Beiträge von Forengeist

    Hallo Holger,


    in dem Fall sollte es dann kein Problem sein. Dann kannst du die Namen hier reinschreiben. Ist halt nur, wie schon schrieb, dass es mit Realnamen im Forum immer so eine Sache ist... aber da drücken wir dann mal beide Augen zu.


    Gruß Thorsten...

    Hallo Holger,


    zunächst einmal herzlich Willkommen im Forum.


    Schau mal hier nach. In diesem Forenbereich kann an verstorbe Heimkinder gedacht werden. Nur ist es im Forum immer so eine Sache, mit Realnamen einsetzen. Vieleicht solltest du dich da mal mit den Angehörigen in Verbindung setzen.


    Ansonsten sag ich einfach mal: Viel Spass im Forum.


    Gruß Thorsten...

    18.08.2011 20:15 Uhr
    3SAT



    Dokumentation


    Wie die SED regimekritische Eltern bestrafte
    Eltern hatten in der DDR die Pflicht, ihre Kinder "zur sozialistischen Einstellung" zu erziehen. Um Dissidenten oder gefasste Republikflüchtlinge zu bestrafen, erkannte ihnen der Staat das Erziehungsrecht ab, die Kinder wurden ihnen weggenommen, unter falscher Identität zwangsadoptiert. Den Kindern wurde eingeredet, ihre Eltern wollten nichts mehr von ihnen wissen. Ulrike Brincker beleuchtet Einzelschicksale.

    Bindungsangst und Verlustangst gehören unmittelbar zusammen. Aber um Verlustangst zu haben muss man erst das Gefühl der Bindung kennen. Beziehungsabbrüche im Kindesalter bis hin zur Pubertätszeit kann ein Kind traumatisieren und seelische Verletzungen zufügen. Die Bindungsfähigkeit wird eingeschränkt, das Vertrauen auf den Partner oder sich neu zu binden, verwandet sich in Misstrauen und bei machen Menschen ist es sicher so, das durch die Verlusterfahrungen in der Kindheit und auf dem Weg zum erwachsen werden zu einer inneren Leere führen und nicht mehr bereit sind, durch eingehen von Bindungen, wieder einen Verlust hin nehmen zu müssen oder zu riskieren.


    Bei mir ist es so, das die ersten drei Jahre meines Lebens völlig ausgelöscht sind und kein Mensch weiß, was mit mir bis dahin passiert war, wo ich untergebracht, versorgt wurde.
    Ich erinnere mich, das ich nicht in der Lage war, wirklich Freundschaften zu schließen, sich sogar Kinder von mir absonderten, weil sie spürten ich sei anders (steht sogar in meinen Akten). Vertrauen aufzubauen fiel mir schwer, war unruhig, in mich gekehrt, und redete nie und nur wenn ich gefragt wurde. Es gab eine Schwester (damals war ich in Aaachen in einem Kinderheim und ich war 6 Jahre alt) an der ich wahnsinnig hing und es machte mich wütend und aggressiv, wenn ich sah, das sie sich auch um andere Kinder bemühte. Nur wenn sie einem anderen Kind über die Haare strich, konnte ich schon ausrasten.
    Und genau diese Schwester an der ich mit meiner ganzen Faser meines "Kinderherzen" hang, brachte mich nach Essen in ein anderes Heim. Damals war ich wie traumatisiert und ich habe diesen Verlust bis heute nicht richtig verschmerzen können.
    Damals war ich acht Jahre alt und kam mt der Begründung ins Heim, das ich schwer erziehbar sei...


    Ich erinnere mich an sterotype Verhaltensweisen, Oder wenn andere Kinder vor unseren Augen halb zu Tode verprügelt wurden das ich erstarrte oder nichts mehr fühlen konnte, nicht mal mehr Mitleid, die Gefühle waren einfach wie eingefroren, Oftmals weit weg und fast schon in einem Tranceähnlichen Zustand mich befand. Ich schottete einfach nur noch ab.
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    Viele von Euch sind in Heime oder Jugendwerkhöfe gewesen. Hattet ihr Angst Euch zu binden? Wie geht ihr mit Verlustängsten um? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?


    Ich weiß das das ein Thema ist was einige sicher nicht gerade als angenehm empfinden und lässt sicher manches wieder hoch kommen. Aber ihr müsst darauf nicht antworten. Aber vielleicht mag der eine oder andere ja doch darüber schreiben.


    Ja, da hat sich dann nicht viel geändert. Als ich zu Beginn meiner Stiftzeit noch auf der offenen Gruppe (3) war, mussten wir zu den Nonnen unter der Gruppe 15, wenn wir mal was hatten (Und das kam häufiger vor, denn sie durften uns ja auch krankschreiben... :D:D:D ). Und wenn es etwas schlimmeres war, wurde ein Arzt hinzugezogen. Aber um kleine "wehwechen" haben sich die Nonnen selbst gekümmert, dafür kam nicht extra ein Arzt... ;)


    Gruß Thorsten...

    Hallo Witti,


    vielen Dank für deinen Beitrag.


    Aus der Küche kenne ich leider keine Personen, da ich den größten Teil meiner Stiftzeit auf der geschlossenen 15 verbracht habe. Und da gab es das Essen halt auf der Gruppe und nicht in der Mensa.


    Stimmt, mit Frau Witte war mein Fehler, denn sie hat ja inzwischen den Herrn Korte geheiratet. Darum denke ich mal, wirst du sie nicht unter ihren "Mädchennamen" kennen.


    Gruß Thorsten...

    Es gab in der DDR eine Reihe positiver Rahmenbedingungen in der Kinderbetreuung. Kleine Gruppen wurden von gut ausgebildeten und geschulten Erziehern im Wesentlichen kostenlos betreut. Es gab genügend Betreuungsplätze. Die Ausstattung der Krippen und Kindergärten war ebenfalls sehr gut. Zudem gab es eine kostenlose Gesundheitsvorsorge, die Untersuchungen und Impfungen einschloss. Die Eltern mussten sich darum nicht kümmern.


    Andererseits war der staatliche Erziehungsauftrag einseitig. Erklärtes Ziel war die Erziehung des Kindes zu einer "sozialistischen Persönlichkeit". Individuelle Bedürfnisse der Kinder spielten nur eine sehr geringe Rolle. Und Eltern konnten sich nur schwer gegen die Indoktrination wehren. Vor allem dann, wenn sie ihre Kinder in Wochenkrippen untergebracht hatten. Das wurde mitunter nötig, wenn Arbeits- und Wegezeiten, schlechte Versorgung und mangelnde Dienstleistungen den Eltern kaum Zeit ließen, sich entsprechend um ihre Kinder zu kümmern. Die Einflussmöglichkeiten der Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder waren dann ohnehin begrenzt.


    Nachzulesen unter med1.de


    Meine Frage dazu ist: Hat sich dieses Erziehungssystem deswegen auf viele Kinder und Jugendliche so ausgewirkt, das sie deswegen in Heimen oder Jugendwerkhöfe gelandet sind?
    Wie empfindet ihr die Erziehungsmethoden von damals und wie seht ihr sie heute?