ferngesehen habe als meine Hausaufgaben zu machen das meine Mutter natürlich nicht so toll fand. Da mir auch oft langweilig war kam ich auch auf ein par dumme Gedanken und bin auch mal ohne zu bezahlen aus der Kaufhalle gegangen und habe mich an der Haushaltskasse meiner Mutter vergriffen. Dafür gabs dann erstmal den Hintern voll und ich musste das Geld von meinem Taschengeld wieder zurück zahlen. Ein par Wochen später brachte mich meine Mutter eines morgens, noch vor der Schule, wieder zum Heim zurück. Da die Haustür noch abgeschlossen war lies sie mich davor stehen und sagte das sie für ne weile ins Krankenhaus müsse und ich erstmal wieder in Heim leben würde bis es ihr wieder besser ginge. So blieb ich bis zur Wende im Heim.
Im Januar 1990 kam meine Mutter als ich an einem Besuchswochenende bei meiner Mutter zu besuch war auf die Idee das ich nicht mehr ins Heim zurück gehen solle. Zuvor hatte sie sich noch entschieden gehabt ich solle am kommenden Wochenende wenn ich wieder zu ihr komme meine Schulsachen mitbringen aber da sie angst hatte ich könne mich verplappern. Entschloss sie sich gleich in den kommenden Tagen mit mir in den Westen zu Fahren. Damit nicht die Polizei mitten in der Nacht auf der Matte stehen würde ging sie schnell noch ein Telegramm ans Heim schicken in dem sie ihnen dort mitteilte das ich krank sei und am nächsten Tag mit meiner Mutter zusammen zum Arzt gehen würde.
Am nächsten Tag ging wir dann los das Visum was man noch brauchte zu besorgen. Und einige andere Besorgungen für die fahrt am nächsten Tag zu machen. Als wir dann bei meiner Großmutter waren tauchte auch noch eine Frau vom Jugendamt auf um sich nach mir zu erkundigen. Meine Mutter versteckte mich schnell im Bad das die Frau mich nicht mitnehmen konnte bis sie wieder Weg war. Am nächsten Tag ging es dann mit den Zug nach Hof in den westen. Nach dem wir erst mal eine Weile in einer Erstaufnahme Einrichtung und dann in einem Hotel in Baden Baden verbringen mussten bekam meine Mutter einen neuen Job und eine Wohnung. Es war einfach toll bei ihr zu leben und nicht im Heim auch wenn das Geld immer knapp war und wir uns manchmal nicht mal die Fahrkarte für mich zur schule leisten konnten. Als meine Mutter Krankheitsbedingt ihren Job verloren hatte wurde es mit dem Geld noch knapper und wir sind einige male in eine günstigere Wohnung umgezogen. So ginge es etwas über ein Jahr bis meine Mutter länger und Krankenhaus musste und ich alleine lebte. Da ich erst 15 War fand das das Jugendamt nicht so gut und ich musste wieder ins Heim. Da War ich erstmal mehr als nieder geschlagen und hatte gar kein Interesse darauf. Aber nach dem ich eine Woche in einer betreuten WG verbracht hatte fand ich mich mit dem Gedanken ab.
Als es nach meiner Lehre soweit war das ich mich nach einer eigenen Wohnung umschaue war ich am Anfang sehr aufgeregt und freute mich auch schon auf meinen Auszug. Als ich eine passenden Wohnung hatte und auch umgezogen war über kam mich erstmal ein mulmiges Gefühl da ich nun ganz allein war und niemand mehr wo ich wenn es mal klemmte hingehen konnte und keine anderen Jugendlichen mehr zum abhängen. Aber es dauerte nicht lang und ich hatte mich daran gewöhnt wirklich für mich zusein.